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Neues Pro Planet Label
Unsere Erde im Mittelpunkt
von Julia Klotz & Sebastian Amaral Anders

Vor zehn Jahren hat die REWE Group Pro Planet ins Leben gerufen – das Label, das den Kunden eine Orientierung beim nachhaltigeren Einkauf bietet. Zum Jubiläum erscheint Pro Planet nicht nur in neuem Design, sondern soll künftig auch wesentlich mehr Produkte kennzeichnen. 

Produkte nachhaltiger gestalten und Kunden den nachhaltigen Einkauf leichter machen: Mit diesen Zielen hat die REWE Group vor zehn Jahren das Pro Planet-Label ins Leben gerufen. Damals gab es zwar schon eine Reihe von Nachhaltigkeits-Siegeln und -Standards, aber noch keines, das gleichermaßen ökologische, soziale sowie Tierwohl-Anforderungen an Produkte und deren Erzeugung stellte.  

Seitdem hat sich viel bewegt. Nachhaltigkeit ist längst kein Nischenthema mehr, sondern in den vergangenen Jahren gesellschaftlich immer mehr in den Fokus gerückt und wird heute von mehr Menschen denn je als wichtig empfunden. Viele Verbraucher erwarten für ihre Einkaufsentscheidung transparente Informationen zu den Bedingungen, unter denen ihre Produkte hergestellt wurden und wünschen sich einen Wegweiser für nachhaltigere Produkte, dem sie vertrauen können. Die Antwort darauf sind rund 1.400 REWE-, PENNY- und Toom Baumarkt-Produkte, die mittlerweile mit dem Pro Planet-Label gekennzeichnet sind. 

Trotz des Erfolgs: Ein Jahrzehnt Pro Planet war lange genug, um das Label auf den Prüfstand zu stellen. Das Ergebnis ist nicht nur ein neues Design, sondern auch ein ambitioniertes Ziel: 25 Prozent der Eigenmarken-Produkte sollen in fünf Jahren das Pro Planet-Label tragen. „Wir haben den Prozess der Labelvergabe neu aufgesetzt, damit wir in kürzerer Zeit mehr Produkte überprüfen und freigeben können. 2025 wird ein Viertel der Eigenmarkenprodukte von REWE und PENNY das Pro Planet-Label tragen. Die Kunden werden die stärkere Fokussierung auf nachhaltigere Produkte deutlich wahrnehmen können“, erklärt Bernward Geier, Experte für biologische Landwirtschaft im Fachbeirat Nachhaltigkeit.

Er hat das Pro Planet-Projekt von Beginn an begleitet und ist auch nach einem Jahrzehnt noch vom Pro Planet-Ansatz überzeugt: „Wenn wir für viele Menschen Produkte nachhaltiger gestalten, dann bringt das mehr „Impact“ für einen Wandel, als wenn wir super-nachhaltige Produkte für eine Gruppe von Menschen machen, die wir ohnehin nicht mehr überzeugen müssen.“ 

Das neue Pro Planet-Label

Beim neuen Pro Planet-Label steht genau das im Mittelpunkt, worum es sich bei Pro Planet dreht – unsere Erde. Denn die Eigenmarken-Produkte, die die Pro Planet -Erde tragen, leisten einen positiven Beitrag für Mensch, Tier und Umwelt. Welcher Aspekt bei dem Produkt verbessert wurde, ist transparent unter der Weltkugel beschrieben: Für mehr Tierwohl, für bessere soziale Bedingungen, für mehr Umweltschutz oder für mehr Artenvielfalt.  

Neu ist außerdem, dass künftig auch „Bio“-Produkte das Label erhalten können. Diese waren bisher ausgenommen, weil das Label auf Verbesserungen im Massenmarkt abzielt, wozu Bio noch nicht zählt – auch wenn es auf dem Weg dahin ist. Nach wie vor ist Pro Planet jedoch kein Co-Labeling: Der Beirat wird auch bei Bioprodukten genau hinschauen und prüfen, ob es mit Pro Planet zusammenpasst. 

PENNY Paradiso Apfelsaft Naturtrüb & REWE Beste Wahl Apfelsaft Naturtrüb mit neuem PRO PLANET Label

So kommt Pro Planet
auf die Produkte

Bevor ein Produkt das Pro Planet-Label tragen darf, wird die gesamte Lieferkette unter die Lupe genommen. Pro Planet-Produkte zeichnen sich dadurch aus, dass sie bei der Herstellung, Verarbeitung oder Verwendung Mensch, Tier und Umwelt deutlich weniger belasten als vergleichbare konventionelle Produkte. 

Ein verlässlicher Prozess stellt sicher, dass jedes Produkt mit dem Pro Planet-Label nachhaltiger hergestellt wurde und soziale, ökologische oder Tierwohl-Aspekte in den Lieferketten verbessert wurden.

Gemeinsam mit unabhängigen Experten des Fachbeirats Nachhaltigkeit schauen sich REWE, PENNY und Toom Baumarkt bei Eigenmarkenprodukten ganz genau an, woher sie kommen, wie sie angebaut, hergestellt und verarbeitet werden. Im Fachbeirat sitzen Experten für „Fairness“, „Umwelt“, „Tierwohl“, „Bio“ und „Verbraucher“.

Konkrete Maßnahmen und Produktstandards: Die Fachbeiräte erarbeiten und definieren zusammen mit der REWE Group auf dieser Basis Standards für das Unternehmen, die in Leitlinien für die gesamte REWE Group festgeschrieben werden. Oder spezifische Produktstandards. So wird etwa auf zertifizierte Rohstoffe gesetzt, etwa bei Kakao, und/oder es werden individuelle Nachhaltigkeits-Projekte vor Ort angestoßen.

Das Pro Planet-Label erhält das Produkt erst, wenn die Maßnahmen den definierten Anforderungen entsprechen und der Fachbeirat Nachhaltigkeit das Label freigegeben hat. Weitere Infos auf der neuen Website: pro-planet.info

Der Pro Planet-Beirat
„Bei Pro Planet schauen wir bei jeder Tierart nach den speziellen Bedürfnissen für Tierwohlverbesserungen in der Haltung. Legehennen zum Beispiel dürfen ihren Schnabel behalten. Wir beraten die betroffenen Betriebe, wie sie die Tiere so halten können, dass es eben nicht zu Stress und Verhaltensauffälligkeiten kommt. Dafür ziehen wir Spezialisten von der Uni Osnabrück hinzu, die Landwirte erhalten Weiterbildungen. Bei den Projekten Spitz & Bube und Herz Bube von REWE und PENNY bleiben zusätzlich auch die Bruderhähne am Leben – da kann ich den Kunden nur zurufen: Schaut drauf und kauft es!“
Stefanie Pöpken
Fachbeiratsexpertin für Tierwohl

Stefanie Pöpken war von 2015 bis Anfang 2020 Fachreferentin für landwirtschaftliche Nutztierhaltung bei Provieh e.V., Deutschlands ältestem Fachverband für Nutztierschutz. Die Diplom-Agraringenieurin arbeitet nun beratend in einer gemeinnützigen GmbH zur Verbesserung der Haltungssysteme in der Landwirtschaft mit. 


 

„Ich finde grundsätzlich gut, dass Pro Planet verstärkt die Herausforderung angehen will, Menschen am Beginn der Lieferketten tatsächlich existenzsichernde Löhne zu sichern – für eine Grundversorgung mit Essen, Wohnen, Gesundheitsvorsorge und Bildung. Das ist bei vielen Produkten keineswegs selbstverständlich. Das gilt insbesondere für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die Produkte wie Kakao, Kaffee oder Orangen anbauen. Hier werden gerade erste kleine Schritte unternommen. Menschen müssen von ihrer Hände Arbeit leben können, unabhängig vom Preisdiktat an der Ladenkasse.“
Friedel Hütz-Adams
Experte für Soziales und Arbeit im Fachbeirat Nachhaltigkeit

Friedel Hütz-Adams ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Südwind e.V., Institut für Ökonomie und Ökumene. Dort beschäftigt er sich mit den Zusammenhängen zwischen Armut und Missständen in Entwicklungsländern einerseits und dem Verhalten von Wirtschaft, Politik, Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland andererseits.


 

„Die großen ökologischen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit bestehen vor allem wegen des Massenmarktes von überwiegend konventionellen Produkten. Deshalb setzen wir mit dem Pro Planet-Label auch genau hier an.“
Bernward Geier
Experte für biologische Landwirtschaft im Fachbeirat Nachhaltigkeit

Bernward Geier ist seit vier Jahrzehnten Netzwerker und Aktivist im Bereich der ökologischen Agrar- und Esskultur sowie Nachhaltigkeit. Der Publizist war nach dem Studium Mitpächter und Teilhaber eines biologischen Milchviehbetriebes, zugleich 18 Jahre lang Direktor der IFOAM, dem weltweiten Dachverband der biologischen Landbaubewegungen. Er lebt und arbeitet mit seiner Frau seit 18 Jahren auf einem 20-Hektar-Bio-Betrieb & Islandpferde-Gestüt.


 

„Pro Planet wirkt als wichtiges Signal an die Kunden: Hier ist ein Label, das ein wenig über allem schwebt und die wichtigen Fragen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Soziales und Tierwohl – quasi unter einem Dach adressiert. Und das sich dafür auch den gesamten Lebenszyklus eines Produktes anschaut.“
Kristian Klöckner
Experte für Umwelt im Fachbeirat Nachhaltigkeit

Kristian Klöckner ist Referent für Strategische Planung Naturschutz beim NABU (Naturschutzbund Deutschland e. V.). Seit 2016 koordiniert er die strategische Partnerschaft von NABU und REWE Group.


 

„Labels sind für die Orientierung und als schnelle Informationsquelle sehr wichtig. Kunden finden im Supermarkt allerdings eine regelrechte Flut von Siegeln. Und es kommen ständig neue hinzu. Aus diesem Grund ist ein Label wie Pro Planet, das alle wichtigen Dimensionen von Nachhaltigkeit abdeckt und bündelt, so wichtig. Kunden wollen es gerne nachhaltiger, haben aber in der Masse wenig Lust und Zeit, um das zu vertiefen. Ein vertrauenswürdiges Label wie Pro Planet gibt schnellen Rat, der gerne angenommen wird.“
Georg Abel
Experte für Verbraucherfragen im Fachbeirat Nachhaltigkeit

Georg Abel ist Bundesgeschäftsführer der Verbraucher Initiative e.V. Er leitete unter anderem die bundesweite Informationskampagne zum Fairen Handel, leistete Öffentlichkeitsarbeit auf Verbands- und Parteiebene und ist seit beinahe zwei Jahrzehnten als führender Verbraucherschützer in Deutschland aktiv. 

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