Weil ihre Pfirsiche keinen Gewinn mehr abwerfen, werden einer spanischen Obstbauerfamilie Solarpaneele vor die Nase stellt. Wie sich das auf die Gemüter der drei Generationen auswirkt, erzählt Regisseurin Carla Simón in ihrem Goldener-Bär-gekrönten Sozialdrama „Alcarràs – Die letzte Ernte“. Mit verwirrten Klimawandelleugnern bekommen es Marc-Uwe und sein haariger Mitbewohner in der „Känguru-Verschwörung“ zu tun. Weil dagegen kein roter Faden hilft, fährt Autor und Ko-Regisseur Marc-Uwe Kling sämtliche Filmgenres auf. Währenddessen gerät Martin Freeman in dem britischen Sechsteiler „The Responder“ als Streifenpolizist an die Grenzen seiner Nerven.
Mit dem Marktwert ihrer Pfirsiche im freien Fall und den neuen Energien im Aufstieg sieht sich die katalonische Obstbauern-Familie Solé vor die Wahl gestellt: Bäume oder Solarpaneele? Besonders der dokumentarische Stil in Carla Simóns „Alcarràs“ war der Jury der diesjährigen Berlinale den Goldenen Bären wert. Während sich die Existenzangst langsam über die Gemüter der Älteren legt, sorgen die Kinder immer wieder für Ablenkung und Aufheiterung – vor und auf der Leinwand. Das macht „Alcarràs“ zu einem fein beobachteten Sozialdrama mit Herz und Verstand.
Carla Simón
„Alcarràs“ ist erst der zweite Spielfilm, den die 1986 im Barcelona geborene Katalanin Carla Simón realisiert. Sie studiert in Oakland, Barcelona und London Film sowie audiovisuelle Kommunikation und spezialisiert sich zunächst auf menschliche Schicksale in Kurzdokumentationen („Born Positive“, 2012). 2017 gibt sie mit „Fridas Sommer“ nach eigenem Drehbuch ihr Debüt als Spielfilm-Regisseurin und wird damit in die Jugend-Sektion Generations der Berlinale eingeladen. Simón dreht bevorzugt in Katalanisch und mit Laiendarstellern.
Filmgenre: Familiendrama
Länge: 120 Minuten
Regie: Carla Simón
Mit: Jordi Pujol Dolcet, Anna Otín, Xenia Roset, Albert Bosch, Ainet Jounou
Altersfreigabe: o.A.
Verleih: Piffl Medien
Ab: 11.8.2022
Kleinkünstler Marc-Uwe und sein Känguru setzen sich in ihrem zweiten Kino-Abenteuer den Aluhut auf, um die Mutter von Nachbarin Maria aus den Klauen hirnvernebelter Klimawandelleugner zu retten. Als Belohnung winken ein Abendessen mit Maria (für Marc-Uwe) und das befriedigende Gefühl mal wieder recht gehabt zu haben (für das Känguru). Doch schon nach rund acht Minuten streckt der rote Faden in „Die Känguru-Verschwörung“ die Waffen, zugunsten einer bunten Auswahl an Filmgenres (Kung Fu, Western, u.ä.) und popkultureller Zitate (von Monty Python bis Arnold Schwarzenegger).
Marc-Uwe Kling
Der 1982 in Stuttgart geborene Marc-Uwe Kling ist ein typischer Schwabe in Berlin. Statt erfolg- und brotlos seiner Kleinkunst nachzugehen, gewinnt er 2006 und 2007 die Poetry-Slam-Meisterschaften und macht ab 2010 hochintelligente Känguru-Podcasts und eine Hörbuch-Trilogie. 2017 veröffentlicht er den dystopischen Science Fiction-Roman „QualityLand“, der etwa ein Jahr lang in den USA als heißer Serienstoff gehandelt wird. Und 2021 entschließt sich Kling, bei der zweiten „Känguru“-Verfilmung zum ersten Mal selbst als Ko-Inszenator im Regiestuhl zu sitzen.
Filmgenre: Komödie
Länge: 96 Minuten
Regie: Marc-Uwe Kling, Alexander Berner
Mit: Dimitrij Schaad, Volker Zack, Rosalie Thomass, Petra Kleinert, Benno Fürmann
Altersfreigabe: o.A.
Verleih: X Verleih
Start: 25.8.2022
Kaum eine TV-Nation hat so viele fiktionale Ordnungshüter wie Großbritannien. Kein Wunder, dass nach und nach auch die körperlichen und seelischen Wunden an den Tag kommen, die dieser Beruf bei den britischen Kriminalen hinterlässt. „The Responder“ ist der erste Mehrteiler, der darauf sein Augenmerk richtet, nicht zuletzt, weil er von dem ehemaligen Liverpooler Bobby Tony Schumacher geschrieben wurde. Dass zudem der auf freundliche Durchschnittstypen abonnierte Martin Freeman („The Hobbit“, „Sherlock“) als Streifenpolizist und Vater an die Grenzen seiner Belastbarkeit stößt, macht den Sechsteiler umso dichter und spannender.
Genre: Drama
Länge: ca. 300 Minuten
Regie: Tony Schumacher
Mit: Martin Freeman, Adelayo Adedayo, Warren Brown, Myanna Buring, Ian Hart
Altersfreigabe: ab 12
Kaufen: Polyband
Seit: 5.8.2022
Die Computerspielwelt kennt jede Menge Ego-Shooter, aber Ego-Walker gibt es nur einen: Stanley. Schon seit 2011 folgt der Büroangestellte, der eines Tages in einem leeren Büro vor einem schwarzen Bildschirm steht, den ihm vorgegebenen Weg durch das mysteriöse Abenteuer. Manchmal entscheidet er sich aber auch gegen die Erzählung und geht, angeleitet durch den Spieler, seiner eigenen Wege. In der neuen „Ultra Deluxe“-Version entdeckt Stanley nicht nur neue Pfade zu alten Enden, sondern folgt hinter geheimen Türen selbstreferenziellen Spuren.
Art: Mystery, Abenteuer
Entwickler: Crows Crows Crows
Erhältlich für: Nintendo Switch, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S
Adresse: stanleyparable.com