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Barsch und Basilikum aus Berlin
Fisch füttert Früchte
Barsch aus Berlin? Wer an die Hauptstadt denkt, hat nicht unbedingt Frischfisch im Sinn. Tatsächlich aber engagiert sich REWE gemeinsam mit einem Start-Up für eine ganzheitliche, nachhaltige und regionale Lebensmittelproduktion: Buntbarsch und Basilikum, beides aus einer Farm, mitten in Berlin.
Seit Mitte März gibt es regionalen Frischfisch und Basilikum in rund 140 REWE-Supermärkten in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zu kaufen. Von der ersten Idee bis zur Zusammenarbeit mit REWE haben die Gründer Nicolas Leschke und Christian Echternacht fünf Jahre lang an dem innovativen System getüftelt. Beide sind Autodidakten und hatten vorher keinerlei Erfahrung mit landwirtschaftlicher Produktion oder Fischzucht. Doch das gemeinsame Interesse an gesunden Lebensmitteln und einer ressourcenarmen Produktion hat sie mittlerweile zu gefragten Experten gemacht. Europaweit beraten und betreuen sie Interessenten, die ebenfalls aquaponische Farmen betreiben wollen.
Doch der Reihe nach: Eine Fischfarm mitten in der Stadt, auf dem Gelände einer alten Malzfabrik in Berlin-Schöneberg an der Grenze zu Tempelhof – wie ist das möglich?
Das Zauberwort heißt Aquaponik, eine Kombination von Aquakultur und Hydroponik. Fischzucht und Gemüseanbau werden miteinander kombiniert. In der Aquaponik-Farm in Berlin-Schöneberg unterstützen sich Fisch und Pflanze. Der Hauptstadtbarsch wird in einer Aquakultur mit Bio-Futter und ohne Antibiotika aufgezogen sowie ständig kontrolliert. Durch die Ausscheidungen der Fische reichert sich das Wasser mit vielen Nährstoffen an – und wird deshalb weiterverwendet, zum Beispiel für das „Hauptstadtbasilikum“. Die in Hydroponik gezüchteten Pflanzen erhalten das Wasser als natürlichen Dünger. Verzichtet wird auch auf Pestizide und Gentechnik. Dabei ergibt das nährstoffreiche Wasser aus der Fischzucht einen guten und umweltfreundlichen Dünger für die Kräuter-Gewächshäuser. „Das spart Wasser, CO2 und Transportwege. Die Kühlkette ist kurz und die Produkte sind frisch – ein wichtiges Qualitätsmerkmal“, weiß Nicolas Leschke.
Weniger Plastik für mehr Nachhaltigkeit
REWE und ECF Farmsystems testen darüber hinaus neue Wege in der Transportverpackung. Durch die kurzen Transportwege kann auf die Plastik-Bewässerungsschalen beim Basilikum verzichtet werden. So können jährlich sechs Tonnen Plastikmüll eingespart werden. Den Hauptstadtbarsch gibt es als Frischfisch seit dem 16. März in rund 140 ausgewählten REWE-Märkten. Das Hauptstadtbasilikum war bereits seit dem 8. März erhältlich. Die Entscheidung für Basilikum fiel übrigens aus einem einfachen Grund: Die maximale Kapazität liegt bei wöchentlich 8.600 Töpfen und deckt gerade so den Bedarf der 140 REWE-Märkte.
„Wir sind von der Nachfrage wirklich positiv überrascht worden“, sagt Jan Schleicher, Leiter CM in der REWE-Region Ost. Obwohl teurer als das zuvor gehandelte und mittlerweile ausgelistete „normale“ Basilikum greifen die Kunden beim Berliner Kraut gerne zu. Offenbar sind die Art der Herstellung und die Regionalität für die meisten Kunden überzeugende Argumente, mehr Geld für das frische Produkt auszugeben. „Die Kunden sind sehr zufrieden“, hat auch Category Manager Christopher Juranek beobachtet. „Das Aroma ist nicht vergleichbar. Zudem ist die Ware deutlich haltbarer. Das hat ein interner Storelifetest gezeigt.“ Ohne Gießen halte die Ware rund acht Tage, bekomme sie regelmäßig Wasser sogar mehrere Wochen.Auch der Barsch erfreut sich unter den Frischfischkonsumenten der REWE-Kunden beständiger Beliebtheit, bestätigt Mike Wilhelmy vom Einkauf Service in der Region Ost. „Das Feedback bei Märkten und Kunden ist positiv.“ Bestellt wird über Abfrage. Mit 80 Prozent ist die Abverkaufsquote vergleichsweise sehr gut.
Aquakultur
Der ECF Aquakultur-Kreislauf besteht aus 20 Fischbecken verschiedener Größe, modernen Filtersystemen und Sauerstoffreaktoren. Die Komponenten sind weitestgehend aus weichmacherfreiem PE. Regeltechnik berechnet optimale PH-Werte, Wassertemperaturen und Futtermengen.
Der ECF Aquakultur-Kreislauf besteht aus 20 Fischbecken verschiedener Größe, modernen Filtersystemen und Sauerstoffreaktoren. Die Komponenten sind weitestgehend aus weichmacherfreiem PE. Regeltechnik berechnet optimale PH-Werte, Wassertemperaturen und Futtermengen.
Hydroponik
Die Hydroponik nutzt die Anbauverfahren, die für die jeweiligen Pflanzenarten optimal sind: Ebbe-Flut-Systeme für Salate, Kräuter und Microgreens, Tröpfchenbewässerungen für die Tomaten und NFT (Nutrient Film Technique) für Kartoffeln. Ergänzt werden diese Systeme durch den Einsatz von Assimilationsbeleuchtung im Anzuchtraum. Wassermengen, Nährstoffzusammensetzungen und Bewässerungsrhythmen werden kontinuierlich von der zentralen Regeltechnik überwacht und gesteuert.
Die Hydroponik nutzt die Anbauverfahren, die für die jeweiligen Pflanzenarten optimal sind: Ebbe-Flut-Systeme für Salate, Kräuter und Microgreens, Tröpfchenbewässerungen für die Tomaten und NFT (Nutrient Film Technique) für Kartoffeln. Ergänzt werden diese Systeme durch den Einsatz von Assimilationsbeleuchtung im Anzuchtraum. Wassermengen, Nährstoffzusammensetzungen und Bewässerungsrhythmen werden kontinuierlich von der zentralen Regeltechnik überwacht und gesteuert.
Für Fisch und Gemüse
Im Aquakulturteil der Aquaponik-Anlage werden Speisefische in einer Kreislaufanlage aufgezogen. Bei einem täglichen Wasserwechsel von 3-5% des im Kreislauf vorhandenen Wassers entsteht nährstoffreiches Abwasser.
Im Aquakulturteil der Aquaponik-Anlage werden Speisefische in einer Kreislaufanlage aufgezogen. Bei einem täglichen Wasserwechsel von 3-5% des im Kreislauf vorhandenen Wassers entsteht nährstoffreiches Abwasser.
Fisch düngt Pflanze
Fische scheiden über ihre Kiemen Ammonium aus. Durch einen biologischen Prozess im Moving Bed Filter der Aquakultur wird das im Wasser gelöste Ammonium in Nitrat umgewandelt, einem Hauptbestandteil hydroponischen Pflanzendüngers. Dieses mit Nitrat angereicherte Wasser wird durch in die einzelnen hydroponischen Kreisläufe geleitet und kompensiert dort einen Großteil des Düngebedarfs.
Fische scheiden über ihre Kiemen Ammonium aus. Durch einen biologischen Prozess im Moving Bed Filter der Aquakultur wird das im Wasser gelöste Ammonium in Nitrat umgewandelt, einem Hauptbestandteil hydroponischen Pflanzendüngers. Dieses mit Nitrat angereicherte Wasser wird durch in die einzelnen hydroponischen Kreisläufe geleitet und kompensiert dort einen Großteil des Düngebedarfs.
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