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ArticleId: 3448magazineSeit zehn Jahren unterstützen Mitarbeitende als eine Art Ersthelfer für die Seele Kolleg:innen in persönlichen Krisensituationen: Mit hilfreichen Adressen, offenem Ohr und absoluter Verschwiegenheit. Peter Hildebrandt hat das REWE Group-Projekt LoS!-Lebensphasenorientierte Selbsthilfekompetenz von Anfang an begleitet.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/3/3/csm_10_Jahre_LOS_standard_teaser_04c01a3fdb.jpg„Wir sind glaubwürdig. Wir halten die Klappe.“Zehn Jahre Projekt LoS!
© Getty images | ero Vesalainen
Zehn Jahre LoS!
„Wir sind glaubwürdig. Wir halten die Klappe.“
von Bettina Rees

Seit zehn Jahren unterstützen Mitarbeiter:innen als eine Art Ersthelfer für die Seele Kollegen und Kolleginnen in persönlichen Krisensituationen: Mit hilfreichen Adressen, offenem Ohr und absoluter Verschwiegenheit. Peter Hildebrandt hat das REWE Group-Projekt LoS!- Lebensphasenorientierte Selbsthilfekompetenz von Anfang an begleitet.

Peter Hildebrandt one: Herr Hildebrandt: LoS! bietet seit zehn Jahren Unterstützungsangebote für viele Problemfelder. Wo liegen denn heute die Themenschwerpunkte?

Peter Hildebrandt: Die REWE Group bildet mit ihren über 280.000 Beschäftigten einen Querschnitt der deutschen Gesellschaft - und damit von allem, was uns im Land bewegt. Die LoS!-Themen passen sich sozusagen den veränderten Lebenswirklichkeiten an und variieren daher natürlich. Während wir anfangs häufig zu den Themen Alkohol- bzw. sonstige Suchtfragen, schwere Krankheiten oder Geldprobleme kontaktiert wurden, sind mittlerweile auch Fragen des sozialen Miteinanders relevanter geworden. Meist geht es um fehlende Wertschätzung bis hin zu einem abwertenden Umgang und wiederkehrende Benachteiligung zum Beispiel bei der Planung von Schichtplänen und Urlaub. Erreichen Ungerechtigkeiten ein gewisses Ausmaß, belasten sie die Betroffenen sehr.

Ein ganz anderes Beispiel: Vor einiger Zeit wandte sich die Ehefrau von einem unserer LkW-Fahrer an mich. Ihr Mann hatte bei einer Fahrt mit dem privaten PkW den Führerschein wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss verloren. Sie machte sich Sorgen, ob er deswegen auch seinen Arbeitsplatz verlieren könnte. Als Hauptverdiener würde sein Jobverlust die gesamte Familie hart treffen. LoS! ist natürlich in erster Linie für die Mitarbeitenden da, aber meist sind durch ein Problem ja mehr Menschen betroffen als nur der Mitarbeiter selbst.

one: Wie ist denn die Akzeptanz des Projekts innerhalb des Unternehmens?

Peter Hildebrandt: Das Projekt hat sich sehr weiterentwickelt, in seiner Qualität, in seinem Umfang, in der Fülle seiner Angebote. Erwähnen möchte ich zum Beispiel unsere Beratungsangebote für junge Kolleg:innen, für sie stehen besondere Handlungshilfen zur Verfügung. Mit Hilfe der über 200 LoS!-Multiplikator:innen und durch stetige Kommunikation ist das Projekt mittlerweile in jeden „Winkel“ des Unternehmens vorgedrungen, in alle Regionen, in alle Geschäftseinheiten. Und thematisch ist LoS! ein gut etabliertes und bekanntes Angebot, das seinesgleichen sucht in der Unternehmenslandschaft.

one: Bekanntheit steht im Gegensatz zur Diskretion, mit der die LoS!-Multiplikator:innen die Fälle behandeln. Oder ist es umgekehrt: Steigerte Verschwiegenheit die Bekanntheit?

Peter Hildebrandt: Unsere Verpflichtung, alle Fälle verschwiegen und anonym zu behandeln, ist ein ganz wichtiges Element unseres Engagements - und mittlerweile wissen auch alle Betroffenen, die uns ansprechen, dass wir LoS!-Multiplikatoren „die Klappe halten“. Wir sind glaubwürdig.

one: Welche Fähigkeiten oder Interessen braucht jemand, der oder die sich für ein LoS!-Engagement interessiert?

Peter Hildebrandt: Er oder sie sollte empathisch sein, sich für Menschen interessieren. Eine kleine soziale Ader braucht man schon. Aber dieses Engagement ist wahnsinnig bereichernd, man tut dem Unternehmen und den ratsuchenden Kolleg:innen etwas Gutes – und sich selbst dadurch auch. Helfen zu können, zu sehen, dass ich jemanden erreicht habe, das macht mich glücklich.

one: Wenn die LoS!-Fee zu Ihnen käme: Was würden Sie sich wünschen?

Peter Hildebrandt: Ich wünsche mir von den LoS!-Multiplikator:innen, dass sie sich über die wirklich vielen Angebote der REWE Group informieren, um noch besser helfen zu können. Das Unternehmen bietet intern so viele Unterstützungsmöglichkeiten für die unterschiedlichsten Lebenskrisen. Unsere Handlungshilfen sind prima, aber es gibt in den Regionen, in den Geschäftsbereichen noch viele weitere kleine Initiativen und Angebote.

Peter Hildebrandt, Teamleiter Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz In der REWE-Region Südwest ist LoS!-Multiplikator der ersten Stunde. „Gemeinsam mit den damaligen Kolleginnen vom Gesundheitsmanagement der REWE Group unter Leitung von Roland Kraemer haben wir vor zehn Jahren als erste aufgegriffen, dass es in unserem Unternehmen nicht nur körperliche Erkrankungen gibt, sondern auch seelische.“ In seiner Freizeit engagiert sich Hildebrandt als Rettungssanitäter.

Ersthelfer für seelische Probleme

Kolleg:innen in kritischen Lebensphasen schnell und praktisch zu unterstützen und so ihre Arbeitskraft zu erhalten - das ist seit genau zehn Jahren das Ziel von LoS! - „Lebensphasenorientierte Selbsthilfekompetenz“. Herzstück des Angebots der REWE Group sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitende, die sich zu Ansprechpartner:innen für die Betroffenen schulen ließen.

Die über 200 LoS!-Multiplikatorinnen und -Multiplikatoren sind engagierte Mitarbeiter:innen mit einem sensibilisierten Blick für die Sorgen anderer.

Mit einem von ihnen,  LoS!-Multiplikator Sandro Lorenz, haben wir in unserem Podcast one_Montagsfrühstück gesprochen.

Wer sich für ein Engagement als LoS!-Multiplikatorin oder Multiplikator interessiert, erhält von der REWE Group eine Basisschulung, viele Materialien und regelmäßige Weiterbildungs- und Austauschangebote. Zu den Materialien gehören die so genannten Handlungshilfen. Sie enthalten wertvolle Tipps, Adressen und weiterführende Hilfestellungen zu verschiedenen relevanten Krisenthemen, wie Trennung/Scheidung, finanzielle Probleme, Vorsorge und Schulden, Pflege von Angehörigen und Todesfälle. Neu sind die Themen häusliche Gewalt sowie sexualisierte Gewalt. Für Azubis bzw junge Mitarbeiter:innen gibt es eine eigene Handlungshilfe mit speziellen Themen.

Sie möchten mehr wissen oder sich zur LoS!-Multiplikatorin, zum LoS!-Multikplikatoren ausbilden lassen?

Dann wenden Sie sich an Ihre Gesundheits- oder berufundfamilie (buf)-Experten.

Mein Kommentar
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Kommentare
Karin Brochhaus
vor 2 Jahren und 3 Monaten

Auch ich finde dieses Engagement sehr bemerkenswert, zumal die Kollegen/Innen als LoS!-Multiplikatorin das ja auch noch alles in ihrer wertvollen Freizeit machen! Und bestimmt sind die Probleme gerade während der noch immer andauernden Corona-Krise nicht weniger, sondern eher mehr geworden...

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Rainer Langen
vor 2 Jahren und 5 Monaten

Großes Kompliment, von sowas habe ich in einer Firma noch nie gehört, finde ich brillant !!!!!

Tolles Engagement !!!!!

Weltklasse...

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