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ArticleId: 3816magazineDie Zeit im Kampf um den Klimawandel wird knapp, zeigt der neueste Weltklimabericht. Dabei wird oft vergessen: Was bei uns auf dem Teller landet, trägt in großem Maße dazu bei. Was das Schnitzel mit dem Klima zu tun hat und wie Sie schon durch kleine Veränderungen beim Einkaufen und Essen das Klima schützen können.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/6/8/csm_ts_standard_ernaehr_82677f06f6.jpgKlimawandel: Jeder Bissen zähltErnährung und Klimaschutz
© Getty Images | knape
Ernährung und Klimaschutz
Jeder Bissen zählt
von Julia Dopjans

Die Zeit im Kampf um den Klimawandel wird knapp, zeigt der neueste Weltklimabericht. Dabei wird oft vergessen: Was bei uns auf dem Teller landet, trägt in großem Maße dazu bei. Was das Schnitzel mit dem Klima zu tun hat und wie Sie schon durch kleine Veränderungen beim Einkaufen und Essen das Klima schützen können.

Es gibt viele Möglichkeiten sich für den Klimaschutz einzusetzen: Mit dem Rad statt mit dem Auto fahren, sich für energiesparende Elektrogeräte entscheiden oder die Heizung nicht unnötig aufdrehen. Eine alltägliche und dabei sehr effiziente Möglichkeit wird jedoch oft übersehen: unsere Ernährung.

Was wir essen, hat große Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Rund ein Fünftel der Treibhausgas-Emissionen entstehen durch unsere Ernährung. Ein Mensch isst laut Angaben des Bundeszentrums für Ernährung durchschnittlich 500 Kilogramm Lebensmittel im Jahr und produziert dadurch etwa zwei Tonnen Kohlendioxid. Etwa 45 Prozent davon entstehen bei der Erzeugung vom Acker bis zum Supermarkt oder Discounter, der Rest bei Einkauf, Lagerung und Verarbeitung.

Die gute Nachricht: Selbst kleine Änderungen in unseren Ernährungsgewohnheiten können in der Gesamtheit signifikant zum Klima- und Ressourcenschutz beitragen. Hier finden Sie fünf Tipps, mit denen Sie schon heute starten können.

Öfter auf Fleisch verzichten

Wer weniger tierische und mehr pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Kartoffeln, Getreide und Hülsenfrüchte auf dem Teller hat, leistet – so eine umfassende Studie der Oxford Universität – den größten Beitrag zum Klimaschutz. Pflanzliche Lebensmittel verursachen die wenigsten (8 Prozent), tierische Produkte (Fleisch, Fisch, Milch) die meisten Treibhausgase (44 Prozent). Das liegt daran, dass Wiederkäuer während der Verdauung von Kraftfutter große Mengen des Treibhausgases Methan freisetzen und für die Herstellung und den Import des Kraftfutters viel Energie eingesetzt wird.

Besonders schlecht schneiden Rind und Lamm ab, lautet das Ergebnis einer aktuellen ifeu-Studie (Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg). So fallen bei der Produktion von einem Kilo Rindfleisch durchschnittlich 13,6 Kilo CO2 an, bei Hähnchen 5,5 Kilo und bei Schwein 4,6 Kilo. Zum Vergleich: Bei der Produktion von einem Kilo Karotten werden nur 0,1 Kilo CO2 frei. Das bedeutet nun nicht, dass Fleisch grundsätzlich tabu ist. Auch maßvoller Konsum macht einen Unterschied. Wenn alle Bundesbürger:innen nur 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche essen würden, wie von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen, dann sänken unsere ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen bereits um rund neun Prozent. Dank eines wachsenden Angebots an veganen und Fleischersatz-Produkten – zum Beispiel von REWE Bio + vegan oder PENNY Food for future – ist es gar nicht so schwer, beispielsweise ein oder zwei Veggie- oder Vegan-Days in der Woche einzuschieben. Zudem sind beide Produktreihen komplett klimaneutral.

© Getty Images | Anna_Shepulova

In der Woche vom 15. bis zum 19.08. bieten die Kantinen der Kölner Zentralstandorte vermehrt vegetarische und vegane Gerichte an. Ob Veggie-Bratwurst, Gemüse-Lasagne oder vegetarische Cevapcici – in dieser Woche können sie Neues ganz einfach ausprobieren und hier Ihr Feedback dazu dalassen.


Butter vom Brot

Auch zu viel Milchprodukte schaden. Der CO2-Fußabdruck von einem Kilo Butter ist fast auf dem Niveau eines Kilo Rindfleisches. Was Butter so problematisch für das Klima macht: Für die Herstellung von einem Kilo sind etwa 18 Liter Milch erforderlich. Das führt wiederum dazu, dass viele Kühe allein für die Butterherstellung gehalten werden müssen. Schon bei der Herstellung des benötigten Tierfutters werden jede Menge Treibhausgase freigesetzt. Wer komplett oder zumindest ab und zur Pflanzenmargarine statt Butter greift, schont das Klima.

Eine Faustregel lautet: Je mehr Fett ein Milchprodukt enthält, desto mehr Milch wird für dessen Herstellung benötigt. Eine gute Alternative zu Kuhmilch ist übrigens Pflanzenmilch, zeigt die ifeu-Studie: Bei der Herstellung von Milch aus Hafer oder Dinkel (0,3 Kilo CO2) wird deutlich weniger CO2 freigesetzt als bei der Produktion von Kuhmilch (durchschnittlich 1,5 Kilo). 

© Getty Images | alvarez

Regional und saisonal statt global

„Mit den Jahreszeiten essen“ ist ein guter Leitsatz für eine umweltfreundliche Ernährung. Denn am klimafreundlichsten sind Lebensmittel, wenn sie gerade Saison haben und nicht weit transportiert werden müssen. Vor allem bei Flugzeugimporten sind die Emissionen um ein Vielfaches höher als beim Schifftransport. Eine Flug-Ananas etwa schneidet etwa 25-mal schlechter ab als dieselbe Frucht, die mit dem Schiff nach Deutschland kommt (Quelle: ifeu-Studie). Saisonal geerntetes Obst und Gemüse belastet das Klima außerdem weit weniger als Pflanzenkost, die außerhalb der Saison im beheizten Treibhaus wächst.

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Die Tomate – eine Klimabilanz
© Getty Images | KarepaStock

Wie sich die Produktion von Lebensmitteln auf ihre CO2-Bilanz auswirkt, kann man gut am Beispiel der Tomate erkennen: Wachsen Bio-Tomaten hierzulande im beheizten Treibhaus, fallen rund 9,2 kg CO2 pro Kilogramm Tomaten an. Bei konventioneller Erzeugung sind es sogar 9,3 kg. Exemplare aus unbeheizten Treibhäusern verbrauchen rund 2,3 kg je Kilo. Am besten schneiden saisonale Tomaten aus der Region ab. Sie verbrauchen nur 85 Gramm (konventionell) beziehungsweise 35 Gramm (bio) CO2 je Kilogramm. (Quelle: Rat für nachhaltige Entwicklung)


Häufiger zu Bio greifen

Beim Thema Ressourcenverbrauch schneiden Bio-Produkte häufig besser ab als konventionell hergestellte Lebensmittel. Denn der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und mineralische Düngemittel spart Energie. Zusätzlich stammt das Kraftfutter für Tiere nur selten aus Übersee. Das Thünen-Institut hat viele vergleichende wissenschaftliche Studien ausgewertet. Das Ergebnis: Ökologisch bewirtschaftete Böden speichern mehr Kohlenstoff als konventionell bearbeitete. Die Emissionen des klimaschädlichen Lachgases waren im Mittel um 24 Prozent niedriger. Wer Bio-Lebensmittel kauft, schont also das Klima.

© Getty Images | Karl-Hendrik Tittel

Verpackt – da geht auch weniger

Die Menge des Verpackungsmülls ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Neben ihrem Nutzen, wie zum Beispiel dem sicheren Transport und dem Schutz vor Verderb, belasten Verpackungen und ihre Entsorgung das Klima. Kaufen Sie Lebensmittel also möglichst unverpackt und nutzen Sie Mehrwegfrischenetze bei Obst und Gemüse. Vermeiden Sie überflüssige Einwegprodukte. Tragetaschen werden umso klimafreundlicher, desto häufiger sie wiederverwendet werden. Bei verpackten Lebensmitteln gilt: Darauf achten, dass die Verpackung recyclingfähig ist. Und sie in die richtige Mülltonne werfen, damit sie recycelt werden kann.

© Getty Images | onticelllo

Verschwendung vermeiden

Werden Lebensmittel produziert, verbraucht dies Ressourcen. Wirft man sie weg, hätte man sich zuvor Anbau, Bewässerung, Transport, Verpackung und vieles mehr sparen können. Umso tragischer: Elf Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland pro Jahr im Müll, davon 59 Prozent in Privathaushalten (Quelle: bmel). Eine Studie des Thünen-Instituts zeigt: Deutschland könnte die auf den Lebensmittelkonsum in Deutschland zurückzuführenden Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Jahr 2015 um 9,5 Prozent reduzieren. Voraussetzung dafür ist die Halbierung der Lebensmittelabfälle auf Einzelhandels- und Verbrauchereben bis zum Jahr 2030. Das können Sie tun: Planen Sie Ihre Einkäufe im Voraus und kaufen Sie bewusst ein, lagern Sie Lebensmittel richtig, gehen Sie nicht pauschal nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern prüfen Sie selbst, ob Lebensmittel noch genießbar sind.

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