Lesedauer: 6 Minuten
E-Learning bei der REWE Group
„Weiterbildung soll Spaß machen“
Es ist effizient, unkompliziert und stetig im Wandel: Seit mehr als einem Jahrzehnt setzt die REWE Group auf E-Learning. Warum Weiterbildung und Arbeit künftig enger zusammenwachsen und wie die Zukunft des digitalen Lernens aussehen kann, erzählt das E-Learning-Team im Interview.
„Finden Sie bitte auf dem folgenden Bild alle fünf Gegenstände, die mit dem Energieverbrauch zusammenhängen!" Beim E-Learning-Kurs "Nachhaltigkeit" fühlt man sich zeitweise wie in ein Computerspiel versetzt: Verschiedene Siegel müssen der richtigen Bedeutung zugeordnet werden, auf Suchbildern haben sich die größten Energiefresser versteckt und sprechende Comic-Figuren führen durch das Programm. Eher man sich versieht, ist eine gute Stunde um.
Was auf den ersten Blick wie ein unterhaltsames Quiz wirkt, ist eines von über 40 E-Learning-Modulen der REWE Group. Bereits seit 15 Jahren setzt das Unternehmen in der Personalentwicklung und in der Aus- und Weiterbildung digitale Lernformen ein. Im Februar wurde die REWE-Group auf der Didacta in Hannover mit dem E-Learning AWARD 2015 ausgezeichnet.
Zu verdanken ist dieser Erfolg einem dreiköpfiges Team von Experten, das die Schulungen auf die jeweiligen Bedürfnisse und Zielgruppen maßschneidert. One hat mit Gesine Siebke, Tobias Hagedorn und Jürgen Lenz, Projektleiter Personalentwicklung Konzern, über die Vorteile und Zukunft des digitalen Lernens gesprochen.
Was auf den ersten Blick wie ein unterhaltsames Quiz wirkt, ist eines von über 40 E-Learning-Modulen der REWE Group. Bereits seit 15 Jahren setzt das Unternehmen in der Personalentwicklung und in der Aus- und Weiterbildung digitale Lernformen ein. Im Februar wurde die REWE-Group auf der Didacta in Hannover mit dem E-Learning AWARD 2015 ausgezeichnet.
Zu verdanken ist dieser Erfolg einem dreiköpfiges Team von Experten, das die Schulungen auf die jeweiligen Bedürfnisse und Zielgruppen maßschneidert. One hat mit Gesine Siebke, Tobias Hagedorn und Jürgen Lenz, Projektleiter Personalentwicklung Konzern, über die Vorteile und Zukunft des digitalen Lernens gesprochen.
One: E-Learning gehört inzwischen zum Alltag in der Personalentwicklung und Weiterbildung. Was sind die Vorteile gegenüber einer Präsenz-Schulung?
Siebke: Im Präsenzunterricht können immer nur eine begrenzte Anzahl von Lernenden erreicht werden. Es gibt hohe Kosten bei der Entwicklung des Materials, nur wenigen kommt es zu Gute. E-Learning-Angebote sind dagegen meist nicht an Teilnehmerzahlen gebunden. Ein großer Vorteil ist auch der einheitliche Standard: Bei Präsenzveranstaltungen ist die Qualität der Schulung stark vom Trainer abhängig. Per E-Learning jedoch erhält jeder Mitarbeiter dieselbe hohe Schulungsqualität. Außerdem können die Marktleiter sicherstellen, dass Mitarbeiter eine Pflichtschulung – zum Beispiel zum Thema Hygiene – auch durchführen. Das können sie auch zu Zuhause machen. Die Zeit wird ihnen natürlich gutgeschrieben.
Siebke: Im Präsenzunterricht können immer nur eine begrenzte Anzahl von Lernenden erreicht werden. Es gibt hohe Kosten bei der Entwicklung des Materials, nur wenigen kommt es zu Gute. E-Learning-Angebote sind dagegen meist nicht an Teilnehmerzahlen gebunden. Ein großer Vorteil ist auch der einheitliche Standard: Bei Präsenzveranstaltungen ist die Qualität der Schulung stark vom Trainer abhängig. Per E-Learning jedoch erhält jeder Mitarbeiter dieselbe hohe Schulungsqualität. Außerdem können die Marktleiter sicherstellen, dass Mitarbeiter eine Pflichtschulung – zum Beispiel zum Thema Hygiene – auch durchführen. Das können sie auch zu Zuhause machen. Die Zeit wird ihnen natürlich gutgeschrieben.
One: Worauf kommt es bei einem guten E-Learning besonders an?
Hagedorn: Entscheidend sind zunächst einmal nutzerorientierte Aspekte wie Usability und User Experience. Hinzu kommen didaktische Aspekte: Mittels interaktiver Elementen und anschaulicher Beispiele lassen sich Inhalte viel leichter vermitteln. Auch ein professioneller Sprecher trägt bedeutend zum Lernerfolg bei, denn gesprochene Texte werden ganz anders verarbeitet, als dies beim Lesen der Fall ist. Schachtelsätze sollten also möglichst vermieden werden.
Lenz: Außerdem ist uns wichtig, dass ein E-Learning Spaß macht und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Information und Unterhaltung besteht. Weiterbildung soll schließlich keine Strafe sein. Unser Anspruch ist es, den Mitarbeiter durch Inhalt und Aufmachung des Moduls zu motivieren, die Schulung als Chance zu sehen. Wir investieren damit in ihn und wollen ihn unterstützen, seine Aufgabe noch besser zu erfüllen.
One: Auf der Didacta haben Sie in diesem Jahr einen Preis für das beste Video-E-Learning gewonnen. Warum wurde genau ihr Kurs ausgewählt?
Lenz: Gewonnen hat ein E-Learning, das wir für alle Führungskräfte der REWE Group entwickelt haben, die mit dem Thema Karriere- und Nachfolgeplanung zu tun haben. Die besondere Herausforderung lag darin, Inhalte und Sprache auf eine sehr heterogene Zielgruppe vom Marktmanager bis hin zum Manager in den Zentralen zuzuschneiden. Dazu haben wir unter anderem Beispiele aus dem Sport benutzt – denn damit kann fast jeder etwas anfangen. Außerdem haben wir eine Kunstfigur entwickelt - genannt "Elmar" -, die den User direkt anspricht. Das hat die Jury überzeugt.
Hagedorn: Entscheidend sind zunächst einmal nutzerorientierte Aspekte wie Usability und User Experience. Hinzu kommen didaktische Aspekte: Mittels interaktiver Elementen und anschaulicher Beispiele lassen sich Inhalte viel leichter vermitteln. Auch ein professioneller Sprecher trägt bedeutend zum Lernerfolg bei, denn gesprochene Texte werden ganz anders verarbeitet, als dies beim Lesen der Fall ist. Schachtelsätze sollten also möglichst vermieden werden.
Lenz: Außerdem ist uns wichtig, dass ein E-Learning Spaß macht und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Information und Unterhaltung besteht. Weiterbildung soll schließlich keine Strafe sein. Unser Anspruch ist es, den Mitarbeiter durch Inhalt und Aufmachung des Moduls zu motivieren, die Schulung als Chance zu sehen. Wir investieren damit in ihn und wollen ihn unterstützen, seine Aufgabe noch besser zu erfüllen.
One: Auf der Didacta haben Sie in diesem Jahr einen Preis für das beste Video-E-Learning gewonnen. Warum wurde genau ihr Kurs ausgewählt?
Lenz: Gewonnen hat ein E-Learning, das wir für alle Führungskräfte der REWE Group entwickelt haben, die mit dem Thema Karriere- und Nachfolgeplanung zu tun haben. Die besondere Herausforderung lag darin, Inhalte und Sprache auf eine sehr heterogene Zielgruppe vom Marktmanager bis hin zum Manager in den Zentralen zuzuschneiden. Dazu haben wir unter anderem Beispiele aus dem Sport benutzt – denn damit kann fast jeder etwas anfangen. Außerdem haben wir eine Kunstfigur entwickelt - genannt "Elmar" -, die den User direkt anspricht. Das hat die Jury überzeugt.
One: Inwiefern wird sich künftig das Lernen in Unternehmen verändern - und welche Auswirkungen wird dies auf die Strukturen in Unternehmen und den Arbeitsalltag haben?
Lenz: Lernen und Arbeiten werden sich künftig enger miteinander verzahnen. Früher waren die Bereiche klar getrennt. Wer gemerkt hat, er kommt mit seiner Arbeit an einer bestimmten Stelle nicht weiter, ging zum Vorgesetzten und wurde dann auf einen Lehrgang geschickt. Das hat sich geändert. Ständig prasseln neue Herausforderungen auf Mitarbeiter und Führungskräfte ein, auf die möglichst flexibel reagiert werden muss. Das erfordert kontinuierliche Weiterbildung, auch am Arbeitsplatz One: Was braucht es, damit E-Learnings im Unternehmen erfolgreich sind?
Siebke: Wichtig ist, dass Unternehmen alle beteiligten Stakeholder, also den Chef, Fachabteilungen, Personalabteilungen und auch die Lerner beim Thema Weiterbildung mitnehmen und eine individuell passende Lösung für ihr Haus entwickeln. Außerdem ist es hilfreich, wenn Führungskräfte ihren Mitarbeitern vermitteln, was ihnen ein E-Learning bringt. Wer weiß, wofür er lernt, tut das mit mehr Motivation.
Lenz: Lernen und Arbeiten werden sich künftig enger miteinander verzahnen. Früher waren die Bereiche klar getrennt. Wer gemerkt hat, er kommt mit seiner Arbeit an einer bestimmten Stelle nicht weiter, ging zum Vorgesetzten und wurde dann auf einen Lehrgang geschickt. Das hat sich geändert. Ständig prasseln neue Herausforderungen auf Mitarbeiter und Führungskräfte ein, auf die möglichst flexibel reagiert werden muss. Das erfordert kontinuierliche Weiterbildung, auch am Arbeitsplatz One: Was braucht es, damit E-Learnings im Unternehmen erfolgreich sind?
Siebke: Wichtig ist, dass Unternehmen alle beteiligten Stakeholder, also den Chef, Fachabteilungen, Personalabteilungen und auch die Lerner beim Thema Weiterbildung mitnehmen und eine individuell passende Lösung für ihr Haus entwickeln. Außerdem ist es hilfreich, wenn Führungskräfte ihren Mitarbeitern vermitteln, was ihnen ein E-Learning bringt. Wer weiß, wofür er lernt, tut das mit mehr Motivation.
One: Wohin geht die Reise im digitalen Lernen? Wo sehen Sie die Trends der Branche?
Hagedorn: Mit der zunehmenden Digitalisierung des Alltags verändern sich auch die Anforderungen an das eLearning. Die Ansprüche an Quantität und Aufmachung der Videosequenzen steigt. Ebenso müssen die Module künftig auch auf mobile Endgeräte zugeschnitten sein. Außerdem überlegen wir, wie man eLearning auch in Bereiche bringen kann, die bisher für diese Schulungsform nicht geeignet waren – beispielsweise Tiefkühllager. Hier könnte man über reine Audio-Varianten nachdenken, die vergleichbar der Sprachfunktion von Handy oder Tablet auf konkrete Fragen Antworten geben. Doch das ist noch Zukunftsmusik. Als richtungsweisend in der Branche gilt weiterhin das sogenannte Blended Learning, also die Verbindung von E-Learning und einer Präsenzschulung. Auch Trends wie wie Augmented Reality, also das Aufnehmen einer Realsituation mit einer Kamera und die Einblendung zusätzlicher Informationen über den Computerbildschirm, behalten wir im Blick.
Lenz: Eins darf man dabei jedoch nicht vergessen: Trends kommen und gehen. Was darüber hinausgeht ist die wachsende Notwendigkeit, Mitarbeiter individuell so weiterzuentwickeln, dass sie ihren Job bestmöglich ausüben können. Und die Unternehmen stehen hier in einem Wettbewerb – gewinnen wird, wer seine Mitarbeiter optimal qualifizieren, weiterentwickeln und halten kann. Die Technik ist der Knecht der Inhalte, die vermittelt werden sollen. Wichtig ist, wie viel neues Wissen der Mitarbeiter zum Schluss aus dem E-Learning mitnehmen kann.
One: E-Learning setzt technisches Know-How voraus. Wie ist Ihre Erfahrung - kommt die ältere Generation da noch mit?
Lenz: Die Bedenken, dass man für E-Learning "zu alt" sein kann, haben sich bei uns überhaupt nicht bestätigt. Im Gegenteil: Unsere Kurse werden vom Großteil der Mitarbeiter gut angenommen und wir können auch ältere und bildungsferne Menschen wieder ans Lernen heranführen. Häufig bekommen wir sogar als Rückmeldung, dass es Spaß macht, mal wieder etwas Neues zu lernen. Denn jedes E-Learning ist auch eine Investition in die eigene Bildung.
Hagedorn: Mit der zunehmenden Digitalisierung des Alltags verändern sich auch die Anforderungen an das eLearning. Die Ansprüche an Quantität und Aufmachung der Videosequenzen steigt. Ebenso müssen die Module künftig auch auf mobile Endgeräte zugeschnitten sein. Außerdem überlegen wir, wie man eLearning auch in Bereiche bringen kann, die bisher für diese Schulungsform nicht geeignet waren – beispielsweise Tiefkühllager. Hier könnte man über reine Audio-Varianten nachdenken, die vergleichbar der Sprachfunktion von Handy oder Tablet auf konkrete Fragen Antworten geben. Doch das ist noch Zukunftsmusik. Als richtungsweisend in der Branche gilt weiterhin das sogenannte Blended Learning, also die Verbindung von E-Learning und einer Präsenzschulung. Auch Trends wie wie Augmented Reality, also das Aufnehmen einer Realsituation mit einer Kamera und die Einblendung zusätzlicher Informationen über den Computerbildschirm, behalten wir im Blick.
Lenz: Eins darf man dabei jedoch nicht vergessen: Trends kommen und gehen. Was darüber hinausgeht ist die wachsende Notwendigkeit, Mitarbeiter individuell so weiterzuentwickeln, dass sie ihren Job bestmöglich ausüben können. Und die Unternehmen stehen hier in einem Wettbewerb – gewinnen wird, wer seine Mitarbeiter optimal qualifizieren, weiterentwickeln und halten kann. Die Technik ist der Knecht der Inhalte, die vermittelt werden sollen. Wichtig ist, wie viel neues Wissen der Mitarbeiter zum Schluss aus dem E-Learning mitnehmen kann.
One: E-Learning setzt technisches Know-How voraus. Wie ist Ihre Erfahrung - kommt die ältere Generation da noch mit?
Lenz: Die Bedenken, dass man für E-Learning "zu alt" sein kann, haben sich bei uns überhaupt nicht bestätigt. Im Gegenteil: Unsere Kurse werden vom Großteil der Mitarbeiter gut angenommen und wir können auch ältere und bildungsferne Menschen wieder ans Lernen heranführen. Häufig bekommen wir sogar als Rückmeldung, dass es Spaß macht, mal wieder etwas Neues zu lernen. Denn jedes E-Learning ist auch eine Investition in die eigene Bildung.
PAYBACK E-Learning
Komm zum Film!
Sie wollten schon immer mal vor der Kamera stehen anstatt dahinter? Nun gibt es eine realistische Chance, ins Filmgeschäft einzusteigen und groß rauszukommen: Für den neuen E-Learning-Film über PAYBACK bei REWE wird noch ein Mitwirkender gesucht. Werden Sie Teil des neuen PAYBACK-E-Learnings, spielen Sie bei den neuen PAYBACK-Mitarbeiterfilmen mit! Wie kommen Sie ans Set? Ganz einfach: Schreiben Sie in einer E-Mail (mit Foto) an julie.nowak@rewe-group.com bis zum 10. April 2015, warum Sie der perfekte Kandidat für den PAYBACK-Film sind.
Eine Jury wird unter allen Bewerbern die Auswahl treffen. Übrigens, die Kosten für die An- und Abreise zum Set übernimmt REWE. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Viel Glück!
E-Learning bei der REWE Group
- Bereits seit 2000 gibt es Mitarbeiter-Schulungen am Computer, zum Beispiel zu den Themen Obst und Gemüse oder Freundlichkeit an der Kasse – damals allerdings noch auf CD ROM.
- Seit 2010 gibt es E-Learning-Programme bei REWE und PENNY.
- Insgesamt gab es bisher etwa 40 E-Learning-Kurse, hauptsächlich zu den Themen Warenkunde, Hygiene, Lebensmittelrecht oder Erläuterungen zu Serviceangeboten wie Payback.
- Seit dem Start wurden weit mehr als eine Million eLearning-Schulungen von den Mitarbeitern der REWE Group absolviert.
- Bis ein E-Learning-Modul fertig ist, kann ein halbes Jahr vergehen. Dabei gleichen die Abläufe denen einer Filmproduktion: Auf Grob- und Feinkonzept folgt ein klassisches Drehbuch.
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Hallo Herr Krüger, wir bieten bei der DER Touristik auch E-Learnings an. Diese finden Sie unter der DER Touristik Akademie im Infonet bzw. Intranet. In erster Linie sind das Sprachkurse in englischer, italienischer, französischer und spanischer Sprache. Man kann dabei jeweils die internationalen Levels erlernen. Darüber hinaus nehmen wir auch die E-Learning Themen der REWE Group auf, soweit sie uns betreffen. So z.B. das verpflichtende E-Learning zum Thema Compliance. Hierzu werden die Lerner automatisch von uns eingeladen. Weitere E-Learnings sind in Bearbeitung und werden folgen.
E-Learning würde ich mir bei der DER Touristik auch wünschen um mich als Mitarbieter weiterzubilden.
Leider sieht hier das Angebot sehr dürftig aus oder es ist eventuell gar nicht bekannt welche E-Learning Möglichkeiten im Konzern bestehen, die auch bei der DER Touristik genutzt werden können.