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Frank Bartels, Susanne Kehr, Daniela Büchel, Laura Steden und Christian Dörr (v.l.) bei der Spendenübergabe (Foto: Achim Bachhausen)
Spenden für Hilfsprojekte
Aus Reisestress wird guter Zweck
von Bettina Rees

Bahnverspätungen und Flugausfälle auf Dienstreisen lassen sich sinnvoll in Stipendien für haitianische Studierende und den Kampf gegen Nashornwilderei verwandeln. Wie das geht, zeigte eindrucksvoll die Spende von 60.000 Euro für zwei Spendenprojekte der REWE Group.  

60.000 Euro sammelte der Bereich Event- und Travelmanagement der REWE Group für die gute Sache: Das Geld ging an die Kindernothilfe Haiti und an Spürhunde in Südafrika, beides Spendenprojekte, die seit Jahren von der REWE Group und ihren Mitarbeitenden mit viel Anteilnahme unterstützt werden.  

Die große Spende war das Ergebnis vieler kleinerer Einzelsummen aus Entschädigungen von Bahn und Flügen für entfallene oder verspätete Dienstreisen, die die Start ups Flightright und Refundrebel für die REWE Group eingesammelt hatten. Frank Bartels, Head of Event- und Travelmanagement der REWE Group, dankte allen Mitarbeitenden, „die auf ihre Entschädigungen verzichtet haben, gerade weil wir wissen, wie nervenaufreibend Verspätungen oder Ausfälle auf Dienstreisen sein können.“ Hier so Bartels, zeige sich wieder einmal die „große Bereitschaft in der REWE Group zur unkomplizierten Hilfe“.  

Auch Daniela Büchel, im REWE Group-Vorstand verantwortlich für die Ressorts Nachhaltigkeit und People, freute sich sehr, “dass wir dank der hohen Spendenbeteiligung zwei so wichtige Projekte unterstützen können. Vor allem auch, weil diese kleinen Spenden so vieler einzelner Kolleg:innen zeigen, wie solidarisch und verbunden wir in der REWE Group miteinander sind.” 

Laura Steden, Director Corporate Responsibility DERTOUR Group, nahm eine Spende in Höhe von 20.000 Euro entgegen: „Der Scheck des Travelmanagements kommt dem Mitarbeitendenspendenprojekt der DERTOUR Foundation zugute. Dabei unterstützen wir Spürhunde, die in Südafrika für den Kampf gegen Wilderei ausgebildet werden. Es ist so etwas wie das Herzensprojekt der DERTOUR-Mitarbeitenden.“  

Im Namen der Kindernothilfe Haiti freute sich Susanne Kehr über eine Spende von 40.000 Euro: „Sie kommt unserem Stipendienprogramm in Haiti zugute, das wir 2016 gemeinsam mit der REWE Group ins Leben gerufen haben. Dieses Programm ist, auch angesichts der schlimmen Situation in Haiti, wichtiger denn je: Wir können damit Jugendlichen helfen, die sonst keine berufliche Perspektive hätten. Insgesamt haben wir bislang 243 Stipendien vergeben, zum einen an Absolvent:innen des Collège Verena für ein Hochschulstudium und zum anderen an Kinder aus ärmsten Familien für eine handwerkliche Ausbildung.“  

 

“Ich tue Gutes und habe einen sehr überschaubaren Aufwand.” 

Wie die Idee des Bereichs Travelmanagement entstand, wie die Spendensumme zusammenkam und wie jede:r einzelne Mitarbeitende hier unterstützen kann, erläutert Christian Dörr, Lead Corporate Travelmanagement: 

one: Christian, der Bereich Travel- und Eventmanagement hat 60.000 Euro gespendet, eine große Summe. Wie kam sie zustande?  
Christian Dörr:
Diese Summe setzt sich im Grunde aus vielen kleinen Einzelspenden von REWE Group-Mitarbeitenden zusammen, die auf Entschädigungen verzichtet haben, auf die sie ein Anrecht gehabt hätten durch Verspätungen oder Ausfälle auf Dienstreisen mit Bahn oder Flieger. Von daher gebührt der Dank für die Spenden sehr vielen Kolleginnen und Kollegen.  

one: Wie entstand die Idee, diese kleineren Entschädigungen zu einer großen Spende zu bündeln?  
Christian Dörr:
Früher konnten wir bei Bahnverspätungen oder Flugannullierungen den betroffenen Kolleg:innen nur empfehlen: „Wendet euch zur Durchsetzung der Entschädigungsansprüche direkt an die Deutsche Bahn beziehungsweise an die Fluggesellschaft“. Denn auch wenn die Firma die Reisekosten zahlt, die Entschädigung steht den Reisenden zu, die ja den Ärger hatten. Leider ist dieser Prozess mit dem Ausfüllen einiger Formulare verbunden und bringt – insbesondere bei Flugreisen – mitunter auch eine rechtliche Auseinandersetzung mit sich. Bei unserem Versuch, den Prozess benutzerfreundlicher und möglichst automatisch abwickeln zu können, sind wir auf zwei Unternehmen gestoßen, die uns hierbei sehr gut unterstützen: Im Bahnbereich der Anbieter Refundrebel und im Flugbereich die Firma Flightright. Mit ihnen arbeiten wir seit 2022 beziehungsweise 2023 zusammen. Sie spüren Verspätungen und Ausfälle auf und fordern die Entschädigungen unbürokratisch für uns ein, damit wir sie sozialen Projekten spenden können. 

„Nach der verspäteten Dienstreise einfach unsere Mail abwarten und per Mausklick der Spende zustimmen.“
Christian Dörr, REWE Group Travelmanagement

one: Die 40.000 Euro für die Kindernothilfe Haiti und die 20.000 Euro für Spürhunde in Südafrika sind bislang die einzigen Spenden daraus? 
Christian Dörr:
Nein, insgesamt haben wir seit Kooperationsbeginn sogar rund 80.000 Euro gesammelt. Wir freuen uns, dass wir so in der Lage sind, eine Reihe von Spendenpartnern zu unterstützen. Neben den aktuellen Spenden für Haiti und die Spürhunde waren es zuvor unter anderem die Tafeln.  

one: Von wie vielen Einzelspenden sprechen wir? 
Christian Dörr:
Das splittet sich auf sehr viele Köpfe auf, denn in der Belegschaft ist das Interesse daran ziemlich groß und bei den Entschädigungen handelt es sich ja fast nie um riesige Beträge. Insgesamt haben Flightright und Refundrebel seit Beginn der Kooperation fast 100.000 Dienstreisen der REWE Group analysiert und mit Flug- und Bahnplänen abgeglichen. Kommen sie zu dem Ergebnis, es bestehe im Einzelfall ein Entschädigungsanspruch, wird der oder die Mitarbeitende per Mail informiert.  

one: Und wie kann der verspätete Kollege oder die Kollegin mit dem Flugausfall dann spenden?  
Christian Dörr:
Es reicht, über die erwähnte Mail unsere Dienstleister mit der Durchsetzung der Ansprüche zu beauftragen und das Einverständnis zu geben, dass die Entschädigungssumme einem unserer Mitarbeiterspendenprojekte zugutekommen darf. Beides ist online mit wenigen Klicks erledigt. 

one: Kann ich die Entschädigung denn auch behalten? 
Christian Dörr:
Natürlich. Und auch in dem Fall informieren wir per E-Mail über den möglichen Entschädigungsanspruch. Betroffene müssten dann nur selbst gegenüber Bahn und Airline aktiv werden. Das ist schlicht rechtlich begründet. Denn Anspruch auf Entschädigung hat nicht die Firma, sondernd die betroffenen Mitarbeitenden. Spenden sie, treten sie die Ansprüche an uns ab. 

one: Das klingt einfach… 
Christian Dörr:
… und komfortabel: Ich tue Gutes und habe einen sehr überschaubaren Aufwand dabei.  

one: In einem Satz: Was muss ich tun, um meine Entschädigung zu spenden? 
Christian Dörr:
Nach der verspäteten oder ausgefallenen Dienstreise einfach die E-Mail des REWE Group Travelmanagements abwarten und per Mausklick der Spende zustimmen. 

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