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Foto: Messe Düsseldorf
Euroshop meldet Rekordbeteiligung
Mit der siebten Dimension
ins sechste Jahrzehnt
von Achim Bachhausen
Die Euroshop wird 50 und ist bei den Ausstellern so gefragt wie nie.Schon Monate vor Beginn war die gebuchte Fläche der Euroshop 2014  übertroffen. Insbesondere das Interesse aus dem Ausland an der Mega-Schau für Investitionsgüter des Handels ist sehr hoch. Wegen der starken Nachfrage stellt die Messe Düsseldorf zusätzliche Hallen zur Verfügung, in denen vom hochglänzenden Boden bis zur LED-Deckenbeleuchtung alles gezeigt wird, was Kunden lockt und Umsatz bringt.
„Wir gehen von rund 2.400 Ausstellern aus. Diese Entwicklung untermauert eindrucksvoll, dass unser neues Konzept der sieben Erlebnis-Dimensionen der richtige Schritt war und von der Branche sehr positiv aufgenommen wird“, berichtete Elke Moebius, Global Head Retail und Director Euroshop.

Die „Erlebnis-Dimensionen“ der Euroshop 2017 gliedern sich in POP Marketing, Expo & Event Marketing, Retail Technology, Lighting, Visual Merchandising, Shop Fitting & Store Design sowie Food Tech & Energy Management. Das umfangreiche Angebot an den Ausstellerständen wird durch die bewährten Foren mit praxisnahen Beiträgen an allen Messetagen ergänzt. Hierzu gehört das Euroshop-Forum Architecture & Design, das Eurocis-Forum, das Popai-Forum und das Omnichannel-Forum ebenso wie das Ecopark-Forum und das neue Forum Expo & Event.
Beste Ladenkonzepte gesucht Parallel findet auch in diesem Jahr die Verleihung der Euroshop-Retail-Design-Awards für die weltweit besten Storekonzepte statt, ebenso wie die Vergabe der Retail Technology Awards Europe (reta). App hilft bei der Planung

Wer seinen Messebesuch planen will, kann dies jetzt komfortabler tun: Auf dem Euroshop-Portal ist die aktuelle Ausstellerdatenbank, die täglich aktualisiert wird, online. Die Euroshop-App stellt mittels Geofencing den Euroshop-Gästen bereits bei der Ankunft am Flughafen, Bahnhof oder auf den Messe-Parkplätzen die wichtigsten Informationen zur Verfügung.
Euroshop 2017
Vier Technik-Trends
Das Smartphone wird zum Einkaufassistenten. Kunden speichern damit Einkaufslisten und vergleichen Preise, suchen nach Produkten und deren Bewertungen, sammeln Coupons und Punkte. Steht nun auch das mobile Bezahlen vor dem Durchbruch?
Foto: Andrey Popov - Fotolia
Mobile Payment
Das Bezahlen mit dem Mobiltelefon geht schnell, ist effizient für den Händler und bequem für den Kunden. Deshalb gibt es in der Branche kaum Zweifel, dass sich die innovative Zahlmethode langfristig durchsetzen wird. Dass die Nutzerzahlen hierzulande noch sehr gering sind, liege weniger an schlechter technischer Ausstattung, sondern am mangelnden Verständnis und Vertrauen der Konsumenten, besagt eine aktuelle Studie des EHI Retail Institutes. Nun soll unter anderem Payback dem mobilen Bezahlen auf die Sprünge helfen. Schon heute können die Payback-Nutzer bei vielen Partnern des Bonuspunkteprogramms per Smartphone-App bezahlen und Punkte sammeln. Weitere Händler stehen in den Startlöchern.
LEDs und Beleuchtung
Die LED hat die Shopbeleuchtung revolutioniert. Leuchtstärken variieren und Lichtfarben verändern sich tageslichtabhängig. So lässt sich jede gewünschte Stimmung auf der Verkaufsfläche erzeugen. Neue Forschungserkenntnisse zum Thema biologische und emotionale Lichtwirkung fließen in ganzheitliche Lichtkonzepte ein. Philips präsentiert ein lichtbasiertes Indoor-Navigationssystem, das dem Kunden die Produktfindung erleichtern soll. Zuguterletzt unterstützt Lichtmanagement das Ziel, die schöne neue Einkaufswelt so energieeffizient wie möglich zu gestalten. Folglich liegt der Fokus der LED-Entwickler verstärkt auf Qualität und Langlebigkeit.
Warum sollte man auf die Euroshop gehen, Herr Schönherr?
Man sollte auf die Euroshop gehen, weil...
...die Euroshop als internationale, führende Messe für Einrichtungs- und Investitionsgüter, die nur alle drei Jahre stattfindet, ein wichtiger Impulsgeber ist. Hier stellen internationale Unternehmen ihre Innovationen und verkaufsfördernden Ladenkonzept-Bausteine aus. Grundlegende Zielsetzung ist es, unseren Kunden ein unkompliziertes, übersichtliches Einkaufserlebnis zu bereiten. Die Herausforderung bleibt, uns vom Wettbewerb, sowohl im Vollsortiment als auch im Discount, im Ladenlayout zu unterscheiden. Man muss jedoch feststellen, dass wir als REWE Group längst nicht mehr allein den Vorschlägen der Industrie folgen. Wir haben in enger Abstimmung mit dem Vertrieb eigene Vorstellungen und Visionen, das Ladenlayout von morgen zu gestalten. Hier bietet die Euroshop eine gute Kommunikationsplattform, um mit unseren Lieferanten über unsere Anforderungen und Ideen zu diskutieren.

Auf jeden Fall ansteuern sollte man in diesem Jahr...
...eine schwierige Frage…Vielleicht ist gerade der offene Rundgang in den Hallen, welche sich auf die Supermarkteinrichtung spezialisiert haben, eine gute Möglichkeit, Ideen und Innovationen der Lieferanten neben Ladeneinrichtung im klassischen Sinne wahrzunehmen. Es gilt, die Augen offen zu halten und auch Bereiche wie den Online-Einkauf in den Supermärkten zu berücksichtigen. Eine Verschmelzung von stationärem und wachsendem Online-Handel ist kompliziert, aber umsetzbar. Für den Kunden sollte es unkompliziert sein. Hierin besteht die technische Herausforderung für unsere Märkte. Neben dem schicken Ladendesign liegen die Schwerpunkte zukünftig in der Effizienz der Technikausstattung: Energieoptimierung, nachhaltige Beschaffungsstrategien und Optimierung der erforderlichen Technik im Hintergrund des Supermarktes. Wir haben als REWE-Gruppe bereits erfolgreich alle Vertriebskonzepte und Logistikstandorte in 2015/2016 auf die neue LED-Technologie ausgerichtet, aber die Zeit bleibt nicht stehen. Wir erwarten hier von der Industrie weitere Neuerungen, Produktpräsentation und Energieeffizienzsteigerungen. Persönlich kann ich den Besuch der folgenden Lieferanten empfehlen: Philips und Oktalite (LED), Carrier (Kühlmöbel), Aichinger (Bedientheken) und Pan-Dur/Schott (Isolierglastüren).

Christian Schönherr / Foto: Achim Bachhausen
Auf der Euroshop trifft man...
...neben neuen und bekannten Lieferanten auch viele Kollegen aus den Regionen.

Wenn man nach einem langen Messetag nach Hause kommt...
...ist der nächste Tag für die Messe schon in Planung. Ein langer Tag reicht leider nicht aus, um alle Lieferantenkontakte wahrzunehmen und neue Impulse aufzunehmen.

Christian Schönherr, 42,
ist Funktionsbereichsleiter Bauen/Investitionsgüterbeschaffung im technischen Einkauf, der für REWE und PENNY sowie für die Tochterunternehmungen der REWE GROUP die nationalen Einrichtungs-Gewerke beschafft.

Lang, lang ist´s her, doch einige Aussteller sind von Anfang an und noch immer dabei Foto: Messe Düsseldorf
50 Jahre Euroshop – Weltkarriere made in Düsseldorf
Als die Tiefkühlkost noch futuristisch war
Als das Yellow Submarine das erste Mal auftauchte und das Wembley-Tor für Furore sorgte, wurde am Rhein Messegeschichte geschrieben. 1966 fand die erste Euroshop in Düsseldorf statt. Damals ahnte noch niemand, dass sie sich zur weltweit führenden Fachmesse der globalen Retailwelt entwickeln würde.
Die Euroshop kann in diesen Tagen auf eine über 50-jährige Geschichte zurückblicken. Die heutige Weltmesse hat einmal klein angefangen: 1966 beteiligten sich insgesamt 331 ausstellende Unternehmen, darunter lediglich 55 aus dem Ausland. Die Ausstellungsfläche betrug 17.193 Quadratmeter netto, 28.762 Fachbesucher bestaunten Präsentationen zu Themen wie „die moderne Drogerie“, „Tiefkühlkost, die Ware der Zukunft“ oder „Textilien modern verkaufen“.

Lassen Sie sich mitnehmen auf eine kleine Zeitreise in die Geschichte der Euroshop, auf der – rückblickend betrachtet – so manch´ skurrile Innovation dem staunenden Fachpublikum präsentiert wurde.
Finden Sie das Model unter den Mannequins: Schaufensterpuppen gehörten von Anfang an zur Euroshop. Foto: Messe Düsseldorf
Heute eine Selbstverständlichkeit: Einkaufswagen... // ...mal klein – aber oho – mit Geheimfach für die Damentasche... // Foto: Messe Düsseldorf
...mal in XXL Foto: Messe Düsseldorf
Schon seit vielen Jahren Thema auf jeder Euroshop: Warenscanner-Systeme. Der flächendeckende Durchbruch steht indes noch aus. Foto: Messe Düsseldorf
Man sehe und staune: Dieses Foto stammt aus dem Messejahr 1996. Wer will da behaupten, Virtual Reality sei eine junge Errungenschaft. Foto: Messe Düsseldorf
SB gab den Anstoß
Den Anstoß für die Gründung der Euroshop hatte ein massiver Wandel in der Handelslandschaft gegeben. Mitte der 1960er Jahre hatte die Selbstbedienung in Europa ihr Experimentierstadium beendet und sich zuerst im Lebensmittelhandel durchgesetzt. Tante-Emma-Läden verschwanden, die Gebrüder Albrecht starteten mit ihrem Discountern durch. Bei der Ladengestaltung traten an die Stelle von Schubläden, Kästen und Glasvitrinen das offene Regal, Gondeln oder Sonderverkaufsstände. Das war Neuland für Händler und Kunden. Denn bis dato war es Usus, dass man an der Ladentheke warten musste, bis man an der Reihe war und die Verkäuferin jeden Artikel selbst heraussuchte, portionierte und abwog. Doch auf einmal erlangten die offene Warendarbietung und auch das Schaufenster eine immense Bedeutung.
Modere Läden und Schaufenster
1965 beschloss die Messe Düsseldorf gemeinsam mit dem EHI Retail Institute, das damals noch „Institut für Selbstbedienung“ hieß, eine neue Fachmesse speziell für den Handel aus der Taufe zu heben: die Euroshop - Europäische Ausstellung mit Kongress „Moderne Läden und Schaufenster“. Dabei wurde die neue Messe bei ihrer Premiere 1966 zunächst noch argwöhnisch vom Handel beäugt – neun Verbände waren dagegen und nur vier für die neue Messe.

Doch schon 1968, zur nächsten Euroshop, waren die Kritikerstimmen verstummt, das Echo in der Presse war positiv: „Die 2. Europäische Ladenbaumesse Euroshop hat Weltgeltung erreicht“. Und weiter: „Die Uniformität des Standbildes […] ist der Individualität, dem Mut zu Wagnissen in einem Umfang gewichen, den selbst Fachleute nicht erwartet hatten.“
Den Euroshop-Stern gibt es seit den 1970er Jahren. Stellte er anfänglich in erster Linie das Summenzeichen der Kassen dar, so steht er heute für das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage der gesamten Investitionsgüterbereiche des Handels
Angebot wird breiter
Mitte der Siebziger folgte auf das erste Logo der zweifarbige Euroshop-Stern, der noch heute ihr Markenzeichen ist. Bestand das Angebot in den 60ern lediglich aus Ladenbau, Schaufenstergestaltung, Kühlmöbeln und Kassen, so  umfasste die Fachmesse Ende der 1990er Jahre bereits eine riesige Angebotspalette, zu der nun auch Schauwerbung, Beleuchtung, Messebau, IT, Warenwirtschafts- und Überwachungssysteme, Artikelsicherheit oder Supplychain-Management gehörten.

Eurocis und C-Star
Bereits im Jahr 1997 ging die erste Eurocis – damals unter dem Namen „Retail Technology Forum“ – als „Kind“ der Euroshop an den Start. Das zweite, noch junge, aber 2015 vielversprechend gestartete „Kind“ der Euroshop ist die C-Star in Schanghai.

Historische Fotos gesucht
Und wie sieht es bei Ihnen aus? Haben Sie auch das eine oder andere Foto aus der guten, alten Handelswelt? Dann schicken Sie es uns gerne zu one.redaktion@rewe-group.com Wir freuen uns auf Ihre Erinnerungen!
Messe-Terminplaner 2017
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