Während der Ort für die überlebensgroßen Charaktere – aka die Kinoleinwand – vorerst noch dunkel bleibt, übernehmen in der Flimmerkiste die Frauen die Regentschaft. Kate Winslet etwa begibt sich als Kriminale und Großmutter in der Serie „Mare of Easttown“ auf Mördersuche in der Kleinstadt. Peggy Bundy wird acht Folgen lang zu einer „Rebellin“ a la Erin Brockovich. Und Isabelle Huppert fügt ihrem umfangreichen, filmischen Vorstrafenregister mit „Eine Frau mit berauschenden Talenten“ nun auch noch Drogenhandel hinzu – Beweise gibt’s auf DVD.
In der US-amerikanischen Kleinstadt Easttown kennt jeder jeden, viele sind über ein paar Ecken auch miteinander verwandt oder zumindest verschwägert. Jedes noch so kleine Verbrechen birgt deswegen die Gefahr, alte, verheilt geglaubte Wunden wieder aufzureißen. Polizistin Mare bekommt es sogar mit Mord zu tun: Eine 17-Jährige wird im Wald erschossen aufgefunden. Sie hinterlässt ein Baby und die Frage, wer der Vater ist. Mare, selbst Mutter, Großmutter und geschiedene Ehefrau prallt in Easttown auf eine Wand des Schweigens. Sogar in der eigenen Familie.
Kate Winslet
Kate Winslet auf eine Film-Persona festzulegen, fällt schwer, ist die 1975 geborene Britin doch bekannt dafür, ganz hinter ihren Rollen zu verschwinden. Die chaotische und sarkastische Polizistin in „Mare of Easttown“ bildet da keine Ausnahme. Sie steht im Gegensatz zur romantischen Winslet in „Titanic“ (1997), zur Enthusiastischen in „Vergiss mein nicht“ (2004) oder ihrem Organisationstalent an der Seite von „Steve Jobs“ (2015). Für diese und drei weitere Rollen war Winslet für den Oscar nominiert. Für ihre Verschlossenheit in „Der Vorleser“ hat sie ihn 2009 erhalten.
Genre: Krimi
Länge: 7x60 Minuten
Regie: Brad Ingelsby
Mit: Kate Winslet, Jean Smart, Julianne Nicholson, Guy Pearce, Angourie Rice
Altersfreigabe: ab 12
Zu sehen ab: 21.5. bei Sky Atlantic
Vor 20 Jahren bekam Julia Roberts einen Oscar für die Verkörperung der sehr blonden, sehr schrillen und sehr frechen Anwaltsgehilfin „Erin Brockovich“, die fast im Alleingang einen Chemie-Giganten dazu brachte, 333 Millionen Dollar Schadensersatz für Umweltverschmutzung zu zahlen. Für die echte Erin Brockovich war der Fall der Startschuss zu einer recht ungewöhnlichen Karriere als Umweltaktivistin im US-Rechtssystem. Die Serie „Rebellin“ ist stark an Brockovichs späteren Werdegang angelehnt, mit einer herrlich aufsässigen Katey Sagal als Titelheldin.
Katey Sagal
Sie ist die trashige Stilikone aller Hausfrauen: Peggy Bundy. Von 1987 bis 97 verkörpert Katey Sagal in „Eine schrecklich nette Familie“ die frustrierte Ehefrau des Schuhverkäufers Al. Zuvor war die 1954 in Kalifornien geborene Tochter des Regisseurs Boris Sagal schon erfolgreiche Background-Sängerin, u.a. bei Bette Midler. Von 2008 bis 14 steht sie als Clan-Matriarchin in der von Shakespeare inspirierten Biker-Serie „Sons of Anarchy“ vor der Kamera. Dessen Erfinder Kurt Sutter ist seit 2004 Sagals dritter Ehemann.
Genre: Anwalt/Action
Länge: 8x45 Minuten
Regie: Krista Vernoff
Mit: Katey Sagal, John Corbett, Andy Garcia, Tamala Jones, James Lesure
Altersfreigabe: ab 12
Zu sehen ab: 28.5. bei Disney+
Isabelle Huppert kann auf der Leinwand schon ein beachtliches Vorstrafenregister vorweisen: Betrug, Raub, Mord, alles war schon dabei. Mit „Eine Frau mit berauschenden Talenten“ kommt nun auch noch Drogenhandel dazu. Die Gelegenheit legt sich Huppert, alias Polizei-Übersetzerin Patience Portefeux, quasi in den Weg, als sie bei einem Verhör von einem verlassenen Marihuana-Versteckt erfährt, und das wohlweißlich für sich behält. Die komödiantische Leichtigkeit, mit der sie diesmal ans Werk geht, ist in ihrem Oevre relativ neu. Sie gesellt sich damit in eine Reihe mit Brenda Blethyn in „Grasgeflüster“ und natürlich Mary-Louise Parker in der Serie „Weeds“.
Genre: Krimi/Komödie
Länge: 104 Minuten
Regie: Jean-Paul Salomé
Darsteller: Isabelle Huppert, Hippolyte Giradot, Farida Ouchani, Nadja Nguyen
Altersfreigabe: ab 12
Vertrieb: good! movies
Im Handel ab: Juni 2021
Felix ist ein Sensenmann der ganz besonderen Art, pummelig, höflich und verliebt bis über beide Ohren tanzt er elegant durch seine Schattenwelt und sorgt für möglichst originelle Unfälle. Alles, was man als gottgleicher Spielender tun muss, ist das Sonnenlicht so geschickt zu manipulieren, dass dem flink und fröhlichen Felix beim Schieben, Heben und Rollen der Unfallursachen selbst nichts passiert. Die Aufträge (in Englisch) bekommt er übrigens von jemandem, der erstaunlich so klingt wie Patrick Stewart als Capt. Jean-Luc Picard.
Art: Abenteuer/Puzzle
Erhältlich für: Windows, Mac OS X, Nintendo Switch, Xbox One, iOS, PS4
Entwickler/Herausgeber: Kong Orange/Daedalic Entertainment
Adresse: felixthereaper.com