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Pro & Contra
Marke oder Noname?
Den einen kommt nichts außer Markenprodukten in die Tüte, die anderen sind mit Noname-Kleidung, -Kaffee und Co. völlig zufrieden. Für Vera Scholz aus der Unternehmenskommunikation Toom Baumarkt ist die Marke ein Versprechen, auf das sie sich meistens verlassen kann. Jonas Humborg, Auszubildender bei der REWE Group, dagegen ist nicht wichtig, was drauf steht, sondern was drin steckt. Zwei Kollegen, zwei Meinungen.
„Höhere Preise bedeuten bessere Qualität“
Da weiß man eben was man hat. Habe ich die Wahl, greife ich fast immer zu Markenprodukten. Erst kürzlich stand ich wieder am Hauptbahnhof und hatte Lust auf einen Kaffee. Kurz habe ich überlegt, ob ich schnell zum Bäcker gehe und mir dort einen hole, dann hat es mich aber doch zu Starbucks gezogen. Vier Euro für einen Kaffee? Was soll’s! Aber ich wusste ja, dass der Kaffee da einfach super schmeckt. Eine Marke ist für mich ein Versprechen und bedeutet, dass ich mich darauf verlassen kann. Natürlich heißt das nicht, dass andere Produkte unbedingt von schlechterer Qualität sein müssen, aber mittlerweile habe ich mich so daran gewöhnt, dass ein höherer Preis auch immer gleich bessere Qualität bedeutet.
Da weiß man eben was man hat. Habe ich die Wahl, greife ich fast immer zu Markenprodukten. Erst kürzlich stand ich wieder am Hauptbahnhof und hatte Lust auf einen Kaffee. Kurz habe ich überlegt, ob ich schnell zum Bäcker gehe und mir dort einen hole, dann hat es mich aber doch zu Starbucks gezogen. Vier Euro für einen Kaffee? Was soll’s! Aber ich wusste ja, dass der Kaffee da einfach super schmeckt. Eine Marke ist für mich ein Versprechen und bedeutet, dass ich mich darauf verlassen kann. Natürlich heißt das nicht, dass andere Produkte unbedingt von schlechterer Qualität sein müssen, aber mittlerweile habe ich mich so daran gewöhnt, dass ein höherer Preis auch immer gleich bessere Qualität bedeutet.
Gehe ich im Supermarkt einkaufen, habe ich eine unzählige Auswahl an Produkten. Klar, dass ich da das kaufe, das ich kenne. Von zu Hause, Freunden oder Bekannten. Aus meiner Sicht kann eine Marke einem auch ein Gefühl von Vertrautheit und Heimat geben. Das, was ich von zu Hause kenne, insbesondere aus der Kindheit, esse ich heute noch immer gerne. Milka-Schokolade oder Kinderriegel zum Beispiel. Das erinnert mich an früher, damit bin ich sozusagen groß geworden. Ich denke, dieses Gefühl von Vertrauen schafft nur eine Marke. Dann gibt es natürlich noch die Werbung, die mich häufig überzeugt. Bin ich einmal überzeugt, gibt es für mich auch keinen Grund, mal etwas anderes auszuprobieren. Wozu auch, wenn’s mir schmeckt?
Insgeheim weiß ich, dass ich bei einem Großteil der Produkte, die ich kaufe keinen Unterschied bemerken würde, wären sie nicht gekennzeichnet. Gerade bei Lebensmitteln. Außer bei Nutella – da macht mir keiner etwas vor.
Vera Scholz
Unternehmenskommunikation toom Baumarkt
Vera Scholz
Unternehmenskommunikation toom Baumarkt
„Die inneren Werte zählen“
Der Pullover von Tommy Hilfiger, die Schuhe von Lacoste und die Armbanduhr von Fossil – damit kann man mich nicht beeindrucken. Ich werte niemanden auf, der eine bestimmte Marke trägt. Vielmehr schätze ich Menschen, die auch mit No-Name-Kleidung ein gesundes Selbstbewusstsein haben.
Vielleicht liegt das daran, dass ich ohne teure Markenartikel groß geworden bin: Ich habe drei Brüder und bin es gewohnt, dass jegliche Kleidung vom Ältesten zum Jüngsten durchgereicht wurde. Nur wenn der Bruder einen schnellen Wachstumsschub bekommen hat, war Neuware angesagt. Eine Ausnahme gab es jedoch: Fußballschuhe. Da hat immer jeder von uns ein eigenes Paar bekommen, der Gesundheit zuliebe.
Das hat mich geprägt und ich mache heute einen großen Bogen um reine Marken-Trends. Man wird mich also weder mit Burberry-Schal, Ed Hardy-Shirt oder Abercrombie & Fitch-Jacke sehen. Ein richtiger Markengegner bin ich jedoch auch nicht: Wenn ich ein tolles und finanzierbares Kleidungsstück einer Marke sehe, das mir gefällt, schlage ich schon mal zu.
Der Pullover von Tommy Hilfiger, die Schuhe von Lacoste und die Armbanduhr von Fossil – damit kann man mich nicht beeindrucken. Ich werte niemanden auf, der eine bestimmte Marke trägt. Vielmehr schätze ich Menschen, die auch mit No-Name-Kleidung ein gesundes Selbstbewusstsein haben.
Vielleicht liegt das daran, dass ich ohne teure Markenartikel groß geworden bin: Ich habe drei Brüder und bin es gewohnt, dass jegliche Kleidung vom Ältesten zum Jüngsten durchgereicht wurde. Nur wenn der Bruder einen schnellen Wachstumsschub bekommen hat, war Neuware angesagt. Eine Ausnahme gab es jedoch: Fußballschuhe. Da hat immer jeder von uns ein eigenes Paar bekommen, der Gesundheit zuliebe.
Das hat mich geprägt und ich mache heute einen großen Bogen um reine Marken-Trends. Man wird mich also weder mit Burberry-Schal, Ed Hardy-Shirt oder Abercrombie & Fitch-Jacke sehen. Ein richtiger Markengegner bin ich jedoch auch nicht: Wenn ich ein tolles und finanzierbares Kleidungsstück einer Marke sehe, das mir gefällt, schlage ich schon mal zu.
Ich finde in Zukunft sollte es eine größere Rolle spielen, unter welchen Umständen ein Kleidungsstück produziert wurde, statt nur auf ein Emblem zu schauen und dafür das Zehnfache zu zahlen. Bei Lebensmitteln gilt dasselbe: Der Kaffee muss nicht von Starbucks oder Dallmayr sein, der Frischkäse nicht von Philadelphia – zumal bekannt ist, dass viele Hersteller von Industriemarken auch für Handelsmarken produzieren. Ich achte lieber auf die Inhaltsstoffe, Zutaten und Herstellungsbedingungen. Wenn die mich überzeugen, gebe ich gerne einige Euro mehr aus. Kurz gesagt: Auf die inneren Werte kommt es an!
Jonas Humborg
Auszubildender bei der REWE Group
Jonas Humborg
Auszubildender bei der REWE Group
Mein Kommentar
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