Nachhaltigkeit bei REWE
Plastik kommt nicht in die Tüte
Lesedauer: 3 Minuten
Mehr als sechs Milliarden Plastiktüten benutzen die Bundesbürger in jedem Jahr. Gebrauchsdauer: oft nicht einmal mehr als 25 Minuten. Das muss sich ändern, findet REWE – und zieht eine radikale Konsequenz.
„Und noch eine Plastiktüte, bitte“ - diesen Satz wird man bei REWE künftig nicht mehr hören. Denn der Vollsortimenter stoppt den Verkauf von Plastiktüten. Alternativen für die Kunden bleiben unter anderem Papiertüten, Baumwolltaschen und stabilere Plastiktaschen aus Recyclingmaterial. Im one_Top-Thema dreht sich alles um den Abschied von der Tüte.
Die Aktion sorgte für großes Aufsehen: Kaum ein Medium, das den Tüten-Verzicht nicht zum Thema machte. one zeigt die die wichtigsten Pressestimmen und Social-Media-Reaktionen im Überblick. Und wie reagieren Kunden und Kaufleute auf die Auslistung der Plastiktüte? Vor dem Rollout hat die REWE Group drei Monate lang getestet. one kennt die Ergebnisse - und auch Sie können jetzt in one abstimmen! Ist die Papiertüte besser als die Plastiktüte? Und was machen eigentlich andere Lebensmittelhändler? one gibt die Antworten auf die zehn wichtigsten Fragen zur Auslistung der Plastiktüte bei REWE.
Unterstützung von der BundesumweltministerinWichtiger Ratgeber bei der Entscheidung, auf Plastiktüten zu verzichten war der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU). Unterstützung kommt auch aus der Politik, von Bundesumweltministerin Dr. Barabara Hendricks. Die Umweltministerin will gemeinsam mit der EU Plastiktüten aus dem Handel verbannen.
Der Grund: Viel zu oft enden sie im Meer, gefährden das Leben von Fischen und Seevögeln und landen am Ende wieder in der Nahrungskette. Um den Verbrauch zu reduzieren, sollen innerhalb von zwei Jahren 80 Prozent aller Plastiktüten nur noch gegen Gebühr abgegeben werden. REWE verlangt schon seit Langem Geld für Tragetaschen aus Plastik – und geht nun noch weiter, als zwischen Industrie und Regierung vereinbart.
Warum das aus Sicht von Barbara Hendricks eine „Signalwirkung“ für den gesamten Handel haben wird, was die REWE-Kunden zum Tüten-Verzicht sagen und welche Rolle der NABU dabei spielt, sehen Sie im Video.
3 Fragen an ...
Dr. Barbara Hendricks - „Ein guter Schritt voran“
one: Wie finden Sie die Entscheidung von REWE, flächendeckend auf den Verkauf von Plastiktüten zu verzichten?
Barbara Hendricks: Die Entscheidung ist begrüßenswert und ein guter Schritt voran. Ich hoffe, das Beispiel macht Schule. Weitere Schritte müssen folgen, um den Verbrauch von Plastiktüten zu verringern.
Barbara Hendricks: Die Entscheidung ist begrüßenswert und ein guter Schritt voran. Ich hoffe, das Beispiel macht Schule. Weitere Schritte müssen folgen, um den Verbrauch von Plastiktüten zu verringern.
one: Was würden Sie Kunden sagen, die nur ungern auf Plastiktüten verzichten möchten?
Barbara Hendricks: Ich würde sagen: Probieren Sie es einfach mal aus. Es gibt heute viele ansehnliche und praktische Alternativen, von der Stofftasche bis zur Tragebox.
Barbara Hendricks: Ich würde sagen: Probieren Sie es einfach mal aus. Es gibt heute viele ansehnliche und praktische Alternativen, von der Stofftasche bis zur Tragebox.
one: Was sollte der Handel künftig tun, um Plastikmüll noch weiter zu reduzieren?
Barbara Hendricks: Es müssen sich noch mehr Unternehmen dazu verpflichten, mindestens die kostenlose Abgabe von Plastiktüten zu stoppen. Der Handel kann auch stärker darauf hinwirken, Verpackungen zu vermeiden: Eine Plastikhülle um die Pappschachtel muss einfach nicht sein. Und für den Kaffee zum Mitnehmen gibt es heute auch schon bessere Lösungen als den Einwegbecher aus Pappe und Plastik. Barbara Hendricks, 64, SPD, ist Bundesumweltministerin
Barbara Hendricks: Es müssen sich noch mehr Unternehmen dazu verpflichten, mindestens die kostenlose Abgabe von Plastiktüten zu stoppen. Der Handel kann auch stärker darauf hinwirken, Verpackungen zu vermeiden: Eine Plastikhülle um die Pappschachtel muss einfach nicht sein. Und für den Kaffee zum Mitnehmen gibt es heute auch schon bessere Lösungen als den Einwegbecher aus Pappe und Plastik. Barbara Hendricks, 64, SPD, ist Bundesumweltministerin
Plastik fantastik?
10 Fakten zu Plastik
Die ersten synthetischen Plastikvarianten waren revolutionär und machten alles Denkbare möglich: Vom unzerbrechlichen Kinderbecher bis hin zu Teilen für Militärfahrzeuge. Plastik wurde für seine Einsatzvielfalt und Beständigkeit gefeiert – doch diese beiden Eigenschaften sind es auch, die sich heute als gravierende Schwäche herausgestellt haben.
Mein Kommentar
Auch interessant