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Foto: Halfpoint - Fotolia
Beruf & Familie bei REWE International
Mitarbeiterbindung durch die richtige Balance
von Theresa Teufel
Die ausgewogene Balance zwischen Beruf und Familien- bzw. Privatleben ist ein wichtiger Faktor für die Zufriedenheit der Mitarbeiter und damit für deren Bindung an das Unternehmen. Die REWE International Dienstleistungs GmbH und drei ihrer Handelsfirmen setzen konkrete Schritte zur besseren Vereinbarkeit beider Bereiche.
Foto: Ursula Deja-Schnieder - Fotolia
René Motamedi über seine Auszeit
„Plötzlich viel Zeit“
Trotz konkreter Schritte zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, ist es für Beschäftigte nach wie vor eine Herausforderung, beide Bereiche unter einen Hut zu bringen. Neben der Unterstützung von Seiten des Unternehmens, ist ein verlässliches Netzwerk notwendig, um diese Aufgabe zu stemmen. Flexible Arbeitszeiten, gute Planung und Organisationsgeschick ermöglichen eine ausgewogene Balance zwischen Karriere und Privatleben.  Eine Option den Ausgleich zwischen Beruf und Familie positiv zu gestalten, ist die Karenzzeit. René Motamedi, Teamleiter der Billa-Personalentwicklung für Jugend- und Nachwuchsförderung, hat sie genutzt und sich zwei Monate voll und ganz seinem Sohn Vincent gewidmet. Für ihn war es eine spannende Erfahrung, für die er sich sofort wieder entscheiden würde. Wir haben René Motamedi einige Fragen rund um seine Erfahrungen mit der Karenz gestellt.
René und Vincent Motamedi
one: Wie hat Ihr Team und das Unternehmen darauf reagiert, als Sie den Entschluss gefasst haben?

René Motamedi: Durchwegs positiv. Meine Kollegen und Vorgesetzten sind tolerant und aufgeschlossen, da gab es kein Problem. Die Personalabteilung hat mich in Bezug auf die Formalitäten beraten und mir vieles abgenommen. one: Wie haben Sie sich gemeinsam in Ihrer Abteilung auf die zweimonatige Abwesenheit vorbereitet?

René Motamedi: Sobald es fix war, habe ich regelmäßig meine Vertretung in meinen Arbeitsbereich eingearbeitet. Alles, was möglich war, habe ich auch schon vorgearbeitet, damit ich meine Kollegen, so gut es geht, schon im Vorfeld entlasten konnte. one: Hat sich die Beziehung zu Ihrem Sohn durch die zwei Monate intensiven Zusammenseins verändert?
René Motamedi: Zuerst war es schon eine Umstellung. Da ich in meinem Job viel unterwegs bin, war es ungewohnt, plötzlich so viel Zeit mit Vincent zu verbringen. Die Beziehung zu ihm wurde sicher gestärkt. Es war spannend, seinen gesamten Tagesablauf mitzuerleben. Außerdem habe ich in der gemeinsamen Zeit seinen Charakter noch besser kennenlernen dürfen. one: Hatten Sie während der Karenz Kontakt zu Ihrem Team?
René Motamedi: Für mich war von Anfang an klar, dass ich nicht komplett aus der Welt bin. Ich habe angeboten, dass man mich auf jeden Fall bei Fragen kontaktieren kann. Oft kam das aber nicht vor. one: Hatten Sie zeitweise Angst, arbeitstechnisch etwas zu verpassen?
René Motamedi: Manchmal kam ganz kurz so ein Gedanke, aber der war gleich wieder weg. Ich konnte überraschenderweise besser abschalten, als ich dachte. one: Aus jetziger Sicht: Würden Sie wieder dieselbe Entscheidung treffen und in Karenz gehen?
René Motamedi: Es kommt immer auf die aktuellen Umstände an. Wenn gerade Not am Mann ist oder die Reaktionen überwiegend negativ wären, weiß ich nicht hundertprozentig, ob ich es mit meinem Gewissen vereinbaren könnte. Aber in meinem Fall war der Zeitpunkt perfekt. one: Wie lautet Ihr Resümee zu Ihrer Karenzzeit?

René Motamedi: Mir hat diese Zeit sehr gut getan. Neben dem intensiven Kontakt zu Vincent hatte ich Zeit, meine Gedanken zu ordnen und Dinge, die ich schon lange vor mir hergeschoben habe, zu erledigen. Das alles war nur möglich, weil ich ein tolles Team habe, auf das ich mich hundertprozentig verlassen kann.
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