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Willkommenslied der Frauengruppe
DER Touristik Foundation
Nachhaltiger Tourismus für Mensch und Tier
von Sandra Kube

Ende vergangenen Jahres reiste Sören Hartmann, CEO DER Touristik Group, nach Tansania und machte sich vor Ort ein Bild über aktuelle Projekterfolge der DER Touristik Foundation - und die besonderen Herausforderungen während der Pandemie. Sehen und hören Sie hier seine Eindrücke, und erfahren Sie mehr über die Projekte und Pläne.

„Ich bin stolz auf die Arbeit der Foundation!“ So lautet das Fazit von Sören Hartmann, Vorstandsvorsitzender der DER Touristik Foundation und CEO DER Touristik Group, nach seiner Reise  nach Tansania. Im November 2021 hat er sich in der Region Emboreet, im Norden Tansanias persönlich ein Bild über die Arbeit der verschiedenen Entwicklungsprojekte verschafft, an denen die Foundation beteiligt ist. Bereits seit 2016 ist die Foundation im Land aktiv. Die Corona-Pandemie hat das Engagement wichtiger denn je gemacht. Zeit für eine Bestandsaufnahme.

Mehr als 10.000 Reisegäste der DER Touristik genießen jedes Jahr die Nationalparks mit ihrer faszinierenden Tierwelt, die endlos scheinenden Sandstrände, den Kilimanjaro und bewundern die besondere Massai-Kultur. Für die DER Touristik ist Tansania damit nicht nur ein sehr beliebtes Reiseland, sondern auch eine Destination, für dessen Menschen, Natur und Tourismus der Reisekonzern eine besondere Verantwortung trägt. Ohne nachhaltigen Tourismus werden die Grundlagen zerstört, die Tansania so einzigartig machen.

„Ich bin stolz auf die Arbeit der Foundation!“
Sören Hartmann
CEO DER Touristik Group

Tansania steht vor großen Herausforderungen: Menschen und Tiere konkurrieren um knappen Lebensraum, Frauen werden in der Massai-Kultur häufig benachteiligt, die Infrastruktur von Schulen ist schlecht und die Arbeitslosigkeit ist hoch. Wie kann man dieses Dilemma lösen? 
Die DER Touristik Foundation hat dabei einen klaren Ansatz: Es muss ein kompletter und wirtschaftlich nachhaltiger Kreislauf im Land aufgebaut werden. Erfolgreich sind nur diejenigen Projekte, die gemeinsam mit den Betroffenen vor Ort abgestimmt werden. Bildungsprogramme sind der entscheidende Hebel und dürfen nicht nur bei den Kindern ansetzen, sondern müssen alle Bevölkerungsgruppen einbinden: Jung und Alt, Frauen und Männer.

3 Fragen an Kathrin Sommer
„Aktuell entwickeln wir ein Ausbildungsprogramm für touristische Berufe - ein ganz wichtiger Beitrag, um nachhaltig die Wirtschaft und den Tourismus zu stärken“

Kathrin Sommer, Nachhaltigkeitsabteilung DER Touristik, bei der Seifenherstellung Kathrin Sommer arbeitet in der Nachhaltigkeitsabteilung der DER Touristik und verantwortet dort alle Aufgaben rund um die Foundation. Sie hat Sören Hartmann auf seiner Reise begleitet.

Wie haben Sie die Menschen vor Ort erlebt?

Kathrin Sommer: „Mich hat die ansteckende Lebensfreude, Freundlichkeit und Dankbarkeit der Menschen in Tansania besonders beeindruckt. Auch für uns in Deutschland waren die vergangenen zwei Jahre wegen Corona beruflich und privat nicht immer einfach. Meine Zeit in Tansania hat mir jedoch noch einmal sehr deutlich vor Augen geführt, dass wir noch viel häufiger dankbar sein sollten für das, was für uns selbstverständlich ist.“

Was hat Sie auf der Reise besonders beeindruckt?

Kathrin Sommer: „Persönlich begeistert hat mich der musikalische Empfang, der uns überall bereitet wurde. Die Menschen singen gerne. Wichtige religiöse, politische und kulturelle Nachrichten werden oft über Lieder transportiert – das merkt man natürlich sofort. So viele tolle Stimmen auf einen Fleck, habe ich bisher selten gehört. Da ich selbst leidenschaftlich gern singe, hatte ich deshalb das ein oder andere Mal Tränen in den Augen.“ Musikalischer Empfang Sekundarschule Emboreet

Welche nächsten Schritte sind für die Projektarbeit geplant?

Kathrin Sommer: „Aktuell entwickeln wir ein Ausbildungsprogramm für touristische Berufe. Hierzu bin ich gerade mit dem Projektpartnern im engen Austausch. Für unser Engagement ist das ein ganz wichtiger Beitrag, um nachhaltig die Wirtschaft und den Tourismus zu stärken.“

Die Projekte

Schul- und Berufsausbildung für 3.700 Kinder

Vor fast fünf Jahren hat die Der Touristik Foundation ihr Engagement in Tansania mit dem Bau von Schulen begonnen. Mittlerweile sind acht Schulen gebaut und renoviert worden: Sie ermöglichen mehr als 3.700 Kindern die Schulausbildung. Die Foundation finanziert den Schulbau. Betreiber der Schulen ist der Staat, der für ein einheitliches und solides Bildungsniveau einsteht. Sören Hartmann mit Schülern

Verstärkt durch die Corona-Pandemie enden jedoch aktuell viele Absolventinnen und Absolventen in der Arbeitslosigkeit. Deshalb entschloss sich die Foundation, auch Ausbildungsprogramme für junge Erwachsene zu fördern. Im November konnte Sören Hartmann mit gemeinsamen Projektpartnern das erste Handwerkszentrum für Maurer, Schreiner und Schlosser eröffnen. Aktuell wird dort 64 jungen Frauen und Männern die Ausbildung ermöglicht. Beim Handwerkszentrum, das dringend benötigte Fachkräfte ausbildet, soll es aber nicht bleiben.  Eröffnung des Handwerkerzentrums

Frauenzentrum

Damit Kinder und Jugendliche eine Ausbildung erhalten, müssen vor allem die Mütter davon überzeugt werden, wie wichtig es ist, sie dabei zu unterstützen. Das können die Frauen jedoch nur dann leisten, wenn sie selbst eine besondere Förderung erfahren. In der Massai Kultur haben sie traditionell wenig Rechte, werden häufig ohne Ausbildung früh verheiratet, bekommen viele Kinder und leben sozial isoliert. Die DER Touristik Foundation hat deshalb ein Frauenbildungszentrum aufgebaut. Ein Treffpunkt für Frauen aus verschiedenen Stammesgruppen, in dem sie hilfreiche Dinge für das tägliche Leben erfahren, wie eine hygienische Haushaltsführung oder eine aktive Familienplanung. Sie lernen auch, wie sie kleine Geschäfte aus der Produktion von Seife und Maismehl aufbauen können. Aus diesem Einkommen können sie wiederum ihren Kindern die Ausbildung ermöglichen. In Planung sind bereits Ausbildungszweige, die jungen Menschen eine Lehre im Tourismus ermöglichen und damit auch dem dortigen Fachkräftemangel fundiert entgegenwirken.

Erfahrungsbericht einer Massai-Frau
„Die Unabhängigkeit
von meinem Mann
tut meinem
Selbstbewusstsein
gut!“

Mamaai Letoo ist 55 Jahre alt und geht regelmäßig in das Frauenzentrum. Sie berichtet begeistert von ihren Erlebnissen: „Seit ich mich regelmäßig mit anderen Frauen treffe, hat sich mein Leben sehr zum Positiven verändert. Früher haben wir Massai-Frauen alle ziemlich isoliert gelebt. Jetzt helfen wir uns gegenseitig. Das Training im Frauenbildungszentrum und die Zugehörigkeit zur Frauengruppe sind für mich ein richtiges Highlight. Sie bringen Licht in mein Leben!“

Mamaai ist nie zur Schule gegangen und ist daher besonders dankbar über das vermittelte Wissen: „Jetzt weiß ich, wie wichtig es ist, mein Haus sauber zu halten, von sauberem Geschirr zu essen und saubere Kleidung zu tragen, das war früher alles nicht selbstverständlich für mich.“ Bei der Maismehlherstellung

Aus all dem Erlernten schöpft sie Kraft und Mut: „Die Unabhängigkeit von meinem Mann tut meinem Selbstbewusstsein gut! Ich gehe jetzt selbst einkaufen und weiß nun, wie ich meine Familie gesund ernähren kann. Was soll ich sagen, ich sehe sogar viel besser und jünger aus, weil ich mich sauberer anziehe und vor allem auch gesünder ernähre! Das Beste aber ist, dass ich gelernt habe, Seife und Maismehl herzustellen und so mein eigenes Geld zu verdienen. Das investiere ich in meine Kinder und ihre Schulbildung, denn Bildung ist das Wichtigste für eine gute und sichere Zukunft.“ Ulrike Braun, Leiterin Nachhaltigkeit DER Touristik, bei der Seifenherstellung

Artenvielfalt

In Tansania konkurrieren Menschen und Tiere um Lebensräume und Nahrung. Das enorme Bevölkerungswachstum und der damit einhergehende Zuwachs von Siedlungen und Straßen führt dazu, dass es immer weniger Puffer zwischen den Nationalparks und den Dörfern gibt. Es kommt zu gefährlichen Auseinandersetzungen. Die Menschen sehen die Wildtiere als Feinde an, die ihre Lebensgrundlage gefährden. Hinzu kommt: Die Wildtiere können die Reservate, die sie vor Wilderei schützen sollen, ungehindert verlassen, während sie für die Massai und ihre Nutztiere eine Grenze darstellen, die sie auf der Suche nach Wasser und Nahrung nicht passieren dürfen.
Um mit diesem großen Konfliktfeld richtig umzugehen, wurde das Umweltprogramm „Living in Harmony with Nature“ gegründet, an dem auch die DER Touristik Foundation beteiligt ist. Sie bietet Kurse an, die junge Heranwachsende im richtigen Umgang sensibilisieren sollen. Jährlich lernen mehr als 500 Jugendliche, wie sich Wilderei vermeiden lässt.

Ganz praktisch lässt sich die Arbeit des Programms an einer simplen, aber sehr effektiven Initiative beschreiben: Dem Bau von Chili-Zäunen um Agrarflächen. Sie halten Elefanten und andere wilde Tiere mit sehr sensiblen Riechorganen davon ab, auf die Felder zu gehen, denn der beißende Geruch ist für sie ein Graus.


Den Eintritt in die Nationalparks können sich ein Großteil der Einheimischen nicht leisten. Kinder und Jugendliche, denen über das Umweltprogramm ein Besuch ermöglicht wird, berichten oft erstaunt, wie entspannt und ruhig das Zusammentreffen von Tieren und Menschen in den Reservaten abläuft. Eine wichtige Erfahrung, die ihnen zeigt, dass es nicht immer nur Konflikte geben muss.

„Living in Harmony with Nature” vermittelt Kindern und Jugendlichen, wie sie Tierwelt und Natur schützen und ihr eigenes Leben durch einen Einklang mit ihnen verbessern können. Außerdem lernen sie, dass der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle ist, die ihr Land braucht. Dieses Wissen geben sie in der Familie weiter und sind so wertvolle Multiplikatoren.

Lesen Sie mehr über die DER Touristik Foundation und ihre Projekte in der neuen Broschüre und hier in one:

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