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Nicole Fingerle (Foto: Achim Bachhausen)
Einkäuferin Nicole Fingerle
Im magischen Dreieck
von Stefan Weber
Sie helfen Wäsche zu reinigen, Geschirr zu säubern oder die Wohnung von Schmutz zu befreien. Obendrein sorgen sie dafür, dass alles angenehm duftet: Haushaltspflegemittel sind unverzichtbare Helfer. „Es gibt immer mehr Innovationen für sehr spezielle Anwendungen“, beobachtet Nicole Fingerle, die bei der REWE Group für den Einkauf der Warengruppe Waschen, Putzen, Reinigen (kurz: WPR) zuständig ist. Das Gute: Der Markt wächst. Die Verbraucher geben mehr Geld für Geschirrreiniger, Waschmittel & Co. aus. Und: Die Verpackung vieler Eigenmarken der REWE Group wird nachhaltiger. 
Waschen, Putzen, Reinigen (kurz: WPR) – das klingt nach einer wenig spannenden Warengruppe. Geht es doch um Hilfsmittel für die lästigen Pflichten, die in jedem Haushalt zu erledigen sind. Also: kein Glamour, langweilig und wenig sexy. Soweit die Vorurteile. Dann kommt Nicole Fingerle, 41, setzt ihr strahlendstes Lächeln auf und flötet: „Haushaltspflegemittel sind eine tolle Warengruppe.“ Klar, mag man als Besucher denken: Das muss sie jetzt sagen. Schließlich ist sie bei der REWE Group für den Einkauf dieser Artikel zuständig. Dann rattert die gebürtige Französin eine ganze Reihe von Gründen herunter, die die Haushaltshelfer für sie so besonders machen und wer zuvor Zweifel hatte, ist bekehrt: Geschirrspüler, Waschmittel & Co. scheinen doch nicht so ohne zu sein.
Der Inhalt der WPR-Flaschen, –Packungen  und –Dosen ist immer der Gleiche? Von wegen! „Die Markenartikler ändern sehr häufig die Rezepturen und versuchen so, bei den Kunden immer neue Bedürfnisse zu wecken. Da müssen wir mit unseren Eigenmarken rasch reagieren“, erläutert Fingerle. Andersherum: Durch die schnelle Adaption treibt der Handel die Markenartikler immer wieder zu Innovationen und besseren Qualitäten an.
Das Ergebnis ist ein ständiges Upgraden der bestehenden Produkte und ein ständiger Wettlauf um die beste Qualität. Hinzu kommt, dass die Verpackungen häufig überarbeitet werden müssen, weil neue Vorschriften und Verordnungen den Aufdruck von Warnhinweisen oder Gefahrensymbolen verlangen. Der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel spricht bereits von einer „Überkennzeichnung“, die Verbraucher verunsichere.
Das Einkaufsteam: Arabella Arauja, Nicole Fingerle, Mirija Fischer, Sarah Grunewald (Fotos: Achim Bachhausen)
Und dann die Stiftung Warentest, kurz „StiWa“, wie Fingerle sagt:  Die Produkttester haben ein besonderes Augenmerk auf Haushaltspflegemittel und unterziehen sie häufig Tests. Eine schlechte Bewertung - und das Produkt ist bei den Verbrauchern erst einmal untern durch. Das spornt die Eigenmarkenentwickler noch stärker an.
Aber nicht nur die Leistung entscheidet über den Markterfolg. Auch der Preis muss stimmen. Fingerle: „Wie orientieren uns am Wettbewerbsumfeld.“ Obendrein sollten die Helfer zum Waschen, Putzen und Reinigen auch noch möglichst nachhaltig sein, so wie zum Beispiel die Produkte der Eco-Serie von REWE Beste Wahl.
Leistung, Preis, Nachhaltigkeit – dieses magische Dreieck müssen Fingerle und ihr Team in der Balance halten. Das ist nicht immer leicht. Immerhin: Der Markt wächst. Die Verbraucher geben beständig mehr Geld aus, um ihre Wäsche zu pflegen, Geschirr zu reinigen oder die Wohnung sauber zu halten. Pro Jahr sind es nach Zahlen der GfK-Marktforscher knapp 80 Euro. „Es gibt immer mehr Innovationen für sehr spezielle Anwendungen“, sagt Fingerle. Wie zum Beispiel Duftperlen für die Waschmaschine – erzielen kein besseres Waschergebnis, dafür aber ein herrliches Dufterlebnis.
„Wer einmal in Köln ist, möchte nicht mehr weg“

Seit vier Jahren arbeitet Fingerle für die REWE Group; 2014 hat sie den Einkauf für die Warengruppe WPR übernommen. In der Branche ist sie jedoch schon sehr viel länger tätig. Nach der Ausbildung zur Industriekauffrau und Weiterbildung zur Handelsfachwirtin hatte sie 13 Jahre bei Schlecker im schwäbischen Ehingen gearbeitet. „Wenn es die Insolvenz nicht gegeben hätte, wäre ich sicher immer noch dort“, meint sie. Gleichwohl ist die Mutter eines sechsjähriges Sohnes froh, dass sich für sie alles so gefügt hat: „Wer einmal in Köln ist, möchte nicht mehr weg.“ Frankreich hatte Fingerle gleich nach dem Abitur verlassen. Ohne großartige Deutsch-Kenntnisse war sie damals ins Nachbarland gereist, aus Neugier - und ist geblieben. Einmal im Jahr geht es in die alte Heimat, um Familie und Freunde in Nantes zu besuchen. Hobbys? Bei dieser Frage zuckt Fingerle die Schultern und strahlt zugleich: „Da gibt es eigentlich nur eins: meinen Sohn.“
Preisvergleich leicht gemacht
Die Preisangabenverordnung verpflichtet den Handel, am Regal neben dem Endpreis des Produktes zusätzlich den Grundpreis pro Mengeneinheit (Kilogramm, Gramm, Liter oder Quadratmeter) anzugeben. Dies ermöglicht den schnellen Preisvergleich unterschiedlich großer Produktpackungen.

Bei Waschmitteln gibt es verschieden stark konzentrierte Produkte. Daher ist die Angabe des Grundpreises bezogen auf ein Kilogramm für Waschmittel nicht aussagekräftig. So werden zum Beispiel Waschmittelpackungen mit einem Inhalt von 40 Waschladungen sowohl als 3,5‐ als auch als 3‐Kilogramm‐Paket oder als 3‐Liter‐Flasche angeboten. Die Anzahl der Waschgänge, für die der Inhalt einer Packung durchschnittlich reicht, ist auf der Vorderseite der Packung vermerkt. Die gesetzlich vorgeschriebene Bezugsgröße für die Angabe der Waschladungen beträgt bei Voll‐ beziehungsweise Colorwaschmitteln 4,5 Kilogramm normal verschmutzte Wäsche und bei Feinwaschmitteln 2,5 Kilogramm leicht verschmutzte Wäsche.
Duften, nicht riechen
Ob Spülmittel, Glasreiniger oder Fleckenentferner - die Produkte, die wir zur Pflege des Haushalts und der Wäsche einsetzen, sollen nicht nur wirksam sein, sondern auch ein Wohlgefühl bei der Anwendung vermitteln. Dazu gehört ein angenehmer Duft. Denn Düfte können positive Gefühle oder Erinnerungen wecken. Zudem tragen sie zur Identität eines Produkts bei.

Zur Parfümierung von Wasch-, Pflege- und Reinigungsmitteln werden Riechstoffmischungen, so genannte Parfümöle, eingesetzt. Die setzen sich üblicherweise aus drei Grundbestandteilen zusammen: Kopf-, Herz- und Basisnote.

Die "Kopfnote" nehmen wir als Erste wahr. Ihre Aufgabe ist es, uns für den Duft zu interessieren. Häufig dominieren hier frische Zitrusnoten oder blumige Akzente. Dann folgt die „Herznote“. Sie macht den eigentlichen Charakter eines Dufts aus und ist über einen längeren Zeitraum wahrnehmbar. Parfümeure verwenden dafür häufig Blumennoten in Kombination mit holzigen und würzigen Noten. Das Dritte ist die „Basisnote“. Sie bestimmt, was von einer Riechstoffkomposition über einen längeren Zeitraum erhalten bleibt. Typisch sind Balsam-, Moschus- oder Vanillearomen.
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