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IDAHOBIT
„Hier sind alle willkommen, hier bin ich willkommen.“ 
von Simone Hahn

Herausfordernde Zeiten erfordern Entschlossenheit. Entschlossenheit, sich stark zu machen für Diversity. Deshalb setzen wir als REWE Group auch in diesem Jahr in verschiedenen Städten auf dem Christopher Street Day ein Zeichen für Vielfalt, Gleichberechtigung und Akzeptanz. Warum diese Entschlossenheit gerade jetzt mehr denn je gefordert ist, erläutert Ludwig-Maximilian Hoffmann, Leiter Prozesse und Clearingstelle (LPC) OWP bei REWE in der Region Süd und einer von drei nationalen Sprecher:innen unseres unternehmenseigenen LGBTIQ-Netzwerks DITO, im Interview. 

one: Welche besondere Bedeutung hat der IDAHOBIT (17.5.), der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, in diesem Jahr?  

Ludwig-Maximilian Hoffmann: Der IDAHOBIT hat diesmal eine besonders bedeutende Rolle für uns, weil er ein starkes Zeichen für die Solidarität und Unterstützung für die LGBTIQ-Community in einer Zeit setzt, in der weltweit wieder vermehrt diskriminierende Tendenzen zu beobachten sind. In diesem Jahr wollen wir verstärkt auf die Notwendigkeit aufmerksam machen, gegen Vorurteile und für Akzeptanz einzustehen. 

one: Wie wichtig ist es gerade jetzt, dass Unternehmen sprichwörtlich Flagge zeigen?   

Ludwig-Maximilian Hoffmann: Das Engagement für LGBTIQ-Rechte ist entscheidend, um ein inklusives, wertschätzendes Arbeitsumfeld zu schaffen und zu zeigen, dass Diskriminierung keinen Platz bei uns hat. Von kleinen (Markt-)Teams bis hin zur Gesamtheit unserer derzeit rund 390.0000 Mitarbeitenden gilt: Die Zusammenarbeit funktioniert besonders dann gut, wenn alle so sein können, wie sie sind, sprich in einem Umfeld arbeiten, das durch inklusive und akzeptierende Werte geprägt ist. Flagge zu zeigen, ist auch daher nicht nur ein Symbol, sondern ein Ausdruck unserer grundsätzlichen Haltung für Akzeptanz und gegen Diskriminierung jeder Art. 

one: Welche Rolle spielt Sichtbarkeit dabei – wie etwa Regenbogenaufkleber an Märkten, Reisebüros oder Logistikstandorten, das Hissen von Regenbogenflaggen oder auch die Teilnahme an Veranstaltungen?  

Ludwig-Maximilian Hoffmann: Die Sichtbarkeit durch Symbole wie Regenbogenaufkleber oder -flaggen spielt eine essenzielle Rolle, da sie sowohl innerhalb als auch außerhalb unserer Standorte ein starkes Signal der Akzeptanz und Unterstützung aussenden. Sehen Kund:innen oder Mitarbeitende beispielsweise einen Regenbogenaufkleber an der Eingangstür eines Marktes oder Reisebüros, wissen Sie: „Hier sind alle willkommen, hier bin ich willkommen.“ Sichtbarkeit trägt dazu bei, Sicherheit zu geben, gesellschaftliche Normen zu verändern und zeigt, dass wir aktiv für Vielfalt, Gleichberechtigung und die Rechte aller Menschen eintreten.  

one: DITO (different.together) wurde 2013 von Mitarbeitenden gegründet, um sich innerhalb der REWE Group für mehr Akzeptanz und Gleichberechtigung am Arbeitsplatz einzusetzen – unabhängig von sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität. Wie hat sich das LGBTIQ-Engagement der REWE Group seitdem entwickelt?  

Ludwig-Maximilian Hoffmann: Seit der Gründung von DITO hat sich das Engagement innerhalb der REWE Group kontinuierlich weiterentwickelt. Wir haben zahlreiche Initiativen gestartet, um die Akzeptanz und Gleichberechtigung zu stärken, etwa Netzwerktreffen, Schulungen und Sichtbarkeitsaktionen. Mittlerweile sind wir nicht nur in Köln, sondern in jeder Region Deutschlands und sogar in Österreich aktiv. Außerdem haben wir auch den Kontakt zu verschiedensten internen Fachbereichen und Gremien gesucht und diesen seitdem stetig ausgebaut. Wir sind stolz darauf, ein Umfeld zu schaffen, in dem jede:r so sein kann, wie sie möchten, ohne Angst vor Diskriminierung.  

one: Welches Feedback erhofft ihr euch zum Beispiel von der internen Postkartenaktion zum IDAHOBIT?  

Ludwig-Maximilian Hoffmann: Bei der Postkartenaktion, die zum IDAHOBIT initiiert wurde, haben wir leichte Veränderungen typischer Fragen an queere Kolleg:innen vorgenommen. Mit einem Augenzwinkern fragen wir zum Beispiel: „Wann hast du entschieden, dass du hetero bist?“ und möchten damit zur Reflexion und zum Dialog einladen. Wir wissen, dass das Gegenüber es nicht immer böse meint. Dennoch können Aussagen wie „Krass, man merkt gar nicht, dass du homosexuell bist“ dazu führen, dass sich queere Kolleg:innen deswegen nicht trauen, am Arbeitsplatz von ihrem Privatleben zu erzählen. Wir möchten, dass sich alle sicher fühlen und sie selbst sein können. Interesse ist gut, eine empathische Art miteinander umzugehen ist besser. 

one: Angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage fahren viele Unternehmen ihr Diversity-Engagement zurück oder stellen es komplett ein – auch in Deutschland. Sind diese Entwicklungen eher als vorübergehende Reaktion auf aktuelle politische „Trends“ zu betrachten, oder seht ihr tiefergreifende Dynamiken?  

Ludwig-Maximilian Hoffmann: Während einige Unternehmen ihre Diversity-Aktivitäten zurückfahren, setzen wir in der REWE Group unser Engagement für mehr Vielfalt entschieden fort. Das freut uns als Netzwerk natürlich sehr, da sind wir schon stolz auf die REWE (lacht). Aktuelle Trends sollten nicht das langfristige Ziel von Gleichberechtigung und Inklusion gefährden. Wir beobachten es mit Sorge, dass auch Unternehmen mit Sitz in Deutschland teilweise ihre Diversitätsprogramme zurückfahren oder zum Beispiel als CSD-Unterstützer wegfallen. Wir glauben, dass besonders diese Zeiten Entschlossenheit verlangen, und wir werden unsere Bemühungen weiter intensivieren. 

one: Gibt es auch positive Entwicklungen?  

Ludwig-Maximilian Hoffmann: Trotz der Herausforderungen gibt es positive Entwicklungen. Es gibt eine wachsende Bewegung hin zu mehr Akzeptanz, auch und vor allem von jüngeren Menschen, die Vielfalt als Selbstverständlichkeit ansehen. Und wir beobachten die Unterstützung für Pride-Events durch queere Mitarbeitende und Allies. 

one: Welche Botschaft möchtet ihr anlässlich des IDAHOBIT an andere Unternehmen senden, die sich weiterhin für Diversity einsetzen?  

Ludwig-Maximilian Hoffmann: Unsere Botschaft zum IDAHOBIT ist ein Appell für den kontinuierlichen Einsatz für Diversity. Wir fordern andere Unternehmen auf, nicht nur symbolisch Regenbogenflaggen zu hissen, sondern auch, wie wir, aktiv an einer Kultur des Respekts und der Offenheit zu arbeiten. 

CSD 2025: Wo, wann und wie ihr mitmachen könnt   

Mit dem übergreifenden Motto „Vielfalt leben. Demokratie verteidigen“ ist DITO in Deutschland in diesem Jahr in bei insgesamt fünf CSD-Demonstrationen am Start:   

28.06. Leipzig: Ihr habt Interesse, auf dem Truck in Leipzig mitzufahren? 
Dann meldet euch gerne bei dito-ost@rewe-group.com   

06.07. Köln: Wer das DITO-Netzwerk beim CSD Köln in der Fußgruppe unterstützen möchte, 
kann sich gerne hier anmelden.    

19.07. Frankfurt: Ihr habt Interesse, auf dem Truck in Frankfurt mitzufahren? 
Dann meldet euch gerne bei Stefan.Weber@dertour.com.  

26.07. Berlin: Unterstützt DITO auf dem CSD in Berlin und meldet euch bei dito-ost@rewe-group.com.  

02.08. Hamburg: Ihr habt Interesse, auf dem Truck in Hamburg mitzufahren? 
Dann meldet euch gerne bei  dito-nord@rewe-group.com. 

09.08. Nürnberg: Möchtet ihr bei einer tollen Aktion im Rahmen des CSD in Nürnberg dabei sein? 
Meldet euch bei dito-sued@rewe-group.com  

 
Der Teilnahmebeitrag für eine Teilnahme auf dem Truck wird in allen Städten jeweils an lokale Organisationen gespendet.  Meldet euch bei Fragen bei den oben genannten DITO-Kolleg:innen. 

DITO (different together) wurde im August 2013 gegründet und setzt sich innerhalb der REWE Group für mehr Toleranz und Akzeptanz am Arbeitsplatz ein, unabhängig von sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität. Was anfangs als Stammtisch für schwule und lesbische Mitarbeiter:innen der Kölner Verwaltungsstandorte begann, hat sich bereits 2014 zu einem offiziellen LGBTIQ-Netzwerk der REWE Group formiert und wird seitdem von CEO Lionel Souque als Pate und Straight Ally begleitet.  

Mittlerweile gibt es sechs regionale DITO-Netzwerke in ganz Deutschland. Außerdem ist DITO mit DITO Austria auch bei der REWE International AG in Österreich vertreten. Neben den CSD-Demonstrationen in Deutschland sind wir auch auf der Vienna Pride sowie der Milano Pride vertreten. 

Schon gewusst? Ende 2024 wurden wir als REWE Group bereits zum dritten Mal in Folge als LGBTIQ-freundlicher Arbeitgeber mit der Auszeichnung „Pride Champion“ gewürdigt.  

Vielfaltsmonat: Daniela Büchel im Interview
„Diversität alleine reicht nicht“ 
Warum sollten sich Unternehmen gerade jetzt stark für Vielfalt und eine offene Gesellschaft machen? Und warum ist Diversity längst kein ein Nice-to-have mehr, sondern ein entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg? Dazu Daniela Büchel, Mitglied des Vorstands für die Bereiche HR und Nachhaltigkeit, im Interview. 
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Kommentare

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Jens
vor 1 Monat und 22 Stunden

Ich finde es super, dass die REWE in Zeiten zunehmender Homophobie an den Diversitätszielen festhält und nicht etwa zurückfährt, wie es gerade viele US-Konzerne machen.

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