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REWE-Kaufmann Azhari"Alles ist möglich"
Quelle: Lebensmittel Praxis
REWE-Kaufmann Azhari
„Alles ist möglich“
von Julia Robertz
Lesedauer: 3 Minuten
REWE-Kaufmann Azhari
Vom politischen Flüchtling zum REWE-Kaufmann – so lautet die Erfolgsgeschichte von Parviz Azhari. Der aus dem Iran stammende Unternehmer zeigt, wie Integration funktionieren kann und setzt sich für einen Asylbewerber ein, der ebenfalls aus dem Iran geflohen ist. one traf die beiden im REWE-Markt in Sinzig.
REWE-Kaufmann Parviz Azhari weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, in Deutschland Fuß zu fassen. Der gebürtige Iraner, der heute zwei REWE-Märkte zwischen Bonn und Koblenz erfolgreich führt, setzt sich daher für Jamal Bagheri ein - ein junger Mann, der ebenfalls aus dem Iran nach Deutschland geflohen ist und nun in Azharis Markt in Sinzig als Aushilfe arbeitet. Jamal Bagheri friert ein wenig. Der 30-Jährige Iraner hat sich noch nicht an das kühle europäische Klima gewöhnt. „Es dauert eine gewisse Zeit, bis der Körper sich auf die niedrigen Temperaturen eingestellt hat", weiß Parviz Azhari. Der REWE-Kaufmann war selbst vor fast 30 Jahren aus dem Iran nach Deutschland gekommen und hat seither eine Bilderbuch-Karriere bei der REWE hingelegt. Karriere dank Engagement und Förderung
Angefangen hat alles im damaligen Selgros-Markt in Bad-Neuenahr, in dem Azhari eine Festanstellung ergattern konnte. „Ich habe Glück gehabt, denn meine damalige Chefin hat sich sehr für mich eingesetzt“, resümiert Azhari.
Ergebnis: Er bekam eine Arbeitserlaubnis und durfte bleiben. 1995 begann er dann seine Umschulung zum Einzelhandelskaufmann, die er dank seines Abiturs verkürzen konnte. Im direkten Anschluss daran durchlief er das Führungskräfte-Entwicklungsprogramm und konnte so zum Marktleiter aufsteigen. „Als Markleiter habe ich die Filiale so gut wie eigenverantwortlich geführt und irgendwann dachte ich mir: Wenn ich den Markt jetzt schon erfolgreich führe, dann kann ich es auch als selbstständiger Kaufmann schaffen.“ Also nutzte Azhari die Chance und machte sich 2002 mit seinem ersten REWE-Markt in Mülheim-Kärlich selbstständig. Der Zweite folgte drei Jahre später in Sinzig. Beide Märkte wurden 2013 standortverlagert und modernisiert. Heute führt Azhari 90 Mitarbeiter. "Das alles wäre ohne das Vertrauen des damaligen Verkaufsleiters der REWE West nicht möglich gewesen. Dafür bin ich unendlich dankbar", so Azhari.
Foto: Daniel Ernst - Fotolia
Sprachkenntnisse sind das A und O
Nun arbeitet Jamal Bagheri als Aushilfe im REWE-Markt auf 450-Euro-Basis. Den Lohn darf Jamal jedoch nicht behalten. Das Sozialamt zieht ihn von seiner Unterstützung ab. Doch das ist dem jungen Mann egal. „Wichtig ist, dass Jamal Deutsch lernt“, so Azhari. Seine Deutschkenntnisse hätten sich zwar schon sehr verbessert, seitdem der junge Asylbewerber im REWE-Markt arbeitet, aber es gebe noch viel zu tun, sagt Azhari. Was seine Zukunftswünsche sind? „Eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis in Deutschland zu bekommen und dann eine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel bei REWE zu machen, das wäre mein größter Wunsch“, so Bagheri. Und damit würde ihm der Weg offen stehen für eine Karriere ähnlich wie die seines Vorbilds, Parviz Azhari.
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