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Foto: Ascot Elite (Paramount)
Neu im Kino:

Matthew McConaughey nur ein
aalglatter Schönling? Für die Rolle
als Aidskranker in „Dallas Buyers Club“
hungerte er sich 20 Kilo ab.
von Edda Bauer
Lesedauer: 3 Minuten
Die Rezensionen des Monats: Matthew McConaughey macht in „Dallas Buyers Club“ eine Tour de Force durch. Der britische Regisseur Stephen Frears zeigt in „Philomena“ Tragik ohne Worte. Stephen Fry lässt seltene Einblicke in Wagner & Fry zu. Und eine Internet-Suchmaschine bewahrt die Anonymität bei der Web-Suche.
Kino 1: Dallas Buyers Club
Es ist buchstäblich eine Tour de Force, die Matthew McConaughey in „Dallas Buyers Club“ durchmacht. Vom halbseidenen Rodeoreiter hin zum Aidskranken im Endstadium, der sein medizinisches Todesurteil als Überlebenskampf gegen die Pharma-Industrie und die US-Zollbehörden begreift. Die Geschichte ist ebenso wahr - und hat sich in den späten 80er Jahren in Texas zugetragen - wie die 20 Kilo, die sich McConaughey dafür abgehungert hat. Jedes fehlende Gramm macht diesen Film intensiver, dringlicher und oscarwürdiger.

Matthew McConaughey

Lange Zeit wollte Hollywood in Matthew McConaughey vor allem eines sehen: den aalglatten Schönling aus Texas mit dem unfehlbaren Drang zum Abenteuer. Und zweifellos füllte er dieses Klischee formschön und erfolgreich aus. Erst in den letzten Jahren entdecken immer mehr Regisseure seine schillernden Brüche in der Makellosigkeit, angefangen bei „Magic Mike“ (Steven Soderbergh), über „The Wolf of Wall Street“ (Martin Scorsese) bis "Dallas Buyers Club". Nur sein cooles Südstaaten-Image wird McConaughey wohl nie los, wie er derzeit in der HBO-Serie „True Detective“ beweist.

Filmgenre: Drama
Filmlänge: 117 Minuten
Regie: Jean-Marc Vallée
Darsteller: Matthew McConaughey, Jared Leto, Jennifer Garner, Dallas Roberts, Dennis O'Hare, Steve Zahn
Altersfreigabe: ab 12
Verleih: Ascot Elite (Paramount)
Kino 2: Philomena
Das Markenzeichen von Regisseur Stephen Frears sind die Gesichter zwischen den Worten. Das war schon so in seinen Sozial-Komödien der 80er Jahre, seinem Ausflug nach Hollywood in den 90ern und seiner grandiosen Rückkehr nach Großbritannien mit „Die Queen“ und nun auch „Philomena“. Die ganze Tragik der Suche einer Frau, deren Sohn vor 50 Jahren von irischen Nonnen zur Adoption freigegeben wurde, spiegelt sich in Judi Denchs Gesicht wieder. Ohne jede Sentimentalität, denn Frears' zweites Markenzeichen ist es, zu wissen wann eine Geschichte für sich spricht.

Steve Coogan

In Deutschland ist Autor, Produzent, Schauspieler und Komödiant Steve Coogan relativ unbekannt. Das liegt vor allem daran, dass seine berühmteste Comedy-Serien-Figur aus den 90ern nur den Briten vorbehalten blieb. Doch die Sprüche von Alan Partridge, dem inkompeten, aber dafür umso mehr selbstverliebten Radiomoderator, gehören in GB so zur Kultur wie hierzulande Loriot. Mit „Philomena“ bewältigt er nun spielend den Sprung ins seriöse Fach, vor und hinter der Kamera, denn er zeichnet als Co-Autor für das Drehbuch verantwortlich.

Filmgenre: Drama/Komödie
Filmlänge: 98 Minuten
Regie: Stephen Frears
Darsteller: Judy Dench, Steve Coogan, Michelle Fairley, Mare Winningham, Anna Maxwell Martin
Altersfreigabe: ab 6
Verleih: SquareOne (Universum Film)
Kinostart: 27.2.2014
DVD: Wagner & Me
„Kann man Kunst vom Künstler trennen?“ Dieser Frage geht Autor, Schauspieler, Showmaster, Brite, Jude und hingebungsvoller Wagner-Fan Stephen Fry auf illuster persönliche Art nach. In „Wagner & Me“ dokumentiert er seinen Weg in die Höhle des Löwen in Bayreuth, blättert hinter den Kulissen des Festspielhauses in Partituren, verfällt in Neuschwanstein haltlos dem Prunk eines anderen berühmten Fans und spürt natürlich im Besonderen der Musik und ihren Einflüssen nach. Sorgfältig recheriert und pointiert dargebracht, erhält man so seltene Einblicke in Wagner & Fry.

Filmgenre: Dokumentation
Filmlänge: 89 Minuten
Regie: Patrick McGrady
Mitwirkende: Stephen Fry
Altersfreigabe: ab 0
Vertrieb: Film Kino Text / Good!movies
Im Handel ab: 7.2.2014
Zwischenstation auf dem Weg zu Wagner nach Bayreuth: Stephen Fry auf Schloss Neuschwanstein (Foto: Film Kino Text/Good!movies)
Im Schloss verfällt Fry hemmungslos dem Prunk
Spürt Wagners Musik und ihren Einflüssen nach: Stephen Fry
Internet: DuckDuckGo
Fast scheint es so, als sei man in der westlichen Hemisphäre einer einzigen Suchmaschine im Internet ausgeliefert. Dass dem aber ganz und gar nicht so ist, zeigt sich an der steigenden Beliebtheit kleinerer Suchmaschinen. DuckDuckGo gehört mit 1,5 Millionen Anfragen täglich sogar schon zu den größeren. Warum immer mehr Internet-Nutzer auf diese Suchmaschine umsteigen, liegt daran, dass die Suche selbst anonymisiert, damit nicht zurückverfolgbar ist und auch nicht an Dritte weitergegeben werden kann.
Genre: Suchmaschine

Im Netz zu finden auf: www.duckduckgo.com
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Unterhaltung
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