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27.07.2022
Stimmen zum Handzettel
"Ein Gewinn für die Umwelt"
ArticleId: 3797magazineEnde einer Handelstradition: REWE entscheidet sich als erster Lebensmittelhändler in Deutschland für den Ausstieg vom gedruckten Handzettel. Der wöchentlich erscheinende Prospekt über die Angebote in den bundesweit mehr als 3.700 REWE-Märkten ist eines der ältesten Werbemedien in der Branche und wird an viele Millionen Haushalte in Deutschland verteilt.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/9/3/csm_ts_standard_handzettel_d9b90e222c.jpgREWE verzichtet auf Papier-HandzettelFür Klima und Ressourcen
Für Umwelt, Klima und Energieeinsparung:
REWE verzichtet auf Papier-Handzettel

Ende einer Handelstradition: REWE entscheidet sich als erster Lebensmittelhändler in Deutschland für den Ausstieg vom gedruckten Handzettel. Der wöchentlich erscheinende Prospekt über die Angebote in den bundesweit mehr als 3.700 REWE-Märkten ist eines der ältesten Werbemedien in der Branche und wird an viele Millionen Haushalte in Deutschland verteilt.

Im Sinne der Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsstrategie ist damit bald Schluss: Zum 1. Juli 2023 wird der Druck und die Verteilung der Prospekte eingestellt, dafür die Artikelwerbung über neue und bekannte Medien erheblich ausgebaut. Der Effekt für Umwelt, Klima und Ressourcenschonung ist immens: Die Umstellung spart mehr als 73.000 Tonnen Papier, 70.000 Tonnen CO2, 1,1 Millionen Tonnen Wasser und 380 Millionen kWh Energie pro Jahr ein. Letzteres hat gerade vor der aktuellen Diskussion um die zukünftige Energieversorgungssicherheit in Deutschland an Bedeutung gewonnen – daher wurde die Umsetzung dieser bereits getroffenen Entscheidung nun beschleunigt.

Beitrag zur produktiven
Bewältigung von Klima- und Energiekrise

„REWE hat in der Vergangenheit auf Basis seiner Nachhaltigkeitsstrategie immer wieder Mut bewiesen, Altes hinterfragt und nachhaltigere Alternativen konsequent eingeführt. Insofern war REWE auch der erste Lebensmittelhändler in Deutschland, der bereits 2008 alle Märkte auf Grünstrom umgestellt hat oder 2016 die Plastiktragetasche aus den Märkten verbannt hat. Nun sind wir mit REWE erneut Branchenvorreiter, der keine Handzettel mehr druckt und verteilt. Dieser Schritt reduziert nicht nur unseren CO2-Fußabdruck massiv, er ist auch ein weiterer Meilenstein im Rahmen unserer Klimaziele – und gleichzeitig in Krisenzeiten ein solidarischer Beitrag, die herausfordernde Versorgungssicherheit bei Energieträgern in unserem Land für die Zukunft zu unterstützen“, so Lionel Souque, Vorstandsvorsitzender der REWE Group.

„Wir denken um und stellen die Angebotskommunikation für die Zukunft neu auf. Denn wir wollen die Kunden aller Altersklassen moderner und zielgerichteter über diejenigen Medien erreichen, die sie tatsächlich nutzen.“
Lionel Souque
Vorstandsvorsitzender der REWE Group

Schon seit 2009 berät und begleitet der NABU als neutrale und unabhängige Instanz das Nachhaltigkeitsengagement von REWE. Gemeinsam verfolgen der mitgliederstärkste deutsche Umweltverband und REWE das Ziel, den Ressourcenverbrauch zu senken und Abfälle zu vermeiden. Auch beim Verzicht auf die Plastiktragetasche im Jahr 2016 war der NABU bereits involviert. „Die Papierherstellung geht mit erheblichen Umweltauswirkungen einher: Die industrielle Forstwirtschaft und der massive Holzeinschlag zerstören natürliche Ökosysteme und CO2-Senken, zudem werden umweltschädliche Chemikalien sowie große Mengen an Wasser und Gas benötigt. Es ist daher völlig klar, dass wir etwas verändern müssen, wenn wir unsere Lebensgrundlagen schützen wollen“, erklärt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Der NABU ist froh, dass REWE sich ernsthaft ihrer Verantwortung stellt und mit dem Ausstieg aus dem Handzettel vorangeht. Dies ist eine wichtige Entscheidung zum Wohle der Natur, der hoffentlich viele Wettbewerber im Lebensmitteleinzelhandel folgen werden“, so Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer.

Konsequenter Schritt für
mehr Nachhaltigkeit und Digitalisierung

REWE verschreibt sich seit Jahren in der Unternehmensstrategie konsequent der Nachhaltigkeit und transformiert in diesem Sinn sukzessive und erfolgreich Prozesse und Angebote. Vor allem auch mittels Digitalisierung – dort wo sich für Kunden Mehrwert ergibt. Deshalb steht bei REWE der traditionelle Handzettel schon länger auf dem Prüfstand. Im Rahmen eines erfolgreich verlaufenden Tests wurde entschieden, dieses energie- und CO2 intensive Medium durch verstärkte Preiskommunikation über digitale Kanäle und Anzeigen in klassischen Medien zu ersetzen. Selbstverständlich wird es auch in Zukunft wöchentlich die über 200 REWE-Sonderangebote geben, nur nicht mehr gedruckt, sondern umweltfreundlich auf digitalen Kanälen wie beispielsweise die REWE App sowie zahlreiche Coupons und Vorteile. Kosteneinsparungen aus der Einstellung des Papier-Handzettels werden unter anderem in andere Medien für die Angebotskommunikation investiert. So leistet REWE nicht zuletzt auch einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz durch geringeren Ressourcenverbrauch innerhalb der Wertschöpfungskette (CO2-Fußabdruck). 

„Dieser Schritt reduziert nicht nur unseren CO2-Fußabdruck massiv, er ist auch ein weiterer Meilenstein im Rahmen unserer Klimaziele – und gleichzeitig in Krisenzeiten ein solidarischer Beitrag, die herausfordernde Versorgungssicherheit bei Energieträgern in unserem Land für die Zukunft zu unterstützen.“
Lionel Souque
Vorstandsvorsitzender der REWE Group

„Wir denken um und stellen die Angebotskommunikation für die Zukunft neu auf. Denn wir wollen die Kunden aller Altersklassen moderner und zielgerichteter über diejenigen Medien erreichen, die sie tatsächlich nutzen“, erklärt Lionel Souque weiter. „Wir werden selbstverständlich weiterhin wie gewohnt über 200 attraktive Sonderangebote pro Woche für unsere Kunden haben. Die erzielten Kosteneinsparungen durch Einstellung des Papier-Handzettels werden in andere Marketingkanäle sowie in ausgewählte Nachhaltigkeitsprojekte wie beispielsweise den NABU Klimafonds re-investiert. Wir freuen uns, dass wir dadurch unseren CO2-Fußbadruck massiv reduzieren werden. Damit leisten wir einen sehr wichtigen gesellschaftlichen Beitrag.“ 

Bereichsvorstand und Kaufleute zum Ausstieg aus dem Handzettel

REWE will im Sommer 2023 den Print-Handzettel einstellen. one sprach mit Bereichsvorstand Peter Maly über den Effekt für Umwelt, Klima und Ressourcen, moderne Möglichkeiten der Kundenkommunikation und das Feedback der Kaufleute

Entscheidung mit großen Einsparpotenzialen
– zum Wohl der Umwelt

REWE lässt bis dato wöchentlich rund 25 Millionen Handzettel verteilen. Dafür wurden 2021 mehr als 73.000 Tonnen Papier produziert und bedruckt. Papierproduktion und Druck sind besonders energieintensiv und sind für 90 Prozent des CO2-Fußabdrucks von Handzetteln verantwortlich. Insofern ist die beste Werbung für die Akzeptanz der Entscheidung der Gewinn für die Umwelt.

Die Einsparpotenziale* infolge der Umstellung auf die digitale Handzettelkommunikation werden an folgenden Vergleichen anschaulich:

  • Umwelt: rund 390.000 m³ Holz, das entspricht der verbauten Holzmenge von 356 REWE Green Farming-Märkten 
  • 1,1 Millionen m³ Wasser
  • Klima: gut 70.000 t CO2, das entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß von mehr als 60.000 Pkw´s mit Verbrennungsmotor
  • Energie: rund 380 Millionen kWh, entspricht dem Jahresstromverbrauch von 100.000 4-Personen-Haushalten 

In einem ersten Schritt wird REWE bereits ab Anfang August 2022 die Auflage der Papier-Handzettel um 4 Millionen Stück reduzieren.

* Zahlen basieren auf Berechnungen der Systain Consulting GmbH

Neue Kommunikationswege,
verlässliche (Preis-)Angebote 

Mit der zunehmenden Digitalisierung haben sich die Medienkanäle und damit die Möglichkeiten, Werbung effizient und ressourcensparsamer zu platzieren, erhöht. Gleichzeitig haben sich der Medienkonsum und mit ihm die Wege, wie Kaufentscheidungen getroffen werden, gewandelt. Vor diesem Hintergrund ergeben sich für REWE auch im Marketing Möglichkeiten im Sinne der eigenen Nachhaltigkeits- und Klimaziele den Ressourcenverbrauch und die Treibhausgasemissionen zu senken und dabei sogar die Sichtbarkeit der Angebote durch eine häufigere und umfassendere Kommunikation zu erhöhen. Im Kern werden die Handzettel-Inhalte digitalisiert. Unverändert bleiben das Prinzip, der Umfang, die Artikelauswahl und die Preisattraktivität der Wochenangebote. Ebenso wird die digitale Version des Handzettels – unter rewe.de/angebote und in der REWE App – bestehen bleiben. Ergänzend wird REWE die wöchentlich über 200 Aktionsartikel verstärkt in klassischen Medien bewerben sowie die Umstellung durch eine intensive und längerfristig angelegte Marketing- und Nachhaltigkeits-Kampagne unter dem Motto #umdenkbar unterstützen. Auch werden weiterhin in den REWE-Supermärkten Aktionspreis-Etiketten an den Regalen gut sichtbar darüber informieren, welche Artikel in der jeweiligen Woche preisreduziert sind.

Mein Kommentar
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Kommentare
Thomas Dreilich
vor 1 Jahr und 8 Monaten

Viele Kunden warten förmlich auf die Sammlung der Werbeprospekte. Ich bin sehr unsicher, ob man sich hier nicht freiwillig einen schmerzhaften Wettbewerbsnachteil hingibt. Die Ressourcenschonung und die damit verbundenen Kosteneinsparungen sind enorm. Die nicht mehr erscheinenden Kunden aber sicherlich auch...

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V.
vor 1 Jahr und 8 Monaten

Ich finde es etwas zu früh für unsere älteren Leute. Noch nicht alle sind in die Digitalisierung eingestiegen und man sollte ein paar Jahre warten und dies respektieren. Wenn es nun bei dieser Entscheidung bleibt, sollte man die Handzettel denen zu Verfügung stellen, die sie wirklich benötigen, sinnvoll entsorgen und keinen Internetzugang haben. Notfalls könnte man es auch als ein kleines Abo für ein paar Euro nach Hause liefern lassen, was besser wäre als gar keinen Handzettel. So macht die REWE Gewinn und die Kunden bekommen ihren REWE Handzettel. Schade finde ich es, dass immer alles alleinig von den Unternehmen entscheiden wird und es zu keiner Absprache mit den Verbrauchern kommt. Immerhin könnte man durch das Einstellen der Handzettel eine Vielzahl an Kunden verlieren...

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E.K.
vor 1 Jahr und 8 Monaten

Diese Entscheidung finde ich richtig und gut, zumal sicher auch andere Supermärkte nachziehen werden und damit das Altpapier deutlich verringert werden kann. Ich würde jedoch auch vorschlagen, einen Sichtkasten o.ä. vor dem Markt zu positionieren, in dem die wöchentlichen Angebote für jeden sichtbar aushängen.

Ach ja.... und was ist mit PENNY..... auch interessant für unseren Discounter, oder?

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Andreas Krämer
vor 1 Jahr und 8 Monaten

Der klassische, gedruckte Handzettel hat als reichweitenstarkes und wichtiges (Preis-)Kommunikationsmedium im Lebensmitteldiscount nach wie vor eine hohe Bedeutung. Ungeachtet dessen setzt PENNY ebenfalls zunehmend auf den Ausbau der digitalen Angebotskommunikation. Dabei legen wir unser Augenmerk darauf, den Print- und Online-Mediamix nicht nur im Hinblick auf dessen Effizienz, Umfang und Auflage zu optimieren, sondern auch mit Blick auf die ökologischen Aspekte wie den Einsatz von Banderolen statt Plastikverpackungen.

Rainer Langen
vor 1 Jahr und 8 Monaten

In meinen Augen sollte man dann mindestens im Eingangsbereich die Angebote groß anzeigen, dürfte gerade bei Rewe Kunden echt reichen....

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Bernd Neumann
vor 1 Jahr und 8 Monaten

Das wird zwar gerade bei älteren Kunden auf Unverständnis stoßen, ist aber auf jeden Fall der richtige Weg und bin froh das wir diesen Weg einschlagen.

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anonym
vor 1 Jahr und 8 Monaten

Grundsätzlich finde ich das eine gute Idee. Ich frage mich nur, wie meine Schwiegermutter, die mit dem Handy gerade mal einen Anruf tätigen kann, weiterhin alle Angebote mitbekommen soll. Generell sehe ich da bei vielen älteren Personen ein Problem das die Angeboten dann überhaupt noch wahrgenommen werden.

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Unbekannt
vor 1 Jahr und 8 Monaten

Es wäre doch was tolles, wenn Sie in regelmäßigen Abständen die Angebote mit Ihrer Schwiegermutter zusammen durchgehen, sofern dies möglich ist.

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