Für sein Lebenswerk erhielt jetzt der REWE-Kaufmann und Ex-Manager Dieter Schneider den Branchen-Oscar „Goldener Zuckerhut“ der Lebensmittelzeitung. Eine PENNY-Nachwuchskraft ist unter den Stiftungs-Preisträgern.
Für diesen Preis kann man sich nicht bewerben. Man wird vorgeschlagen und von einer unabhängigen Jury aus Top-Managern aus Handel und Industrie ausgewählt. Die Rede ist vom „Goldenen Zuckerhut“, der als Branchen-Oscar für Unternehmen und Persönlichkeiten der deutschen und europäischen Konsumgüterwirtschaft gilt und am 8. November in Berlin verliehen wurde.
Als REWE-Kaufmann Dieter Schneider erfuhr, dass er diese hohe Auszeichnung für eine Persönlichkeit im Lebensmitteleinzelhandel erhält, war er zunächst sprachlos und das ist sehr untypisch für den 67-jährigen. „Ich habe in meinen 52 Berufsjahren schon viel erlebt, aber das ist das Sahnehäubchen, mehr geht nicht. Ich habe mich riesig über diese Ehre gefreut“, so Schneider.
Dieter Schneider hat es in den letzten 13 Jahren geschafft, ein elf Märkte umfassendes Ladennetz in seiner Heimat – dem Breisgau – erfolgreich unter der Marke REWE Dieter Schneider zu entwickeln. Kein einfaches Unterfangen in einer mitbewerberstarken Region.
„Wir sind stolz, dass ein Kaufmann der REWE Region Südwest als prägende Persönlichkeit des deutschen Lebensmitteleinzelhandels nominiert und von der Jury als Gewinner ausgewählt wurde. Was Dieter Schneider in nur 13 Jahren aufgebaut hat, ist außergewöhnlich“, gratulierte Henning Opper, Vorsitzender der Geschäftsleitung der REWE Südwest.
Der Branchenoscar schlechthin: der „Goldene Zuckerhut“ der Lebensmittelzeitung (Foto: Thomas Fedra/LZ)
Aufbau einer Marke im Breisgau
Als sich im Jahr 2006 für Dieter Schneider nach 38 Jahren REWE, davon 13 Jahre als Niederlassungsleiter, in Folge der Strukturreform der Weg in die Selbstständigkeit anbot, startete er mit 54 Jahren noch einmal neu durch. Grundstein für sein heutiges, 77 Millionen Euro umsatzstarkes Unternehmen, waren zwei Märkte, einer davon in seinem Heimatort Denzlingen. Innerhalb eines halben Jahres hatte der Manager seine Vision fest vor Augen und sie auch auf Papier festgehalten. „Wenn man keine Vision hat, dann hat man kein Ziel, auf das man hinarbeiten kann“, so Schneider.
Klare Vision vor Augen
Der Unternehmer hielt seine Expansionsstrategie aber auch den Aufbau einer superlokalen Lieferantenstruktur fest. Und genau das ist es, was sein Unternehmen und seine Märkte heute besonders machen. „Wir haben damals festgelegt, dass alle unsere zukünftigen Märkte im Umkreis von 15 Kilometern sein sollen, das Gleiche gilt auch für unsere lokalen Lieferanten.“ Diese Vision hat der ausgezeichnete Händler gemeinsam mit seiner Familie strikt verfolgt. Heute hat er ein hochverdichtetes Marktnetz, das in der deutschen Handelslandschaft einzigartig ist. Dazu gehören elf Märkte mit 500 Mitarbeitern, drei Märkte werden sein Standortnetz in naher Zukunft noch ergänzen. Er ist unter den Top 10 der erfolgreichsten selbstständigen Lebensmitteleinzelhändler und unterstützt zahlreiche Familienbetriebe im Breisgau, in dem er deren Produkte bezieht. Rund 130 lokale Betriebe beliefern seine Märkte.
Echtes Familienunternehmen
„Wer aufgehört hat besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.“ Das ist der Leitspruch von Dieter Schneider. Daher ist es kein Wunder, dass der 67-Jährige als Handelsexperte gefragt ist und permanent an der Optimierung seines Unternehmens arbeitet. Seine größte Herausforderung sieht er in der Nachfolgeregelung. „Wir sind ein echtes Familienunternehmen, und wir haben ein tolles Führungskräfte-Team. Dennoch wird das in den nächsten Jahren noch meine wichtigste Aufgabe sein“, so Dieter Schneider. Doch auch für diese Herausforderung hat der umtriebige Unternehmer sicher bereits eine „Vision“ in petto.
Nachwuchspreis für Hanna Rehnelt
Entspannung findet die Hobbymusikerin Hanna Rehnelt beim Cellospiel (Foto: Bert Bostelmann/LZ)
Den ganzen Tag lang rechnen? Was für den einen wie eine Schreckensvision ist, ist für Hanna Rehnelt ein Traumjob. Schon während ihres Studiums interessierte sie sich für große Datenmengen und wie diese intern als Entscheidungsgrundlage genutzt werden können. Bei PENNY interpretiert die 29-Jährige als Category Analystin Daten im Rahmen der Jahresgespräche, bewertet Sortimentsentscheidungen und analysiert den Wettbewerb in allen Warenbereichen. Die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen unterstützen die Category Manager in ihrer Entscheidungsfindung. Ihr Preisgeld möchte die Nachwuchs-Managerin in ein Seminar an der University of Cambridge investieren.
Der „Goldene Zuckerhut“ wird jährlich von der Lebensmittelzeitung verliehen. Die Auszeichnung würdigt eine unternehmerische oder persönliche Leistung, die von großem Einfluss und nachhaltiger Wirkung auf die Gesamtentwicklung dieses Wirtschaftsbereichs einzahlt.
Die Stiftung „Goldener Zuckerhut“ wurde auf gemeinsame Initiative von Handel, Industrie und Lebensmittel Zeitung gegründet. Ihr Ziel ist die Förderung der Weiterbildung qualifizierter Nachwuchskräfte der Ernährungswirtschaft.