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14.05.2014
Nachhaltigkeitswochen
Einsatz für die Artenvielfalt
14.05.2014
Nachhaltigkeitsprojekt
Nachrichten aus Haiti
ArticleId: 148magazineBienen sind in unserem Ökosystem und im Anbau zahlreicher Lebensmittel unverzichtbar. Doch ihre Lebensräume sind bedroht. Damit ist nicht nur die Artenvielfalt in Gefahr, sondern auch Milliardenerträge in der Landwirtschaft.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/4/0/csm_22587570_mgt_standard_a658c29eda.jpgVon Bienchen und BlümchenNachhaltigkeitswochen
Foto: manfredxy - Fotolia
Nachhaltigkeitswochen zu Biodiversität
Von Bienchen und Blümchen
Lesedauer: 5 Minuten
Sie fliegen von Blüte zu Blüte und sichern der Landwirtschaft damit ganz nebenbei Milliardenerträge: Bienen sind in unserem Ökosystem und im Anbau zahlreicher Lebensmittel unverzichtbar. Doch ihre Lebensräume sind bedroht und im Sommer stehen mancherorts zu wenige Futterquellen zur Verfügung. Mit zahlreichen Partnern arbeitet die REWE Group daran, den Bienen die nötigen Lebensräume zu schaffen. Damit es auch künftig noch Streuobstwiesensaft gibt.
Wie gut wirken Nisthilfen und Blühflächen?
Die, die Bienen zählen
Mit Blühflächen und Nisthilfen versucht die REWE Group, Lebensräume für Wildbienen und andere Insekten zu schaffen und die Artenvielfalt zu erhöhen. Gemeinsam mit Apfel-Erzeugern und der Bodensee-Stiftung, dem Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) und Birdlife Österreich wird das Nahrungsangebot für Bienen durch Blumenwiesen und blühende Hecken ganzjährig verbessert. Und auch die Apfel-Bauern profitieren, denn durch die Bestäubung der Apfelblüten können sie den Ertrag und die Qualität ihrer Ernte verbessern. Doch wie gut funktioniert diese Idee in der Praxis? In der Bodensee-Region hat die REWE Group gemeinsam mit der Bodensee-Stiftung ausgewertet, ob durch die Maßnahmen Bienenpopulationen gefördert werden. An je vier Terminen rückten Wissenschaftler zwischen April und Juli aus und nahmen Zahl und Arten der Bienen unter die Lupe, die sich auf neun Blühflächen und in zwölf Nistkästen tummelten.
84 Wildbienen-Arten gefunden Das Ergebnis: Insgesamt trafen die Forscher auf 84 verschiedenen Wildbienen-Arten. „Dies sind wesentlich mehr Arten, als bei der Erstuntersuchung 2010 in den eigentlichen Anbauflächen festgestellt wurden“, heißt es im Abschlussbericht. Das große Nahrungsangebot hatte also eine starke Anlockwirkung auf Blütenbesucher aus dem Umfeld. Unter den beobachteten Wildbienen waren sogar einzelne Exemplare von landesweit im Bestand gefährdeten Arten. So war die seltene Rainfarn-Seidenbiene (Colletes similis) zu Gast auf mehreren Blühflächen.
Auch die landesweit gefährdete Schöterich-Mauerbiene (Osmia brevicorne) besucht nur großblütige Kreuzblütler wie sie in der Agrarlandschaft noch vereinzelt als Unkräuter vorkommen. Sie wurde an einer Nisthilfe in der Nähe von Ackerkulturen gefunden.Das Fazit der Wissenschaftler: „Insgesamt sind die Maßnahmen gut geeignet, lokal vorhandene und sehr mobile Arten zu fördern und deren Bestände zu stärken.“ Wesentlich für den Erfolg seien allerdings die Qualität der Anlage und deren Pflege.
In der Bodensee-Region begann 2010 das Pro Planet-Apfelprojekt, das heute in allen Anbauregionen Deutschlands Bienen und Co. Lebensräume und Nahrung verschafft. one zeigt Bilder von Blühstreifen und Nisthilfen vom Bodensee.
Foto: Mike Herrmann
Foto: Mike Herrmann
Foto: Mike Herrmann
Foto: Mike Herrmann
Foto: Mike Herrmann
Foto: Mike Herrmann
Foto: Mike Herrmann
NABU-Experte Till Schade im Interview
„Wertvollen Lebensraum schaffen“
Till-David Schade (NABU)
one: Herr Schade, der NABU hat die REWE Group-Nachhaltigkeitswochen als Partner begleitet. Wie lautet Ihr erstes Fazit?
Till-David Schade: Wir wollten auf die Bedeutung der Bienen für Mensch und Natur aufmerksam machen, denn Bienen sind nicht nur als Honiglieferanten nützlich, sondern spielen auch als Bestäuber vieler Nutz- und Wildpflanzen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Zum anderen wurde verdeutlicht, warum Bienen akut gefährdet sind. Die Einnahmen aus der Bienen-Aktion kommen NABU-Streuobstwiesenprojekten zugute, die einen wertvollen Lebensraum für Bienen darstellen. one: Was können Kunden selbst für den Erhalt der Artenvielfalt tun?  
Till-David Schade: Wie heißt es so schön: „Der Kunde ist König.“ Durch einen bewussten Einkauf kann jeder den Lebensmittelmarkt direkt beeinflussen. Ökologisch und wenn möglich regional produzierte Artikel schonen nicht nur unsere Natur, sondern belasten auch unser Klima weniger.
Das kommt auch den Tier- und Pflanzenarten zugute, schließlich ist der Zustand ihrer Lebensräume untrennbar mit dem menschlichen Lebensstil verbunden. Tipps, wie man ganz praktisch zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen kann, gibt es auf unserer Website www.nabu.de/oekologischleben/tippsone: Warum ist die REWE Group der richtige Partner für den NABU?
Till-David Schade: Die Lebensmittelbranche muss sich mit einem hartumkämpften globalen Markt auseinandersetzen und dabei die vielfältigen Interessen der Kunden sowie der Lieferanten berücksichtigen.
Doch nach Ansicht des NABU zeigt die REWE Group in vielen Bereichen, dass dieser Wettbewerb nicht immer zulasten von Natur und Umwelt gehen muss. So sieht der NABU durch die Zusammenarbeit mit der REWE Group die Chance, seine Vorstellungen einer umwelt- und naturschutzgerechten Unternehmensausrichtung einzubringen.
Kleine Artenschützer: Grundschüler basteln bunte Nistkästen
Wie man selbst mit einfach Mitteln Bienen helfen kann, zeigten die Schüler der Internationalen Grundschule in Potsdam: Die jungen Artenschützer übergaben dem NABU 25 selbstgebaute Wildbienen-Nistkästen, die als „Bienenhotels“ an zwei Obstbaubetriebe der Region übergeben werden. Im Raum Werder/Havel unterstützt die REWE Group gemeinsam mit dem NABU Obstbauern, um Obstanlagen artenreicher zu gestalten.
Foto: stockcreations - Fotolia
Schmackhaft und nachhaltig
Apfelsaft von der Streuobstwiese
Er schmeckt und ist zudem nachhaltig: Der REWE Regional-Streuobstwiesen-Apfelsaft verspricht gesunden Genuss mit gutem Gewissen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Bienen und andere fliegende Nützlinge sind auf dieser Obstwiese willkommen
Woher stammt er?
Die Apfelsäfte der Marke REWE Regional werden in regionalen Betrieben aus Äpfeln gekeltert, die auf Streuobstwiesen in der jeweiligen Region gewachsen sind: Der „Apfelsaft aus Nordrhein-Westfalen“ stammt zum Beispiel von der Kelterei Möller in Recklinghausen. Für die Herstellung des „Apfelsaft aus Saarland und Rheinland-Pfalz“ ist die Vaihinger-Kelterei in Bad Überkingen verantwortlich. Die Kelterei Jacoby in Auggen produziert den „Apfelsaft aus Baden-Württemberg“, die Kelterei Heil im mittelhessischen Weilmünster den „Apfelsaft aus Hessen“, und der „Apfelsaft aus Bayern und vom Bodensee“ wird von der Kelterei Kunzmann in Dasing produziert. Wie regional ist er?
Die Apfelsäfte aus regionalem Anbau werden zu den ersten Produkten zählen, die mit dem neuen Kennzeichen „Regionalfenster“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gekennzeichnet werden.
Wie erhält er die Artenvielfalt?
Streuobstwiesen schaffen mit ihren unterschiedlichen Blütezeiten, verschiedenen Obstbaumsorten, wildwachsenden Blumen, Büschen und Hecken wertvollen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und sorgen für ein ganzjähriges Nahrungsangebot für Bienen und Insekten. Zudem werden in der Regel kaum Dünger oder Pflanzenschutzmittel verwendet, was Mensch und Umwelt gleichermaßen schützt. Im Vergleich zu modernen Obst-Plantagen ist die Ernte aufwändiger, die Erntemenge fällt deutlich niedriger aus. Streuobstwiesen werden fast ausschließlich im Nebenerwerb betrieben.
Wo und wann ist er erhältlich? Bereits seit Februar gibt es REWE Regional-Apfelsaft in den REWE-Märkten in Bayern und Nordrhein-Westfalen. Weitere Regionen folgen in Kürze.
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