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Lesedauer: 3 Minuten
Filme & Co. im April
Cineastischer Stresstest
von Edda Bauer

Der Elternführerschein wird im Science-Fiction Drama „The Assessment“ zur Realität. In Luzia Schmids Dokumentarfilm „Ich will alles. Hildegard Knef“ gesteht Tochter Christina „Tinta“ Gardiner, dass ihre Mutter manchmal durchaus zum Stresstest für die engste Familie werden konnte. Und ein Mord an der Schule des 13-jährigen Sohnes setzt eine ganze Familie in „Adolescence“ unter Stress.

Kino 1
The Assessment

Die Idee eines Elternführerscheins ist nicht neu, in der nicht allzu fernen Zukunft von „The Assessment“ ist sie sogar schon umgesetzt. Prüferin Virginia besucht das gutsituierte Paar Mia und Aaryan, um die beiden einer siebentägigen Praxis-Prüfung zu unterziehen. Und Virginia ist fest entschlossen, jeden Tag zu einem Stresstest zu machen. Alicia Vikander, Elizabeth Olsen und das Who is Who des britischen Films kam 2024 in den Filmstudios von Köln-Ossendorf zusammen, um zum Gelingen des Spielfilmdebüts der Französin Fleur Fortuné beizutragen. Und sie waren sehr erfolgreich.

Alicia Vikander

Der Aufstieg der 1988 im schwedischen Göteborg geborenen Alicia Vikander ist in der Tat kometenhaft. 2010 gibt sie in „Die innere Schönheit des Universums“ ihr Spielfilmdebüt. Schon ein Jahr später ist sie die Königin neben Mads Mikkelsen in „Die Königin und der Leibarzt“. 2016 gewinnt sie den Oscar als beste Nebendarstellerin in „The Danish Girl“, 2018 ist sie nach Angelina Jolie die neue Lara Croft in „Tomb Raider“. Zwischendurch hat sie noch Zeit, den Schauspieler Michael Fassbender zu heiraten. Mit ihm und den zwei gemeinsamen Söhnen lebt sie in London und Lissabon.

Filmgenre: Science-Fiction Drama
Länge: 114 Minuten
Regie: Fleur Fortuné
Mit: Alicia Vikander, Elizabeth Olsen, Himesh Patel, Minnie Driver, Indira Varma
Altersfreigabe: ab 16
Verleih: capelight pictures
Start: 3.4.2025

Kino 2
Ich will alles. Hildegard Knef

© Piffl Medien GmbH 100 Jahre alt wäre Hildegard Knef im Dezember dieses Jahres geworden. Dass es ein bewegtes Leben zwischen „Rote Rosen regnen“ und „Von nun an ging’s bergab“ war, wissen viele noch. Warum, weshalb, weswegen, schon eher nicht mehr. Dokumentarisch geht Regisseurin Luzia Schmid in „Ich will alles. Hildegard Knef“ die Stationen der Knef – oder Neff, wie die junge deutsche Schauspielerin in Hollywood und New York umgetauft wurde – noch einmal ab: Von der Zeichnerin bei der Ufa Anfang der 40er Jahre bis zu ihrem letzten Interview zwei Wochen vor ihrem Tod im Jahr 2002.

Luzia Schmidt

1966 in Zürich geboren, ist Luzia Schmid zunächst als Redakteurin für das schweizerische Fernsehen tätig, bevor sie an der Kunsthochschule für Medien in Köln anfängt Regie zu studieren. Unter ihren seit 1998 entstandenen Dokumentarfilmen finden sich auch drei mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete: „Geschlossene Gesellschaft – Der Missbrauch an der Odenwaldschule“ (2012), „Der Ast, auf dem ich sitze – Ein Steuerparadies in der Schweiz“ (2020) und 2024 „Drei Frauen – Ein Krieg“. Ihr Filmportrait über Hildegard Knef feierte in der Sektion Panorama bei der 75. Berlinale seine Premiere.

Filmgenre: Dokumentarfilm
Länge: 98 Minuten 
Regie: Luzia Schmid
Mit: Christina Gardiner, Paul von Schell, Nina Kunzendorf
Altersfreigabe: ab 12
Verleih: Piffl Medien GmbH
Start: 3.4.2025

Streaming
Adolescence

© Netflix Eines Morgens wird der 13-jährige Jamie aus dem Bett heraus verhaftet. Ihm wird der Mord an einer Mitschülerin zur Last gelegt. Während Jamie vehement alles abstreitet, glauben seine Eltern an eine Verwechslung und gehen gegen die Polizei vor. Jeder der vier Teile der Serie „Adolescence“ ist in Realzeit in einer einzigen Einstellung gedreht. Stephen Graham spielt nicht nur den Vater des 13-Jährigen, er ist auch Co-Autor der Serie. Peter Barantini, mit dem Graham den Spielfilm „Boiling Point“ (2021) und den gleichnamigen Sequel-Vierteiler (2023) jeweils in Realzeit gedreht hat, führt auch hier Regie. Wie gut dieses Team eingespielt ist, macht sich an Spannung und Dramatik bemerkbar.

Genre: Drama
Länge: ca 240 min 
Regie: Philip Barantini
Mit: Stephen Graham, Owen Cooper, Faye Marsay, Ashley Walters, Christine Tremarco
Altersfreigabe: ab 12
Streaming Platform: Netflix
Seit: 13.3.2025

Game
Wanderstop

© Anapurna Interactive „Wanderstop“ ist ein Teehaus mitten im Wald, in dem Alta den Gästen Tee serviert, den sie höchstpersönlich angebaut, geerntet und zubereitet hat. Alles könnte so wunderbar harmonisch sein, würde Alta nicht von Erinnerungen an ihr Leben als Kämpferin eingeholt. In „Wanderstop“ geht es um Veränderung, Selbstfindung und Burnout. Letzteres hat Entwickler Davey Wreden am eigenen Leib erlebt, nachdem er die hoch komplexen Spiele „The Stanley Parable“ (2013) und „The Beginner’s Guide“ (2015) erschaffen hatte. „Wanderstop“ ist sein verspielt meditativer Weg zum Runterkommen.

Art: Cosy Game
Entwickler/Vertrieb: Ivy Road / Annapurna Interactive
Erhältlich für: Windows, PS 5, Xbox Serie X/S
Adresse: store.steampowered.com/app/1299460/Wanderstop/

Rubriken:
Unterhaltung
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