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© Fox Deutschland
Filme & Co. des Monats
Cineastische Sternstunden
von Edda Bauer

Brad Pitt macht sich in „Ad Astra“ auf „Zu den Sternen“, um seinen einstmals verschollenen Vater aufzuspüren. Regisseur Christian Schwochoch hat für seine Adaption von Siegfries Lenz‘ „Deutschstunde“ genial expressionistische Bilder gefunden. Und in den 12 Folgen der britischen Serie „The Frankenstein Chronicles“ sucht Sean Bean als Inspektor nach den wahren Hintergründen von Mary Shelleys weltberühmtem Roman.

Kino 1
Ad Astra: Zu den Sternen

Es gehört zum guten Ton bei Hollywoods Stars der A-Klasse, sich unseren Planeten von ganz weit draußen anzuschauen. George Clooney hat es getan zusammen mit Sandra Bullock, Ryan Gosling betrat erst vor Kurzem den Mond und schon vor fast 20 Jahren mimte Tommy Lee Jones einen Space Cowboy. Nun soll Brad Pitt in „Ad Astra“ Jones wieder auf die Erde zurückholen. Daraus wird eine phantastische Reise ins Herz der Finsternis unseres Sonnensystems, für die nicht nur Joseph Conrads berühmter Roman Pate stand, sondern auch Coppolas geniale Adaption in „Apocalypse Now“.

Brad Pitt

Weltberühmt ist sein jungenhaftes Gesicht. Viel weiß man über sein Privatleben. Aber dass Brad Pitt auch ein erfolgreicher Filmproduzent ist, ist kaum bekannt. 2014 stand er mit auf der Bühne, als „12 Years a Slave“ den Oscar als bester Film bekam. Martin Scorseses „Departed – Unter Feinden“ war 2006 eines der ersten Projekte, die mit Geld von Pitts Produktionsfirma Plan B realisiert wurden. Es folgten kleine Independent-Filme wie „Pippa Lee“, Blockbuster a la „Eat Pray Love“, Kunst („Tree of Life“), Action („World War Z“) und Fernsehserien („The OA“). 

Filmgenre: Science Fiction
Filmlänge: 124 Minuten 
Regie: James Gray
Mit: Brad Pitt, Tommy Lee Jones, Ruth Negga, Liv Tyler, Donald Sutherland

Altersfreigabe: ab 12
Verleih: Fox Deutschland
Kinostart: 19.9.2019

Kino 2
Deutschstunde

Siegfried Lenz‘ 1968 erschienener Roman „Deutschstunde“ gehört zum Kanon der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. Anhand von blindem Gehorsam, fehlender Zivilcourage und der Unterdrückung von Freiheit in Gedanke, Ausdruck und Kunst versucht Lenz dem Nationalsozialismus näher zu kommen. Christian Schwochow hat aus dem Bildungsroman einen Bildungsfilm gemacht, indem er eine bis in die kleineste Nebenrolle phantastische Besetzung innerhalb einer Gemälde-artigen Ausstattung agieren lässt. „Deutschstunde“ ist damit der beste expressionistische Film seit 1945.

Christian Schwochow

Seit 2006 schreibt der 1978 auf Rügen geborene Christian Schwochow gemeinsam mit seiner Mutter Heide Drehbücher. So wie sie hatte auch er zuvor Regie studiert, was maßgeblich für die Dichte der Erzählung in Filmen wie „Novemberkind“ (2008), „Die Unsichtbare“ (2011), „Westen“ (2013) und „Bornholmer Straße“ (2014) ist. Besonders gut lässt sich in „Deutschstunde“ erkennen, wie sehr Heide Schwochow vermag in Bildern zu denken, die Christian Schwochow umsetzt, ohne große Worte darum machen zu müssen.

Filmgenre: Drama
Filmlänge: 125 Minuten 
Regie: Christian Schwochow
Mit: Ulrich Noethen, Levi Eisenblätter, Tobias Moretti, Johanna Wokalek, Sonja Richter

Altersfreigabe: ab 12
Verleih: Wild Bunch Germany
Kinostart: 3.10.2019

DVD
The Frankenstein Chronicles – Die komplette Serie

Wie kommt man eigentlich auf die Idee, aus einzelnen Leichenteilen einen Menschen zusammen zu basteln? Und welcher Blitz muss einen getroffen haben, um durch dieses Sammelsurium auch noch Strom zu jagen? War Dr. Frankenstein wirklich nur eine Spinnerei von Mary Shelley unter Drogeneinfluss? Allen diesen Fragen gehen die 12 Folgen der britischen Serie „The Frankenstein Chronicles“ nach. Aufhänger ist eine kleine Leiche am Ufer Themse, deren Herkunft für den grüblerischen Inspektor Marlott (großartig gegen den Strich besetzt: Sean Bean) schwer zu ermitteln ist, da sie aus mehreren Kindern besteht. 

Genre: Drama
Länge: 549 Minuten 
Regie: Benjamin Ross
Darsteller: Sean Bean, Anna Maxwell Martin, Charlie Creed Miles, Samuel West 

Altersfreigabe: ab 16
Vertrieb: WVG
Im Handel ab: 27.9.2019

Online
Auditorium

Schön langsam bricht wieder die Zeit der besinnlich, meditativen Computerspiele an. „Auditorium“ gehört zweifellos in diese Kategorie. Mit verschiebbaren Richtungsanzeigern gilt es, einen Strahl aus Lichtpartikeln so über akustische Felder zu leiten, dass daraus eine Melodie entsteht. Und weil dabei der Weg das Ziel ist, gibt es auf allen der mehr als 70 Levels natürlich auch mehr als nur eine Lösung. Dass sich dabei Anspruch, Schwierigkeitsgrad, Klang und Farbpracht steigern, versteht sich von selbst.

Art: Puzzle/Meditation
Erhältlich für: Windows, Mac, PS3

Entwickler: cipherprime
Adresse:cipherprime.com/games/auditorium/

Rubriken:
Unterhaltung
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