Steigende Energie- und Strompreise, angespannte Lieferketten oder extrem preissensible Verbraucher:innen: Die Herausforderungen sind in diesen Zeiten enorm. Die REWE-Märkte und ihre Teams nehmen sie an und setzen auf ihre bewährten Stärken.
Nach mehrjähriger Zwangspause konnten Kaufleute, Marktverantwortliche und Manager:innen in diesem Jahr endlich wieder persönlich zu den regionalen Jahrestagungen zusammenkommen. Die Treffen boten gute Gelegenheiten für intensiven Austausch und klare Worte. Mit Spannung erwarteten die Teilnehmenden die Berichte der REWE Group-Vorstände.
Lionel Souque Lionel Souque nahm das aktuelle gesamtwirtschaftliche Umfeld in den Fokus. „2022 war ein sehr herausforderndes Jahr für uns alle, auch für uns als REWE Group. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie der Ausbruch des Angriffskrieg auf die Ukraine führten zu einer Vielzahl an Herausforderungen – wie beispielsweise der Anstieg von Rohstoff- und Energiepreisen oder Lieferengpässe. All dies führte unter anderem zu steigenden Einkaufspreisen sowie höheren Energiekosten und Mieten.“ Zwar entspannen sich einzelne Rohstoffpreise wie Sonnenblumenöl aktuell, die Herausforderungen bleiben aber hoch: Viele Verbraucher:innen geben an, sich deutlich weniger leisten zu können als früher – und sparen sogar bei Lebensmitteln, stellte Souque weiter fest. Die Folge: Der Discount gewinnt aktuell. Und auch in den REWE-Märkten achten die Kund:innen verstärkt auf die Preise und greifen so beispielsweise vermehrt zu Preiseinstiegsmarken und Aktionsartikeln.
Telerik Schischmanow In Summe liege jedoch ein gutes Geschäftsjahr 2022 hinter der REWE Group: „Der Gesamtumsatz stieg – auch inflationsbedingt – auf ein hohes Niveau, während das operative Ergebnis (EBITA) knapp unter Vorjahresniveau sank“, ergänzte der REWE Group-Finanzvorstand Telerik Schischmanow. Der Grund für letzteres seien Kostensteigerungen und die bewusste Investition in die Verkaufspreise zu Gunsten der Kund:innen.
Peter Maly
Peter Maly, als Chief Operating Officer (COO) unter anderem für das Vollsortiment in Deutschland verantwortlich, nahm den Ball auf und stellte die Wettbewerbsvorteile von REWE aus Kund:innensicht heraus: den zuverlässigen und preiswerten Einkauf, die beste Qualität und Frische und vor allem: „REWE hat die besten Mitarbeiter:innen!“
Maly appellierte an den Unternehmergeist der selbständigen Kaufleute, forderte Mut ein, denn zum Jammern gebe es keinen Grund: „Wir sind gut durch die Krisen gekommen.“ Auch im zurückliegenden Jahr 2022 konnten die REWE-Märkte ihre Erlöse steigern, bundesweit überstieg das Umsatzvolumen erstmals die 30-Milliarden-Euro-Marke. Der Durchschnittskauf blieb auf konstant hohem Niveau – ein Indiz für die enge Bindung der Kund:innen an die Marke REWE. „Wir können Preiseinstieg, aber wir können auch mehr: Wir können Regionalität, Lokalität, wir sind stark beim Thema Vegan“, hob der REWE-Vorstand hervor. Auch die Spätöffnungszeiten seien ein Alleinstellungsmerkmal. „Das sollten wir nicht infrage stellen, denn der Trend geht aktuell wieder zum Späteinkauf“, so Maly weiter. Um möglichst viele Kund:innen zu erreichen, geht REWE auch unkonventionelle Wege. Jüngstes Beispiel ist ein Supermarktbus, der seit Kurzem durch die REWE Region Mitte tourt. Er geht auf die Idee eines selbständigen Kaufmanns zurück und ist ein weiteres Beispiel für unternehmerische Kreativität, eine Stärke der REWE Group.
Thomas Nonn „Menschen machen Märkte“, stellte Thomas Nonn, Bereichsvorstand Selbständigkeit und Genossenschaft, denn auch fest. Tatsächlich ist die Selbständigkeit als REWE-Kauffrau und -Kaufmann eine Erfolgsgeschichte. Die Zahl der Partnerkaufleute ist binnen zehn Jahren von 933 auf 1.370 gestiegen. Und sie soll weiter kräftig wachsen, bei der Privatisierungsgeschwindigkeit will REWE in den kommenden Jahren noch einen Zahn zulegen, um die Quote der von selbständigen Kaufleuten betriebenen Märkte weiter zu steigern. Gleichwohl werde auch in Zukunft „das Filialsystem weiterhin eine wichtige Rolle im Vollsortiment spielen“, so Nonn.
Sein Fazit: Entscheidend für den Erfolg am Markt bleiben die Mitarbeitenden. Die Richtigen zu finden und langfristig ans Unternehmen zu binden, sei mehr denn je das Gebot der Stunde.