Premiere gelungen: Erstmals verfolgten die Nahkauf-Kaufleute die Jahrestagung nicht persönlich im Saal, sondern auf Distanz am heimischen Bildschirm. Ihre Konzentration und Kondition wurden belohnt.
Zuschauen auf Distanz statt einer geselligen Zusammenkunft und des persönlichen Austauschs: Die zweite nationale Kaufleute-Tagung von Nahkauf war so ganz anders als ihre Premiere vor drei Jahren. Pandemiebedingt hatte die Vertriebsmannschaft die Veranstaltung ins digitale Universum verlegt – eine neue Herausforderung sowohl für die Protagonisten als auch für die Kaufleute, denn: Abgesehen von zwei nicht allzu langen Pausen galt es, über vier Stunden dem Geschehen am Bildschirm zu folgen. Doch Konzentration und Kondition wurden belohnt. Nicht nur, dass unter den aufmerksamen Zuschauern und Zuhörern ein iPad verlost wurde. Viel wichtiger: Die aus dem TV-Studio in Frechen live in die Nation übertragenen Inhalte boten zahlreiche Impulse fürs Geschäft und dem einen oder der anderen gewiss auch ein Stück Motivation in schwerer Zeit.
Live im Studio: REWE Group-Chef Lionel Souque
Regionalität, Vertriebskonzept, Nachhaltigkeit oder die bevorstehende Einführung von Payback – an aktuellen Themen herrschte kein Mangel.
Doch zunächst richtete der Vorstandsvorsitzende der REWE Group, Lionel Souque, den Blick auf „das große Ganze“, sprich: auf die allgemeine, von Corona geprägte Lage und ihre Auswirkungen auf die REWE Group. Als Bestandteil des nationalen Vollsortiments sind die Nahkauf-Märkte bislang gut durch die Pandemie gekommen. Denn auch die kleinen, wohnortnahen Verkaufsflächen profitieren von der regen Verbrauchernachfrage nach Lebensmitteln. Souque ermunterte die Kaufleute, sich auf den Dreiklang „Kunden, Ware, Mitarbeiter“ zu fokussieren und weiter kräftig Gas zu geben.
Stefan Weiß, Geschäftsbereichsleiter Vertrieb bei REWE, bescheinigte der Nahkauf-Mannschaft, in den vergangenen fünf Jahren einen tollen Job gemacht zu haben, was sich nicht zuletzt am Gesamtumsatz von über einer Milliarde Euro zeige. „Das ist der Verdienst Ihrer Leidenschaft und Ihrer Persönlichkeit“, lobte Weiß, der live zugeschaltet war.
Erich Stockhausen, Aufsichtsratsvorsitzender der REWE Group, schloss sich dieser Einschätzung an und stellte fest, dass die beiden Marken REWE und Nahkauf immer weiter zusammenwachsen, die Unterschiede hingegen immer kleiner würden.
Der nationale Nahkauf-Vertriebsleiter Florian Sörensen untermauerte die erfreuliche Entwicklung anhand aktueller Zahlen. So setzte sich die Expansion trotz Corona fort. Im vergangenen Jahr gingen zwölf Standorte neu ans Nahkauf-Netz, das jetzt 435 Märkte umfasst. Sie wachsen nachhaltig, Jahr für Jahr steigern die Märkte ihre Umsätze im zweistelligen Bereich. Der Erfolg schlägt sich in der Kundenzufriedenheit nieder. Besonders honorieren die Kunden die Individualität der Kaufleute, den persönlichen Touch beim Einkauf, die regionale Eingebundenheit und die Freundlichkeit der Mitarbeiter. Spitzenreiter mit sagenhaften 100 Prozent Kundenzufriedenheit ist der Nahkauf von Josef Wimmer in Prutting. Lutz Ahlers und Sebastian Stein hatten Eindrücke aus Konzeptmärkten mit ins Studio gebracht. REWE-Kommunikationschef Raimund Esser führte durch das dichte Programm
Konzept kommt bei Kunden an
Ein Grund für den anhaltenden Erfolg ist das neue Corporate Design, das in immer mehr Märkten zu finden ist und auch in diesem Jahr weiter ausgerollt wird. Es überzeugt selbst gestandene REWE-Kaufleute wie Lutz Ahlers, der das Portfolio seines Familienunternehmens kürzlich um einen Nahkauf-Markt ergänzte. Vor der Kamera zeigte sich Ahlers vom Konzept überzeugt. Zusammen mit dem Betriebsberater Sebastian Stein hatte er einige Beispiele aus frisch modernisierten Märkten ins Fersehstudio mitgebracht. Florian Sörensen stellte die aktuelle Besetzung des Kaufleute-Arbeitskreises vor
Vorfreude auf PAYBACK
Auch für dieses Jahr hat sich die Nahkauf-Mannschaft Einiges vorgenommen. Ein echter Meilenstein ist die Einführung von Payback mit dem Ziel, die Kunden noch enger an die Marke Nahkauf zu binden. Neben dem Launch im Frühjahr sind weitere Kampagnen geplant. Jonas Nonn und Laura Stempniewicz vom nationalen REWE-Payback-Team stellten sie den Kaufleuten vor.
Außerdem auf der Agenda für dieses Jahr: die Nachhaltigkeitswochen, die Einführungen der elektronischen Geschenkkarte, eines online-Newsletters und des Nahkauf-Marktradios sowie die Fortführung des Engagements für „Ein Herz für Kinder“. Die Payback-Einführung rückt näher: Lutz Ahlers, Sebastian Stein (beide Nord), Florian Sörensen (Zentrale) und Sina Harders (West) mit dem "Pointee"
Premiere gelungen
Viel Stoff also für die Teilnehmer, die offenbar mit der Premiere sehr zufrieden waren. So schrieb Nahkauf-Kaufmann Andre Bielemeier begeistert: „Ehrlich gesagt, wollte ich nebenbei ein paar Akten sortieren und etwas Ordnung schaffen. Aber ich habe nichts davon geschafft! Zu sehr war man von der Tagung gefesselt. Kleine Schwierigkeiten haben es so menschlich und natürlich gemacht. Alle Redner waren super! Auch tolle Filme und Angebote! Davon kann man lernen!“
„Stark durch die Krise“ ist der Titel eines Buches, in dem der Gastredner der Tagung, Marc Wallert, seine Geiselhaft verarbeitet. 140 lange Tage hatte sich der Göttinger im Jahr 2000 in der Gewalt von islamistischen Terroristen befunden, die ihn, seine Eltern und weitere Touristen entführt und in den Dschungel verschleppt hatten. Eine aufreibende Zeit zwischen Hoffen und Bangen. Sie zu überstehen war neben der körperlichen vor allem eine enorme psychische Leistung.
Wallerts Rezept: viel positives Denken, ein gutes Maß Optimismus, reichlich Geduld und eine gesunde Prise Realitätssinn. So komme man gestärkt aus der Krise, lautet sein Rat. Heute arbeitet der 48-Jährige als Trainer und Berater. Er sieht gerade in Coronazeiten viele Parallelen zu seiner Entführung. „Es ist eine unsichere Situation, es ist potenziell lebensgefährlich und vor allem: Die Menschen wissen auch heute nicht, wie lange das Ganze dauern wird“, so Wallert.
Andre Bielemeier hat mit seinem Nahkauf den Regionalitäswettbewerb gewonnen. Das Team freut sich über 1.000 Euro für einen Betriebsausflug, sobald die Situation dies wieder zulässt. Seit Januar 2018 unter Nahkauf am Netz, wurde in Höxter-Ottbergen von Anfang an großer Wert auf regionale Produkte und regionale Partner gelegt. Besonders beeindruckt die liebevolle Präsentation der regionalen Produkte. Die weiteren Finalisten waren der Nahkauf Schelter in Kirchenlamitz und der Nahkauf in Assamstadt, die ebenfalls mit Preisgeldern belohnt wurden.
Über die Reihenfolge der Gewinner stimmten die Nahkauf-Kaufleute online ab. Wolfgang Schelter lebt in seinem Markt das Thema nicht nur im Sinne von regionalen Produkten. Er legt darüber hinaus ein besonderes soziales Engagement für seine Region an Tag. Auch Rene Deißler in Assamstadt lebt die Regionalität und hat das Thema in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut.