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Vom Start weg erfolgreich: der REWE-Markt im Dreiländereck in Weil am Rhein / Foto: Achim Bachhausen
Der Supermarkt 2020 im Porträt
Mitten im Leben
von Achim Bachhausen
Experiment geglückt: Der Erfolg bei den Kunden ist die beste Bestätigung, dass das modulare Supermarkt 2020-Konzept funktioniert. Steigende Frequenz, Umsätze und Frischeanteile in den umgebauten Märkten sind die Belohnung. one hat stellvertretend für alle „2020er“ einige zwischen Berlin und Weil am Rhein besucht.

Berlin-Lichtenberg
Weitlingkiez
Beim Branchenwettbewerb um Deutschlands beste Wursttheke schaffte es die fröhliche Thekenmannschaft in die Top 10

Berlin-Lichtenberg. Ein Kiez im Wandel. Weil das Wohnen in den angesagten Trendbezirken immer teuer wird, ziehen junge Menschen und Familien verstärkt hierher. Von der steigenden Kaufkraft profitiert der ansässige Handel.

Zuhause im Kiez – die Beschilderung am Markt ist ein klares Bekenntnis zur Nachbarschaft. Durch den Umbau wurde die Verkaufsfläche um etwa 400 Quadratmeter auf mehr als 2.100 vergrößert Dominik Lingstädt berichtet von einem 50-prozentigen Umsatzplus nach dem Umbau des 2.100 Quadratmeter großen REWE-Marktes auf das Konzept 2020, dem ersten in der Region Ost. „Und wir legen noch weiter zu“, freut sich der Marktmanager. Rund 23.000 Kunden begrüßen er und seine Mannschaft Woche für Woche. „Super“ laufe der „deli“, der mehr als 20 kalte und warme Speisen für hungrige Schreibtischtäter, Handwerker und Monteure bereithält.

Vom neuen Kundenlauf profitieren die Frischewarengruppen. Convenience, Obst, Gemüse, Mopro und Frischfleisch bis zum dry-aged Beef, im Markt geräucherter Fisch und Sushi sind bei der Lichtenberger Kiez-Klientel beliebt, treiben den Frischeanteil auf 50 Prozent. Der Umsatz an der Servicetheke konnte seit dem Umbau um 100 Prozent gesteigert werden, aktuell steuert die Bedienung 15 Prozent zum Marktumsatz bei.

Da ist es kein Wunder, dass das engagierte Serviceteam im vergangenen Jahr einen großen Erfolg feiern konnte. Beim Branchenwettbewerb um Deutschlands beste Wursttheke schafften es die Berliner in die Endrunde der zehn Besten. Für Dominik Lingstädt ist die erfreuliche Bilanz Motivation zum Weitermachen: „Jetzt geht´s an den Feinschliff und in die Sortimentsarbeit im Detail.“ Denn inzwischen kennt er seine Kunden immer besser und weiß, was bei ihnen ankommt.


Mönchengladbach
Waldnieler Straße
In frischem Glanz und neuer Optik: die Servicetheke in Mönchengladbach / Foto: Achim Bachhausen

Schon vor dem Umbau waren sich Marktmanager Holger Harff und sein Team sicher: „Die Kunden werden begeistert sein.“ Gut drei Wochen mussten diese sich gedulden, bis der erste Konzeptmarkt der REWE West eröffnete.

In dieser Zeit wurde der REWE-Markt umfassend renoviert, neu gestaltet und „komplett gedreht“, wie Verkaufsleiter Mario Steko berichtete. Visitenkarte des 1.300 Quadratmeter großen Supermarktes ist die insgesamt rund 60 Quadratmeter große Obst- und Gemüseabteilung. Heimisches Obst und Gemüse, exotische Früchte, fertig vorbereitete Vitaminsnacks und eine Salatbar mit einer Auswahl von 24 Variationen zum individuellen Zusammenstellen zählen zum Angebot. Zusätzlich zur Eigenmarke „REWE Regional“ präsentiert Marktmanager Harff zahlreiche Produkte aus der direkten Umgebung, etwa Suppen und Feinkostgerichte von „Paul Kocht“ aus Kaarst oder Rapsöl vom Volksverein Mönchengladbach.

Metzgermeister Dieter Gölden und sein Team halten ein umfangreiches Angebot an Wurst- und – teilweise selbst produzierten – Käsespezialitäten sowie Fleisch und heiße Snacks an der auf 20 Meter verlängerten Bedienungstheke bereit. Neu sind außerdem eine DHL-Paketstation und der REWE-Abholservice, der vielversprechend gestartet ist. Umsatzzuwachs und Kundenfrequenz übertreffen bereits die Erwartungen deutlich. Auch der Durchschnittsbon konnte um zwei Euro gesteigert werden – nicht zuletzt dank der neuen Servicetheke.


Köln
Widdersdorfer Straße
Ganz, geschnitten oder zu Smoothies, Salat und Saft verarbeitet – hier ist für jeden etwas dabei / Foto: Michael Breuer

„Ist der Markt etwa größer geworden?“, mag sich so mancher Kunde gedacht haben, als er am vergangenen Donnerstag (22. März) den frisch umgebauten REWE-Markt an Widdersdorfer Straße in Köln betrat. Nein, größer ist er nicht geworden; die Verkaufsfläche beträgt noch immer knapp 1.300 Quadratmeter. Dass er übersichtlicher und offener geworden ist, liegt an der konsequenten Umsetzung des Supermarkt 2020-Konzepts mit den bewährten (Frische-)Warenwelten. Das beginnt schon im Eingang: Die Leergutannahme wurde aus dem Windfang in einen Seitenbereich des Marktes mit separatem Zugang verlegt – REWE macht den Weg frei für Frische. In der markteigenen Schnippelküche hergestellte O+G-Convenience und Salate heißen die Kunden willkommen. 

Auch die Bedienungstheke erfuhr eine Aufwertung, sie führt zusätzlich zu Wurst und Käse jetzt Frischfleisch. Für eine schnelle Stärkung und einen heißen Kaffee empfiehlt sich der deli am Markt, die ideale Ergänzung des Oebel-Backshops. Kurzum: ein Markt zum Wohlfühlen, in dessen attraktiver Atmosphäre die Kölner gerne einkaufen, wie die positiven Reaktionen und das zweistellige Umsatzplus an den ersten Verkaufstagen zeigen. 


Kronberg im Taunus
An manchen Standorten ergänzt Frischfisch das Bedienungsangebot / Fotos: Achim Bachhausen

Convenience statt Nonfood, deli am Markt statt heißer Theke, eine erweiterte Vollbedienung inklusive Fisch – auch im Taunusstädtchen Kronberg hat sich einiges verändert, seit der 1.750 Quadratmeter große REWE-Markt im April 2017 nach radikalem Umbau wieder eröffnet hat. Das Risiko der zweiwöchigen Schließung hat sich gelohnt: Die Kunden blieben trotz des dichten Wettbewerber-Umfeldes ihrem REWE treu. Ja, mehr als das: Frequenz und Umsatz steigen kontinuierlich. „Die Warenpräsenz wurde stark verbessert und damit der Warendruck erhöht“, hat Marktchefin Meryem Dietzel beobachtet. Auch ihr Stellvertreter Veli Özcan lobt das neue Layout und die Anordnung der wertiger in Szene gesetzten Sortimente.

Anstelle der vormaligen Heißtheke buhlt jetzt ein deli um die Gunst der um die Mittagszeit zahlreich aus den nahen Büros hereinströmenden Imbisskundschaft. Bestseller sind Backfischbrötchen und Burger, Pulled Pork und Spießbraten, weiß Meryem Dietzel. Alternativ locken die Salatbar und das „Pizzamodul“, an dem ein kleines Menü mit Getränk auf Nahrungssuchende wartet. Wer möchte, kann warme Mahlzeit, Kaffee und Kuchen gleich vor Ort verzehren. Neben dem deli lädt auch eine Glockenbäckerei mit ihrem gemütliche Bistro zum Verweilen und Genießen ein.


Weil am Rhein
Vom Brötchen bis zum warmen Snack – der Bäcker deckt die ganze Imbiss-Bandbreite ab / Foto: Achim Bachhausen

Wer einmal in unseren Nachbarländern Lebensmittel gekauft hat, weiß das heimische Preis-Leistungsverhältnis umso mehr zu schätzen. Das erklärt im Umkehrschluss die große Beliebtheit grenznaher deutscher Supermärkte bei unseren europäischen Nachbarn.

Von der exponierten Lage im Dreiländereck profitiert auch der REWE-Markt in Weil am Rhein. Vor allem aus der Schweiz, aber auch aus Frankreich, kommen zahllose Kunden, um ihren Wocheneinkauf zu tätigen und dabei – im Vergleich zum heimatlichen Versorger – kräftig zu sparen. Am Preis wohlgemerkt, nicht an der Qualität, denn die muss den Vergleich keineswegs scheuen. Raclette- und Premiumkäse, Fleisch und Frischfisch, teilweise aus regionaler Erzeugung und in der markteigenen Räucherei veredelt, sind einige der Magnete aus der Frischeinsel und der Servicetheke. „Sushi ist der absolute Bringer“, weiß Marktmanager Christian Keller. Weitere Umsatzgaranten ist neben Obst, Gemüse und Convenience das hochwertige Wein- und Spirituosenangebot.

Wer zum Käse den passenden Wein möchte, muss in Weil nicht lange suchen
Auch beim Sushi darf es für viele durchaus etwas mehr sein. Produziert wird vor den Augen der Kunden frisch im Markt / Foto: Achim Bachhausen
Premium läuft. Vor allem die Schweizer Kundschaft gönnt sich gerne hochwertige Fleischspezialitäten / Fotos: Achim Bachhausen
Der Markt ist ein Dorado für Genießer und Gourmets / Foto: Achim Bachhausen
Marktmanager Christian Keller berät natürlich auch persönlich in Sachen Weinwahl. Für eine schnelle Information am Regal ist aber auch gesorgt / Foto: Achim Bachhausen
Die Salatbar hat in kurzer Zeit viele Fans gewonnen / Foto: Achim Bachhausen
Regionalität ist ein Riesenthema, das sich mittlerweile durch nahezu alle Warengruppen zieht / Foto: Achim Bachhausen
Forelle und Karpfen kommen aus regionaler Fischwirtschaft. Geräuchert wird im Markt. Frischer geht´s kaum / Foto: Achim Bachhausen
Diese Käseauswahl lässt Kennerherzen höher schlagen / Foto: Achim Bachhausen
Frische, Emotion und Technik
Stützpfeiler des Konzepts ist der Marktplatz der Frische mit der nach vorne gelagerte Obst- und Gemüseabteilung, ergänzt um ein großes gekühltes Convenience- und Freshcut-Sortiment sowie einer SB-Salatbar. Bezugspunkt ist der Vollservice mit Fleisch, Wurst und Käse sowie an exponierten Standorten auch mit Frischfisch. Je nach Standort erweitern ein „deli am Markt“ und Sushi die Frischekompetenz. Beides ist als Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb wichtig, setzt aber genügend Fläche voraus.
Diese liegt idealerweise bei mindestens 1.600 Quadratmetern, es können jedoch auch deutlich kleinere Flächen bespielt werden. Die Gastronomie „deli am Markt“ bildet üblicherweise die „Verlängerung“ des Vorkassenbäckers, für den ebenfalls absolute Frische die Maxime ist. Interessant: Trotz hochwertigem Ladenbaukonzept ist bei den REWE-Kunden keine negative Auswirkung hinsichtlich der Preiswahrnehmung festzustellen. Alle Hintergründe zum Konzept im one_Interview mit den 2020-Machern.
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