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Business-Knigge

Benimm ist in
Lesedauer: 9 Minuten
Was mus ich bei einem Geschäftsessen beachten? Was ziehe ich an? Und darf ich eigentlich meinen Chef duzen? Azubi-Redakteur Benedikt weiß bestens Bescheid und verrät die wichtigsten Tipps.
von Benedikt Egelkraut // Die Gabel in der linken, das Messer in der rechten Hand, Älteren einen Platz anbieten, die Tür aufhalten, pünktlich sein – gutes Benehmen zeichnet uns als höflich aus. Das gilt insbesondere für den Job. Denn Mitarbeiter sind das Aushängeschild ihres Unternehmens. Doch für Berufsanfänger kann es schon mal knifflig werden – schließlich geht man als Schüler oder Student nicht alle Tage zu Geschäftsterminen oder berät einen Kunden. Wie ihr dennoch einen selbstbewussten Auftritt hinlegt und für einen guten Eindruck sorgt, lest ihr hier. Wichtig ist: Ziehe dich so an, dass du dich wohl fühlst. Unangenehme Kleidung wirkt sich auf das Verhalten und die Erscheinung aus. Trotzdem musst du abschätzen können, welche Kleidung dem Anlass entspricht. Wenn du vor einem Termin unsicher bist, macht es überhaupt nichts, sich bei erfahrenen Kollegen zu erkundigen. Kleidungs-Vorschriften sind natürlich einzuhalten. Mit Accessoires und Make-Up solltest du nie übertreiben.
Immer sauber bleiben
Neben der Kleiderwahl ist die Körperhygiene einer der wichtigsten Punkte (besonders bei Geschäftsterminen). Sie gehört zum Gesamtbild deiner Person und ist mitentscheidend über den ersten Eindruck. Du kannst noch so gut angezogen sein. Wenn du mit Schweiß- oder Mundgeruch sowie schmutzigen Fingernägeln oder sichtlich ungewaschenem Haar erscheinst, wirkst du gleich beim ersten Treffen unseriös. Was bedeutet Business / Business Casual?
Business-Kleidung ist die typische Geschäftskleidung. Bei Herren: Anzug, Hemd und natürlich Krawatte. Bei Damen: Rock (mindestens Knielänge) mit Bluse, oder klassische Kleider. Im Allgemeinen kann man sie auch als feinere Abendkleidung bezeichnen.
Business Casual ist die gelockerte Form der Business-Kleidung. Man versteht darunter auch angenehme Bürokleidung.
Herren können etwa auf Kurz-Arm-Hemden zurückgreifen und die Krawatte weglassen. Damen können etwas kürzere Formen ihrer Kleidung wählen (nicht zu kurz!). Jeans oder angenehmere Stoffe werden gerne verwendet. Für Oberteile gilt: je wärmer es ist, desto luftiger darf die Bekleidung sein. Auf den Punkt
Das A und O im Geschäfts- als auch im Privatleben. Pünktlich zu erscheinen, ist die allererste Möglichkeit, der zu treffenden Person Respekt zu erweisen. Du kannst noch so gepflegt, gut angezogen oder höflich sein. Wenn du zu spät zu einem Termin erscheinst und somit den anderen warten lässt, hinterlässt du einen schlechten und verantwortungslosen Eindruck. Falls es einmal wegen irgendwelcher Umstände trotzdem passieren sollte, ist es oberste Priorität, unverzüglich die wartende Person zu kontaktieren und sich zu entschuldigen.
Dresscode am Arbeitsplatz
Dresscode am Arbeitsplatz
Wer in ein neues Unternehmen kommt, der möchte einen guten Eindruck von sich vermitteln. Dazu gehört, sich an einen bestimmten Dresscode zu halten. Aber wie sollte man eigentlich am Arbeitsplatz erscheinen? Sollte man zum Business-Outfit greifen oder kann man auch seine Freizeit-Klamotten tragen? Unser Azubi-Redaktionsteammitglieder zeigen euch, was sie selbst auf der Arbeit tragen und erklären euch warum.
„Nicht mit zerfetzten Jeans“
Anh-Son Hoang//„Im Fuhrpark gibt es keine Richtlinien, wie man sich zu kleiden hat. Allerdings sollte man nicht mit zerfetzten Jeans oder knappen Oberteilen übertreiben. Eine ordnungsgemäße Kleidung wie beispielsweise ein schnittiges T-Shirt und passende Jeans sind akzeptabel. Sicherheitsschuhe schützen im Lager vor Gefahren, die beispielsweise durch Absetzen der Palette, Flurförderzeuge oder Gabelstaplern entstehen. Daher sind sie in der Logistik unentbehrlich. Auch Bürotätige in der Logistik müssen Sicherheitsschuhe tragen.“ 
„Passende Kleidung ist eine Form des Wertschätzens“
Benedikt Egelkraut // „Bei uns in der Firma ist es ganz einfach. Wir arbeiten in einem Büro und benötigen deshalb keine gesonderte Sicherheits- oder Einheitskleidung. Die einzige Vorgabe: Business Casual. Das bedeutet, angenehme Bürokleidung. Mit Jeans, einem neutralen T-Shirt oder einem einfachen Hemd, macht man nie etwas falsch. Da ich mich privat auch so kleide, fühle ich mich mit dieser Kleidung immer wohl. Wenn es mal einen besonderen Termin gibt, oder eine wichtige Besprechung ansteht, ziehe ich auch gern ein Sakko an. Sich passend zu kleiden ist für mich eine Art des Wertschätzens.“
„Man muss sich wohlfühlen“
Ina Künemann // „Mein Dresscode im Büro besteht entweder aus einer Bluse, einem Hemd oder einem ordentlichen Oberteil, dazu kombiniere ich meist eine Jeans. Dabei ist es wichtig, auf ein gepflegtes Äußeres zu achten, gerade auch weil man in der Zentrale vielen Geschäftsleuten über den Weg läuft.
Vor allem wenn man einen Lieferantentermin hat, sollte man sich ordentlich kleiden, um einen guten Gesamteindruck zu vermitteln, da man das eigene Unternehmen nach außen hin repräsentiert (Business-Anzug oder Bluse – je nach Situation). Grundsätzlich ist es aber wichtig, dass man sich in seinen Klamotten wohlfühlt.
„Ein farbiges Outfit wirkt positiver“
Maren Hamacher // „Mein Business Outfit besteht aus einem roten Blazer, einer Bluse, einer schwarzen Hose und farbigen Schuhen. Dazu trage ich eine Uhr und eine Kette, die das Outfit abrunden. Ich habe mich bewusst für ein farbiges Outfit entschieden, da ein schlichtes Outfit sehr schnell düster wirken kann. Das Tragen eines farbigen Kleidungsstückes verleiht einem eine positive Ausstrahlung und wirkt freundlicher. Es ist wichtig darauf zu achten, dass man sich in seiner Kleidung wohlfühlt, da man ansonsten sehr schnell verkleidet wirkt.“
„Nicht zu offenherzig“
Sarah Horten // „Meine Dresscode schimpft sich „Bürokleidung“ und ist letztendlich nichts anderes als normale Straßenkleidung. In meinem Ausbildungsbetrieb gibt es keinen direkten Kundenkontakt und somit gibt es keinen speziellen Dresscode. Natürlich ist darauf zu achten, sich nicht zu offenherzig  - auch bei hohen Temperaturen! -  oder zu lässig zu kleiden. Unangenehme Situationen oder Blicke können somit leicht vermieden werden.“ 
„Dunkle Hose ist von Vorteil“
Sarah Schur // „Bei der Arbeit trage ich immer Turnschuhe, eine lange dunkle Hose und eine Bluse. Die Bluse beziehungsweise das Hemd ist für alle REWE-Mitarbeiter gleich. Eine dunkle Hose ist von Vorteil, da man auf ihr nicht so schnell Verschmutzungen sieht. Da wir den ganzen Tag in Bewegung sind, sind bequeme Turnschuhe sehr wichtig. Zudem trage ich meine Haare geschlossen, damit sie mich nicht beim Arbeiten stören.“ 
„Immer ein Ersatz-Shirt im Spind“
Wybke Reuther // „Unser PENNY-Filial-Dresscode: Haare zusammen – so stören sie beim Arbeiten nicht. Das rote PENNY-T-Shirt – immer darauf achten, ein sauberes Ersatzshirt im Spind zu haben, man saut sich so schnell ein. Ganz wichtig: das Namensschild!
Handschuhe – keine Pflicht, aber ganz nützlich, wenn man sich nicht die Finger an scharfen Kartonkanten schneiden will. Außerdem ist das hygienischer, gerade beim Pfandautomaten.
Die PENNY-Gürteltasche – hier ist Platz für alles, was man so beim Arbeiten braucht: Stifte, Tesafilm, Zettelchen für Brot-Bestellungen oder anderes, Kartonmesser, Pflaster (falls es doch mal schief geht) kleiner Tacker … und was man sonst noch brauchen kann. Merke: Nicht jeder muss ein halbes Mini-Büro mit sich rumschleppen, so wie ich das tue ;)
Dunkle Jeans – eine helle Hose trägt man bei uns nur einmal. Denn die kriegt man mit Pech danach nicht mehr sauber." 
Knigge für Logistik-Azubis
„Der erste Eindruck zählt“
Dem Chef das „Du“ anbieten oder bei der Arbeit sein Tattoo zeigen jedes Unternehmen und jede Abteilung hat andere Spielregeln. Was an dem einen Arbeitsplatz ok ist, kann am anderen tabu sein und umgekehrt. Wie sieht es in der Logistik aus? Anh-Son hat bei seinen Fuhrparkleitern Frank Eder und Jörg Burdziak nachgefragt.
Anh-Son: Welches Benehmen erwarten Sie grundsätzlich von einem Logistik Azubi?
Frank Eder: Ein Auszubildender sollte sich gegenüber seinen Führungskräften höflich und offen verhalten sowie gute Umgangsformen aufweisen können.
Jörg Burdziak: Es ist der erste Eindruck, der bei seinem Auftreten eine wichtige Rolle spielt und der sich später nicht mehr so leicht ändern lässt. Anh-Son: Darf ein Azubi dem Chef das Du anbieten?
Frank Eder: Das kommt ganz auf die Situation und die jeweilige Abteilung an. Allerdings befürworte ich das „Sie“ als die höflichere Anrede, da dies nämlich eine gute Eigenschaft zum Vorschein bringt, die Bescheidenheit. Ist der Auszubildende zum Beispiel im Trockensortiment in der Kommissionierung, so kann er nach einer eingespielten Zeit und gutem Verhältnis dem Teamleiter das „Du“ anbieten. Anders ist das im Sekretariat, da hier täglich der Betriebsleiter und seine Geschäftspartner zu finden sind. Hier sollte der Azubi unter allen Umständen die Personen immer mit „Sie“ ansprechen.
Anh-Son: Wie sollte ein Azubi sich beim Geschäftsessen benehmen, zum Beispiel bei einer Weihnachtsfeier?
Frank Eder:
Bei einem Geschäftsessen sollte er sich, wie bei einem Vorstellungsgespräch oder einem Meeting, äußerlich gepflegt kleiden. Ebenso gelten die guten Umgangsformen gegenüber seinen Arbeitskollegen. Mit dem Alkoholkonsum sollte man sich außerdem zurückhalten. Anh-Son: „Tattoos, Piercings und Körperschmuck“ – Ist dies ein Hindernis am Arbeitsplatz?
Frank Eder: Je nach Abteilung kann die Toleranzgrenze variieren. Ist man im Lager, wird es mehr toleriert, als wenn man im Außendienst in Kundenkontakt kommt. Zudem ist der Außendienstler ein Repräsentant der Branche, daher sollte man Körperschmuck möglichst verdeckt halten.
Jörg Burdziak: Wer nur im Lagerbetrieb tätig ist, der kann Körperschönheiten tragen. Wer als Berufskraftfahrer oder Außendienstler ständig im Außeneinsatz unterwegs ist, er sollte sich mit Körperschmuck zurückhalten.

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