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Tierwohl bei der REWE Group
Mit Schnabel und Ringelschwanz
Beim Seleggt-Verfahren, das perspektivisch die Praxis des Kükentötens beenden soll, ist der Durchbruch geschafft. Darüber hinaus engagiert sich die REWE Group bereits seit Jahren in zahlreichen anderen Bereichen intensiv für mehr Tierwohl, Tiergesundheit und Tierschutz. one gibt einen Überblick.

In ihrer Leitlinie für nachhaltiges Wirtschaften bekennt sich die REWE Group zur Einhaltung und Verbesserung von Tierschutzstandards. Die Maßnahmen werden unter anderem in Pro Planet-Projekten durchgeführt, in denen etwa die Fütterung und Haltungsbedingungen von Hähnchen und Legehennen verbessert wurden. Weitere Schwerpunkte des Engagements liegen in der Produktion von Schweine-, Puten- und Kaninchenfleisch sowie Frischmilch.

Ein wichtiger Tierwohlaspekt betrifft schmerzhafte Eingriffe wie die Kastration von Ferkeln oder das Kürzen von Schnäbeln bei Legehennen, für deren Verzicht die REWE Group anspruchsvolle Ziele formuliert hat. Bei der Umsetzung ist die REWE Group in engem Austausch mit ihren relevanten Stakeholdern, wie Lieferanten, Wissenschaftlern und NGOs.


Initiative Tierwohl

Als Gründungsmitglied der Initiative Tierwohl setzt sich die REWE Group auch für die Verbesserung branchenweiter Tierwohlstandards ein. Der Zusammenschluss aus Vertretern der Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und des Lebensmittelhandels verfolgt das Ziel einer tiergerechteren Fleischerzeugung. Die beteiligten Unternehmen des deutschen Lebensmitteleinzelhandels führen mit 6,25 Cent pro Kilogramm verkaufter Schweine- und Geflügelfleischware einen jährlichen Beitrag von rund 135 Millionen Euro an die Initiative Tierwohl ab. Das Geld wird für die Finanzierung von Tierwohlmaßnahmen zur Verfügung gestellt, die über gesetzliche Bestimmungen hinausgehen.


Verzicht auf Eier aus Käfighaltung

Die Haltungsbedingungen von Legehennen in Käfighaltung sind für die REWE Group nicht akzeptabel. Bereits seit 2010 vermarktet die REWE Group in Deutschland nur noch Eier aus Boden- und Freilandhaltung, die den Anforderungen des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e.V. (KAT) entsprechen. Im Jahr 2012 folgte der Entschluss, in Deutschland auch bei verarbeiteten Produkten auf den Einsatz von Käfigeiern und Eiern aus Kleingruppenhaltung zu verzichten. Bis spätestens 2025 soll auch in allen Auslandsgesellschaften der Handel mit Käfigeiern beendet werden.


Pilotprojekte „Spitz & Bube“ und „Herzbube“

In einem Pilotprojekt verzichtet die REWE Group nicht nur auf das Kürzen der Schnäbel, sondern auch auf das Töten der männlichen Küken. Unter der Exklusivmarke „Spitz & Bube“ werden die Eier aus Freilandhaltung seit Juli 2017 deutschlandweit bei REWE verkauft. Dank des großen Erfolges gibt es mittlerweile auch „Spitz & Bube“-Frischeier aus Bodenhaltung sowie ökologischer Erzeugung (in ausgewählten Märkten). Als erster Discounter in Deutschland hat PENNY Anfang 2017 bundesweit „Herzbube“-Frischeier aus Bodenhaltung eingeführt, bei denen die Legehennen mit ungekürzten Schnäbeln gehalten und die männlichen Küken aufgezogen werden.


Early Feeding

Die REWE Group bemüht sich für bessere Schlupfbedingungen von Mastküken. In traditionellen Brutschränken mit mehreren tausend Eiern bekommen die Tiere erst Zugang zu Futter, Wasser oder Licht, wenn alle Küken geschlüpft und im Mastbetrieb angekommen sind – dies kann bis zu 72 Stunden dauern. Früh geschlüpfte Küken verlieren in dieser Zeit stark an Körpergewicht und sind großem Stress ausgesetzt. Mit „Early Feeding“ sorgt die REWE Group als erster Lebensmittelhändler in Deutschland dank des HatchCare-Verfahrens dafür, dass die Tiere unmittelbar nach dem Schlüpfen mit den Grundbedürfnissen des Lebens versorgt werden. Sobald ein Küken geschlüpft ist, rutscht es zu den anderen Tieren in einen gesonderten Korb im Brutschrank. Dort kann es sich frei bewegen und bereits Wasser und Nahrung zu sich nehmen. Zusätzlich sind die Brutschränke beleuchtet. Seit dem Frühjahr 2017 schlüpfen in den Brütereien die ersten Küken mit dem neuen Verfahren. Künftig erwartet die REWE Group, dass ihre Lieferanten dieses Verfahren Schritt für Schritt in ihrer Lieferkette einsetzen.


Teutoburger Hofschwein bei PENNY

Seit Oktober 2018 führen alle PENNY-Märkte Wurstprodukte des Teutoburger Hofschweins und 550 PENNY-Märkte zusätzlich Fleischprodukte. Damit realisiert PENNY als erstes deutsches Handelsunternehmen ein abgestimmtes Konzept zur Vermarktung ganzer Schweine. Die Produkte erfüllen die Einstiegsstufe des Tierschutzlabels „Für Mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbundes. Die Produkte sind sowohl mit der PENNY-Haltungskennzeichnungsstufe „3“ (Tierwohl Plus) als auch dem bekannten blauen Tierschutzlabel mit einem Stern gekennzeichnet. Die Schweine stammen aus tiergerechter Haltung in landwirtschaftlichen Familienbetrieben mit traditioneller Struktur (nicht mehr als 3.000 Tiere). Dort haben sie etwa 50 Prozent mehr Platz, ein verbessertes Stallklima mit Luftkühlung und Wasservernebelung, erhalten organisches Beschäftigungsmaterial wie Strohpellets, Maispellets und Luzerneheu und bekommen kein gentechnisch verändertes Futter. Vermeidbare Eingriffe wie betäubungslose Kastration und Kupieren der Ringelschwänze sind tabu.


Vermarktung von Weidemilch

Die REWE Group leistet mit der zunehmenden Vermarktung von Weidemilch einen grundlegenden Beitrag für mehr Tierwohl in der Milchkuhhaltung. Die Weidehaltung ist die Haltungsform, die der natürlichen Lebensform der Kühe am nächsten kommt, sowohl hinsichtlich der Futteraufnahme als auch des Fortbewegungs- und Sozialverhaltens. Bei der Weidehaltung stehen die Tiere an mindestens 120 Tagen im Jahr für mindestens sechs Stunden auf Weideflächen. Bei länger haltbarer Frischmilch (ESL-Milch) im REWE-Sortiment lag der Anteil Weidemilch im Jahr 2017 bei 17,60 Prozent (2016: 11,87 Prozent). Seit August 2017 trägt die Weidemilch und seit Dezember 2017 die Weidebutter das Siegel „Pro Weideland – Deutsche Weidecharta“. Erste Käseartikel wurden bereits aus Milch aus Weidehaltung hergestellt und die Umstellung weiterer Artikel ist in Planung.

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