Kaum zu glauben: Schon ein Jahr ist es her, dass REWE den gedruckten Handzettel einstellte. Heute nutzen unsere Kund:innen moderne und umweltfreundlichere Kanäle, um sich über die Schnäppchen der Woche zu informieren.
„Seit der Einstellung des gedruckten Papierhandzettels im Sommer 2023 verzeichnen wir weiterhin eine positive stabile Geschäftsentwicklung mit Umsätzen, die über Vorjahr liegen", zieht der für das REWE-Vollsortiment verantwortliche REWE Group-Vorstand Peter Maly eine positive Bilanz des Projektes „Switch“.
Auch die Kund:innenfrequenz entwickele sich positiv. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres legten die Umsätze in den REWE-Märkten gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Prozent und damit stärker als der Gesamtmarkt zu. Im gleichen Zeitraum stieg die Anzahl der Kundinnen und Kunden in den Supermärkten um rund 3,5 Prozent.
Werbung auf anderen Kanälen
Um Umsatzrückgänge zu verhindern, hat REWE die Werbung auf anderen Kanälen hochgefahren. Wie gut das funktioniert, wollten wir von REWE-Kaufleuten wissen.
„Switch lief bei uns ohne Nachfragedelle und ohne größere Beschwerdewelle seitens der Kundschaft“, fasst Katja Fiedler, Inhaberin von zwei REWE-Märkten in Suhl, ihre Erfahrungen zusammen. Aktionsartikel würden unverändert stark nachgefragt, auch die Kundenfrequenz sei stabil geblieben. „Es war gut und richtig, dass wir im Vorfeld die REWE-App beworben haben. So wissen die Leute vor dem Einkauf, wo sie die Angebote finden.“ Einmal im Markt, weisen Regalwobbler den Weg zu den Schnäppchen der Woche. Die Integration der Payback-Karte in die REWE-App jedoch stelle vor allem ältere Menschen vor Herausforderungen, räumt die REWE-Kauffrau ein. Hier versuchen Katja Fiedler und ihr Team, direkt und persönlich zu helfen.
Zwei Markteröffnungen binnen eines halben Jahres: Das wäre vor nicht allzu langer Zeit ohne Handzettel undenkbar gewesen. Denn auch für die REWE-Kund:innen in Hessen gehörte der Papierprospekt jahrzehntelang zur Wochenendlektüre. Doch als Alexandra Richber ihre beiden Märkte in Alsfeld und Neustadt neu- bzw. wiedereröffnete, war das Werbemedium bereits eingestellt worden.
„Wir gehörten zu den ersten, die keinen Eröffnungshandzettel mehr hatten“, erinnert sich die Kauffrau. „Das Problem in Alsfeld war, dass wir noch mit gedrucktem Handzettel zugemacht haben und dann ohne eröffnet haben. In der 14-wöchigen Schließung haben sich die Kund:innen umorientiert, und es war schwierig, sie direkt bei der Neueröffnung in der App und via WhatsApp auf die richtige, also unsere, Postleitzahl zu switchen. Da habe ich beschlossen, das volle Programm zu spielen.“ Die Lösung war eine Mehrkanal-Strategie: Neben Fernsehwerbung ließ die Unternehmerin Postkarten drucken, die an die Haushalte verteilt wurden. Der Clou: Wer die Karte zum Einkauf mitbrachte, erhielt fünf Euro Rabatt. Am POS nutzten die Mitarbeitenden dann den Kund:innenkontakt, um auf die digitalen Medien wie REWE-App und den firmeneigenen Whatsapp-Kanal hinzuweisen und deren Nutzung zu erklären.
Leichter lief´s am anderen Standort. Alexandra Richber: „In Neustadt hatten wir ja nur zehn Tage während des Umzugs zu. So konnten wir die Kund:innen besser auf die Neueröffnung vorbereiten. Die Postkarten haben wir dieses Mal auf dem Frühlingsmarkt und über die Wochenendzeitungen verteilt, was gut geklappt hat.“
Sehr gut und richtig!
REWE-Käufer vermissen Handzettel: www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/rewe-werbeprospekt-eingestellt-kunden-suchen-nun-bei-aldi/100045846.html
Wobei Aldi aktuell auch Tests in die Richtung fährt.