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Lesedauer: 4 Minuten
Führungswechsel
PENNY schlägt neues Kapitel auf
von Julia Robertz

Am 1. Oktober 2022 schlägt PENNY ein neues Kapitel in der Firmengeschichte auf: Stefan Görgens folgt auf Stefan Magel in der Funktion des Bereichsvorstands Handel Deutschland der REWE Group und des Vorsitzenden der PENNY-Geschäftsführung.

Mit dem Wechsel geht bei PENNY die Ära Magel zu Ende. Stefan Magel war seit 2011 als Mitglied der Geschäftsleitung von PENNY Deutschland und seit 2016 als Bereichsvorstand/COO PENNY wesentlich für den erfolgreichen Turnaround und die weitere positive wirtschaftliche Entwicklung der Märkte verantwortlich. In den vergangenen 12 Jahren drehte er jeden Stein um und transformierte zusammen mit seinem Team den einstigen „Schmuddel-Discounter“ zu einem profitablen Unternehmen, das heute in vielen Bereichen wichtige Standards setzt, zum Beispiel in der Nachhaltigkeit. 

Stefan Magel

Sein Nachfolger, Stefan Görgens kennt das Unternehmen aus mehreren Blickwinkeln: Als ehemaliger Berater für die REWE Group, späterer PENNY-Regionsleiter und Zentralist hat er den Konzern aus verschiedenen Perspektiven kennengelernt. Was sind seine Zukunftspläne für PENNY und worin bestehen die wichtigsten Handlungsfelder? Welche Wünsche hat Stefan Magel an seinen Nachfolger? one sprach mit dem zukünftigen und dem scheidenden Bereichsvorstand Handel Deutschland der REWE Group und COO PENNY. 

Stefan Görgens

one: Herr Magel, welches waren die größten Herausforderungen bei der Sanierung von PENNY? 
Stefan Magel
: Unser ramponiertes Image wieder aufzupolieren! Wir hatten äußerst schlechte Startvoraussetzungen. PENNY war für viele der Schmuddel-Discounter. Deshalb haben wir anfangs auch die Möglichkeit einer Namensänderung diskutiert – um einen kompletten Neustart hinzulegen. 

one: Was waren die größten Überraschungen, positiv wie negativ? 
Stefan Magel:
Begeistert hat mich die riesige Loyalität der Mitarbeitenden. Auch als PENNY am Boden lag, waren sie mit Herzblut dabei und haben an die Zukunft des Unternehmens geglaubt. Negativ hat mich überrascht, wie groß die Not in den Filialen mit massiven Überbeständen an Altware war. 

one: Gab es einen Punkt, an dem Sie gedacht haben: Wir bekommen die Kurve nicht? 
Stefan Magel:
In meinen ersten Monaten habe ich eher durch Zufall ein Lager entdeckt, bis unters Dach randvoll mit alten Non-Food-Artikeln. Das war ein Schockmoment, in dem ich mich gefragt habe, wie viele solcher Überraschungen ich wohl noch erleben werde. Aber als ich bei unserer ersten Führungskräftetagung gesehen habe, wie begeistert die Mitarbeitenden sind, war mir klar: Wir kriegen das hin! 

„PENNY ist und muss eine Gemeinschaft mit viel Herz bleiben“
Stefan Magel

one: Was macht diesen PENNY-Spirit aus? 
Stefan Magel:
Große Wertschätzung füreinander und ein starker Zusammenhalt. Unsere Märkte, Lager, Regionszentralen und die Zentrale sind 2.200 kleine und größere Familien, in denen jeder und jede die anderen unterstützt. In den vergangenen Jahren ist noch Mut dazugekommen. Wir waren lange Zeit nicht mutig genug. Aber das hat sich geändert. Heute probieren wir Dinge aus und sorgen immer wieder für Veränderungen, die Mitbewerber später aufgreifen. 

one: Ein Rat an Ihren Nachfolger: Was sollte Stefan Görgens tun und was sollte er besser lassen? 
Stefan Magel:
Ratschläge sollte man eigentlich nicht verteilen, denn die wirken oft auch als solche – nämlich als „Schläge“. Mein Wunsch an ihn wäre, weiter auf Teambildung und Zusammenhalt zu setzen, PENNY ist und muss eine Gemeinschaft mit viel Herz bleiben. 

Stefan Görgens: Ich setze sehr stark auf Teamwork und werde daran arbeiten, dass wir viele Entscheidungen im Dialog herbeiführen. Stefan Magel hat PENNY zu einem Unternehmen gemacht, das nicht nur wirtschaftlich erfolgreich ist, sondern in dem viele Menschen jeden Tag mit großer Leidenschaft arbeiten. Dieses Gefühl in die Zukunft mitzunehmen, wird entscheidend sein. Das ist unsere Stärke. 

„Die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen und Kund:innen ist der Schlüssel zu wirtschaftlichem Erfolg“
Stefan Görgens

one: Wo sehen Sie die wesentlichen Handlungsfelder bei der Weiterentwicklung von PENNY? 
Stefan Görgens:
Die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen und Kund:innen ist der Schlüssel zu wirtschaftlichem Erfolg. Dahinter liegt eine Reihe von Themen. So müssen wir weiter an unseren Konzepten feilen. Mit der Markthalle haben wir ein starkes Konzept für große Märkte. Aber wir haben noch keine allumfassende Antwort für kleinere Märkte. Außerdem müssen wir die Digitalisierung in unseren Märkten vorantreiben. Schließlich ist mir wichtig, dass wir heute die richtigen Weichen stellen, um auch in Zukunft unseren Personalbedarf in den Märkten decken zu können. 

one: Was müssen die PENNY-Märkte bieten, um zur bevorzugten Einkaufsstätte zu werden?
Stefan Görgens:
Die Kunden erwarten heute von Discountern weit mehr als günstige Preise. So wird eine erstklassige Frische vorausgesetzt und eine angenehme Einkaufsatmosphäre erwartet. Immer mehr geht es auch um das gute Gefühl, dass die Kunden beim Einkaufen haben wollen. Wenn wir es schaffen, all diese Bedürfnisse abzudecken, werden wir uns im Wettbewerb - auch zu den Supermärkten - sehr gut behaupten können. 

one: Sie haben PENNY aus verschiedenen Perspektiven kennengelernt – eine gute Vorbereitung für Ihre neue Aufgabe? 
Stefan Görgens:
Die erste Berührung mit PENNY hatte ich 2011 als Berater. Schon damals habe ich gedacht, es wäre cool, einmal Teil dieses Unternehmens zu sein. Das hat aus verschiedenen Gründen zunächst nicht geklappt. Erst 2017 bin ich dann zur REWE Group gekommen, habe zunächst in der Zentrale gearbeitet, dann in der Region West und schließlich wieder in der Zentrale. Dieser Perspektivwechsel hat mir sehr geholfen, gute Lösungen für PENNY zu entwickeln. 

one: PENNY ist ein großer Unterstützer von Festivals und Sportveranstaltungen. Sie haben die Wahl: Parookaville oder Eishockey? Wo zieht es Sie eher hin? 
Stefan Görgens:
Beides sind tolle Events. Das letzte Parookaville-Festival vor der Pandemie habe ich als Regionsleiter mitorganisiert und dort auch kräftig gefeiert. Trotzdem: Ich bin eher der Sporttyp.

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