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Andreas Krämer und Achim Bachhausen
Lesedauer: 4 Minuten
16.04.2014
Gehört „Ernährung“ als Schulfach auf den Stundenplan?
von Andreas Krämer und Achim Bachhausen
Wie viel Zucker steckt im Apfelsaft? Und was unterscheidet eigentlich eine gewöhnliche Kartoffelvon einer Süßkartoffel? Das Wissen vieler Kinder über Nahrungsmittel und (gesunde) Ernährunggerät schnell an seine Grenzen. Doch wer ist verantwortlich für die wachsenden Wissenslücken? Und wer soll sie wieder stopfen? Andreas Krämer, der als Pressesprecher der REWE Group das Projekt "Power Tüte" begleitet und dabei zahlreiche Schulen besucht hat, und Achim Bachhausen, one_Redakteur und Vater zweier Töchter, diskutieren, ob Ernährung auf den Stundenplan gehört. Zwei Kollegen, zwei Meinungen.



Gehört Ernährung auf den Stundenplan? Was ist Ihre Meinung dazu?
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Kommentare
Anonym
vor 10 Jahren und 6 Monaten

Ernährung gehört auf den Stundenplan, schon allein aus dem Grund, dass viele Kinder mittlerweile ganztags oder zumindest über Mittag in der Betreuung/Schule sind. Viele Kinder nehmen mindestens zwei, teilweise auch drei ihrer täglichen Mahlzeiten in der KiTa/Schule ein und daher wäre es naheliegend, wenn sie das Essen nicht nur konsumieren würden, sondern auch lernen würden, wo es herkommt, wie es zubereitet wird und welchen Stellenwert eine gesunde, ausgewogene Ernährung idealerweise aus nachhaltigeren Produkten hat. Natürlich gibt es viele Familien, die genau das auch zu Hause leisten - diese Kinder haben Glück und hören es dann eben zweimal.


Aber es gibt leider mindestens genauso viele Familien, die nicht gemeinsam essen oder Essen zubereiten und in denen die Eltern nicht das notwendige Wissen oder Interesse haben, ihre Kinder zum Thema Ernährung zu bilden. Bei meinen Kindern in der KiTa haben wir vor einem Jahr eingeführt, dass die Kinder ihr Frühstück aus von der KiTa und vom Förderverein gekauften Zutaten selbst zubereiten. Nicht weil es en vogue ist, sondern weil die Zahl der Kinder, die entweder kein Frühstück von zu Hause mitbekamen oder kalte Reste vom Fastfood-Abendbrot des Vortages in der Brotbox hatten, einfach zu groß war.


Ein Fach Ernährung/Kochen oder ein Fach Verbraucherbildung, das diese Inhalte mitabdeckt, würde gewährleisten, dass alle Kinder Zugang zu Wissen über gesunde Ernährung hätten, unabhängig ihrer familiären Ausgangssituation und des Stellenwerts, den diese Themen Zuhause haben.

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Anonym
vor 10 Jahren und 6 Monaten

Ernährung gehört in den Stundenplan. Nicht weil man es damit den Eltern einfacher macht, sondern weil die Ernährung und ihre Fallen, die dank Industrie, Handel, Werbung und Gewinnmaximierungsbestrebungen immer werden, eine Säule unserer Gesellschaft sind. Gewiss - im Kindergarten wird gekocht und gebacken, im Grundschul-Sachunterricht wird über Ernährung gesprochen. Mal ganz ehrlich - meine jüngste Tochter ist jetzt in der 6. Klasse - vom Sachunterricht der Grundschule weiß sie nichts mehr. Auch sollte die Ernährungslehre kein theoretisches Fach sein, sondern hauptsächlich praktisch, weil Kochen und essen machen wir auch nicht theoretisch. Wir haben als Kinder zum Teil noch zu Hause kochen und mit Lebensmitteln umgehen gelernt. Im Alltag unerer Eltern war das ganz normal - und zu deren Vorteil gab es damals keine oder nur wenig modifizierte Lebensmittel, weil sie mehr Bewegung hatten, mussten sie über den Kaloriengehalt von Lebensmitteln nicht so viel wissen.

Außerdem gehören die Stundenpläne allgemein überarbeitet - vieles wird gelehrt, was man nicht wissen muss oder erst, wenn man sich spezialisiert. Aber das ist ein Thema für eine große Schulreform, die meiner Meinung nach längst fällig ist.

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