© Universal Pictures International Germany Er hört nicht auf, der Regen über Großbritannien. Während die Straßen überfluten und die Häuser versinken, gebiert eine Frau (Jodie Comer) ihr erstes Kind.  

Den Weltuntergang aus der Perspektive einer frischgebackenen Mutter zu erzählen, ist ungewöhnlich, aber nicht unlogisch. Für jede Frau ist ab dem ersten Schrei ihres Neugeborenen die Welt nicht mehr die, die sie vorher war. Eine Naturkatastrophe wie sie die britische Regisseurin Mahalia Belo in „The End We Start From“ inszeniert, ist dafür nicht die schlechteste Metapher, birgt sie doch Urängste ebenso wie Überlebenswillen. 

Jodie Comer 
Drei Serien braucht Jodie Comer, um sich von der Statistin zur Leading Lady des britischen Fernsehens zu machen: „My Mad Fat Diary“ (2013), „Thirteen – Ein gestohlenes Leben“ (2016) und „The White Princess“ (2017). Als Auftragskillerin Villanelle in vier Staffeln der Krimiserie „Killing Eve“ schreibt die 1993 geborene Liverpoolerin TV-Geschichte, nicht nur darstellerisch, sondern auch modisch im pinken Tüllkleid. Ihr West End Debüt gibt sie 2022 mit dem One-Woman-Stück „Prima Facie“ mit so großem Erfolg, dass sie damit 2023 am Broadway ihren Einstand gibt. 

© A24 Als magischen Realismus bezeichnet man in Kunst und Literatur, wenn die Wirklichkeit mit Träumen verschmilzt. Der Autor, Regisseur und Schauspieler Julio Torres hat mit „Problemista“ ein sehr buntes Paradebeispiel dafür auf die Leinwand gezaubert. 

Es geht um Alejandro, einen Spielzeugerfinder aus El Salvador, der sein Glück in New York versucht. Dabei rasselt er aber nicht nur mit den Migrationsbestimmungen zusammen, sondern auch mit der Kunstkritikerin Elizabeth, die von ihrem frisch eingefrorenen Ehemann 13 Gemälde von Eiern geerbt hat. Alejandro soll für die Bilder eine Galerie finden. 

Julio Torres 
Das Regiedebüt des 1987 in San Salvador geborenen Autors und Comedians Julio Torres schrammt haarscharf an der eigenen Biographie entlang. Doch statt um Spielzeug geht es bei Torres um Worte, mit denen er allerdings großartig zu spielen weiß. Beweisen kann er das schon kurz nach seinem Abschluss an einer New Yorker Privatschule, indem er sich bei diversen TV-Sendern als Gag-Schreiber bewirbt. Tatsächlich kommt er 2016 bei der weltweit berühmten Satire-Show „Saturday Night Live“ unter und gewinnt zusammen mit dem Autorenteam bis 2019 vier Emmys. 

© 2024 20th Century Studios Adam lebt in einem verlassenen Hochhaus am Rande von London. Als es eines Abends zu seinem Erstaunen klingelt, steht vor der Tür der offenbar einzige Nachbar, der noch dazu betrunken ist. Adam ahnt nicht, was mit Harry alles in sein Leben tritt. 

„All of Us Strangers“ ist einer dieser Filme, von denen man nicht glaubt, dass sie noch gemacht werden. Langsam, leise, besetzt mit gerade einmal fünf Darstellern und so voller atmosphärischer Szenen, dass man als Zuschauer gar nicht merkt, wie man von einer gefährlich liebevollen Beziehung absorbiert wird. Ganz nebenbei kann man zwei der besten britischen Schauspieler, Andrew Scott und Paul Mescal, in Hochform erleben. 

© Slow Bros. 200.000 Meilen unter dem Meeresspiegel, und das auch noch auf einem anderen Planeten. 250 Jahre ist es her, dass sich die Fedora I auf die Suche nach einem für Menschen lebbaren Ort gemacht hat. Harold Halibut ist ein neugieriger Laborgehilfe und gleichzeitig der Titelheld dieses wunderschönen Videospiels, das mit Hilfe von Knetgummi und Motion Capturing in der Kölner Game-Schmiede Slow Bros entstanden ist. Allein für die von Jules Verne inspirierte Geschichte und dem originellen Design lohnt es sich, mit „Harold Halibut“ Bekannschaft zu machen.