Warum können manche Menschen mit Krisen und Rückschlägen besser umgehen als andere? Resilienz ist der Schlüssel. one erklärt, was dahinter steckt und gibt sieben Tipps, wie jeder seine seelische Widerstandskraft stärken kann.
Das Jahr 2020 zählt sicher für die meisten Menschen zu den herausforderndsten ihres Lebens: Corona-Pandemie, Lockdown, Social Distancing, Home Office, Kurzarbeit, Angst vor Arbeitsplatzverlust - und von all dem ist kein Ende in Sicht. Dazu die wachsenden Unsicherheiten durch den Vertrauensverlust in westliche Demokratien, zunehmenden Antisemitismus und erneute islamistische Anschläge.
Viele Menschen eint das Empfinden, dass ihr Leben in kürzester Zeit auf den Kopf gestellt wurde, sie fühlen sich hilflos und gefährdet. Der Umgang mit diesen Empfindungen ist jedoch sehr individuell. Während die einen stärker unter diesen Eindrücken leiden, sind andere offenbar von Natur aus mit einer größeren seelischen Widerstandskraft ausgestattet. Psychologen nennen diese Widerstandskraft Resilienz.
Wie jeder seine Resilienz stärken kann
Resiliente Menschen gelten grundlegend als fröhlich, ausgeglichen, kreativ und anpassungsfähig. Diese Eigenschaften befähigen dazu, Krisen besser meistern zu können. Der Grundstein hierfür wird in der frühen Kindheit gelegt und manifestiert sich in der Persönlichkeitsstruktur eines Menschen.
Nun könnte man sich an dieser Stelle in Fatalismus ergeben und davon ausgehen, dass die einen diesbezüglich eben mehr Glück hatten als die anderen. Die Wissenschaft zeigt jedoch: Auch Erwachsene können ihre seelische Widerstandskraft gegenüber Krisen noch stärken.
Wie so häufig kommt es auch dabei auf die eigene Einstellung an. Sieben Resilienzfaktoren hat die Forschung ausgemacht. Wer seine Einstellung bezüglich dieser Faktoren positiv beeinflusst, kann den aktuellen Herausforderungen gestärkter entgegenblicken.
1. Positive Emotionen: Freude und Leid gehören gleichermaßen zum Leben. Resiliente Menschen erleben nicht notwendigerweise weniger belastende Situationen als andere. Sie nehmen positive Ereignisse aber stärker und bewusster wahr. Es geht also darum, den angenehmen Emotionen mehr Raum zu lassen als den unangenehmen.
Aber wie kann das gelingen? Die Positive Psychologie hält Instrumente bereit, die dabei unterstützen können, den Blick mehr auf das Positive im Leben zu richten:
Führen Sie ein „Glück-Tagebuch“! Besorgen Sie sich ein Notizbuch und schreiben Sie jeden Tag vor dem Schlafengehen drei Dinge auf, für die sie an diesem Tag dankbar sind oder über die Sie sich gefreut haben. Halten Sie mindestens sechs Wochen durch – und Sie werden feststellen, dass Sie positiver denken und fühlen.
2. Optimismus: „Alles wird gut“ – oder wie die Kölner sagen: „Et hät noch immer jot jejange“. Das sind Gedanken, mit denen resiliente Menschen einer Krise begegnen. Im trostlosesten Moment etwas Gutes zu sehen, kann Wunder bewirken. Positiv zu denken, macht zuversichtlich und widerstandsfähig.
Wie das geht, zeigen Ihnen unsere Tipps aus dem Bereich der Positiven Psychologie: Werden Sie beschwerdefrei und formulieren Sie positiv.
3. Selbstwirksamkeit: Wer sich selbst als Opfer sieht, fühlt sich ohnmächtig und allein gelassen. Der Glaube an die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen hingegen verleiht einem das Gefühl, auch in Krisen und bei Problemen handlungsfähig zu bleiben.
Geben Sie die Rolle des „Passive Victim“ auf und werden Sie öfter zum „Active Agent“.
4. Akzeptanz: Auch wenn wir noch so sehr an unsere Fähigkeiten glauben – nicht alles in dieser Welt können wir beeinflussen, haben wir im Griff. Resiliente Menschen können akzeptieren, dass ihnen Dinge widerfahren, auf die sie keinen Einfluss haben.
Nehmen Sie Krisen und Probleme, die Sie nicht beeinflussen können als Teil Ihres Lebens an und halten Sie sich noch einmal ans „Kölsche Grundgesetz“: „Et es wie et es! Et bliev nix, wie et wor! Watt wellste maache?!“
5. Eigenverantwortung: Resiliente Menschen sind bereit, Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen, statt anderen die Schuld für Krisen oder Probleme zu geben.
Versuchen Sie, Probleme eigenverantwortlich anzugehen und zu lösen, auch wenn Sie sie nicht verursacht haben. Auch dabei kann Ihnen die Übung zum „Active Agent“ helfen.
6. Netzwerkorientierung: Menschen sind soziale Wesen und Beziehungen geben in der Krise Kraft. Sich anderen Menschen anzuvertrauen und engere Bindungen einzugehen, kann das Selbstwertgefühl steigern und damit dazu beitragen, Krisen besser zu überstehen.
Pflegen Sie Ihre Kontakte und Beziehungen – auch und insbesondere in Zeiten von Lockdown und Social Distancing. Mit guten Kollegen, echten Freunden und Familie im Hintergrund gelangen Sie zu mehr innerer Stärke. So meistern Sie Krisen und Probleme leichter. Nehmen Sie Hilfe dankend an. In one berichten Kolleginnen und Kollegen, was ihnen ihre Netzwerke bedeuten.
7. Lösungsorientierung: In Problemsituationen gibt es zwei Blickwinkel. Der eine fokussiert das Problem, der andere nimmt mögliche Lösungen in den Blick. Resiliente Menschen sehen Krisen und Probleme eher als Herausforderung und lassen sich nicht so schnell davon aus der Ruhe bringen.
Orientieren Sie sich an möglichen Lösungen und versuchen Sie, diese umzusetzen, statt gedanklich endlos um das Problem zu kreisen.
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