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toom Baumarkt: Karriere im Gartencenter
„Diese innerliche Zufriedenheit“
von Bettina Offermann
Lesedauer: 5 Minuten
Dass für eine Karriere bei toom Baumarkt nicht alleine die Noten ausschlaggebend sind, sondern die Persönlichkeit – dafür steht Irina Klotschkow, Teamleiterin Gartencenter im toom Baumarkt Troisdorf.
Auf der Suche nach einer ehemaligen Auszubildenden, die mit one über ihre Erfahrungen im Gartenberech sprechen möchte, wird sie von Personalentwicklerin Carolin Hafner wärmstens empfohlen. Sie sei gut, nett und beweise mit ihrer besonderen Geschichte, dass für toom Baumarkt tatsächlich die Fähigkeiten Vorrang vor den Schulnoten habe.
Liebe auf den ersten Blick: Irina Klotschkow und die Pflanzen
Vor Ort in Troisdorf. Irina Klotschkow, federnder Schritt, klarer Blick, fester Händedruck, herzliches Lachen: „Wollen Sie wirklich die ganze Geschichte hören?“ Unbedingt. „Vor 14 Jahren kam ich als Spätaussiedlerin aus Kasachstan ins Rheinland, mit Mutter, Mann, achtjährigem Sohn und schwanger. Ich war als Bürokauffrau für die Modebranche ausgebildet, anerkannt wurde mir hier aber nur die Qualifikation Verkäuferin. Als mein zweiter Sohn im Kindergarten war, wollte ich wiedereinsteigen, dazu brauchte ich ein zweimonatiges Praktikum. Aber es war Oktober, keine Praktikumsplätze weit und breit. Jemand sagte zu mir: Bewirb Dich in Troisdorf bei toom Baumarkt, die haben immer Verwendung. Mein damaliger Chef zuckte etwas bei dem Wort „Modeverkäuferin“. Aber im Gartenbereich wurde dringend Verstärkung gebraucht... Die Pflanzen und ich – bei mir war es Liebe auf den ersten Blick. Schon nach einer Woche wusste ich, das ist mein Ding. Sie müssen sich vorstellen, welche Möglichkeiten, wieviel Abwechslung dieser Bereich bietet! Keine andere Abteilung wird so oft umgebaut wie unsere, Allerheiligen, Weihnachtsmarkt, Ostern... Wir haben hier immer Action. Und die Pflanzen sind ja etwas Lebendiges, da können Sie nicht einfach sagen, ach, die gieße ich morgen. Kurz, die Pflanzenpflege und die Präsentation, das gefiel mir sofort.
Erst mal jedoch wurde ich nur als Aushilfe eingesetzt, aber schnell war mir klar: ich will mehr – und ich kann mehr. Zum Beispiel eine Abteilung leiten. Der Gartenfachberater sah mein Potenzial ganz genauso. Aber er sagte auch ganz klar: „Ohne Ausbildung kommen Sie nicht weiter.“ Also begann ich 2007 meine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau und ging wieder zur Schule. Sprechen machte mir ja keine Probleme mehr, aber die schriftlichen Tests... In dieser Zeit kritisierte ich meinen großen Sohn, ein eigentlich guter Schüler, einmal für eine „drei“ in einer Deutscharbeit. Daraufhin fragte er mich zurück, wie es denn um meine schriftlichen Kenntnisse bestellt sei. Das saß. Ich will, dass meine Kinder stolz auf mich sind, Und ich bin von Natur aus eine Streberin. Also setzte ich mich abends, wenn die Kinder im Bett waren, an den Schreibtisch und lernte. Meine Ausbildung habe ich 2010 mit der Note „eins“ und einer Einladung zur „Bestenehrung“ abgeschlossen. Danach machte ich meinen Ausbilderschein, ich finde es toll, Ansprechpartnerin für die Azubis oder die Praktikanten zu sein, sie zu motivieren, ihr Potenzial zu sehen, sie mit Verantwortung vertraut zu machen.
Das Nachwuchsförderungsprogramm NFP musste ich unterbrechen, als meine Mutter erkrankte. Dennoch stieg ich zur Teamleiterin Gartencenter auf. Wir sind ein gutes Team, und mir ist es wichtig, dass wir die Arbeit so gestalten, dass sich alle wohl fühlen. Dass wir auch in der Hochsaison Spaß haben und abends auf dem Nachhauseweg denken: „Yeah, was haben wir heute alles geschafft!“ Diese innerliche Zufriedenheit, sie ist mit das Schönste an meiner Arbeit. Um hier zu arbeiten, müssen Sie nicht mit einem grünen Daumen geboren sein. Ich bin ein Großstadtkind, mit Pflanzen kannte ich mich früher kaum aus. Man muss Pflanzen lieben, sowie den großen Abwechslungsreichtum hier und die Kunden. Viele kommen im Frühling. Sie haben vielleicht ein Haus mit Garten gekauft und im Gespräch gestalte ich mit ihnen ein Beet und empfehle ihnen Pflanzfolgen. Und dann kommen sie im Herbst mit Fotos von ihrem Garten und sagen: „Erinnern Sie sich noch, so haben wir das Beet nach Ihren Empfehlungen gestaltet.“ Das finde ich super. Und wissen Sie, was übrigens noch für die Arbeit hier im Gartencenter spricht? Sie können essen, was Sie wollen, Sie halten Ihr Gewicht.

Das Thema Garten boomt: toom Baumarkt-Azubi mit Ausbilder im Gartencenter
„Der Bedarf ist riesig“

Carolin Hafner, Personalentwicklerin, Teamleitung Ausbildung bei toom Baumarkt, über....
... Azubis: Sie sind für uns alles andere als günstige Arbeitskräfte. Azubis sind eine echte Investition und sichern unsere Fachkräfte von morgen, hier engagieren sich alle – die Führungskräfte in den Märkten genauso wie die Personalentwickler.

... Ausbildungsbereiche: Wir bilden Kaufleute im Einzelhandel für Logistik sowie für den Verkauf aus. Die Ausbildung Verkauf unterteilt sich in die Fachbereiche Baumarkt und Garten. Seit mehreren Jahren bilden wir erstmals in diesem Bereich aus. Im nächsten Jahr wird es eine offizielle Stellenausschreibung für „Garten“ geben, um die Aufmerksamkeit gezielt auch auf die Ausbildung im Bereich Garten zu legen. Damit wollen wir neue Zielgruppen ansprechen, zum Beispiel Frauen mit Interesse an Pflanzen. Denn der Bedarf ist riesig. Bis 2018 wollen wir alle Gartenbereiche in unseren Centern ausgebaut haben. Das Thema boomt bei den Kunden. ... Ausbildungsplätze: Unsere strategische Personalplanung hat für die kommenden Jahre einen Bedarf von 1.000 Neuzugängen errechnet, basierend auf der Zahl der Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen, weil sie zum Beispiel in den Altersruhestand gehen. Daher wollen wir ab 2015 rund 330 Azubi-Planstellen schaffen, 70 davon für die den dann eigens geschaffenen Beruf Kaufmann/-frau im Einzelhandel Fachbereich Garten.
... unsere Übernahmegarantie: Gute Azubis werden übernommen. „Gut“ definiert sich aber nicht nur über die Schulnoten. Wichtiger ist, ob sie oder er auf der Fläche einen Mehrwert darstellt. Mit anderen Worten: Bei uns ist es sehr beratungsintensiv. Spaß am Kundenkontakt muss einfach Teil der Persönlichkeit sein, vieles kann man natürlich lernen. Fehlende Kundenorientierung ist ein No-Go.

... Schulnoten: Weder für die Einstellung noch für die Übernahme sind Noten das ausschlaggebende Kriterium. Entscheidender ist am Anfang zum Beispiel der Probe-Arbeitstag, und am Ende die Gesamtleistung.

... unser Recruiting: Die Mehrzahl der Azubis hat zuvor ein Praktikum gemacht oder als Schüler bei uns gejobbt. Vor allem in der Gartensaison von März bis Juni arbeiten wir mit geringfügig Beschäftigten.
Wir wollen der „Baumarkt um die Ecke“ sein, von daher setzten unsere Marktleiter auf individuelle lokale Aktionen, wie Schulkooperationen, regionale Azubi-Abende oder auf Ladenfunk. Diese Spots sind eher in „seriösem“ Ton gehalten, da die Märkte hier gezielt die Eltern ansprechen.

... Arbeitsklima: Der Teamgedanke im Markt ist sehr positiv, das motiviert viele Azubis, die anfangs vielleicht eher verhalten an die Sache herangegangen sind. Hier machen unsere Führungskräfte in den Märkten eine sehr gute Arbeit, sowohl in Sachen Recruiting – denn sie entscheiden letztlich, wer ins Team passen könnte – und damit, wer durchhalten und vor allem, wer langfristig bleiben könnte. Ihre „Nase“ zählt. Und sie sind maßgeblich für das gute Klima, das viele Azubis letztendlich überzeugt.
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