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Bei einer Pressekonferenz im Ministerium wurde der Grüne Knopf vorgestellt. (Foto: Florian Gärtner / photothek.net)
Gemeinsam für nachhaltigere Textilien
REWE Group unterstützt Grünen Knopf
von Stefan Weber

Als erstes staatliches Siegel kennzeichnet der Grüne Knopf sozial und ökologisch hergestellte Textilien. Die REWE Group unterstützt die Einführung des Grünen Knopfs als Vorreiter.

Der Grüne Knopf gibt Orientierung beim Kauf von Textilien: Als staatliches Siegel kennzeichnet er sozial und ökologisch hergestellte Textilien. Der Siegelvergabe geht eine umfassende Unternehmensprüfung voraus. Die REWE Group kennzeichnet bei REWE und PENNY voraussichtlich ab Mitte 2020 Textilien mit dem Grünen Knopf, bei deren Produktion entsprechend hohe Umwelt- und Sozialstandards eingehalten wurden.

Torsten Stau (l.) mit Minister Gerd Müller (Foto: Florian Gärtner / photothek.net) Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller: „Ich freue mich, dass die REWE Group beim Start des Grünen Knopf dabei ist. Die REWE Group hat den Grünen Knopf von Anfang an in der Entwicklung unterstützt. Mit der Einführung des Grünen Knopfes setzt die REWE Group ein deutliches Zeichen für sozial und ökologisch produzierte Textilien und fairen Handel.“

 

(v.l.) Moderator Jan Hofer, Torsten Stau, Model und Grüner-Knopf-Botschafterin Barbara Meier, Gerd Müller (Foto: Florian Gärtner / photothek.net)

„Wir freuen uns, von Anfang an dabei zu sein. Denn die Ziele des Grünen Knopfs sind auch unsere Ziele. Wir möchten aktiv zur Verringerung von ökologischen und sozialen Problemen innerhalb der Textilproduktion beitragen“, betont Torsten Stau, Mitglied der Geschäftsleitung und zuständig für den Einkaufsbereich Ware Non Food der REWE Group.


Um soziale und ökologische Auswirkungen innerhalb ihrer Lieferkette zu ermitteln, führt die REWE Group sogenannte Risikoanalysen durch. Textilien sind eine Warengruppe, in der das Risiko insbesondere für Menschenrechtsverletzungen besonders hoch ist. Sichere Arbeit, regelmäßige Bezahlung, Versammlungsfreiheit – solche eigentlich selbstverständlichen Bedingungen herrschen bei der Herstellung von Textilien nicht immer. Hinzu kommen die negativen ökologischen Auswirkungen der Textilproduktion, insbesondere durch den Gebrauch gefährlicher Chemikalien beim Bleichen, Färben oder Waschen von Stoffen. 

Deshalb ergreift die REWE Group bereits seit zehn Jahren verschiedene Maßnahmen, um Verbesserungen in der Textilproduktion zu erreichen. Etwa, indem sie für Lieferanten ihrer Eigenmarkenprodukte Nachhaltigkeitsstandards setzt und deren Einhaltung durch regelmäßige Audits überprüft. Doch Audits allein bewirken nicht immer die gewünschten Verbesserungen.

Torsten Stau und Christine Alfken bei der Pressekonferenz in Berlin

Risikoanalysen, Fabrikbesuche und die Zusammenarbeit mit Produzenten zeigen, dass es an vielen Stellen der Lieferkette an Wissen und Managementerfahrung fehlt, um Prozesse und Richtlinien zur Sicherstellung fairer Arbeitsbedingungen umzusetzen. Aus diesem Grund hat die REWE Group in den vergangenen Jahren verstärkt Trainingsprogramme entwickelt, in denen sie ausgesuchte Lieferanten über mehrere Monate intensiv begleitet und berät. „In dieser engen Zusammenarbeit können wir feststellen, welches Wissen fehlt und welche Hilfe benötigt wird, um Verbesserungen zu erreichen“, erläutert Christine Alfken, Referentin Nachhaltigkeit Ware Non Food bei der REWE Group. 
 

REWE Group Leitlinie für nachhaltigere Textilien

Im September 2018 hat die REWE Group eine Leitlinie für nachhaltigere Textilien veröffentlicht. Darin verpflichtet sie ihre Lieferanten, Sozial- und Umweltstandards einzuhalten und auf die Verwendung bestimmter Materialien zum Schutz des Tierwohls zu verzichten. Die Leitlinie beinhaltet auch Ziele für eine nachhaltigere Textilproduktion. „Eines dieser Ziele ist die Verwendung von nachhaltigerer Baumwolle bei Eigenmarkentextilien. Wir streben an, den Anteil der Textilien aus nachhaltigerer Baumwolle bei REWE, PENNY und Toom Baumarkt in Deutschland bis 2025 von heute 85 Prozent auf 100 Prozent zu erhöhen“, erläutert Torsten Stau.

Komplexe Herausforderungen wie existenzsichernde Löhne innerhalb der Textilproduktion lassen sich häufig nur im Zusammenspiel mit anderen Unternehmen und weiteren Stakeholdern erreichen. Deshalb engagiert sich die REWE Group in Partnerschaften und Multistakeholderinitiativen wie dem Bündnis für nachhaltige Textilien oder dem Bangladesh Accord, der sich für mehr Sicherheit in der Textilproduktion einsetzt.

Bereits seit 2008 unterstützt die REWE Group zudem die Initiative Cotton made in Africa. Deren Ziel ist es, die Lebensbedingungen der Menschen in den afrikanischen Baumwollanbaugebieten zu verbessern. Neben der Nachfrage ihrer Baumwolle gelingt dies zum Beispiel durch gezielte Unterstützung von Frauengruppen in Sambia – durch Anschubfinanzierung ihrer Geschäftsideen oder Ausbildung. Denn in Afrika sind es überwiegend Frauen, die einen großen Teil der Arbeit auf den Feldern leisten und sich um das Wohlergehen der Familie kümmern.

Sichere Arbeit, regelmäßige Bezahlung, Versammlungsfreiheit herrschen bei der Herstellung von Textilien nicht immer

Textilproduktion ohne gefährliche Chemikalien

Um die ökologischen Auswirkungen in der Lieferkette von Textilien zu verbessern, hat sich die REWE Group 2014 der Detox-Kampagne von Greenpeace angeschlossen. Deren Ziel ist eine Textilproduktion ohne gefährliche Chemikalien bis zum Jahr 2020. Wenn beim Färben, Bleichen oder Waschen von Stoffen risikoreiche Substanzen verwendet werden, ist die Gesundheit der Arbeiter in den Fabriken in Gefahr. Gelangen die Chemikalien über das Abwasser der Fabriken in die Umwelt, können Gewässer und andere Ökosysteme Schaden nehmen.

Um Bewusstsein in den Textilfabriken für die Wirkungen eingesetzter Chemikalien zu schaffen, hat die REWE Group gemeinsam mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit im Rahmen eines develoPPP.de-Programms und dem Unternehmen Tchibo ein Trainingsprogramm entwickelt und durchgeführt. „Anfangs wussten unsere Lieferanten nicht, wie sie prüfen können, ob ihre Färbe- und Waschmittel anforderungskonform sind und wie sie die Abwässer in den Fabriken beeinflussen. Gemeinsam haben wir es geschafft, ein Verständnis für ein umfassendes Chemikalienmanagement aufzubauen“, berichtet Christine Alfken. 

„Alle diese Maßnahmen tragen dazu bei, Textilien nachhaltiger zu gestalten. Zudem fördern sie den nachhaltigen Konsum in der Breite. Wenn dann ein Siegel wie der Grüne Knopf sozial und ökologisch nachhaltiger produzierte Textilien sichtbar macht, zahlen wir auf das gleiche Ziel ein“, betont Torsten Stau.

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