Zwei Wochen ohne Angst und Gewalt – was für uns selbstverständlich klingt, ist für Menschen auf Haiti die Ausnahme. Nordwestlich der Hauptstadt Port-au-Prince organisierte die Kindernothilfe Haiti daher ein „Feriencamp des Lächelns” für die Kinder – unter anderem mit unserer Hilfe.
Das Sommercamp hatte zum Ziel, den Kindern diese Angst, die in Lévèque allgegenwärtig ist, für eine Weile zu nehmen. Die Aktivitäten im Camp sollten die Gemeinschaft der Kinder und die Zusammenarbeit fördern sowie Stress und Ängste abbauen und ihre persönliche Entfaltung unterstützen. Einerseits sollten die Kinder, die noch nie in ihrem Leben in den Urlaub gefahren sind, Spaß und eine einzigartige Ferienerfahrung haben und gleichzeitig nützliche Dinge für ihr Leben lernen. Andererseits sollten unsere Aktivitäten die Kinder seelisch stabilisieren und ihnen ein Gefühl von Wertschätzung vermitteln. Dazu haben wir pädagogische Aktivitäten, Sport- und Bewegungsangebote sowie Kunst- und Handwerkateliers entwickelt.
… bot 226 Jungen und Mädchen zwischen vier und 16 Jahren aus der Region Lévèque zwei Wochen lang Ferien, Abenteuer und Abwechslung. Das Essen war gut und vor allem reichlich, die Betreuer:innen kümmerten sich und waren im Dialog mit den Kindern. All das tat ihnen sehr gut. Denn derzeit ist die Situation in der Schule, in den Familien und in der Ortschaft aufgrund der anhaltenden Krise in Haiti und der damit verbundenen Gewalt sehr angespannt. Die extreme Gewalt in der Hauptstadt Port-au-Prince hat sich seit dem vergangenen Jahr auch in die Provinz ergossen. Die ortsansässige Schule schloss für mehrere Wochen. Das Trauma der Kinder verstärkte sich noch angesichts ihrer verängstigten und hilflosen Eltern, zudem mangelt es an an Nahrung, Zugang zu sauberem Wasser, zu sanitären Einrichtungen, Bildung, Gesundheit, Unterkunft und Information. Betroffen sind Menschen, die sich von den Naturkatastrophen der vergangenen Jahre kaum erholen konnten, von dem riesigen Erdbeben 2010, dem zerstörerischen Wirbelsturm 2016 und dem weiteren Erdbeben im Sommer 2021. Die beispiellose Welle der Gewalt, die das Land danach ergriffen hat, und der quasi rechtsfreie Raum, hat die Lebensbedingungen noch einmal verschlechtert. Noch nie waren die Kinder und Jugendliche, die in Lévèque wohnen, einer solch traumatisierenden Situation ausgesetzt wie heute.
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… in Lévèque in der Gemeinde Cabaret, einer vom Erdbeben 2010 stark betroffenen Region, hat im Wesentlichen drei Aufgaben: Sie will den Kindern beibringen, wie sie sich vor weiteren Naturgewalten schützen können. Sie legt den Fokus auf Umweltschutz und ein Baumpflanzprojekt, angesichts der wegen des Brennholzbedarfs massiven Abholzung der Region. Und vor allem informiert und berät sie Eltern zum allgegenwärtigen Thema Gewalt gegen Kinder.
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