Station Rheinische Pilzzentrale
Seit mehr als 40 Jahren erntet die Rheinische Pilzzentrale Fungi aus eigener Zucht. Auf einer Kulturfläche von knapp 60.000 Quadratmetern liefert das Unternehmen 400 Tonnen weiße und braune Champignons für die Region – jede Woche. Dabei ist die Pilzernte alles andere als leicht: Champignons sind sehr empfindlich und müssen vorsichtig aus der Erde gedreht werden, sonst entstehen Druckstellen. Andere Pilze wie Pfifferlinge und Steinpilze können nicht angebaut werden, da sie nicht kultivierbar sind. Trüffel hingegen benötigen eine Vorlaufzeit von acht bis zehn Jahren, bis sie schließlich erntereif sind.
Station Aus Deiner Region
Im bunten Markttreiben konnten sich die Besucher von den Produkten lokaler und regionaler Lieferanten überzeugen.
Auch Kaffeeröstereien aus der Region waren vertreten. Im Bild: Moxxa aus Köln
Wissen und Unterhaltung gingen dabei Hand in Hand: So informierte die Familie Kallen mithilfe einer 360-Grad Brille über den hofeigenen Kartoffelanbau, während Günter Retz mittels besonderer Feinkostprodukte die Arbeit in seiner Hunsrücker Genussmanufaktur erklärte.
Station Feld
Bei Kartoffeln wird zwischen Chips-, Speise- und Pommeskartoffeln unterschieden. Je nach Sorte müssen sie nach der Ernte verschiedene Anforderungen erfüllen. Der Anbau ist jedoch gleich: Im Zeitraum April bis Mai wird die Mutterknolle in die Erde gesetzt. Während oberirdisch eine kleine Kartoffelpflanze wächst, bilden sich unterirdisch Sprossen, an denen neue Knollen wachsen.
Expertin Nora Lehmann erklärte die Bedeutung von Fruchtfolgen und den Umgang mit Kartoffelkrankheiten
Weniger Wachstumsfläche als Kartoffeln benötigen Möhren. Aufgrund ihrer schmalen, länglichen Form können auf einem Meter 120 Möhren gepflanzt werden. Das ursprünglich violette Gemüse hat allerdings einen tierischen Feind: die Feldmaus. Sie nagt unterirdisch die heranwachsenden Möhren an. Um dem Problem entgegenzuwirken, werden Mäusegräben um die Anbauflächen gezogen oder Greifvögel eingesetzt. Sie dünnen die Mäusepopulation auf natürliche Weise aus. Falkner Pierre Schmidt unterstützt Landwirte in solchen Situationen und beschäftigt sich mit dem Artenschutz gefährdeter Greifvögel.
Imposant: Der Weißkopfseeadler von Pierre Schmidt hat eine Spannweite von knapp zwei Metern.
Die Stiftung Rheinische Naturlandschaft setzte sich ebenfalls für die Natur ein und berät REWE-Lieferanten zum integrativen Naturschutz und Erhalt der Artenvielfalt. Ein Maßnahmenkatalog mit Ideen wie Blühstreifen, Hochbeeten und Nistkästen regt an, die Biodiversität der Region zu fördern.
Station Universität Bonn
Ob als Bau- und Werkstoff, Verpackungsmaterial oder Brennstoff: Das Chinaschilf Miscanthus ist ein echter Allrounder und der neue Star unter den nachwachsenden Rohstoffen. Es wächst bis zu fünf Zentimeter pro Tag und ist unempfindlich gegenüber Schädlingen. Dr. Ralf Pude von der Uni Bonn erforscht mit seinem Team die Anwendungsmöglichkeiten von Miscanthus: Mit dessen nachhaltiger Energiebilanz können andere Bio-Energieträger wie Raps oder Holz nicht mithalten.
Station Plantage
Von der Pflege der Apfelbäume über die Feststellung des Reifegrads der Früchte mit Jod bis zur Sortierung und Verpackung konnten die Besucher die Arbeit auf der Obstplantage der Firma Krings hautnah miterleben.
Die Uni Bonn forscht seit vielen Jahren an alternativen Verpackungsmöglichkeiten – einem Thema, das auch für den Handel wichtig ist
Die schweißtreibende Ernte erfolgt ausschließlich von Hand, wobei ein Pflückbeutel schnell zehn Kilo wiegen kann. Ein besonderer Moment war die Vorstellung der neuen, fruchtig-frischen Apfelsorte Morgana.
Station Gewächshaus
Die Firma Landgard setzt auf Weiterentwicklung und Nachhaltigkeit. Das zeigt sich an dem großen Forschungsgebiet in Rheinbach: In mehreren Gewächshäusern werden Tomaten, Gurken, Zucchini, Paprika, Brombeeren, Erdbeeren und Himbeeren gezüchtet. Trotz moderner Technik setzt das Expertenteam auf tierische Anbauhelfer wie Bienen, Spinnen und Wespen, die Schädlinge auf natürliche Weise bekämpfen.