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ArticleId: 1043magazineImkern inmitten der Großstadt: Was im ersten Moment ungewöhnlich klingen mag, ist in Wirklichkeit Trend. Ein Hobby, das auch die REWE Group gerne unterstützt. Dem Kölner Lernbienenstand Just Bee hat sie eine neue Heimat verschafft.https://one.rewe-group.com/fileadmin/_processed_/8/4/csm_BienenProjekt_mgt_st_95554104f0.jpgTrend-Hobby ImkernREWE unterstützt Bienenprojekt
Wissen um die Biene und um das Imkern praktisch weiterzugeben - das ist das Ziel von Just Bee
REWE unterstützt Bienenprojekt
Trend-Hobby Imkern
von Sarah Schiffer
Imkern inmitten der Großstadt: Was im ersten Moment ungewöhnlich klingen mag, ist in Wirklichkeit Trend. Ob in Berlin, Hamburg oder München – Imkern boomt und ist in den letzten Jahren zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung für immer mehr Menschen geworden. Ein Hobby, das auch die REWE Group gerne unterstützt. Dem Kölner Lernbienenstand Just Bee hat sie eine neue Heimat verschafft.
REWE rettete den Lernbienenstand vor dem Aus
Der Imker-Trend macht auch vor Köln nicht halt. Seit 2012 gibt es in der Domstadt eine Gruppe aus vielen Anfängern und einem erfahrenen Imker, in der die Bienenzucht praktisch eingeübt wird. Am Lernbienenstand von Just Bee steht die gemeinsame Arbeit an und mit den Bienen immer im Mittelpunkt. Dass die Imker von Just Bee ihrer Leidenschaft immer noch nachgehen können, verdanken sie auch der REWE Group. Gegründet im Kölner Stadtteil Ehrenfeld, waren die Imker von Just Bee im Frühjahr 2016 auf der Suche nach einer neuen Heimat. Es sollte bereits der zweite unfreiwillige Umzug werden. Bauvorhaben an den vorherigen Stationen hatten einen dauerhaften Verbleib unmöglich gemacht. Zudem war der Lernbienenstand an seinen ersten Standorten wiederholt Vandalismus zum Opfer gefallen. Doch die Suche gestaltete sich schwieriger als erwartet. Der Lernbienenstand stand plötzlich vor dem Aus – bis REWE Abhilfe schaffte.
REWE erhält den Lernbienenstand

Eine Teilnehmerin von Just Bee, Nadja Castellano, arbeitet bei der REWE Group als Junior Qualitätsmanagerin. Sie wusste vom Nachhaltigkeits- und Artenschutzengagement der Genossenschaft. So schaffen etwa die Obstbauern der Pro Planet-Äpfel bereits seit 2010 mit einem Projekt der REWE Group neuen Lebensraum für Bienen und Co. Die Artenvielfalt auf den Plantagen hat sich dadurch nachweislich verbessert – für die Umwelt ein enormer Gewinn. Spontan erkundigte sich Hobby-Imkerin Castellano bei ihrem Arbeitgeber nach Unterstützungsmöglichkeiten. Gesagt, getan.
REWE bot den Imkern von Just Bee einen Nutzungsvertrag für eine Fläche an der Stolberger Straße direkt neben einer ihrer Niederlassungen an. Ein gerodete, teilweise umzäunte Brachfläche inmitten von Köln-Braunsfeld – die Rettung für den Lernbienenstand.

Das Konzept der Kölner Hobbyimker hat überzeugt. Denn bei Just Bee geht es nicht nur um den reinen Erfahrungsaustausch. „Es ist unser Anspruch, das Wissen um die Biene und um das Imkern praktisch weiterzugeben und einzuüben“,  sagt Torsten Hermanowski, einer der Leiter des Projekts. Am Lernbienenstand von Just Bee ist jeder herzlich willkommen – von Jung bis Alt, vom Einsteiger bis zum erfahrenen Imker.
Bei der wöchentlichen Inspektion wird genau geschaut, wie es dem Bienenvolk geht
Imkern nach dem Bienenjahr

Die Arbeit am Lernbienenstand richtet sich nach dem Bienenjahr. Die Bienen haben einen Jahreszyklus, der von klimatischen Bedingungen der Umgebung, in denen das Bienenvolk lebt, abhängig ist. Zum Jahresbeginn sehen sich die Imker zunächst die ausgewinterten Völker an und setzen zur ersten Blüte die Honigräume auf. Diese enthalten leere Waben, in welche die Bienen den gesammelten Honig eintragen sollen. Von Frühjahr bis Herbst treffen sich die Teilnehmer von Just Bee dann jeden Donnerstag zur Durchsicht. Bei der wöchentlichen Inspektion wird an den Bienen gearbeitet und genau geschaut, wie es dem Volk geht. Ist die Bienenkönigin anwesend und legt sie Eier? Hat das Volk ausreichend Futter und genügend Platz? Ist es gesund? So wird beispielsweise geschaut, ob es von Varroamilben befallen ist.
Zur Ermittlung des Befalls wird ein heller Einschub in das Bodenelement der Bienenbeute eingesetzt. Die abgefallenen Milben lassen sich nach einigen Tagen auf diesem Einschub sichtbar abzählen.

Ist der Honig schließlich reif, das heißt, der gesammelte Nektar hinreichend eingedickt und die einzelnen Waben mit einem Wachsdeckel versiegelt, kann geerntet werden. Die Honigräume werden abgenommen und mit Honig gefüllte, bienenfreie Waben ausgeschleudert. Eine Arbeit, die oft mehrere Stunden in Anspruch nimmt. Durch die Zentrifugalkraft in der Schleudermaschine wird der Honig aus den Waben befördert und fließt heraus. Jetzt kann er für den späteren Verkauf abgefüllt und etikettiert werden. Bei den Ehrenfelder Imkern geschieht all dies in Eigenregie. Peter Mann, ein professioneller Imker, unterstützt die Hobbykräfte und steht ihnen mit seiner Erfahrung mit Rat und Tat zur Seite.
Regionale Honigproduktion

Bis zu 70 Kilogramm Honig pro Volk kommen so jedes Jahr in Eigenproduktion zustande. Im Frühjahr und Sommer verkaufen die Just Bee-Imker den Honig jeden Donnerstag von 18 bis 20 Uhr direkt am Lernbienenstand in der Stolberger Straße. Hinzu kommen Verkaufsstände auf regionalen Straßenfesten. Der Erlös finanziert die für das Imkern erforderlichen Materialien. „Ich könnte mir vorstellen, dass auch das ein Grund war, warum uns die REWE mit einem Nutzungsvertrag geholfen hat. Wir schaffen etwas in der Gemeinschaft und packen zusammen an“, sagt Just Bee-Gründer Olivier Kerkenrath. „Bei Just Bee arbeiten wir Hand in Hand, um ein regionales, nachhaltiges Naturprodukt zu produzieren. Unser Lernbienenstand lebt vom ehrenamtlichen Engagement aller Teilnehmer. So haben wir mit der Aussaat regionaler Bienenweide und weiterer Nutzpflanzen das Gelände zu einem blühenden Kleinod in der Stadt verwandelt und unseren Bienen zusätzliche ertragreiche Nahrungsquellen direkt vor dem Flugloch geschaffen.“
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