In Bayern ist Schnee im Winter nichts Ungewöhnliches, die Menschen sind daran gewöhnt und haben sich gut darauf eingestellt. Doch einen so intensiven Schneefall wie in der zweiten Januarwoche, den hat es seit Ewigkeiten nicht gegeben.
Glücklicherweise ging´s für die meisten REWE-Märkte glimpflich aus, und die Kunden konnten wie gewohnt einkaufen. Nur vereinzelt musste das Geschäft kurz geschlossen werden, bis das Dach von der tonnenschweren weißen Last befreit war. one hat sich unmittelbar nach der Chaos-Woche bei einigen Kaufleuten umgehört.
„Der Schnee geht grad weg, und die Straßen sind schön frei“, schilderte Johannes Weinmann am Telefon die aktuelle Lage Im Landkreis Rosenheim. Als „Mann für alle Fälle“ im Nahkauf Zehetmair in Oberaudorf hat er die Situation rund um den Markt hautnah erlebt. Lieferausfälle habe es keine gegeben, allerdings seien zwei Touren später angekommen als üblich. „Sonst hatten wir keine Probleme, auch nicht mit Schneelasten auf dem Dach“, so Weinmann.
In den vergangenen beiden Wochen hatte der Winter die Alpenregionen fest im Griff. Es fiel teils das Dreifache der sonst im gesamten Januar üblichen Schneemenge. In fünf Landkreisen in Oberbayern wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Tausende von Helfern waren im Dauereinsatz, um Dächer von der Schneelast zu befreien. one wollte wissen, wie sich die Schneesituation auf die PENNY-Märkte in der Region Süd auswirkt und sprach mit Regionsleiter Michael Theiß.
Michael Theiß: Die Belieferung der Märkte stellt eine große Herausforderung dar. Fünf PENNY-Filialen konnten kaum angefahren werden, da die Zufahrtsstraßen gesperrt waren. Dort mussten wir die Ware wieder zurückholen, da die LKWs nicht durchgekommen sind. Dies stellt natürlich auch eine enorme logistische Herausforderung für die Lagerstandorte Eching und Neuhausen dar.
Die zweite, nicht minder große Schwierigkeit besteht darin, die Schneelast von den Dächern der betroffenen Märkte zu bekommen. Hierbei werden wir unter anderem vom THW unterstützt. Da für uns die Sicherheit der Mitarbeiter und Kunden an allererster Stelle steht, mussten wir sieben Filialen vorsichtshalber vorübergehend schließen.
one: In welchen Gegenden ist die Situation besonders dramatisch?
Michael Theiß: Besonders schwierig ist die Lage im Berchtesgadener Land, wo seit Samstag teilweise bis zu einem Meter Neuschnee gefallen ist sowie in Teilen von Niederbayern. Trotz aller Prognosen weiß man nie, wo es am nächsten Tag besonders viel schneit. Jeden Tag kann es uns woanders erwischen. Einige Märkte waren sogar teilweise von der Stromversorgung abgeschnitten, da die Strommasten durch die Schneelast gerissen waren. Diese Filialen mussten natürlich vorübergehend geschlossen werden.
one: Wie reagieren die Kunden, wenn Märkte geschlossen werden müssen?
Michael Theiß: Die Kunden haben in der Regel viel Verständnis, denn sie wissen um die Gefahren, die die hohe Schneelast mit sich bringt. Sie kennen es ja von ihren eigenen Häusern. Natürlich ändert sich in solch einer Katastrophensituation auch das Einkaufsverhalten: Die Kunden kommen seltener, kaufen aber dafür mehr ein.
one: Wie gehen Sie bzw. ihre Mitarbeiter vor Ort mit der Situation um?
Michael Theiß: Für die Mitarbeiter in der Region ist der Organisationsaufwand durch das Schneechaos enorm. Das gilt ausnahmslos für alle Bereiche, insbesondere sind aber natürlich neben den Mitarbeitern im Markt der Vertrieb, die Logistik und die Bauabteilung sowie die Expansion gefordert. Sie machen aber alle einen tollen Job und es ist trotz der besonderen Wetterlage ein gutes Miteinander unter den Kollegen.
one: Die Wetterlage soll sich in den nächsten Tagen etwas beruhigen. Gehen Sie davon aus, dass sich die Lage in Bayern entspannen wird?
Michael Theiß: Ich hoffe sehr, dass die Schneefälle weiterhin nachlassen und dass es keine größeren Überschwemmungen durch das einsetzende Tauwetter gibt. Ich würde mir wünschen, dass wir nach und nach wieder zur Normalität zurückkehren können. Schließlich haben wir hier solche Wetterverhältnisse seit 10 Jahren nicht gehabt.