Es duftet lecker, als Max Krämer das Brett mit den kleinen, runden Patties auf den Tisch stellt. Dennoch schaut Thorsten Ritscher zunächst etwas skeptisch, greift dann aber beherzt zum ersten Stück: Die Verkostung des Insektenburgers ist für den Bereichsleiter CM/EK Vollsortiment Frische 2 doch für einen kurzen Moment gewöhnungsbedürftig. Ganz entschlossen langt auch Senior Category Buyer Karin Niebiossa zu. Die Einkäuferin kennt ähnliche Produkte bereits von Messen. Keine Überzeugungsarbeit mehr braucht es bei Michael Weikl. Der Category Manager Frische in der Region Süd hat die Burger dort gelistet und sie damit zu einem Vorreiter für REWE gemacht. Er weiß: Es ist nicht schwer, Menschen von diesem Produkt zu überzeugen.
Ein Test unter Kollegen in den Nachbarbüros ergibt: Einige weigern sich, den Burger zu probieren, als sie erfahren, was in ihm steckt. Doch viele werden auch neugierig, denn: Dem Burger sieht man nicht an, dass er zu einem Drittel aus Buffalolarven besteht. Er sieht aus wie ein leckerer, würziger Burger-Patty, herzhaft mit einer knusprigen Hülle und einer lockeren Konsistenz.
Deutschlands erster Insektenburger
Seitdem Kaufmann Michael Reinartz in Aachen die ersten Burger ins Sortiment aufgenommen hat, gibt es kein Halten mehr. In den Medien wird über den Insektenburger berichtet und im Markt kommt das Produkt gut an. Schnell häufen sich Anfragen aus ganz Deutschland. Händler und Gastronomen wollen das hippe Produkt haben.
Keine Scheu vor Insekten: Thorsten Ritscher, Bereichsleiter CM/EK Vollsortiment Frische 2, bei der Burgerverkostung
Doch den beiden Gründern Max Krämer und Baris Özel ist bewusst, dass ihr Burger eine klar definierte Zielgruppe hat: „Wir wollen vor allem in die Großstädte. Dort sehen wir das größte Potenzial“, sagt Max Krämer. „Vor allem Berlin ist uns wichtig“, ergänzt Baris Özel. „Von dort bekommen wir jede Menge Anfragen.“
Deshalb plant Thorsten Ritscher nun auch, den Burger bundesweit in REWE-Märkten in Großstädten anzubieten: „Die Nachfrage ist dort auf jeden Fall vorhanden und die möchten wir zeitnah bedienen. In der zweiten Jahreshälfte sollen deshalb auch Kunden in Hamburg, Berlin oder Köln den ersten Insektenburger Deutschlands bei REWE kaufen können.“
Also mussten die beiden Freunde viel testen und ausprobieren, bis sie 2015 mit ihrem ersten Produkt in den belgischen Markt gingen. Dort gab es die Burger zunächst nur in zwei Restaurants zu kaufen.
Produziert werden die Burger derzeit noch in den Niederlanden. Die beiden Gründer legen dabei viel Wert darauf, dass zwischen der Aufzucht der Larven und der Burgerherstellung keine langen Transportwege notwendig sind. Und die nächsten Produkte haben die beiden auch schon in der Pipeline.