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© Sony Pictures Germany
Filme & Co. des Monats
Wellness-Kino und Party-TV
von Edda Bauer

Mit augenzwinkernden Weisheiten „Über die Unendlichkeit“ lädt der schwedische Regisseur Roy Anderson zum genüsslichen Gucken in slow motion -sprich Zeitlupe- ein. Unter Tom Hanks‘ empathischer Führung als „Der wunderbare Mr. Rogers“ erlebt man als Zuschauer regelrecht eine cineastische Detox/Entgiftungskur. Nur Don Cheadle lässt es bis zum „Black Monday“ im Jahr 1987 zehn Folgen lanag an der Wall Street so richtig krachen.

Kino 1
Über die Unendlichkeit

„Die Albträume fingen erst an, als ich den Glauben verloren hab.“ Der Priester ist verzweifelt. Der Psychiater ratlos. Und der Albtraum – der Priester sieht sich als Jesus mit dem Kreuz von jugendlichen Rockern durch die Straßen Stockholms geprügelt – ist in seiner brutalen Naivität fast lustig. Die Realität in Andersons Filmen sieht immer aus wie einmal zu viel gewaschen, geschleudert und zum Bleichen in die Sonne gehängt. Die Menschen darin liebt man aus den gleichen Gründen wie die in den Bildern von Edward Hopper, wegen ihrer Fähigkeit, sich in die Unendlichkeit zu träumen. 

Roy Anderson

1943 in Göteborg geboren, studiert Roy Anderson in Stockholm Film und gewinnt 1970 mit „Eine schwedische Liebesgeschichte“ mehrere Preise auf der Berlinale. Sein Zweitling, „Giliap“, flopt jedoch 1975 an der Kasse, weswegen sich Anderson in die Werbung zurückzieht. Erst 1996 beginnt er eine Spielfilm-Trilogie über das Leben zu konzipieren. Deren erster Teil, „Songs from the Second Floor“, gewinnt 2000 den Preis der Jury des Filmfests in Cannes, und der letzte, „Eine Taube sitzt auf dem Dach und denkt über das Leben nach“, 2015 den Goldenen Löwen in Venedig.

Filmgenre: Tragikomödie
Filmlänge: 73 Minuten 
Regie: Roy Anderson
Mit: Martin Serner, Tatiana Delaunay, Anders Hellström
Altersfreigabe: o.A.
Verleih: Neue Visionen
Kinostart: 19.03.2020

Kino 2
Der wunderbare Mr. Rogers

Der perfekte Film zum seelischen Entgiften. In Zeiten von Häme in den Medien, Hatespeech im Internet, Wut auf den Straßen und Katastrophen in den Nachrichten, rät Tom Hanks als „Der wunderbare Mr. Rogers“ zu Empathie, Respekt und einem tiefen Blick ins eigene Herz. Der echte Fred Rogers widmete sich von 1968 bis 2001 in seiner wöchentlichen Kindesendung „Mister Rogers‘ Neighborhood“ der ganzen Bandbreite an menschlichen Gefühlen. Und wie man sich selbst der beste Freund wird, um für andere ein guter Freund zu sein.

Marielle Heller

Ihre große Liebe ist die Schauspielerei. Deswegen hat die 1979 in Kalifornien geborenen Marielle Heller eben das auch in Los Angeles und London studiert. Eher nebenbei schreibt sie Drehbücher zu Büchern, die ihr gefallen. So auch zur Graphic Novel „The Diary of a Teenage Girl“, woraus sie 2015 einen Film macht. Kurz darauf inszeniert sie die satirische Filmbiographie „Can You Ever Forgive Me?“, die 2018 für mehrere Oscars nominiert wird. Bei den diesjährigen Academy Awards konnte Tom Hanks als Mr. Rogers auf die Trophäe für die beste Nebenrolle hoffen. 

Filmgenre: Familienkomödie
Filmlänge: 107 Minuten 
Regie: Marielle Heller
Mit: Tom Hanks, Matthew Rhys, Chris Cooper, Susan Kelechi Watson
Altersfreigabe: o.A.
Verleih: Sony Pictures Germany
Kinostart: 16.04.2020

DVD
Black Monday

Am 19. Oktober 1987 kracht es gewaltig an den Börsen weltweit. Erst recht auf dem Parkett an der Wall Street. Der Tag geht ein in die Geschichte als der erste Schwarze Montag. Wie es dazu kam, hat man nie herausgefunden. Bis jetzt! Bis sich Don Cheadle, alias Mo Monroe, als der Billy Ocean der Wall Street in serielle Rennen schickt. Mos vermeintlicher Siegeszug in der roten Lambo-Limo beginnt am 19. Oktober 1986, als er mit den Lehman Brothers eine Wette abschließt, die er mit dem unfehlbaren Computer-Programm von Grünschnabel Blair (Andrew Rannells) zu gewinnen gedenkt. Ähnlichkeiten mit „The Wolf of Wall Street“ sind dabei viel zu absurd um zufällig zu sein.

Genre: Bankerkomödie
Länge: 283 Minuten 
Entwickler: Jordan Cahan, David Caspe
Darsteller: Don Cheadle, Andrew Rannells, Paul Scheer, Regina Hall, Yassir Lester
Altersfreigabe: ab 16
Vertrieb: Universal Pictures Germany
Im Handel ab: 12.03.2020

Game
Through the Darkest of Times

Zwei Fragen werfen sich unweigerlich auf, wenn der Geschichtsunterricht in der NS-Zeit ankommt: „Was hätte ich gemacht?“ Und „Hätte ich den Mut zum Widerstand gehabt?“ Aber wie sah er eigentlich aus, dieser Widerstand?
Bestimmt nicht wie die Kriegsszenarien in Ego Shooter-Spielen, da waren sich die Entwickler bei Paintbucket sicher. Ihr „Through the Darkest of Times“ hat wenig mit Waffen, aber viel mit Flugblättern, Sabotageakten und strategischem Denken zu tun. Dazu passt auch hervorragend die graphische Umsetzung aus einer Mischung aus Comic und Expressionismus.


Art: Bildungsspiel
Erhältlich für: Windows, Mac
Entwickler/Herausgeber: Paintbucket Games / HandyGames
Adresse:paintbucket.de/en/ttdot

Rubriken:
Unterhaltung
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