„Für ein starkes Miteinander“ warben die Gastgeber Sylvia Wendland und Maik Esser vor vollbesetzten Rängen bei der Betriebsversammlung von RZO/REWE Systems im Kölner Tanzbrunnen, und machten deutlich, was eine Belegschaft gemeinsam erreichen kann.
Dazu gehört etwa Wertschätzung seitens des Arbeitgebers für die Belegschaft, wie die Betriebsratsvorsitzende Sylvia Wendland betonte. Die kann sich ganz unterschiedlich ausdrücken, ob nun im neuen Karriere- und Nachfolgeprozess, bei der Vergütung oder bei den Bemühungen, das Verfallen von Arbeitszeit auf dem Stundenkonto etwa durch ein Ampelsystem so weit wie möglich zu reduzieren.
Dass es trotz guter Zahlen in der REWE Group an Herausforderungen für die Interessenvertreter der Mitarbeiter an Themen nicht mangelt, machte Sylvia Wendland deutlich: „Druck und Anforderungen steigen“, betonte sie, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass jeder Kollege auch selbst in der Pflicht ist, sich für seine Belange einzusetzen: „Nutzen Sie die Möglichkeiten und sprechen Sie Ihren Betriebsrat an!“
Ein weiteres Angebot, welches Daniela Büchel den Kollegen ans Herz legte, ist das Onlineportal Gemeinsam.topfit mit Angeboten rund um Ernährung und Bewegung. Nach der erfolgreichen Radel-Challenge startete nun mit der Lauf-Challenge eine neue Herausforderung für alle Kollegen. Eigeninitiative können die Kollegen künftig auch beim Nachhaltigkeits-Mitarbeiterbeirat zeigen: 15 Kollegen können darin ihre Ideen für Nachhaltigkeits-Aktionen beisteuern. Gemeinsam geht‘s eben besser.
Arbeitszeit
„Der Trend geht zu Arbeit rund um die Uhr, Stichwort Entgrenzung von Arbeit und Freizeit“, betonte Susanne Bresenitz. Zum Beispiel die Rufbereitschaft gehöre damit zu den Schwerpunkten der Ausschuss-Arbeit. Um das Verfallen von Arbeitszeit zu verhindern, setzt sich der Betriebsrat für ein Ampelsystem ein, das Alarm schlägt, bevor Stunden verfallen. Neue Verhandlungen starten Anfang August.
Soziales
Sprecherin Simone Engler warb für, die „zahlreichen Möglichkeiten“ der betrieblichen Wiedereingliederung nach langer Krankheit – appellierte aber auch an die Eigenverantwortung der Mitarbeiter, Präventionsangebote wie die Gesundheitsplattform gemeinsam.topfit zu nutzen.
Aus- und Weiterbildung
Sabine Möller identifizierte das digitale Lernen als „großes Thema, das viele Chancen“ biete, ob bei der Vorbereitung auf Präsenzseminare oder durch den digitalen Austausch der Seminarteilnehmer untereinander. Die Führungskräfte rief sie auf, das Weiterbildungsbudget auch im Sinne der Mitarbeiter und des Unternehmens zu nutzen: „Weiterbildung ist eine Investition in die Zukunft Ihrer Abteilung und trägt zum Erfolg der REWE Group bei!
Technologie
Gegen den gläsernen Kollegen: Rüdiger Walbrecht unterstrich das Recht des Betriebsrates, bei technologischen Neuerungen mitzubestimmen, um die Persönlichkeitsrechte von Arbeitnehmern zu schützen. Ein Themenbereich, der durch zunehmende Digitalisierung an Bedeutung gewinne.
Schwerbehindertenvertretung
Als Vertrauensperson der Schwerbehindertenvertretung zeigte Bettina Mink an den Beispielen zweier Praktikantinnen auf, dass es „sehr wohl funktioniert, seh- oder hörbehinderte Menschen bei uns zu beschäftigen.“ So fand sich etwa Smaha Butt, die seit Geburt blind ist, bei ihrem Praktikum in der REWE Group-Zentrale im Frühjahr 2019 schnell zurecht. Ohne Eigeninitiative – die junge Kollegin brachte ihren eigenen Laptop mit Spezialsoftware mit — wäre das allerdings ungleich schwieriger geworden. Bis die REWE Group hier gute Bedingungen schaffe, ist es laut Bettina Mink noch ein „weiter Weg“.