nach oben
nach oben
Copyright Foto: © UPI Media
Filme & Co. des Monats
Thriller des Alltags
Lesedauer: 3 Minuten
Mit dem außergewöhnlichen Jugenddrama „Boyhood“ und der spannenden Dokumentation „Finding Vivian Maier“ erreichen zwei Perlen der diesjährigen Berlinale die deutschen Kinos. Auf DVD schwebt Robin Wright zwischen Realität und Animation in „The Congress“. Und eine österreichische Prinzessin fliegt als „Child of Light“ ihren virtuellen Abenteuern entgegen.
Kino 1: Boyhood
Mason steht vor seinem ersten Schultag. Er ist sechs Jahre alt, wohnt mit seiner Mutter und seiner älteren Schwester in Austin, Texas, während sich der Vater nach Alaska abgesetzt hat. 160 Filmminuten später ist Mason auf den Campus der Universität umgezogen. Bei einem Bier resümieren er und sein Vater die Höhen und Tiefen der letzten zwölf Jahre. Und tatsächlich sind zwölf Jahre vergangen, in denen Regisseur Richard Linklater seine Filmfamilie regelmäßig zusammentrommelte, um Masons Übergang vom Kind zum Erwachsenen festzuhalten. „Boyhood“ ist ein Experiment in Echtzeit - Fiktion und Dokumentation zugleich - und ein grandioser Thriller des Alltags. Richard Linklater Jugendliche, Langzeitbeobachtungen und Experimente sind das Metier des Filmemachers Richard Linklater. Mit „Slacker - Rumtreiber“ setzte er 1991 neue Maßstäbe in Sachen Jugenddrama, seine Film-Trilogie über die Liebe zwischen Julie Delpy und Ethan Hawke - „Before Sunrise“ (1995), „Before Sunset“ (2004), „Before Midnight“ (2013) - wird kultisch verehrt. Was aus seinem „Untitled 12 Year Project“ werden würde, wußten 2002 weder sein Team, noch Linklater selbst. Ums größer war der Jubel auf der diesjährigen Berlinale, als „Boyhood“ mit dem Silbernen Bären für die beste Regie ausgezeichnet wurde. Filmgenre: Drama
Filmlänge: 164 Minuten
Regie: Richard Linklater
Darsteller: Ethan Hawke, Patricia Arquette, Ellar Coltrane, Lorelei Linklater
Altersfreigabe: ab 6
Verleih: Universal
Kinostart: 5.6.2014
Kino 2: Finding Vivian Maier
Es gab einmal eine Zeit, da waren Fotoapparate schwarze, schwere Kistchen, die man sich um den Hals hängte. Das war die Zeit, in der Vivian Maier anfing zu fotografieren, in den 50er, 60er und 70er Jahren, auf den Straßen von New York, Chicago und manchmal auch in Frankreich oder in Afrika. Menschen und Momente auf Avenues und in Hinterhöfen hielt sie mit ihrer Kamera fest. Vor allem jedoch im Spiel versunkene Kinder, denn Maier verdiente sich ihren Unterhalt als Kindermädchen. Als sie 2009 83-jährig verarmt starb, wurden hunderte ihrer zumeist unentwickelten Filmspulen zwangsversteigert. John Maloof 2007 ersteigerte John Maloof, Historiker und selbst Fotograf, die erste Kiste mit Maiers Filmen. Doch kaum hatte er die erste Spule entwickelt, war ihm klar, dass er mit einer passionierten Beobachterin mit künstlerischem Talent zu tun hatte. Seine Suche anhand der Bilder und per Internet ist nicht weniger spannend als das Porträt einer eigenwilligen und unbeirrbaren Frau, das sich mosaikartig zusammensetzt. Mit „Finding Vivian Maier“ hat Maloof einen wahren Doku-Krimi der skurrilen Art geschaffen. Filmgenre: Dokumentation
Filmlänge: 84 Minuten
Regie: John Maloof, Charlie Siskel
Darsteller: John Maloof, Mary Ellen Mark, Phil Donahue
Altersfreigabe: o. A.
Verleih: NFP (Filmwelt)
Kinostart: 26.6.2014
DVD: The Congress
Ist es ein Traum oder ein Albtraum? Robin, Schauspielerin, Mitte 40, bekommt ein einmaliges Angebot: Sie soll sich von Kopf bis Fuß digitalisieren lassen. Einerseits macht sie das auf einen Schlag reich und sie bleibt in ihren Filmen auf ewig jung. Andererseits verliert sie damit alle Rechte auf ihr Aussehen und darf nie wieder selbst schauspielern. Wie schon in seinem Oscar-nominierten Kriegsdrama „Waltz with Bashir“ mischt Regisseur Ari Folman auch in „The Congress“ Animation mit Realfilm. Robins Ängste, Freuden und Erinnerungen formen sich zu einem kongenialen Reigen aus digitalen Philosophien, frei nach Science Fiction-Autor Stanislaw Lem. Filmgenre: Science Fiction / Animation
Filmlänge: 118 Minuten
Regie: Ari Folman
Mitwirkende: Robin Wright, Harvey Keitel, Jon Hamm, Danny Huston, Paul Giamatti, Kodi Smit-McPhee
Altersfreigabe: ab 12
Vertrieb: Pandora Film GmbH & Co. Verleih KG / AL!VE
Im Handel ab: 13.6.2014

Copyright © Pandora Film Verleih, 2013
Copyright © Pandora Film Verleih, 2013
Copyright © Pandora Film Verleih, 2013
Copyright © Pandora Film Verleih, 2013
Copyright © Pandora Film Verleih, 2013
App: Child of Light
In Computerspielen trifft man nicht oft auf österreichische Prinzessinnen aus dem 19. Jahrhundert. Allein das macht die kleine Aurora mit dem flammendroten Haar schon einzigartig. Ungewöhnlich zudem, dass in sie aquarelliertem Jugendstil von Drachen, Zauberern und Waldgeistern träumt. „Child of Light“ schlägt eine Brücke zwischen erwachsenem Gamer und kindlichem Neueinsteiger, denn mit Aurora und ihrem Feenfreund Igniculus sind immer zwei Figuren im Spiel, die mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad gemeinsam ein Abenteuer zu bestehen haben.
Spielgenre: Rollenspiel / Jump'n'Run
Erhältlich für: PC (DVD-Rom), PlayStation 3, PlayStation 4, Xbox one, Xbox 360, WiiU
Erhältlich bei: childoflight.ubi.com/
Rubriken:
Unterhaltung
Schlagwörter:
Mein Kommentar
Kommentieren
Auch interessant
Newsletter