Apfeleinkäufer Oskar Zwirner
Gefragter Gesundmacher
Lesedauer: 7 Minuten
Bananen, Trauben, Erdbeeren? Nein, Äpfel sind das Lieblingsobst der Deutschen! Knapp 25 Kilogramm verzeht jeder Bundesbürger im Durchschnitt pro Jahr. Aber der kalorienarme Gesundmacher, der den Märkten von REWE und PENNY häufig das Label von Pro Planet trägt, muss um seine Spitzenposition kämpfen. Die Verbraucher lassen ihn häufiger mal links liegen. Einkäufer Oskar Zwirner hat eine Erklärung dafür.
Das wäre eine Frage für Günter Jauchs Quiz „Wer wird Millionär“, Kategorie 500 000 Euro oder gar eine Million: Welche beiden Apfelsorten sind das ganze Jahr in Deutschland erhältlich? Wohl dem Kandidaten, der an dieser Stelle Oskar Zwirner als Telefonjoker in der Hinterhand hätte. Der Kölner kennt sich aus mit dem beliebtesten Obst der Deutschen; seit mehr als 20 Jahren ist er bei der REWE Group unter anderem für den Einkauf von Äpfeln zuständig. „Nur Jonagold und Jonagored gibt's von Januar bis Dezember zu kaufen“, weiß Zwirner. Zwei Sorten von insgesamt etwa 100, die hierzulande geerntet werden.
Deutschland ist Apfelland. Plantagen gibt es nahezu überall, und die Verbraucher mögen den knackigen, kalorienarmen Gesundmacher, am liebsten von der Sorte Elstar oder Gala. Knapp 25 Kilogramm verzehren sie durchschnittlich pro Jahr. Aber: „Der Konsum ist seit längerer Zeit rückläufig“, beobachtet Zwirner. Das liegt seiner Meinung nach an fehlender Werbung. Auf den Handzetteln sei häufig zwischen Süßwaren, Kühlartikeln und Getränken zu wenig Platz für Äpfel. „Was möglich ist, wenn man es anders macht, haben wir im vergangenen Jahr gesehen“, betont der REWE-Einkäufer. So viel Werbung wie 2014 hatte es selten zuvor für Äpfel gegeben. Die Nachfrage musste angekurbelt werden, denn es gab ungewöhnlich viel Ware. Die Ernte war gut gewesen wie lange nicht und aufgrund des Embargos war Russland als wichtiger Abnehmer ausgefallen. Das viele Trommeln hatte Erfolg. Erstmals seit langer Zeit wurden im vergangenen Jahr wieder mehr Äpfel verkauft.
Zwirner sitzt an einem Besprechungstisch in seinem Büro und hat eine dieser Apfelkisten vor sich wie sie in den Märkten stehen. Sieben Kilogramm gelegte Ware, sagt er. Jede Frucht so, wie sie die Kunden am liebsten mögen: 75 bis 85 Millimeter im Durchmesser groß, mit glänzender Schale, makellos und ohne Druckstellen. Da fällt es schwer, nicht zuzugreifen und gleich reinzubeißen. „Obst und Gemüse sind die Visitenkarte eines jeden Marktes. Sie sollen den Kunden signalisieren: Hier ist alles frisch“, sagt Zwirner. Nach Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zählen Obst und Gemüse zu den umsatzstärksten Warengruppen sowohl im Discount als auch im Vollsortiment. Die Qualität dieser Abteilung ist für viele Verbraucher ein entscheidendes Kriterium für die Wahl der Einkaufsstätte.
Zwirner sitzt an einem Besprechungstisch in seinem Büro und hat eine dieser Apfelkisten vor sich wie sie in den Märkten stehen. Sieben Kilogramm gelegte Ware, sagt er. Jede Frucht so, wie sie die Kunden am liebsten mögen: 75 bis 85 Millimeter im Durchmesser groß, mit glänzender Schale, makellos und ohne Druckstellen. Da fällt es schwer, nicht zuzugreifen und gleich reinzubeißen. „Obst und Gemüse sind die Visitenkarte eines jeden Marktes. Sie sollen den Kunden signalisieren: Hier ist alles frisch“, sagt Zwirner. Nach Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zählen Obst und Gemüse zu den umsatzstärksten Warengruppen sowohl im Discount als auch im Vollsortiment. Die Qualität dieser Abteilung ist für viele Verbraucher ein entscheidendes Kriterium für die Wahl der Einkaufsstätte.
Äpfel, die in den Märkten von REWE und PENNY verkauft werden, stammen überwiegend aus Deutschland und anderen europäischen Ländern. Häufig tragen sie das Pro Planet-Label, weil sie von Herstellern stammen, die sich für den nachhaltigen Erhalt der biologischen Vielfalt in ihrem Anbaugebiet einsetzen (siehe Artikel „Das tut die REWE Group“).
Mitunter kommt das Obst auch von Bauern aus der unmittelbaren Nähe eines Marktes. Deren Ware ist unverpackt, liegt nicht in Reih und Glied in flachen Kisten, sondern befindet sich in so genannten Schüttelkisten. Nur weniger als zehn Prozent der hierzulande konsumierten Äpfel werden aus Südamerika, Südafrika oder Neuseeland importiert. Mehr ist auch nicht nötig. Denn ab August gibt es frisch geerntete Ware aus Frankreich und Italien, im September werden auf heimischen Plantagen die ersten Früchte gepflückt. In der übrigen Zeit werden meist gelagerte, haltbar gemachte Äpfel angeboten. „Smart Fresh“ nennt sich das Verfahren, bei dem das Obst durch Behandlung des Gases Methylcyclopropen in eine Art Winterschlaf geschickt werden. Die zuständigen Behörden wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit haben diese Methode als unbedenklich eingestuft. Smart Fresh wird indes noch nicht überall verwendet. Entscheidend für die lange Lagerung sind sogenannte ULO Lager (Ultra Low Oxygen). Der Sauerstoffentzug sorgt für den Winterschlaf. Allerdings sind hierfür nicht alle Sorten geeignet.
Mitunter kommt das Obst auch von Bauern aus der unmittelbaren Nähe eines Marktes. Deren Ware ist unverpackt, liegt nicht in Reih und Glied in flachen Kisten, sondern befindet sich in so genannten Schüttelkisten. Nur weniger als zehn Prozent der hierzulande konsumierten Äpfel werden aus Südamerika, Südafrika oder Neuseeland importiert. Mehr ist auch nicht nötig. Denn ab August gibt es frisch geerntete Ware aus Frankreich und Italien, im September werden auf heimischen Plantagen die ersten Früchte gepflückt. In der übrigen Zeit werden meist gelagerte, haltbar gemachte Äpfel angeboten. „Smart Fresh“ nennt sich das Verfahren, bei dem das Obst durch Behandlung des Gases Methylcyclopropen in eine Art Winterschlaf geschickt werden. Die zuständigen Behörden wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit haben diese Methode als unbedenklich eingestuft. Smart Fresh wird indes noch nicht überall verwendet. Entscheidend für die lange Lagerung sind sogenannte ULO Lager (Ultra Low Oxygen). Der Sauerstoffentzug sorgt für den Winterschlaf. Allerdings sind hierfür nicht alle Sorten geeignet.
Zwirner's - Lieblingsapfelsorte ist der Elstar, ansonsten aber mehr Salatfan als Obstesser - ärgert sich über Kunden, die in den Märkten jeden Apfel in die Hand nehmen, prüfen und bei Nichtgefallen in den Auslage plumpsen lassen. „Das sorgt nicht nur für Druckstellen, sondern ist auch unhygienisch.“ Er empfiehlt deshalb, jeden Apfel vor dem Verzehr zu waschen oder zumindest gründlich abzureiben. Das Obst zu schälen sei dagegen keine gute Idee: „Gerade in der Schale stecken die gesunden Inhaltsstoffe.“
Im vergangenen Jahr ist Zwirner 60 geworden. Ende nächsten Jahres endet die aktive Phase seiner Altersteilzeit. Was danach kommt? Darüber hat sich der Vater einer Tochter noch nicht viele Gedanken gemacht. Für Hobbys hat er sich bisher wenig Zeit genommen. Das war auch nicht nötig: „Mein Hobby ist meine Arbeit.“
Apfel statt Arztbesuch
Manche schmecken aromatisch-süß, andere herb-säuerlich. Aber allen Äpfel ist eins gemeinsam: Sie gelten als Gesundmacher. Denn das Lieblingsobst der Deutschen ist reich an Vitamin C. Und es enthält viele Pflanzenstoffe, die helfen sollen, Krankheiten vorzubeugen. So haben mehrere Studien einen Zusammenhang zwischen Apfelverzehr und Krebsrisiko beobachtet. Wer täglich einen Apfel isst, kann demnach sein Erkrankungsrisiko für verschiedene Krebsarten senken. Das haben Forscher des Max-Rubner-Instituts, das sich um die Physiologie und Biochemie der Ernährung kümmert, herausgefunden. In dem bekannten Spruch „An apple a day keeps the doctor away“, steckt somit mehr als nur ein Körnchen Wahrheit.Wie viel Vitamin C und wertvolle Pflanzenstoffe aber in einem Apfel stecken, hängt von der Sorte ab. Ein „Braeburn“ beispielsweise enthält pro 100 Gramm etwa 24 Milligramm Vitamin C.
Ein „Elstar“ dagegen lediglich acht bis 13 Milligramm und ein „Granny Smith“ gar nur vier Milligramm. Zum Vergleich: Eine Kiwi enthält 71 Milligramm, eine Orange 45 Milligramm.
Ob als Saft, im Müsli oder als ganze Frucht: Im Durchschnitt verzehrt jeder Bundesbürger pro Jahr knapp 25 Kilogramm Äpfel - soviel wie von keinem anderen Obst. Die Vielzahl der Apfelsorten sorgt dafür, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. In den Hauptanbaugebieten wachsen etwa 100 verschiedene Sorten. Frisch gibt es heimische Äpfel jedoch nur zwischen September und Oktober. Dann werden die verschiedenen Sorten geerntet. Damit Apfelliebhaber ihr bevorzugtes Obst aber das ganze Jahr über kaufen können, werden heimische Äpfel je nach Sorte bis Ende Mai gelagert. Im Sommer werden Äpfel auch aus Übersee importiert. Aus Neuseeland beispielsweise. Oder aus Argentinien.
Das tut die REWE Group
Apfelbäume stehen meist auf modernen Obstplantagen in Reih und Glied - ohne wild wachsende Blumen und andere Blütenpflanzen, wie sie auf traditionellen Streuobstwiesen zu finden sind. Gerade diese Pflanzen sind jedoch wichtige Nahrungsquellen für Bienen, Schmetterlinge oder Hummeln. Im Frühjahr bieten ihnen die Apfelbäume ausreichend Nahrung. Doch in der blütenarmen Zeit zwischen Juni und September leiden sie unter Futtermangel. Diese Trachtlücke gefährdet mehr als die Hälfte der Wildbienenarten. Viele Insekten sind jedoch Nahrungsgrundlage für zahlreiche Vögel. Hinzu kommt: Vögel benötigen Nistmöglichkeiten und geschützte Bereiche wie Hecken und Gehölze.Die REWE Group vergibt das Pro Planet-Label für Äpfel, die von Herstellern stammen, die sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt in den Anbaugebieten einsetzen. Dabei arbeitet das Unternehmen mit der Bodensee-Stiftung, dem Naturschutzbund Deutschland, Birdlife Österreich und den Erzeugern zusammen. Los ging es im Frühjahr 2010 mit zunächst elf Obstbauern in der Bodensee-Region: Sie machten sich daran, das Umfeld ihrer Betriebe insektenfreundlicher zu gestalten. Indem sie verschiedene Blühflächen anlegten, blühende Hecken pflanzten und Nisthilfen für Wildbienen aufstellten. Diese Maßnahmen nützten nicht nur den Insekten, sondern auch den Obstbauern selbst. Denn die Bienen sorgten auf ihrem Weg von Blüte zu Blüte für die Bestäubung.
Nach der Testphase beteiligten sich 70 weitere Obstbauern aus der Bodensee-Region an der Initiative. Inzwischen machen viele Betriebe in den Hauptanbaugebieten der Äpfel mit. Neben der Bodensee-Region sind dies das Alte Land, das Rheinland, der Neckarraum sowie Rheinessen, Brandenburg, Weserbergland, Sachen, Thüringen und die Steiermark. Sie erproben verschiedene Methoden, um die Artenvielfalt in der jeweiligen Region zu erhalten. In den nächsten Jahren wollen die Kooperationspartner weitere Erzeuger zum Mitmachen bewegen und zusätzliche Maßnahmen umsetzen, um den Obstanbau natur- und umweltfreundlicher zu gestalten
9 Fragen an
Oskar Zwirner
Welches Talent hätten Sie gerne?Die Preise der Mitwettbewerber vorzeitig zu kennen In der Schule waren Sie ...
Nie der Streber Wenn Sie nicht Einkäufer bei REWE geworden wären, wären Sie heute...?
Polizist oder Feuerwehrmann
Mit wem würden Sie gerne einmal eine Woche den Job tauschen?
Angela Merkel
Sie bekommen eine Woche Sonderurlaub. Wohin reisen Sie?
Südfrankreich
Was bestellen Sie am liebsten online?
Bücher
Ihre beste Anschaffung war...?
Mein Hund
Was darf man Ihnen auf keinen Fall zum Geburtstag schenken?
Hemd/Socken/Schlips Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?
Freundin/Picknickkorb/Sonnenschirm
Bücher
Ihre beste Anschaffung war...?
Mein Hund
Was darf man Ihnen auf keinen Fall zum Geburtstag schenken?
Hemd/Socken/Schlips Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?
Freundin/Picknickkorb/Sonnenschirm
Granny Smith oder Pink Lady? Was ist Ihre Lieblingssorte? Diskutieren Sie mit Ihren Kollegen, welche Äpfel die Leckersten sind! Vielleicht bevorzugen Sie weniger bekannte Sorten und haben einen Geheimtipp? Teilen Sie Ihr Wissen mit Ihren Kollegen!
Mein Kommentar
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