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Betriebsversammlung RZO/REWE Systems
„Mitdirigieren, nicht nur mitreden“

„Für ein starkes Miteinander“ warben die Gastgeber Sylvia Wendland und Maik Esser vor vollbesetzten Rängen bei der Betriebsversammlung von RZO/REWE Systems im Kölner Tanzbrunnen, und machten deutlich, was eine Belegschaft gemeinsam erreichen kann.

Dazu gehört etwa Wertschätzung seitens des Arbeitgebers für die Belegschaft, wie die Betriebsratsvorsitzende Sylvia Wendland betonte. Die kann sich ganz unterschiedlich ausdrücken, ob nun im neuen Karriere- und Nachfolgeprozess, bei der Vergütung oder bei den Bemühungen, das Verfallen von Arbeitszeit auf dem Stundenkonto etwa durch ein Ampelsystem so weit wie möglich zu reduzieren.

Dass es trotz guter Zahlen in der REWE Group an Herausforderungen für die Interessenvertreter der Mitarbeiter an Themen nicht mangelt, machte Sylvia Wendland deutlich: „Druck und Anforderungen steigen“, betonte sie, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass jeder Kollege auch selbst in der Pflicht ist, sich für seine Belange einzusetzen: „Nutzen Sie die Möglichkeiten und sprechen Sie Ihren Betriebsrat an!“

„Wir wollen crossfunktionale Teams schaffen“Holger Bellmann Holger Bellmann Ein Großprojekt, bei dem der Betriebsrat nicht nur dabei sein, sondern auch „mitdirigieren möchte“, ist laut Maik Esser, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender, das Projekt Symphony bei der REWE Systems. Das bedeute eine „komplette Veränderung der Organisation“. IT-Bereichsvorstand Holger Bellmann beschrieb es so: „Wir wollen crossfunktionale Teams schaffen, die produktorientiert arbeiten.“ Um die nötigen Abstimmungen mit Stakeholdern und Fachabteilungen zu vereinfachen, soll laut Bellmann die fachliche Expertise ausschlaggebend sein, nicht starre Hierarchien. In anderen Worten: „Zurück zum gesunden Menschenverstand, mit einem Mindset wie früher, als wir in kleineren, interdisziplinären Teams zusammengearbeitet haben. Aber das dann systematisch, so dass es mit 5.000 Menschen funktioniert.“

„Nur im Team können wir das Spiel gewinnen“Lionel Souque

Lionel Souque, Vorstandsvorsitzender REWE Group Gute Zahlen hatte Lionel Souque, Vorstandsvorsitzender der REWE Group im Gepäck. Auf „Erfolgskurs“ sieht er die REWE Group in einem herausfordernden Umfeld, und das nachhaltig: Um zwei bis drei Milliarden Euro wolle das Unternehmen jährlich beim Umsatz wachsen. Kräftiges Wachstum beim Umsatz – aber auch im Know-how – lässt der geplante Zusammenschluss mit Lekkerland erwarten. Doch die Zahlen sind nichts ohne die Menschen dahinter: „Wir brauchen die besten Leute, um im Wettbewerb zu bestehen“, betonte Souque. Allerdings nicht als Einzelkämpfer: „Nur im Team können wir das Spiel gewinnen“, sagte Souque. Einen Volltreffer landete Souque bei den Mitarbeitern mit seiner Zusage, dass auch in diesem Jahr das Weihnachtsgeld gezahlt werde.

„Nutzen Sie die Angebote!“Dr. Daniela Büchel

Dr. Daniela Büchel Dr. Daniela Büchel, als Bereichsvorstand für Personal und Nachhaltigkeit zuständig, zeigte beispielhaft, wie die REWE Group als attraktiver Arbeitgeber im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter antritt: Mit besonderem Fokus wird an der Vereinbarkeit von Beruf und Familie gearbeitet. Schwerpunkte seien Themen wie Führung in Teilzeit, Job-Sharing oder mobiles Arbeiten. Kollegen, die spontan Unterstützung bei der Kinderbetreuung oder in Pflegefällen benötigen, legte Büchel das Angebot der AWO Lifebalance nahe. Die REWE Group übernimmt 100 Prozent der Vermittlungskosten. „Nutzen Sie dieses Angebot!“, rief Büchel die Mitarbeiter auf.

Ein weiteres Angebot, welches Daniela Büchel den Kollegen ans Herz legte, ist das Onlineportal Gemeinsam.topfit mit Angeboten rund um Ernährung und Bewegung. Nach der erfolgreichen Radel-Challenge startete nun mit der Lauf-Challenge eine neue Herausforderung für alle Kollegen. Eigeninitiative können die Kollegen künftig auch beim Nachhaltigkeits-Mitarbeiterbeirat zeigen: 15 Kollegen können darin ihre Ideen für Nachhaltigkeits-Aktionen beisteuern. Gemeinsam geht‘s eben besser.

Maik Esser und Sylvia Wendland

Arbeitszeit

„Der Trend geht zu Arbeit rund um die Uhr, Stichwort Entgrenzung von Arbeit und Freizeit“, betonte Susanne Bresenitz. Zum Beispiel die Rufbereitschaft gehöre damit zu den Schwerpunkten der Ausschuss-Arbeit. Um das Verfallen von Arbeitszeit zu verhindern, setzt sich der Betriebsrat für ein Ampelsystem ein, das Alarm schlägt, bevor Stunden verfallen. Neue Verhandlungen starten Anfang August.

Susanne Bresenitz


Soziales

Sprecherin Simone Engler warb für, die „zahlreichen Möglichkeiten“ der betrieblichen Wiedereingliederung nach langer Krankheit –  appellierte aber auch an die Eigenverantwortung der Mitarbeiter, Präventionsangebote wie die Gesundheitsplattform gemeinsam.topfit zu nutzen.

Simone Engler


Aus- und Weiterbildung 

Sabine Möller identifizierte das digitale Lernen als „großes Thema, das viele Chancen“ biete, ob bei der Vorbereitung auf Präsenzseminare oder durch den digitalen Austausch der Seminarteilnehmer untereinander. Die Führungskräfte rief sie auf, das Weiterbildungsbudget auch im Sinne der Mitarbeiter und des Unternehmens zu nutzen: „Weiterbildung ist eine Investition in die Zukunft Ihrer Abteilung und trägt zum Erfolg der REWE Group bei!

Sabine Möller


 

Technologie

Gegen den gläsernen Kollegen: Rüdiger Walbrecht unterstrich das Recht des Betriebsrates, bei technologischen Neuerungen mitzubestimmen, um die Persönlichkeitsrechte von Arbeitnehmern zu schützen. Ein Themenbereich, der durch zunehmende Digitalisierung an Bedeutung gewinne. 

Rüdiger Walbrecht


 

Schwerbehindertenvertretung

Als Vertrauensperson der Schwerbehindertenvertretung zeigte Bettina Mink an den Beispielen zweier Praktikantinnen auf, dass es „sehr wohl funktioniert, seh- oder hörbehinderte Menschen bei uns zu beschäftigen.“ So fand sich etwa Smaha Butt, die seit Geburt blind ist, bei ihrem Praktikum in der REWE Group-Zentrale im Frühjahr 2019 schnell zurecht. Ohne Eigeninitiative – die junge Kollegin brachte ihren eigenen Laptop mit Spezialsoftware mit — wäre das allerdings ungleich schwieriger geworden. Bis die REWE Group hier gute Bedingungen schaffe, ist es laut Bettina Mink noch ein „weiter Weg“.

Bettina Mink

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