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© Universal Pictures Germany
Lesedauer: 4 Minuten
Filme & Co. des Monats
Kino mit Soul und Pop
von Edda Bauer

Statt besinnlich wird die Vorweihnachtszeit im Kino rhythmisch. Oscar-Preisträgerin Jennifer Hudson verschafft sich mit der Stimmgewalt von Aretha Franklin nicht nur a little bit „Respect“. Mit „Annette“ kommt nun endlich die dunkelbunte Oper auf die Leinwand, für die das Pop-Duo Sparks fast fünf Jahrzehnte lang jede Note einzeln gedrechselt hat. Und in der ARD-Mediathek findet sich die dreiteilige Dokumentation von Olli Schulz‘ mit Überraschungen gespickter Suche nach dem „Sound of Germany“.

Kino 1
Respect

Es ist eine der klangvollsten Forderungen der Pop-Geschichte: „Respect“, gesungen von Aretha Franklin, ist wütend, schnell, laut, tanzbar und hat Seele. Wie sehr der (von Otis Redding 1965 geschriebene) Song seine berühmteste Interpretin prägte, zeigt sich im Film „Respect“. Für Franklin wird er zum kraftvollen Befreiungsschlag von Vater, Ehemann und Produzenten. Und er gerät zur Hymne der Emanzipation von Frauen und Schwarzen in den USA. Dass mit „Respect“ die südafrikanisch/amerikanische Theaterregisseurin Liesl Tommy ihr Spielfilmdebüt gibt, passt ins Bild.

Jennifer Hudson

So wie ihr Vorbild Aretha Franklin beginnt die musikalische Laufbahn von Jennifer Hudson schon als Kind im Chor der örtlichen Baptisten-Gemeinde. Mit 21 unterschreibt die 1981 in Chicago geborene Hudson ihren ersten Plattenvertrag, aus dem sie wenig später wieder entlassen wird, um 2004 an der Talentshow „American Idol“ teilnehmen zu können. Sie wird zwar nur Siebente, aber dafür entdeckt sie Hollywood für das Motown-Musical „Dreamgirls“. 2007 wird Jennifer Hudson für ihr Leinwanddebüt mit dem Oscar als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.

Filmgenre: Biopic
Länge: 145 Minuten 
Regie: Liesl Tommy
Mit: Jennifer Hudson, Forest Whitaker, Marlon Wayans, Mary J. Blige, Tituss Burgess
Altersfreigabe: o.A.
Verleih: Universal Pictures Germany
Ab: 25.11.2021

Kino 2
Annette

Was kann schon schiefgehen bei einer zweieinhalbstündigen Pop-Oper, deren Titelheldin von einer Marionette dargestellt wird und einer der Hauptdarsteller gar nicht singen kann? Mit „Annette“ als Eröffnungsfilm hätten sich die Filmfestspiele in Cannes komplett lächerlich machen können. Stattdessen ist „Annette“ eine Sensation. Besonders Adam Driver als zynischer Stand-Up-Comedian und frischgebackener Vater mutiert via Selbstzweifel und den Neid auf seine erfolgreiche Frau (Marion Cotillard) zu einem der schillerndsten Bösewichter der Filmgeschichte.

Sparks

Ersonnen und komponiert haben „Annette“ die Brüder Ron und Russell Mael, besser bekannt als „Sparks“. Seit mehr als fünf Jahrzehnten sind sie vor allem in Europa nicht nur für ihre tanzbaren Rhythmen zu schwarzhumorigen Texten bekannt, sondern auch wegen Rons martialischem Oberlippenbärtchen. Den großen Durchbruch schaffen sie zwar nie, umso treuer aber ist ihre Fangemeinde. Dazu zählt nicht nur „Annette“-Regisseur Leos Carax, sondern auch der britische Filmemacher Edgar Wright („Shaun of the Dead“), der 2020 die schrill absurde Doku „The Sparks Brothers“ drehte.

Filmgenre: Pop Oper
Länge: 150 Minuten 
Regie:
Leos Carax
Mit: Marion Cotillard, Adam Driver, Simon Helberg, Devyn McDowell
Altersfreigabe: ab 12
Verleih: Alamode Film 
Start: 16.12.2021

Streaming
Sound of Germany

Olli Schulz ist sowas wie ein medialer Hans Dampf in allen Gassen. Er erzählt Witze, Zoten und Anekdoten im Fernsehen und im Radio, mal mit Jan Böhmermann, dann mit Joko und Klaas und mit Fynn Kliemann hat er zuletzt ein Hausboot umgebaut. Was Schulz aber besonders gut kann, ist Lieder schreiben und zur Gitarre zum Besten geben. Im Laufe seines Lebens (Baujahr 1973) hat er dabei viele Gleichgesinnte kennengelernt. Im NDR-Dreiteiler „Sound of Germany“ ist er auf den Spuren von Wut, Sehnsucht und Spaß im deutschen Liedgut und trifft dabei musizierende Afd-Wähler, einen Alt-Punk-Rocker, jede Menge gutgelaunt wütende Rapper*innen und sogar einen Rockstar. 

Genre: Musik-Doku
Länge: 2 x 44 , 1 x 30 Minuten
Regie/Buch: Alexandra Bidian, Christian von Brockhausen, Florian Müller
Mit: Oli Schulz
Altersfreigabe: o.A.
Auf: ardmediathek.de oder ndr.de

Game
MyAdvent

Und wieder ist es Zeit, sich mit Weihnachten auseinanderzusetzen, oder wenigstens mit dem Basteln eines formschönen Countdowns. Hinter den digitalen Türchen des Kalenders von MyAdvent lassen sich Bilder, Töne und Filmschnipsel verstecken, aber auch Links zu Gutscheinen oder Örtlichkeiten, an denen ein analoges Geschenk wartet. Der Phantasie des Kalenderbefüllers ist diesbezüglich keine Grenzen gesetzt. Auch (fast) grenzenlos ist neuerdings die Anzahl der Türchen. Damit empfiehlt sich MyAdvent auch als Countdown für Geburtstage oder Urlaube.

Art: Abenteuer
Entwickler: Jonas Manke
Erhältlich für: Windows, PS4, XBoX
Adresse: playomno.com

Rubriken:
Unterhaltung
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