50. Sitzung des Pro Planet-Beirats
„Ambitionierte Ziele stecken, viel erreichen“
Lesedauer: 9 Minuten
7 Jahre, 50 Sitzungen, mehr als 700 Pro Planet-Produkte: Der Pro Planet-Beirat sucht seit seiner Gründung im Jahr 2009 beharrlich nach Möglichkeiten, mehr Nachhaltigkeit im breiten Markt zu verankern. Anlässlich der 50. Pro Planet-Beiratssitzung am 28. und 29. März hat one mit den fünf Beiräten gesprochen – über Lieblingsprodukte, die größten Erfolge und die nächsten Schritte.
„Konstruktiv in einem großen
und ambitionierten Projekt“
und ambitionierten Projekt“
Bernward Geier
Gründungsmitglied und Beiratsvorsitzender
Gründungsmitglied und Beiratsvorsitzender
one: Welches Projekt ist Ihnen in den Jahren Ihrer Beiratsarbeit besonders ans Herz gewachsen – und warum?
Bernward Geier: Meine Lieblingsprojekte sind Blumen und Pflanzen. Als Ex-Hippie bin ich noch immer für Flower Power. Bei den auch als Fairtrade gehandelten Blumen wird deutlich, dass nachhaltigere Produkte maßgeblich sowohl ökologische als auch soziale Hot Spots auflösen können. Am wichtigsten sind mir allerdings die Projekte im Bereich Tierwohl und dies wissend, dass hier die größten Herausforderungen liegen. Tierwohl habe ich übrigens auch im Sinn bei meiner Zuständigkeit für Aquakultur und Fische.
one: Mit Blick auf Ihre gesamte Zeit im Beirat: Was hat die Beiratsarbeit bewirkt?
Bernward Geier: Auch Dank der Arbeit des Beirats hat und kann sich die REWE Group mit Pro Planet im Wettbewerb für mehr Nachhaltigkeit im Lebensmittelhandel positionieren. Gerne helfen wir den Verbrauchern, eine Orientierung und Navigation anzubieten, bei ihren Einkäufen die richtigen Präferenzentscheidungen zu treffen. Mit dem Erfolg des Pro Planet-Projektes haben wir bewiesen, dass nachhaltigere Produkte auch im sogenannten Massenmarkt ihren Absatz haben.
Bernward Geier: Meine Lieblingsprojekte sind Blumen und Pflanzen. Als Ex-Hippie bin ich noch immer für Flower Power. Bei den auch als Fairtrade gehandelten Blumen wird deutlich, dass nachhaltigere Produkte maßgeblich sowohl ökologische als auch soziale Hot Spots auflösen können. Am wichtigsten sind mir allerdings die Projekte im Bereich Tierwohl und dies wissend, dass hier die größten Herausforderungen liegen. Tierwohl habe ich übrigens auch im Sinn bei meiner Zuständigkeit für Aquakultur und Fische.
one: Mit Blick auf Ihre gesamte Zeit im Beirat: Was hat die Beiratsarbeit bewirkt?
Bernward Geier: Auch Dank der Arbeit des Beirats hat und kann sich die REWE Group mit Pro Planet im Wettbewerb für mehr Nachhaltigkeit im Lebensmittelhandel positionieren. Gerne helfen wir den Verbrauchern, eine Orientierung und Navigation anzubieten, bei ihren Einkäufen die richtigen Präferenzentscheidungen zu treffen. Mit dem Erfolg des Pro Planet-Projektes haben wir bewiesen, dass nachhaltigere Produkte auch im sogenannten Massenmarkt ihren Absatz haben.
one: Was müsste aus Ihrer Sicht als nächstes angepackt werden?
Bernward Geier: Ein zweites Standbein der REWE Group ist ja die Touristik. Wir reden eigentlich schon von Anfang an darüber, dass wir auch hier „pro planetarische“ Zeichen setzen wollen. Ich wünsche mir, dass wir nun auch in diesem Sektor aktiv werden. Ich fände es prima, wenn in Zukunft bei Touristikangeboten der REWE Group nicht nur Himmel und Meer auf den Katalogbildern blau sind, sondern auch blaue „Pro Planet“-Zeichen gesetzt werden.
Bernward Geier: Ein zweites Standbein der REWE Group ist ja die Touristik. Wir reden eigentlich schon von Anfang an darüber, dass wir auch hier „pro planetarische“ Zeichen setzen wollen. Ich wünsche mir, dass wir nun auch in diesem Sektor aktiv werden. Ich fände es prima, wenn in Zukunft bei Touristikangeboten der REWE Group nicht nur Himmel und Meer auf den Katalogbildern blau sind, sondern auch blaue „Pro Planet“-Zeichen gesetzt werden.
one: Was haben Sie aus der jahrelangen Zusammenarbeit gelernt?
Bernward Geier: Besonders positiv war und ist die Erfahrung, dass ein großes Unternehmen und die durch NGOs vertretene Zivilgesellschaft nicht nur im Dialog sein können, sondern ganz konstruktiv in einem großen und ambitionierten Projekt zusammenarbeiten. Ich habe auf jeden Fall meinen Horizont merklich erweitern können und viel Erfahrung sammeln können – vor allem, wie Nachhaltigkeit erlebbar, fassbar und schmackhaft gemacht werden kann. Eine konkrete Erkenntnis ist auch, dass es Sinn macht, sich sehr ambitionierte Ziele zu stecken, um möglichst viel zu erreichen.
Bernward Geier: Besonders positiv war und ist die Erfahrung, dass ein großes Unternehmen und die durch NGOs vertretene Zivilgesellschaft nicht nur im Dialog sein können, sondern ganz konstruktiv in einem großen und ambitionierten Projekt zusammenarbeiten. Ich habe auf jeden Fall meinen Horizont merklich erweitern können und viel Erfahrung sammeln können – vor allem, wie Nachhaltigkeit erlebbar, fassbar und schmackhaft gemacht werden kann. Eine konkrete Erkenntnis ist auch, dass es Sinn macht, sich sehr ambitionierte Ziele zu stecken, um möglichst viel zu erreichen.
„Der Pro Planet-Prozess ist
ein Mut machendes Beispiel“
ein Mut machendes Beispiel“
Georg Abel
Gründungsmitglied des Beirats
Gründungsmitglied des Beirats
one: Welches Projekt ist Ihnen in den Jahren Ihrer Beiratsarbeit besonders an Herz gewachsen – und warum?
Georg Abel: Es gibt für mich nicht das „Lieblingsprodukt“. Gefallen hat mir aber die Produktgruppe der „Farben und Lacke“. Hier haben wir uns sehr früh – nämlich bereits im Jahr 2011 – für eine Pro Planet-Kennzeichnung entschieden. Es ist ein klassisches Massenmarktprodukt, das sich sehr gut für eine Kundenkommunikation eignet. Und es gibt mit der Firma J. W. Ostendorf – davon hat sich der Beirat vor Ort auch persönlich überzeugt – einen sehr engagierten Hersteller.
one: Mit Blick auf Ihre gesamte Zeit im Beirat: Was hat die Beiratsarbeit bewirkt?
Georg Abel: Für die Verbraucher Initiative als politischem Bundesverband ist die Mitwirkung in einem unabhängigen Beirat eine Möglichkeit, dialogisch und realitätsbezogen zu nachhaltigeren Veränderungen beizutragen. Im Mittelpunkt steht dabei der Massenmarkt mit seiner bedeutsamen Hebelwirkung. Der branchen- und länderübergreifende Ansatz von Pro Planet unterstreicht die wichtige Bedeutung innerhalb und außerhalb der REWE Group.
Georg Abel: Es gibt für mich nicht das „Lieblingsprodukt“. Gefallen hat mir aber die Produktgruppe der „Farben und Lacke“. Hier haben wir uns sehr früh – nämlich bereits im Jahr 2011 – für eine Pro Planet-Kennzeichnung entschieden. Es ist ein klassisches Massenmarktprodukt, das sich sehr gut für eine Kundenkommunikation eignet. Und es gibt mit der Firma J. W. Ostendorf – davon hat sich der Beirat vor Ort auch persönlich überzeugt – einen sehr engagierten Hersteller.
one: Mit Blick auf Ihre gesamte Zeit im Beirat: Was hat die Beiratsarbeit bewirkt?
Georg Abel: Für die Verbraucher Initiative als politischem Bundesverband ist die Mitwirkung in einem unabhängigen Beirat eine Möglichkeit, dialogisch und realitätsbezogen zu nachhaltigeren Veränderungen beizutragen. Im Mittelpunkt steht dabei der Massenmarkt mit seiner bedeutsamen Hebelwirkung. Der branchen- und länderübergreifende Ansatz von Pro Planet unterstreicht die wichtige Bedeutung innerhalb und außerhalb der REWE Group.
one: Was müsste aus Ihrer Sicht als nächstes angepackt werden?
Georg Abel: Für die noch größere Wahrnehmung von Pro Planet ist die Kennzeichnung weiterer Produkte und Produktgruppen sinnvoll. Entsprechende Aktivitäten sowie Erfolgsstorys sollten noch stärker an Mitarbeiter, Lieferanten und Verbraucher kommuniziert werden. Wünschenswert ist eine Strategie, die zukünftig neben den Eigenmarken der REWE Group stärker nachhaltigere Markenprodukte herausstellt. Kommunikativ sollte die Chance eines Co-Labellings genutzt werden.
Georg Abel: Für die noch größere Wahrnehmung von Pro Planet ist die Kennzeichnung weiterer Produkte und Produktgruppen sinnvoll. Entsprechende Aktivitäten sowie Erfolgsstorys sollten noch stärker an Mitarbeiter, Lieferanten und Verbraucher kommuniziert werden. Wünschenswert ist eine Strategie, die zukünftig neben den Eigenmarken der REWE Group stärker nachhaltigere Markenprodukte herausstellt. Kommunikativ sollte die Chance eines Co-Labellings genutzt werden.
one: Was haben Sie aus der jahrelangen Zusammenarbeit gelernt?
Georg Abel: Der aufwendige Pro Planet-Prozess ist ein Mut machendes Beispiel, wie durch den Austausch unterschiedlicher Akteure mit ihren spezifischen Blickwinkeln konkrete Schritte zur nachhaltigeren Verbesserung unterschiedlichster Produkte entlang der Lieferkette vereinbart und umgesetzt wurden. Dafür haben wir gemeinsam in 50 mehrtägigen Sitzungen und über viele Jahre hinweg diskutiert: argumentativ in der Sache und fair im persönlichen Umgang.
Georg Abel: Der aufwendige Pro Planet-Prozess ist ein Mut machendes Beispiel, wie durch den Austausch unterschiedlicher Akteure mit ihren spezifischen Blickwinkeln konkrete Schritte zur nachhaltigeren Verbesserung unterschiedlichster Produkte entlang der Lieferkette vereinbart und umgesetzt wurden. Dafür haben wir gemeinsam in 50 mehrtägigen Sitzungen und über viele Jahre hinweg diskutiert: argumentativ in der Sache und fair im persönlichen Umgang.
„Wir brauchen Ansätze,
die ganze Branchen bewegen“
die ganze Branchen bewegen“
Friedel Hütz-Adams
Beirat seit 2013
Beirat seit 2013
one: Welches Projekt ist Ihnen in den Jahren Ihrer Beiratsarbeit besonders an Herz gewachsen – und warum?
Friedel Hütz-Adams: Besonders beschäftigt haben mich über die letzten Jahre die Haselnüsse aus der Türkei. Ich habe das damit verbundene Projekt zur Unterstützung der Wanderarbeiter mehrfach besucht und beim Aufbau einer Zertifizierung beraten. Ein von der REWE Group finanziertes Schulprojekt für Kinder war Pionierarbeit, nicht zuletzt für die Sammlung von Informationen über die Situation der Wanderarbeiter und ihrer Familien. Angesichts der derzeitigen politischen Lage in der Türkei gibt es allerdings nur wenige Fortschritte.
one: Mit Blick auf Ihre gesamte Zeit im Beirat: Was hat die Beiratsarbeit bewirkt?
Friedel Hütz-Adams: Der umfassende Ansatz von Pro Planet hat dazu beigetragen, Wertschöpfungsketten transparenter zu machen und besser zu verstehen. Grundlage dafür waren das Zusammenspiel von Mitarbeitenden der REWE Group, dem Beirat und externen Experten. Diese Transparenz und ein tieferes Verständnis der teilweise noch vorhandenen menschenrechtlichen und ökologischen Probleme sind die Voraussetzung dafür, an Verbesserungen zu arbeiten.
Friedel Hütz-Adams: Besonders beschäftigt haben mich über die letzten Jahre die Haselnüsse aus der Türkei. Ich habe das damit verbundene Projekt zur Unterstützung der Wanderarbeiter mehrfach besucht und beim Aufbau einer Zertifizierung beraten. Ein von der REWE Group finanziertes Schulprojekt für Kinder war Pionierarbeit, nicht zuletzt für die Sammlung von Informationen über die Situation der Wanderarbeiter und ihrer Familien. Angesichts der derzeitigen politischen Lage in der Türkei gibt es allerdings nur wenige Fortschritte.
one: Mit Blick auf Ihre gesamte Zeit im Beirat: Was hat die Beiratsarbeit bewirkt?
Friedel Hütz-Adams: Der umfassende Ansatz von Pro Planet hat dazu beigetragen, Wertschöpfungsketten transparenter zu machen und besser zu verstehen. Grundlage dafür waren das Zusammenspiel von Mitarbeitenden der REWE Group, dem Beirat und externen Experten. Diese Transparenz und ein tieferes Verständnis der teilweise noch vorhandenen menschenrechtlichen und ökologischen Probleme sind die Voraussetzung dafür, an Verbesserungen zu arbeiten.
one: Was müsste aus Ihrer Sicht als nächstes angepackt werden?
Friedel Hütz-Adams: Der enorme Preisdruck hat viele der Probleme in den Wertschöpfungsketten verschärft oder sogar erst entstehen lassen: Die Einhaltung von Menschenrechten sowie von ökologischen Grundanforderungen muss oft hinten anstehen, wenn es darum geht, möglichst billig einzukaufen. Um Menschenrechte und Ökologie auf die gleiche Stufe zu heben wie den Preis brauchen wir in vielen Bereichen Ansätze, die ganze Branchen bewegen.
Friedel Hütz-Adams: Der enorme Preisdruck hat viele der Probleme in den Wertschöpfungsketten verschärft oder sogar erst entstehen lassen: Die Einhaltung von Menschenrechten sowie von ökologischen Grundanforderungen muss oft hinten anstehen, wenn es darum geht, möglichst billig einzukaufen. Um Menschenrechte und Ökologie auf die gleiche Stufe zu heben wie den Preis brauchen wir in vielen Bereichen Ansätze, die ganze Branchen bewegen.
one: Was haben Sie aus der jahrelangen Zusammenarbeit gelernt?
Friedel Hütz-Adams: Ich habe mich während der Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Produkten beschäftigen dürfen, und kann nun besser verstehen, wo Probleme liegen. Darüber hinaus habe ich viel darüber erfahren, wie Unternehmen funktionieren. Dies hat mich in der Überzeugung bestärkt, dass Menschenrechte und ökologische Mindeststandards flächendeckend nur dann durchgesetzt werden können, wenn gesetzliche Anforderungen erlassen werden, die für alle Marktbeteiligten gelten.
Friedel Hütz-Adams: Ich habe mich während der Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Produkten beschäftigen dürfen, und kann nun besser verstehen, wo Probleme liegen. Darüber hinaus habe ich viel darüber erfahren, wie Unternehmen funktionieren. Dies hat mich in der Überzeugung bestärkt, dass Menschenrechte und ökologische Mindeststandards flächendeckend nur dann durchgesetzt werden können, wenn gesetzliche Anforderungen erlassen werden, die für alle Marktbeteiligten gelten.
Welche Rolle hat der Beirat?
Der Beirat besteht aus fünf ständigen Mitgliedern, deren Fachkompetenz die für Pro Planet relevanten Felder abdeckt. Den Vorsitz hat Bernward Geier übernommen. Der Beirat unterstützt die REWE Group in allen Prozessschritten als fachlicher und technischer Berater. Außerdem wird er in Kommunikationsfragen hinzugezogen.
„Auf allen Seiten sitzen
Überzeugungstäter“
Überzeugungstäter“
Eick von Ruschkowski
Beirat seit 2016
Beirat seit 2016
one: Welches Projekt ist Ihnen in den Jahren Ihrer Beiratsarbeit besonders ans Herz gewachsen – und warum?
Eick von Ruschkowski: Das Apfelprojekt – weil Bienen und andere Bestäuber lebenswichtige Ökosystemleistungen erbringen. Außerdem wird auf so einfache Art und Weise deutlich, wie eng Lebensmittelproduktion und Naturschutz Hand in Hand gehen können, und das deutschlandweit mit regionalem Bezug.
one: Mit Blick auf Ihre gesamte Zeit im Beirat: Was hat die Beiratsarbeit bewirkt?
Eick von Ruschkowski: Nachhaltigkeit als Mainstream zu bezeichnen, wäre sicherlich vermessen. Aber es ist uns - im konstruktiv-kritischen Dialog zwischen der REWE Group und gesellschaftlichen Akteuren – gelungen, durch den produktbezogenen Ansatz den Nachhaltigkeitsgedanken in allem Bereichen des Konzerns einzuführen. Das ist wichtig für die gelebte Unternehmenskultur.
one: Was müsste aus Ihrer Sicht als nächstes angepackt werden?
Eick von Ruschkowski: Punktuell sind wir ja schon recht weit. Aber trotz aller Bemühungen bleiben Natur und Umwelt schwer angeschlagene Patienten. Daher müssen nun die großen Treiber wie Energie- und Landschaftsverbrauch, aber auch die globale landwirtschaftliche Praxis in den Fokus rücken, um von den Symptomen zu den Ursachen zu gelangen. Das sind Bereiche, wo es weh tun kann, weil auch Konsumverhalten hinterfragt werden muss.
Eick von Ruschkowski: Ich empfinde unsere Diskussionen immer als bereichernd, da wir unterschiedliche Blickwinkel haben und voneinander lernen können. Das betrifft nicht nur das Spannungsfeld Handel und Gesellschaft, sondern auch uns selbst innerhalb des Beirates. Das schafft auch ein Klima von Vertrauen und Kreativität, zumal ich auch den Eindruck habe, dass auf allen Seiten Überzeugungstäter sitzen.
Eick von Ruschkowski: Das Apfelprojekt – weil Bienen und andere Bestäuber lebenswichtige Ökosystemleistungen erbringen. Außerdem wird auf so einfache Art und Weise deutlich, wie eng Lebensmittelproduktion und Naturschutz Hand in Hand gehen können, und das deutschlandweit mit regionalem Bezug.
one: Mit Blick auf Ihre gesamte Zeit im Beirat: Was hat die Beiratsarbeit bewirkt?
Eick von Ruschkowski: Nachhaltigkeit als Mainstream zu bezeichnen, wäre sicherlich vermessen. Aber es ist uns - im konstruktiv-kritischen Dialog zwischen der REWE Group und gesellschaftlichen Akteuren – gelungen, durch den produktbezogenen Ansatz den Nachhaltigkeitsgedanken in allem Bereichen des Konzerns einzuführen. Das ist wichtig für die gelebte Unternehmenskultur.
one: Was müsste aus Ihrer Sicht als nächstes angepackt werden?
Eick von Ruschkowski: Punktuell sind wir ja schon recht weit. Aber trotz aller Bemühungen bleiben Natur und Umwelt schwer angeschlagene Patienten. Daher müssen nun die großen Treiber wie Energie- und Landschaftsverbrauch, aber auch die globale landwirtschaftliche Praxis in den Fokus rücken, um von den Symptomen zu den Ursachen zu gelangen. Das sind Bereiche, wo es weh tun kann, weil auch Konsumverhalten hinterfragt werden muss.
Eick von Ruschkowski: Ich empfinde unsere Diskussionen immer als bereichernd, da wir unterschiedliche Blickwinkel haben und voneinander lernen können. Das betrifft nicht nur das Spannungsfeld Handel und Gesellschaft, sondern auch uns selbst innerhalb des Beirates. Das schafft auch ein Klima von Vertrauen und Kreativität, zumal ich auch den Eindruck habe, dass auf allen Seiten Überzeugungstäter sitzen.
„Wir konnten in Deutschland
und Österreich Zeichen setzen“
und Österreich Zeichen setzen“
Barbara Studeny
Beirätin seit 2014
Beirätin seit 2014
one: Welches Projekt ist Ihnen in den Jahren Ihrer Beiratsarbeit besonders an Herz gewachsen – und warum?
Barbara Studeny: Ein Projekt aus Österreich, Toni’s Freilandeier – mit ihm ist 2014 die Umstellung auf europäisches Soja so erfolgreich und beispielgebend gelungen, dass die gesamte österreichische Branche mitgezogen ist! Toni ist ein innovationsfreudiger Projektpartner, der auch seine Bauern stets motiviert. So ist es uns nicht nur ein Beitrag zum Schutz der Regenwälder in Südamerika gelungen, es wurde mit einer optimierten Eier-Verpackung und Transport-Logistik auch die Energiebilanz des Betriebes stark verbessert.
one: Mit Blick auf Ihre gesamte Zeit im Beirat: Was hat die Beiratsarbeit bewirkt?
Barbara Studeny: Als ich 2014 das Amt von meinem österreichischen Kollegen übernommen habe, war ich verblüfft über das Tempo und die Umsetzungsbereitschaft des gesamten Teams. Wir bleiben an wichtigen Themen dran, etwa am Verbot gefährlicher Pestizide oder dem konsequenten Verzicht auf Gentechnik im Tierfutter. Darüber hinaus konnten wir in Deutschland und Österreich Zeichen setzen, die auch andere Supermärkte aufgegriffen haben. In unserer Arbeit als unabhängige Experten sehe ich ein wichtiges Regulativ für die Glaubwürdigkeit des Programms gegenüber den Kunden.
Barbara Studeny: Ein Projekt aus Österreich, Toni’s Freilandeier – mit ihm ist 2014 die Umstellung auf europäisches Soja so erfolgreich und beispielgebend gelungen, dass die gesamte österreichische Branche mitgezogen ist! Toni ist ein innovationsfreudiger Projektpartner, der auch seine Bauern stets motiviert. So ist es uns nicht nur ein Beitrag zum Schutz der Regenwälder in Südamerika gelungen, es wurde mit einer optimierten Eier-Verpackung und Transport-Logistik auch die Energiebilanz des Betriebes stark verbessert.
one: Mit Blick auf Ihre gesamte Zeit im Beirat: Was hat die Beiratsarbeit bewirkt?
Barbara Studeny: Als ich 2014 das Amt von meinem österreichischen Kollegen übernommen habe, war ich verblüfft über das Tempo und die Umsetzungsbereitschaft des gesamten Teams. Wir bleiben an wichtigen Themen dran, etwa am Verbot gefährlicher Pestizide oder dem konsequenten Verzicht auf Gentechnik im Tierfutter. Darüber hinaus konnten wir in Deutschland und Österreich Zeichen setzen, die auch andere Supermärkte aufgegriffen haben. In unserer Arbeit als unabhängige Experten sehe ich ein wichtiges Regulativ für die Glaubwürdigkeit des Programms gegenüber den Kunden.
one: Was müsste aus Ihrer Sicht als nächstes angepackt werden?
Barbara Studeny: Für mich ist der nächste Schritt das Erreichen eines Wertewandels in der Gesellschaft für eine lebenswerte Zukunft für alle. Die Nachfrage für nachhaltige Produkte muss steigen. Themen wie den Klimaschutz können wir allerdings nur gemeinsam angehen: Politik, Wirtschaft, NGOs und wir alle, die mit unserem täglichen Einkauf einen Fußabdruck hinterlassen. Themenfelder wie Fleischkonsum, Schutz der Regenwälder (z.B. Palmöl), Biodiversität und Schutz der Böden und Gewässer vor Pestiziden gehören neben sozialer Gerechtigkeit unbedingt auf unsere Agenda!
Barbara Studeny: Für mich ist der nächste Schritt das Erreichen eines Wertewandels in der Gesellschaft für eine lebenswerte Zukunft für alle. Die Nachfrage für nachhaltige Produkte muss steigen. Themen wie den Klimaschutz können wir allerdings nur gemeinsam angehen: Politik, Wirtschaft, NGOs und wir alle, die mit unserem täglichen Einkauf einen Fußabdruck hinterlassen. Themenfelder wie Fleischkonsum, Schutz der Regenwälder (z.B. Palmöl), Biodiversität und Schutz der Böden und Gewässer vor Pestiziden gehören neben sozialer Gerechtigkeit unbedingt auf unsere Agenda!
one: Was haben Sie aus der jahrelangen Zusammenarbeit gelernt?
Barbara Studeny: Viele der sogenannten Hot Spots, also der Baustellen wo Verbesserungen angesagt sind, sind weder rasch, noch von uns alleine lösbar. Denken Sie etwa an die riesigen Plantagen und Lieferketten in Übersee. Wir alle nutzen Baumwolle, essen Schokolade oder trinken gerne Kaffee. Internationale Kooperationen mit Zertifizierungsorganisationen und Allianzen sind notwendig, um eine breite Basis für echte Veränderungen zu erwirken. Leider geht die Arbeit in vielen Bereichen wie dem Palmölforum nicht so flott voran, wie es dringend notwendig wäre – der Kampf um billige Produkte beherrscht den Markt. Wir brauchen noch viel Geduld und Ausdauer, um unserer Vision eines guten und lebenswerten Miteinanders für Alle, Mensch, Tier und Umwelt, gerecht zu werden.
Barbara Studeny: Viele der sogenannten Hot Spots, also der Baustellen wo Verbesserungen angesagt sind, sind weder rasch, noch von uns alleine lösbar. Denken Sie etwa an die riesigen Plantagen und Lieferketten in Übersee. Wir alle nutzen Baumwolle, essen Schokolade oder trinken gerne Kaffee. Internationale Kooperationen mit Zertifizierungsorganisationen und Allianzen sind notwendig, um eine breite Basis für echte Veränderungen zu erwirken. Leider geht die Arbeit in vielen Bereichen wie dem Palmölforum nicht so flott voran, wie es dringend notwendig wäre – der Kampf um billige Produkte beherrscht den Markt. Wir brauchen noch viel Geduld und Ausdauer, um unserer Vision eines guten und lebenswerten Miteinanders für Alle, Mensch, Tier und Umwelt, gerecht zu werden.
„Wir arbeiten gemeinsam
und konstruktiv an Lösungen“
und konstruktiv an Lösungen“
Daniela Büchel
Bereichsvorstand Handel Deutschland Human Resources/Nachhaltigkeit
Bereichsvorstand Handel Deutschland Human Resources/Nachhaltigkeit
one: Gibt es ein Projekt, das Ihnen in den Jahren der Zusammenarbeit mit dem Beirat besonders an Herz gewachsen – und warum?
Daniela Büchel: Da fällt mir als erstes das Pro Planet-Apfelprojekt ein, für das wir 2016 den CSR-Preis gewonnen haben. Gemeinsam mit unserem Partner, dem Naturschutzbund Deutschland (NABU), legen wir seit 2010 bei mittlerweile über 100 Pro Planet-Erzeugern Wildblumen-Streifen für Insekten an – vor allem für Bienen. Außerdem bauen wir Wildbienenhotels und Nistkästen auf. So fördern wir Artenvielfalt und schaffen Lebensräume für die Insekten. Zugleich sorgen Bienen & Co. durch die Bestäubung für bessere Erträge für die Obstbauern. Am Ende profitieren also Mensch und Natur davon.
one: Was haben Sie bzw. was hat die REWE Group aus der jahrelangen Zusammenarbeit gelernt?
Daniela Büchel: Dass es besonders wichtig ist voneinander zu lernen. Natürlich denken NGOs ganz anders als Unternehmen. Doch durch den persönlichen Austausch konnten beide Seiten Verständnis entwickeln und auch mal die Perspektive des anderen einnehmen. Ich kann mich an die ein oder andere lange Diskussion in den Beiratssitzungen erinnern – doch alleine die Tatsache, dass wir nun schon zur 50. Sitzung zusammengekommen sind, zeigt: Wir arbeiten gemeinsam und konstruktiv an Lösungen, um Nachhaltigkeit aus der Nische zu holen. Und mit mehr als 700 Pro Planet-Produkten kann sich das Ergebnis sehen lassen!
Daniela Büchel: Da fällt mir als erstes das Pro Planet-Apfelprojekt ein, für das wir 2016 den CSR-Preis gewonnen haben. Gemeinsam mit unserem Partner, dem Naturschutzbund Deutschland (NABU), legen wir seit 2010 bei mittlerweile über 100 Pro Planet-Erzeugern Wildblumen-Streifen für Insekten an – vor allem für Bienen. Außerdem bauen wir Wildbienenhotels und Nistkästen auf. So fördern wir Artenvielfalt und schaffen Lebensräume für die Insekten. Zugleich sorgen Bienen & Co. durch die Bestäubung für bessere Erträge für die Obstbauern. Am Ende profitieren also Mensch und Natur davon.
one: Was haben Sie bzw. was hat die REWE Group aus der jahrelangen Zusammenarbeit gelernt?
Daniela Büchel: Dass es besonders wichtig ist voneinander zu lernen. Natürlich denken NGOs ganz anders als Unternehmen. Doch durch den persönlichen Austausch konnten beide Seiten Verständnis entwickeln und auch mal die Perspektive des anderen einnehmen. Ich kann mich an die ein oder andere lange Diskussion in den Beiratssitzungen erinnern – doch alleine die Tatsache, dass wir nun schon zur 50. Sitzung zusammengekommen sind, zeigt: Wir arbeiten gemeinsam und konstruktiv an Lösungen, um Nachhaltigkeit aus der Nische zu holen. Und mit mehr als 700 Pro Planet-Produkten kann sich das Ergebnis sehen lassen!
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