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Christian Mielsch im Interview
Projekt „EWER“ verschlankt Gesellschaftsstruktur

Die Gesellschaftsstruktur der REWE ist hochkomplex und historisch gewachsen. Im Projekt „EWER“ wurden nun REWE Zentralfinanz eG und REWE Zentral AG zu einer Einheit zusammengefasst. Im one_Interview erklärt REWE Group-Vorstand Christian Mielsch, was dahinter steckt.

Dr. Christian Mielsch, Mitglied des Vorstands

one: Herr Dr. Mielsch, seit dem 1. Mai hat die REWE Group eine andere Struktur, denn die REWE Zentral AG (RZAG) wurde in die REWE Zentralfinanz eG (RZF) eingebracht. Zu welchem Zweck wurde dieser Schritt gemacht?
Christian Mielsch:
Das Projekt EWER hat die REWE Group verschlankt und Aktivitäten gebündelt. Der Nutzen liegt in der Steigerung der Effizienz und in der besseren Nutzung finanzieller Mittel und ist eine gute Ausgangsbasis für die Zukunftsfähigkeit der REWE Group.

one: Wie sah die Ausgangssituation aus?
Christian Mielsch:
Die Gesellschaftsstruktur der REWE ist hochkomplex und historisch gewachsen. Die REWE Zentralfinanz eG wurde 1927 gegründet und dient seitdem als Zentralregulierer, das heißt sie bündelt alle Zahlungen von den Mitgliedern der Zentralregulierung an die Vertragslieferanten der REWE Group. Die REWE Zentral AG wurde 1947 gegründet und war eine Schwester der RZF. 1989/1990 wurde das Großhandelsgeschäft der REWE West eG, der REWE Rhein-Sieg und der REWE Hungen in die RZAG eingelegt. Die REWE hatte also immer eine Doppelspitze, bestehend aus zwei Schwestergesellschaften, der RZAG und der RZF. Das Projektziel von EWER besteht in der Zusammenfassung der REWE Zentral AG und der REWE Zentralfinanz eG unter einer Einheit, der REWE Zentralfinanz eG.

one: Wieviel Zeit hat das Projekt EWER in Anspruch genommen?
Christian Mielsch:
Das Projekt umfasste circa vier Jahre, von 2015 bis Anfang Mai 2019.

one: Wie war die Herangehensweise an das Projekt?
Christian Mielsch: Zu Beginn haben wir eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Das Ergebnis war, dass eine große Herausforderung vor uns liegt, die jedoch zu bewältigen ist. Wir haben Diskussionen mit den Gesellschaftern geführt; gemeinsame Umsetzungsstrategien mussten entwickelt werden. Anfang 2019 wurde die finale Bewertung der RZAG und RZF erstellt sowie die Beschlüsse vom Vorstand sowie vom Aufsichtsrat eingeholt. Zum 1. Mai 2019 wurde die RZAG in die RZF eingebracht

one: Wie wirkt sich die neue Struktur der REWE GROUP auf die Mitglieder der Zentralregulierung aus?
Christian Mielsch: Die REWE-gruppen-internen Mitglieder (zum Beispiel REWE, PENNY oder Toom) spüren überhaupt keine Auswirkungen. Die KAM-Partner (Dohle/Hit, TransGourmet, Karstadt/Kaufhof, Wasgau) halten Aktien an der RZAG. Im Zuge von Projekt EWER ist ein Rückkauf der RZAG-Aktien vorgesehen. Zeitgleich wird eine neue „REWE Kooperations GmbH“ gegründet. Die KAM-Partner erhalten als Ausgleich für ihre bisherigen Aktien Anteile an dieser Gesellschaft. Die „REWE Kooperations GmbH“ wird damit zu einem integralen Bestandteil der zentralen Geschäftsanstalten der REWE-Zentralorganisation.

one: Welche Auswirkungen hat das Projekt auf die Mitarbeiter?
Christian Mielsch: Für die Mitarbeiter der REWE Group hat das Projekt keine Auswirkungen. Durch die Zusammenfassung der RZAG und der RZF in einem Konzern entfällt aber zum Beispiel die Erstellung des Konzernabschlusses Combined. Dadurch wird die Arbeitslast deutlich reduziert.

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