Ausgezeichnete Ausbilder
„Es ist an uns, die Leidenschaft bei den Azubis zu wecken“
Lesedauer: 9 Minuten
Vakanzen, Imageprobleme, Qualitätsunterschiede: Die Ausbildung im Einzelhandel kennt viele Stolpersteine. Und ebenso viele Konzepte, mit denen in den REWE-Regionen das Berufsbild aufgewertet wird. Einige dieser REWE-Konzepte sind für die renommierte Auszeichnung „Ausbilder des Jahres“ nominiert. Die Ideen und die Menschen dahinter stellt one schon vor der Preisverleihung vor. Eine gute Rekrutierungsidee hatte auch die DER Touristik Köln: Sie geht mit „Ausbildungsbotschaftern“ an Schulen.
Rewe-Region Süd
„Wir sind auf gut ausgebildeten Nachwuchs angewiesen“
Die REWE-Region Süd ist mit ihrem Konzept „Mobiler Ausbildungsberater“ für den „Ausbilder des Jahres“ nominiert. Corinna Trier, Leiterin HR-Kompetenz Center REWE Süd, gibt einen Einblick in die Arbeit der Mobilen Ausbildungsberater
One: Frau Trier, wie entstand das Konzept „Mobile Ausbildungsberater“(MAB) ?
Corinna Trier: Es wurde gemeinsam mit den Kaufleuten der Region entwickelt, mit dem Ziel, dass am Ende der Ausbildung alle Marktazubis in der Region gleich gut qualifiziert sind. Seit Januar 2015 stehen nun fünf MAB den rund 800 Azubis der Region zur Seite - und natürlich auch ihren Ausbildern.
one: Wie hilft der Mobile Ausbildungsberater?
Corinna Trier: Der Ort, wo die Azubis am meisten lernen sollten, ist ihr Supermarkt. Der MAB unterstützt den Praxistransfer des in Fachseminaren erworbenen Basiswissens, er hilft den Azubis und Ausbildern also dabei, Gelerntes im Markt umzusetzen und einzuüben. Er ist die Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis, der Partner von Azubi und Ausbilder gleichermaßen auf dem anspruchsvollen Weg zu einer qualitativ hochwertigen Berufsausbildung. Und wie gesagt, am Ende der Ausbildung sollte die Qualität der Azubis in allen Märkten möglichst gleich sein.
one: Wie funktioniert das konkret?
Corinna Trier: Der MAB ist eine Art Außendienstler in Sachen Ausbildung: Er fährt in die Märkte, er kennt die Ausbildungspläne, die Lerneinheiten. Er schaut, was der Azubi gelernt hat. Wenn etwas fehlt, vereinbart er mit dem Ausbilder, wie man Lernstoff nachholen kann. Und manchmal unterweist er auch selbst. Es kann sein, dass er mehrere Azubis zusammenzieht, um eine Obst- und Gemüseabteilung zusammen aufzubauen.
one: Zeigt das MAB-Konzept schon konkrete Ergebnisse?
Nach eineinhalb Jahren steht das Konzept im Grunde noch am Anfang. Die Wirkung lässt sich erst dann endgültig belegen, wenn die begleiteten Azubis ihre Abschlussprüfung abgelegt haben. Aber eins ist schon jetzt klar: Die Berichtshefte sind längst nicht mehr die „Nummer eins“ der kritischen Punkte. Hier haben die MAB schon viel bewirkt.
one: Frau Trier, warum legt sich die Region Süd so ins Zeug für die Azubis, für die Ausbildung?
Corinna Trier: Die Azubis sind die Lebensader unseres Unternehmens. Wir sind auf gut ausgebildeten Nachwuchs angewiesen. Ein Großteil unserer Führungskräfte wird intern rekrutiert, im Vertrieb sind 90 Prozent der leitenden Funktionen mit eigenem Nachwuchs besetzt. Und auch die Ansprüche an das Kaufmannsgeschäft werden immer höher: Für eine Tätigkeit im Markt braucht es gut ausgebildete Allrounder, die mit der zunehmenden Technisierung und den gestiegenen Kundenerwartungen gleichermaßen gut umgehen.
Corinna Trier: Es wurde gemeinsam mit den Kaufleuten der Region entwickelt, mit dem Ziel, dass am Ende der Ausbildung alle Marktazubis in der Region gleich gut qualifiziert sind. Seit Januar 2015 stehen nun fünf MAB den rund 800 Azubis der Region zur Seite - und natürlich auch ihren Ausbildern.
one: Wie hilft der Mobile Ausbildungsberater?
Corinna Trier: Der Ort, wo die Azubis am meisten lernen sollten, ist ihr Supermarkt. Der MAB unterstützt den Praxistransfer des in Fachseminaren erworbenen Basiswissens, er hilft den Azubis und Ausbildern also dabei, Gelerntes im Markt umzusetzen und einzuüben. Er ist die Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis, der Partner von Azubi und Ausbilder gleichermaßen auf dem anspruchsvollen Weg zu einer qualitativ hochwertigen Berufsausbildung. Und wie gesagt, am Ende der Ausbildung sollte die Qualität der Azubis in allen Märkten möglichst gleich sein.
one: Wie funktioniert das konkret?
Corinna Trier: Der MAB ist eine Art Außendienstler in Sachen Ausbildung: Er fährt in die Märkte, er kennt die Ausbildungspläne, die Lerneinheiten. Er schaut, was der Azubi gelernt hat. Wenn etwas fehlt, vereinbart er mit dem Ausbilder, wie man Lernstoff nachholen kann. Und manchmal unterweist er auch selbst. Es kann sein, dass er mehrere Azubis zusammenzieht, um eine Obst- und Gemüseabteilung zusammen aufzubauen.
one: Zeigt das MAB-Konzept schon konkrete Ergebnisse?
Nach eineinhalb Jahren steht das Konzept im Grunde noch am Anfang. Die Wirkung lässt sich erst dann endgültig belegen, wenn die begleiteten Azubis ihre Abschlussprüfung abgelegt haben. Aber eins ist schon jetzt klar: Die Berichtshefte sind längst nicht mehr die „Nummer eins“ der kritischen Punkte. Hier haben die MAB schon viel bewirkt.
one: Frau Trier, warum legt sich die Region Süd so ins Zeug für die Azubis, für die Ausbildung?
Corinna Trier: Die Azubis sind die Lebensader unseres Unternehmens. Wir sind auf gut ausgebildeten Nachwuchs angewiesen. Ein Großteil unserer Führungskräfte wird intern rekrutiert, im Vertrieb sind 90 Prozent der leitenden Funktionen mit eigenem Nachwuchs besetzt. Und auch die Ansprüche an das Kaufmannsgeschäft werden immer höher: Für eine Tätigkeit im Markt braucht es gut ausgebildete Allrounder, die mit der zunehmenden Technisierung und den gestiegenen Kundenerwartungen gleichermaßen gut umgehen.
REWE-Kaufmann Jochen Widmann
„Ein toller Beruf, der natürlich auch Opfer verlangt“
Kaufmann Jochen Widmann aus der Region Südwest begann 2002 nach dem Abitur eine Ausbildung bei REWE. Nach Stationen unter anderem als Bezirksmanager und Marktchef führt er seit 2013 nun seinen eigenen Markt in Ehingen an der Donau und bildet selbst aus.
Beim Wettbewerb „Ausbilder des Jahres“ ist er für den Kreativ-Cup nominiert. Beworben hatte er sich mit der Azubi-Aktion „Schwäbische Schilder“, Kunden konnten via Facebook abstimmen, welche Originalschilder umbenannt und umbeklebt werden sollten.
„Ob Einzelhandel und Azubi zusammenpassen, das stellt sich schnell heraus. Für diesen Beruf muss man Leidenschaft entwickeln, sonst klappt das nicht. Um möglichst zu vermeiden, dass ein Azubi die Ausbildung abbricht, führen wir zum einen sehr intensive Bewerbungsgespräche. Und wir nehmen die wöchentlichen Lehrgespräche sehr ernst: Da setzen wir uns mit dem Azubi zusammen und fragen auch danach, wie es ihm geht in der Ausbildung, im Markt. Da spürt man, ob Begeisterung für den Beruf da ist.
Wir haben einen tollen Beruf. Und natürlich hat der Azubi eine Holschuld, er muss lernen, nachfragen, aktiv dabei sein. Aber klar ist: Er oder sie lernt die Vielfalt dieses Berufs ja erst noch kennen. Es ist also an uns Vorgesetzten und Ausbildern, die Leidenschaft zu wecken. Bei uns im Markt legen wir viel Wert auf das Miteinander und gemeinsame Aktivitäten, wie Besuche in einer Nudelfabrik aber auch die Aktion mit den schwäbischen Schildern.
„Wir zeigen, wie anspruchsvoll und abwechslungsreich der Ausbildungsberuf ist“
Gerade Abiturienten haben Probleme, sich eine Tätigkeit im Einzelhandel vorzustellen, sie denken dabei an Regale einräumen und den ganzen Tag an der Kasse sitzen. Wir zeigen ihnen früh alle Facetten des Berufs auf und geben ihnen sehr viel Verantwortung. Ich lasse sie beispielsweise Inventur machen oder Personalkosten im Verhältnis zum Umsatz errechnen. Neben Betriebswirtschaft oder Warenkunde geht es auch um Marketing: Wie bekomme ich die Kunden überhaupt in den Markt, wie sieht eine intelligente Zweitplatzierung aus.... Kurz: Wir zeigen auf, wie anspruchsvoll und abwechslungsreich der Ausbildungsberuf ist. Aber wir verschweigen nicht, dass die Ausbildung im Einzelhandel auch Opfer verlangt. Denn natürlich hat eine Tätigkeit im Supermarkt Nachteile, zum Beispiel die Arbeitszeiten. Das merken die Azubis schnell. Wer bislang jeden Montag und Donnerstag Abend Fußballtraining hatte, muss sich neu organisieren. Und wer jeden Freitag bis spät in die Nacht ausgeht, hängt samstags morgens voraussichtlich ziemlich durch. Man darf die Ausbildung nicht unterschätzen.
Beim Wettbewerb „Ausbilder des Jahres“ ist er für den Kreativ-Cup nominiert. Beworben hatte er sich mit der Azubi-Aktion „Schwäbische Schilder“, Kunden konnten via Facebook abstimmen, welche Originalschilder umbenannt und umbeklebt werden sollten.
„Ob Einzelhandel und Azubi zusammenpassen, das stellt sich schnell heraus. Für diesen Beruf muss man Leidenschaft entwickeln, sonst klappt das nicht. Um möglichst zu vermeiden, dass ein Azubi die Ausbildung abbricht, führen wir zum einen sehr intensive Bewerbungsgespräche. Und wir nehmen die wöchentlichen Lehrgespräche sehr ernst: Da setzen wir uns mit dem Azubi zusammen und fragen auch danach, wie es ihm geht in der Ausbildung, im Markt. Da spürt man, ob Begeisterung für den Beruf da ist.
Wir haben einen tollen Beruf. Und natürlich hat der Azubi eine Holschuld, er muss lernen, nachfragen, aktiv dabei sein. Aber klar ist: Er oder sie lernt die Vielfalt dieses Berufs ja erst noch kennen. Es ist also an uns Vorgesetzten und Ausbildern, die Leidenschaft zu wecken. Bei uns im Markt legen wir viel Wert auf das Miteinander und gemeinsame Aktivitäten, wie Besuche in einer Nudelfabrik aber auch die Aktion mit den schwäbischen Schildern.
„Wir zeigen, wie anspruchsvoll und abwechslungsreich der Ausbildungsberuf ist“
Gerade Abiturienten haben Probleme, sich eine Tätigkeit im Einzelhandel vorzustellen, sie denken dabei an Regale einräumen und den ganzen Tag an der Kasse sitzen. Wir zeigen ihnen früh alle Facetten des Berufs auf und geben ihnen sehr viel Verantwortung. Ich lasse sie beispielsweise Inventur machen oder Personalkosten im Verhältnis zum Umsatz errechnen. Neben Betriebswirtschaft oder Warenkunde geht es auch um Marketing: Wie bekomme ich die Kunden überhaupt in den Markt, wie sieht eine intelligente Zweitplatzierung aus.... Kurz: Wir zeigen auf, wie anspruchsvoll und abwechslungsreich der Ausbildungsberuf ist. Aber wir verschweigen nicht, dass die Ausbildung im Einzelhandel auch Opfer verlangt. Denn natürlich hat eine Tätigkeit im Supermarkt Nachteile, zum Beispiel die Arbeitszeiten. Das merken die Azubis schnell. Wer bislang jeden Montag und Donnerstag Abend Fußballtraining hatte, muss sich neu organisieren. Und wer jeden Freitag bis spät in die Nacht ausgeht, hängt samstags morgens voraussichtlich ziemlich durch. Man darf die Ausbildung nicht unterschätzen.
REWE-Region Mitte
„Alles, was wir machen, muss beim Kunden ankommen“
Dieter Göwel, Leiter des HR Kompetenz Center REWE Mitte über das Ausbildungskonzept, für das die Region in diesem Jahr für die Auszeichnung „Ausbilder des Jahres“ Kategorie Handelszentralen nominiert ist.
Klein, aber effektvoll ist die Änderung, mit der die REWE-Region Mitte die Ausbildung der Servicemitarbeiter attraktiver gemacht hat. „Wir haben das neue Berufsbild Kaufmann/-frau im Einzelhandel Fachrichtung Feinkost geschaffen. Damit erhielt das nicht besonders hoch angesehene Image der Arbeit an der Wurst- und Fleischtheke eine Aufwertung“, so Dieter Göwel, oberster Personalentwickler der Region.
Klein, aber effektvoll ist die Änderung, mit der die REWE-Region Mitte die Ausbildung der Servicemitarbeiter attraktiver gemacht hat. „Wir haben das neue Berufsbild Kaufmann/-frau im Einzelhandel Fachrichtung Feinkost geschaffen. Damit erhielt das nicht besonders hoch angesehene Image der Arbeit an der Wurst- und Fleischtheke eine Aufwertung“, so Dieter Göwel, oberster Personalentwickler der Region.
Vorab können interessierte Azubis in spe ihre Vorurteile („da muss man sicher Tiere töten“) in drei Schnuppertagen mit der Realität abgleichen. „Von zehn Schnupperpraktikanten sagen sechs bis sieben danach Ja`zur Ausbildung“. Der neue Begriff „Feinkost“ im Berufsbild trägt für Göwel seinen Teil dazu bei: „Das hört sich einfach anders an, auch wenn der Lernstoff der gleiche ist“.
Die künftigen Kaufleute im Einzelhandel Fachrichtung Feinkost besuchen eine private, staatlich zugelassene Berufsschule. Das Unternehmen kann so die Berufsschulzeiten dem Bedarf der ausbildenden Märkte besser anpassen: „Im Dezember findet kein Unterrichtsblock statt.“
Die künftigen Kaufleute im Einzelhandel Fachrichtung Feinkost besuchen eine private, staatlich zugelassene Berufsschule. Das Unternehmen kann so die Berufsschulzeiten dem Bedarf der ausbildenden Märkte besser anpassen: „Im Dezember findet kein Unterrichtsblock statt.“
Weiterbildung statt „Endstation Wursttheke“
Die Fachrichtung Feinkost umfasst Wissen über Servicebereiche, wie Käse, Fisch, Antipasti, Fleisch/Wurst, heiße Theken. Aber nach der Ausbildung heißt es in den REWE-Märkten der Region Mitte nicht „Endstation Wursttheke.“ Denn im Herbst geht die neun Monate umfassende Fachausbildung „Beratungsspezialist“ in die Pilotphase. Frisch gebackene Einzelhandelskaufleute aber auch langjährige Mitarbeiter ohne entsprechende Berufsausbildung können hier ihr Wissen über die beratungsintensiven Warengruppen Käse, Mopro, Obst und Gemüse, Fleisch/Wurst, Brot/Backwaren sowie Wein vertiefen. Die 80 Stunden umfassende IHK-Zertifikatsausbildung bedeutet für die Absolventen „eine Riesenaufwertung“, so Göwel.
Die Fachrichtung Feinkost umfasst Wissen über Servicebereiche, wie Käse, Fisch, Antipasti, Fleisch/Wurst, heiße Theken. Aber nach der Ausbildung heißt es in den REWE-Märkten der Region Mitte nicht „Endstation Wursttheke.“ Denn im Herbst geht die neun Monate umfassende Fachausbildung „Beratungsspezialist“ in die Pilotphase. Frisch gebackene Einzelhandelskaufleute aber auch langjährige Mitarbeiter ohne entsprechende Berufsausbildung können hier ihr Wissen über die beratungsintensiven Warengruppen Käse, Mopro, Obst und Gemüse, Fleisch/Wurst, Brot/Backwaren sowie Wein vertiefen. Die 80 Stunden umfassende IHK-Zertifikatsausbildung bedeutet für die Absolventen „eine Riesenaufwertung“, so Göwel.
„Wir können unseren Mitarbeitern damit eine interessante Perspektive bieten“.
Eine solche Perspektive, argumentiert der HR-Experte, hat viele positive Effekte: Sie steigert die Mitarbeiterzufriedenheit, verbessert die Wettbewerbsfähigkeit und erhöht - in Zeiten vakanter Ausbildungsstellen - die Attraktivität des Einzelhandelsunternehmens REWE als Arbeitgeber. Und nicht zuletzt mache eine gute Beratung die Kunden zufrieden - für Dieter Göwel einer der wichtigsten Gründe, um in die Aus- und Weiterbildung zu investieren. „Alles, was wir machen, muss letztendlich beim Kunden ankommen.“
Eine solche Perspektive, argumentiert der HR-Experte, hat viele positive Effekte: Sie steigert die Mitarbeiterzufriedenheit, verbessert die Wettbewerbsfähigkeit und erhöht - in Zeiten vakanter Ausbildungsstellen - die Attraktivität des Einzelhandelsunternehmens REWE als Arbeitgeber. Und nicht zuletzt mache eine gute Beratung die Kunden zufrieden - für Dieter Göwel einer der wichtigsten Gründe, um in die Aus- und Weiterbildung zu investieren. „Alles, was wir machen, muss letztendlich beim Kunden ankommen.“
DER Touristik Köln (DTK)
Back to school
Seit dem Frühjahr unterstützt die DER Touristik Köln (DTK) das neue Projekt „Ausbildungsbotschafter“ der IHK Köln zur Rekrutierung von potenziellen Auszubildenden und Praktikanten. Neu dabei: Auszubildende der DTK informieren Schülerinnen und Schüler an Schulen über ihren Lehrberuf, Schul- und Arbeitsalltag, ihren Lehrbetrieb und weiterführende Karrieremöglichkeiten. So auch die DTK-Azubis Stella Freund und Burcu Özduran. one hat die beiden getroffen und gefragt, wie es gelaufen ist.
Infos von gleich zu gleich: Das kommt bei Jugendlichen besonders gut an und wird oft als authentischer empfunden als Infoveranstaltungen auf Messen. Und genau das ist das Prinzip des Programms „Ausbildungsbotschafter“ der Industrie- und Handelskammer (IHK). Hier stellen Azubis Kölner Schülern ihren Ausbildungsberuf vor. Ziel des Projektes ist es, sowohl die Attraktivität der (dualen) Ausbildung für Nachwuchskollegen zu steigern als auch Schülerinnen und Schüler die Perspektiven der beruflichen Ausbildung aufzuzeigen.
„Die Erfahrung zeigt, dass viele Jugendliche nicht ausreichend Einblick in die Bandbreite verschiedener Berufsfelder und Ausbildungsberufe erhalten. Außerdem existieren seitens der Schüler vielfach Hemmungen, Kontakt mit Unternehmen aufzunehmen“,
„Die Erfahrung zeigt, dass viele Jugendliche nicht ausreichend Einblick in die Bandbreite verschiedener Berufsfelder und Ausbildungsberufe erhalten. Außerdem existieren seitens der Schüler vielfach Hemmungen, Kontakt mit Unternehmen aufzunehmen“,
sagt Christiane Radu aus dem Bereich Personalentwicklung der DTK, und ergänzt: „Viele Themen lassen sich unkomplizierter mit Gleichaltrigen besprechen als mit Lehrern oder Ausbildungsleitern“.
„Die interne Resonanz des Pilotprojektes ist durchweg positiv und findet bei vielen Azubis Anklang“, so Christiane Radu weiter. „Azubis der DTK kommen vermehrt auf uns zu und wollen Teil des Projektes sein“. Um einen reibungslosen Ablauf des Projektes zu garantieren, werden ab sofort alle Anfragen von Schülerpraktikanten direkt einem Azubi und einer Abteilung zugeordnet.
In Zusammenarbeit mit der IHK soll das Botschafter-Programm dem Nachwuchs die Angst nehmen, mit Großkonzernen im Hinblick auf ihre Bewerbung in Kontakt zu treten.
„Die interne Resonanz des Pilotprojektes ist durchweg positiv und findet bei vielen Azubis Anklang“, so Christiane Radu weiter. „Azubis der DTK kommen vermehrt auf uns zu und wollen Teil des Projektes sein“. Um einen reibungslosen Ablauf des Projektes zu garantieren, werden ab sofort alle Anfragen von Schülerpraktikanten direkt einem Azubi und einer Abteilung zugeordnet.
In Zusammenarbeit mit der IHK soll das Botschafter-Programm dem Nachwuchs die Angst nehmen, mit Großkonzernen im Hinblick auf ihre Bewerbung in Kontakt zu treten.
„Auch wenn wir bestimmt nicht alle Schüler einer Klasse erreichen, hilft es zumindest einem Teil, sich beruflich zu orientieren.“
one traf Stella Freund und Burcu Özduran und befragte sie zu ihrem „Zweitjob“ als Ausbildungsbotschafterinnen.
one: Wieso habt ihr euch dazu entschlossen Ausbildungsbotschafter zu werden?
Burcu Özduran: Ich selbst hatte nach meinem Fachabitur Schwierigkeiten, bei über 330 unterschiedlichen Ausbildungsberufen die richtige Wahl zu treffen und hätte mich gefreut, wenn ich einen kleinen Einblick in einzelne Ausbildungsberufen erhalten hätte. Insofern freue ich mich, als Ausbildungsbotschafterin den Schülern Inspirationen geben zu können.
one: Was beinhaltet die vorbereitende Schulung der IHK?
Burcu Özduran: Wir lernen alles zum Thema Präsentationstechniken. Hierbei erhalten wir viel Hilfestellung im Hinblick auf die Gestaltung des Präsentationinhalts, beispielsweise wie man mit Fragen oder mit unaufmerksamen Schülern umgeht.
one: Wie war euer Eindruck nach dem ersten Einsatz an der Albert-Schweitzer Realschule? Hattet ihr das Gefühl, gut auf Fragen der Schüler vorbereitet zu sein?
Burcu Özduran: Ja, durch die Schulung der IHK, bekamen wir schon einen Eindruck, was die Schüler am meisten interessieren könnte. Wir haben uns aber im Vorfeld selber Gedanken gemacht, was uns als Schüler so interessierte. Dazu zählt unter anderem das Gehalt während der Ausbildung.
one: Wieso habt ihr euch dazu entschlossen Ausbildungsbotschafter zu werden?
Burcu Özduran: Ich selbst hatte nach meinem Fachabitur Schwierigkeiten, bei über 330 unterschiedlichen Ausbildungsberufen die richtige Wahl zu treffen und hätte mich gefreut, wenn ich einen kleinen Einblick in einzelne Ausbildungsberufen erhalten hätte. Insofern freue ich mich, als Ausbildungsbotschafterin den Schülern Inspirationen geben zu können.
one: Was beinhaltet die vorbereitende Schulung der IHK?
Burcu Özduran: Wir lernen alles zum Thema Präsentationstechniken. Hierbei erhalten wir viel Hilfestellung im Hinblick auf die Gestaltung des Präsentationinhalts, beispielsweise wie man mit Fragen oder mit unaufmerksamen Schülern umgeht.
one: Wie war euer Eindruck nach dem ersten Einsatz an der Albert-Schweitzer Realschule? Hattet ihr das Gefühl, gut auf Fragen der Schüler vorbereitet zu sein?
Burcu Özduran: Ja, durch die Schulung der IHK, bekamen wir schon einen Eindruck, was die Schüler am meisten interessieren könnte. Wir haben uns aber im Vorfeld selber Gedanken gemacht, was uns als Schüler so interessierte. Dazu zählt unter anderem das Gehalt während der Ausbildung.
one: Wie wirkte das generelle Interesse der Schüler auf die Idee des Ausbildungsbotschafters?
Stella Freund: Die Idee, einen Ausbildungsbotschafter das Unternehmen präsentieren zu lassen, wurde von den Schülern gut und mit Interesse aufgenommen. Natürlich kommt es bei den Schülern immer auf die jeweiligen beruflichen Ziele und Präferenzen an. Wenn jemand gerne Maschinenbau studieren will, dann wird das Interesse an einer touristischen Ausbildung natürlich weniger stark sein.
one: Welche Fragen hatten die Schüler an euch? Sind sie aktiv auf euch zugekommen?
Stella Freund: Wichtig für die Schüler waren insbesondere die Verdienstmöglichkeiten während der Ausbildung, die Urlaubstage sowie die weiteren beruflichen Perspektiven.
Stella Freund: Die Idee, einen Ausbildungsbotschafter das Unternehmen präsentieren zu lassen, wurde von den Schülern gut und mit Interesse aufgenommen. Natürlich kommt es bei den Schülern immer auf die jeweiligen beruflichen Ziele und Präferenzen an. Wenn jemand gerne Maschinenbau studieren will, dann wird das Interesse an einer touristischen Ausbildung natürlich weniger stark sein.
one: Welche Fragen hatten die Schüler an euch? Sind sie aktiv auf euch zugekommen?
Stella Freund: Wichtig für die Schüler waren insbesondere die Verdienstmöglichkeiten während der Ausbildung, die Urlaubstage sowie die weiteren beruflichen Perspektiven.
Einige wollten aber auch mehr zu unseren persönlichen Erfahrungen als Auszubildende wissen. Ein wichtiger Punkt war auch, ob man ein Schnupper-Praktikum bei der DTK absolvieren kann. Bevor man sich für drei Jahre festlegt, ist ein erster Eindruck bestimmt hilfreich bei der Entscheidung, ob der Beruf wirklich das Richtige ist.
one: Was haltet ihr selber von der Idee des Ausbildungsbotschafters?
Stella Freund: Ich finde die Idee super. Immer mehr junge Menschen studieren lieber, als eine Ausbildung zu machen. Viele denken, dass man damit mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat und informieren sich gar nicht, welche Möglichkeiten sich mit einer Ausbildung bieten. Wir bringen den Schülern nicht nur unseren Beruf näher, sondern auch das Modell der Ausbildung im Allgemeinen. Auch wenn wir bestimmt nicht alle Schüler einer Klasse erreichen, hilft es zumindest einem Teil, sich beruflich zu orientieren.
one: Was haltet ihr selber von der Idee des Ausbildungsbotschafters?
Stella Freund: Ich finde die Idee super. Immer mehr junge Menschen studieren lieber, als eine Ausbildung zu machen. Viele denken, dass man damit mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat und informieren sich gar nicht, welche Möglichkeiten sich mit einer Ausbildung bieten. Wir bringen den Schülern nicht nur unseren Beruf näher, sondern auch das Modell der Ausbildung im Allgemeinen. Auch wenn wir bestimmt nicht alle Schüler einer Klasse erreichen, hilft es zumindest einem Teil, sich beruflich zu orientieren.
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