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Foto: Magdeburg an der Elbe (Getty Images/ querbeet)
Kati Sommer, REWE-Kauffrau und Präsidentin des Handelsverbandes Sachsen-Anhalt
„Bei allem, was ich tue, habe ich immer unsere REWE Group im Auge“
von Achim Bachhausen

Ob Ladendiebstahl oder Zukunft der Innenstädte: Als Präsidentin des Handelsverbandes Sachsen-Anhalt vertritt Kati Sommer mit Überzeugung die Interessen des Handels gegenüber der Politik. Warum die REWE-Kauffrau dazu gute Kontakte benötigt und was sie Kolleg:innen rät.

one: Frau Sommer, sie sind Präsidentin des Handelsverbandes Sachsen-Anhalt – wofür setzt sich der Verband ein?
Kati Sommer: Wir fördern die Interessen des Einzelhandels in Sachsen-Anhalt und vertreten die Interessen unserer Mitglieder gegenüber Politik, Verwaltung und der Öffentlichkeit. Unsere Themen reichen von Arbeitsrecht, City-Management, Online-Handel, Standortfragen oder Verkehrsplanung bis zur Baustelle vor der Ladentür.

Kati Sommer, REWE-Kauffrau und Präsidentin des Handelsverbandes Sachsen-Anhalt one: Wie organisieren Sie die Verbandsarbeit neben ihrem Arbeitsalltag – ist die Tätigkeit sehr zeitintensiv?
Kati Sommer: Die Zeit habe ich noch nie gemessen. Ich denke aber, dass es im Monat einige Tage sind. Die digitale Welt macht ja kurze Gespräche und schnelle Entscheidungsfindungen möglich. Auch mit Außenterminen hält es sich in Grenzen. Wichtig ist, dass die Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführer, Präsidenten und dem Präsidium harmonisch ist. Und das ist sie! Ein gut geführter Terminkalender und durchorganisierter Arbeitsalltag sind da natürlich Pflicht. Das schaffe ich mit Disziplin. Das Wichtigste ist aber, gute Teams in meinen Märkten zu haben. Ein offener Umgang mit dem, was ich tue, spielt da eine große Rolle.

„Kollegen, die sich in der Verbandsarbeit oder bei der IHK einbringen und engagieren möchten, müssen es aus Überzeugung und zum Wohle der Allgemeinheit machen und nicht zum absoluten Eigennutz.“
Kati Sommer
REWE-Kauffrau und Präsidentin des Handelsverbandes Sachsen-Anhalt

one: An welchen Themen arbeiten sie mit? Welchen Input bringen Sie ein?
Kati Sommer: Da knüpfe ich gleich an Ihre vorige Frage an. Meine Mitarbeiter müssen auch Erfolge sehen. Bei einem Thema war das der Fall: Sicherheit in der Stadt Magdeburg. Hier haben wir in den Jahren 2018 und 2019 eng mit dem Innenministerium zusammengearbeitet, woraufhin unter anderem die Polizeipräsenz in der Innenstadt erhöht wurde. Für Mitarbeiter und Bürger hat sich die Sicherheit seitdem wahrnehmbar verbessert, die Straßenkriminalität konnte spürbar reduziert wurden.

one: Was war Ihr größter Erfolg bisher?
Kati Sommer: Wir, der Verband, die IHK und das Ministerium haben zum Unternehmerfrühstück eingeladen, und das gleich zwei Mal. Mit Erfolg! Außerdem bringen wir uns bei vielen Gesetzesentwürfen ein, zum Beispiel zu den Ladenöffnungszeiten – ein heißes Thema. Aktuell bestimmt Corona unseren Verbandsalltag. Da dürfen wir nicht müde werden, unsere Forderungen immer wieder einzubringen und auch mit Nachdruck zu wiederholen. Es ist wichtig, gute Kontakte in den Landtag zu haben. Und diese haben wir. Wir werden gehört. Ein ganz großes Anliegen ist der Ladendiebstahl und der Umgang der Justiz damit. Das ist eine wichtige Aufgabe in der Zukunft. Einen Termin mit der Justizministerin konnte ich schon erwirken.

one: Wo würden Sie sich gern noch stärker einbringen? Welche Zukunftspläne haben Sie?
Kati Sommer: Ich arbeite auch in der IHK mit. Dort liegt mir der Regionalausschuss besonders am Herzen. Ein wesentliches Thema ist die Zukunft der Innenstädte.

one: Was raten Sie Kolleg:innen, die sich ebenfalls engagieren möchten?
Kati Sommer: Kollegen, die sich in der Verbandsarbeit oder bei der IHK einbringen und engagieren möchten, müssen es aus Überzeugung und zum Wohle der Allgemeinheit machen und nicht zum absoluten Eigennutz. Die Kollegen sollten Zeit und Interesse mitbringen und ihre Märkte gut organisiert haben. Bei allem, was ich tue, habe ich immer unsere REWE Group im Auge und bringe mich auch als Kauffrau ein. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass unser Einsatz als PA-Botschafter und in der Verbandsarbeit bei den Kolleginnen und Kollegen in der Kaufmannschaft eine höhere Wertschätzung erfährt.

Handelsverband Deutschland (HDE)

Der HDE ist der Spitzenverband des deutschen Einzelhandels mit Sitz in Berlin und Brüssel. Als Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband vertritt er die Interessen des Einzelhandels in Deutschland und der Europäischen Union.

Die Branche zählt 300.000 Einzelhandelsunternehmen mit knapp drei Millionen Beschäftigten. Die Bundesfachverbände wie die 13 Landesverbände bilden die fachliche Säule des Verbands.

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