Immer wenn man denkt, man weiß schon alles, kommt in Film oder Fernsehen eine neue Perspektive daher. Autor und Regisseur Aaron Sorkin etwa schaut in „Being the Ricardos“ mit Nicole Kidman als TV-Ikone Lucille Ball hinter die Kulissen der 50er Jahre Sitcom „I Love Lucy“. Mit Hilfe von Kristen Stewart in der Titelrolle beschreibt Regisseur Pablo Larraín den Eiertanz von Lady Diana „Spencer“ beim royalen Weihnachtsfest 1991. Und wer vor lauter wahren Geschichten einen echten Seelenklempner braucht, dem sei die Serie „Der Therapeut von nebenan“ auf tv.apple.com ans Herz gelegt.
TV-Komödiantin Lucille Ball war und ist nicht nur in den USA eine Ikone. Auch in Deutschland hatte sie einen großen Einfluss auf die sogenannten Ulknudeln im Fernsehen, von Gisela Schlüter bis Désirée Nick. Vor allem die 50er Jahre Sitcom „I Love Lucy“ machte Ball und ihren Ehemann Desi Arnaz weltberühmt. Spielten sie darin das Ehepaar Ricardo, das nach allerlei Turbulenzen immer wieder zusammenfindet, war das Eheglück von Arnaz-Ball alles andere als perfekt. Nicole Kidman und Javier Bardem hingegen erweisen sich als perfekte Besetzung von Lucy und Desi, vor und hinter den Kulissen.
Aaron Sorkin
Egal ob bei Film oder Fernsehen, steht hinter „Drehbuch“ der Name Aaron Sorkin, sind auf alle Fälle gute Dialoge drin, dreidimensionale Charaktere und eine Geschichte mit Tiefgang. Oft geht es um Politik („Der Krieg des Charlie Wilson“, 2007), manchmal um Sport („Moneyball“, 2011) oder er nimmt sich die Helden des Internets vor, wie in „Steve Jobs“ (2015). Für „The Social Network“ wird der 1961 geborene New Yorker 2011 mit dem Oscar ausgezeichnet. Seine Kult-Serie „West Wing“ bringt ihm zwischen 2000 und 2003 sechs Emmys ein. „Being the Ricardos“ ist seine dritte Regiearbeit.
Filmgenre: Biopic
Länge: 125 Minuten
Regie: Aaron Sorkin
Mit: Nicole Kidman, Javier Bardem, Nina Arianda, J.K. Simmons, Tony Hale
Altersfreigabe: o.A.
Auf: prime video
Ab: 21.12.2021
Zeigte die Serie „The Crown“ die Symptome innerhalb der Royal Family, ist „Spencer“ deren Diagnose. Regisseur Pablo Larraín („Jackie: Die First Lady“, 2016) und Autor Steven Knight („Tödliche Versprechen - Eastern Promises“ 2007, „Peaky Blinders“, 2013) lassen Diana zu Weihnachten 1991 durch die Gänge und Zimmer von Sandringham House geistern. Schmerzhaft schön ist es, Kristen Stewart dabei zuzusehen, wie sie als emotional fragile Prinzessin der Herzen königliche Konventionen und Traditionen umschifft und sich dabei buchstäblich die Seele aus dem Leib kotzt.
Kristen Stewart
Obwohl sie um die Ecke der berühmten Studios von Hollywood aufgewachsen ist, denkt Kristen Stewart lange nicht daran, Schauspielerin zu werden. Mit 12 Jahren spielt sie jedoch Jodie Fosters Tochter in „Panic Room“ (2002) und kann sich danach vor Rollenangeboten kaum retten. Darunter auch Bella Swan im fünfteiligen „Twilight“-Franchise, das zwischen 2008 und 2012 weltweit eine Hysterie um ihre Person auslöst. Dem entgeht sie gerne und erfolgreich durch Hauptrollen in europäischen Arthouse-Filmen, so etwa 2014 in „Die Wolken von Sils Maria“ und nun in „Spencer“.
Filmgenre: Drama
Länge: 111 Minuten
Regie: Pablo Larraín
Mit: Kristen Stewart, Timothy Spall, Sally Hawkins, Sean Harris
Altersfreigabe: o.A.
Verleih: DCM
Start: 27.1.2022
Wo die Neurosen blühen, da sind auch die Therapeuten nicht weit. Dr. Ike Herschkopf etwa wohnt um die Ecke von Marty Markowitz, dem 40jährigen Erben einer Textilfabrik, ohne nennenswertem Selbstwertgefühl. Leichtes Spiel also für den Seelenklempner, wäre da nicht Martys resolute Schwester Phyllis.
Das Tauziehen um Martys Vertrauen und Geld stammt aus der Feder der Britin Georgia Pritchett. Von deren bösem Witz lebten schon die Serien „The Thick of It“ (2012), „Veep“ (2014) und aktuell „Succession“. Dass es sich bei „Der Therapeut von nebenan/The Shrink Next Door“ zudem um einen echten Fall handelt, macht die Sache noch einen Tick schwärzer im Humor.
Genre: Dramödie
Länge: 8 x ca. 40 Minuten
Entwickelt von: Georgia Pritchett
Mit: Will Ferrell, Paul Rudd, Kathryn Hahn, Casey Wilson, Cornell Womack
Altersfreigabe: o.A.
Auf: tv.apple.com
Recycling, Upcycling – inzwischen haben große Mode- und Sportbekleidungsketten den Trend zur Nachhaltigkeit für sich entdeckt. Aber kann man deren Versprechen, aus alten Klamotten brauchbare neue Ware zu machen, vertrauen? Die crossmediale und interaktive Online-Reportage „Sneakerjagd“ - einer Zusammenarbeit von „Die Zeit“, NDR und der alternativen Wirtschafts-Plattform „Flip“ - setzt sich mit Tricks und Trackern in alten Turnschuhen von Promis auf die Fährte der behaupteten Wiederverwendung von einzelnen Materialien oder ganzen Schuhen.
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