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ArticleId: 1888magazineSie heißen Bärtige Sandbiene, Große Harzbiene oder Wald-Pelzbiene: Viele Wildbienen-Arten sind bedroht. Ein Projekt am Bodensee zeigt nun, wie wirkungsvoll Obstbauern die Lebensbedingungen für Wildbienen verbessern können.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/4/8/csm_Wildbienen_Monitoring_ProPlanet_mgt_st_04991c07ff.jpgRettet die Bärtige Sandbiene!Wildbienen-Projekt erfolgreich
Foto: iStockphoto
Wildbienen-Projekt zeigt Erfolge
Rettet die Bärtige Sandbiene!
Sie heißen Bärtige Sandbiene, Große Harzbiene oder Wald-Pelzbiene: Viele Wildbienen-Arten sind bedroht. Ein Projekt am Bodensee zeigt nun, wie wirkungsvoll Obstbauern die Lebensbedingungen für Wildbienen verbessern können.
Was bewirken Nisthilfen, Blühflächen und Gehölzpflanzungen in und um Obstanlagen für die Natur? Ein bereits im Jahr 2010 initiiertes Gemeinschafts-Projekt von der REWE Group, Obst vom Bodensee Vertriebsgesellschaft mbH, Bodensee-Stiftung und Imkern zeigt, wie wirkungsvoll die von Obstbauern in der Bodenseeregion durchgeführten Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen für Wildbienen sein können. So wurden bei der aktuellen Erfassung der Wildbienen in den Anbauflächen und an Fördermaßnahmen wie Blühflächen-Einsaaten und Nisthilfen insgesamt 117 Wildbienen-Arten ermittelt. Unter den nachgewiesenen Wildbienen befinden sich auch 25 Arten, die landesweit als bedroht bzw. als nicht ungefährdet (Vorwarnliste) eingestuft sind, wie die Bärtige Sandbiene, die Große Harzbiene, die Wald-Pelzbiene oder die Rötliche Kegelbiene. Der Nachweis der landesweit stark gefährdeten Schwarzblauen Sandbiene ist als regionale Besonderheit einzustufen.
Die 2017 durchgeführte Erfolgskontrolle macht deutlich, dass auch intensiv genutzte Niederstamm-Obstanlagen Lebensraum für eine große Anzahl von Wildbienen sein können. Voraussetzung dafür ist, dass zusätzliche Blühflächen und Nisthilfen für die so wichtigen Bestäuberinsekten dauerhaft bereitgestellt werden.
„Auf einigen Flächen hat sich die Zahl der Arten in vier Jahren verdoppelt.“
Dr. Mike Herrmann, Tierökologe und verantwortlich für das Wildbienen-Monitoring
Der Tierökologe Dr. Mike Herrmann, der das Wildbienen-Monitoring durchgeführt hat, erläutert: „Auf den Ansaaten wurden oft hohe Individuenzahlen und mit bis zu 34 Wildbienen-Arten mancherorts auch eine große Vielfalt festgestellt. Bei einigen Hilfsmaßnahmen wie den Wildbienen-Nisthilfen kam es seit der letzten Erhebung vor vier Jahren sogar zu einer Verdopplung der Artenzahlen. Für intensiv genutzte Obstanbauflächen sind das erfreulich hohe Zahlen.“  Für die Förderung der Wildbienen setzen sich die Obstbauern in der Bodenseeregion seit 2010 mit viel Engagement ein. Mittlerweile machen jedes Jahr weit mehr als 100 Betriebe mit. Im letzten Jahr erreichten die Landwirte mit der Aussaat von weiteren 54 Hektar ein- und mehrjähriger Blühflächen einen neuen Rekord – trotz schlechter Ernteaussichten durch den Jahrhundertfrost. Die Gesamtbilanz des Engagements der Bodensee-Obstbauern seit Projektbeginn ist beeindruckend. Rund 246 Hektar Blühflächen, über 8.800 Gehölzpflanzen (Hecken, Bäume und Sträucher) sowie 550 Insekten-Nisthilfen, 1.740 Vogelkästen und 120 Fledermauskästen bereichern seitdem die Obstbauregion.
„Wir sind mit unseren Erzeugerorganisationen stolz darauf, Teil dieser Erfolgsgeschichte und Mitinitiator zu sein. Unsere Obstbauern engagieren sich seit Jahren für die Schaffung und den Erhalt von Lebensräumen von Bienen, anderen Insekten und Vögeln. Die Artenvielfalt bereichert unsere Region und ihre Förderung sorgt dafür, dass unser Lebensraum noch wertvoller wird. Naturschutz und Landwirtschaft können sich ergänzen; das zeigt dieses Projekt sehr deutlich. Der Naturschutz hat dabei auch einen eigenen, praktischen Anreiz für unsere Obstbauern. Er sorgt dafür, dass die Obstplantagen langfristig genutzt werden können, z.B. indem sie von den Bienen bestäubt werden und so schließt sich der Kreis zwischen Naturschutz und Wirtschaftlichkeit. Darin liegt für uns alle eine große Chance“, so Johannes von Eerde, Geschäftsführer der Obst vom Bodensee Vertriebsgesellschaft mbH.

Der Projektpartner REWE Group belohnt das Naturschutz-Engagement der Bodensee- Obstbauern mit dem Nachhaltigkeitslabel Pro Planet und macht es so auch für die Kunden sichtbar. „Unser Apfel-Projekt zeigt, dass der Dialog und die praktische Zusammenarbeit zwischen Naturschützern und Landwirten einen wertvollen Mehrwert für die Natur, die Anbauregion und alle Beteiligten liefern. Es ist schön mit anzusehen, wie sich unser langjähriges gemeinsames Engagement entlang der Wertschöpfungskette auszahlt“, so Dr. Florian Schäfer, Nachhaltigkeit Ware REWE Group.
„Alle reden vom Bienensterben. Unser Projekt zeigt, dass eine Trendwende möglich ist.“
Patrick Trötschler, stv. Geschäftsführer Bodensee-Stiftung
Ziel des Pro Panet-Apfel-Projektes ist es, durch eine gute Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz die biologische Vielfalt auf und im direkten Umfeld von Apfelplantagen zu erhöhen. Der kontinuierliche fachliche Austausch von Naturschützern, Wissenschaftlern, Landwirten und Lieferanten ist einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren. Gestartet wurde das Projekt 2010 am Bodensee. Mittlerweile sind in dem Gemeinschaftsprojekt von REWE Group, Bodensee-Stiftung, BirdLife Österreich und dem Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) 13 Obstanbau-Regionen mit über 250 Erzeugern im Projekt vertreten, so dass alle deutschen Apfellieferanten der REWE Group sich im Projekt engagieren. Dies führt dazu, dass die REWE- und PENNY-Märkte innerhalb der deutschen Apfelsaison überwiegend mit Eigenmarken-Äpfeln aus dem Projekt beliefert werden können.
Naturschutzfachlich begleitet wird das Apfelprojekt von Anfang an von der Bodensee-Stiftung. Patrick Trötschler, stellvertretender Geschäftsführer der Bodensee-Stiftung, betont den bundesweiten Vorbildcharakter des Gemeinschaftsprojekts: „Alle reden vom Insekten- bzw. Bienensterben und fordern zu Recht Maßnahmen zur Verbesserung. Unser Projekt macht deutlich, dass hier eine Trendwende möglich ist. Die Erfahrungen und Ergebnisse aus unserem Pro Planet-Apfelprojekt zeigen, dass – auch in intensiv genutzten Agrarlandschaften – die Landwirtschaft und Lebensmittelbranche mit großem Engagement deutliche Verbesserungen für die biologische Vielfalt erzielen kann. Ich hoffe, dass künftig viele Landwirte in Deutschland und Europa dem Vorbild der Obstbauern am Bodensee folgen und sich gemeinsam mit dem Naturschutz für mehr Vielfalt in der Landschaft einsetzen – engagiert, konsequent und dauerhaft.“
(v. l.) Patrick Trötschler (Bodensee-Stiftung), Werner Vooren (Imker), Johannes von Eerde (Obst vom Bodensee ), Katja Röser (Bodenseeobst eG), Michael Winste (Württemberg. Obstgenossenschaft Raiffeisen eG), Esther Dworak (Obst vom Bodensee), Andreas von Traitteur (Obstbauer), Dr. Florian Schäfer (REWE Group)

Die detaillierten Ergebnisse der Erfolgskontrolle 2017 finden Sie unter:
www.proplanet-label.com
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